Nachdem ich mir heute abend einmal mehr die gut gemachte und sehr kurzweilige Gesprächssendung mit Tobias Heussler anhörte, frage ich mich, warum solche Formatausreißer (oder besser formuliert: Formateinreißer) neu auf den Schild gehoben werden?! Die Modellhörer Susanne und Andreas dürften am Samstag abend um Punkt 20:05 entsetzt abschalten, wird doch bis zu zehn Minuten am Stück parliert und kein Chartgedudel gespielt. Was dachten sich die Programmmacher dabei??? Ob dieser angenehme Duftklostein in der übelriechenden WDR II-Abortspülung zur Besänftigung des Rundfunksrat dient oder welche andere Motivation steckt wohl dahinter?
Mittelfristig dürften doch die abendlichen Sendungen mit einem klaren Schwerpunkt auf's Wort der Angleichung an Radio NRW zum Opfer fallen. Und dies alles, um eine "bessere Durchhörbarkeit zu erzielen ohne den Hörer durch unerwartete Programmeingriffe unnötig zu verwirren".
(Sinngemäßes Zitat von Monika Piel in einem schon etwas länger zurückliegenden Beitrag, ich meine des Radio eins Medienmagazins, wenn ich mich korrekt erinnere.) Und ich muß zugeben, ich bin angesichts dieses positiven Neuzugangs am Samstag abend äußerst verwirrt.
Verwirrte Hörer müssen wohl der Alptraum eines jedes Programmdirektors sein.
Übrigens, ich finde, so eine Sendung würde prima ins Programm des neuen DKultur passen. Es wäre ein wohltuender und bereichender Kontrast zu den gegenwärtig hochkarätigen, aber damit auch fast immer zwängsläufig schwerfälligen Gesprächssendugen im Dradio. Eine kurzweiliges und lockeres aber nicht banal daherkommendes Talkduett wäre eine hervorragende Abwechslung auf der Berliner Welle.
Eine dem WDR II Vorbild relativ nahe kommende Sendung gibt es mit dem alle vier Wochen ausgestrahlten "Kulturgespräch" am Freitag abend im DLF. Obwohl die Gesprächsatmosspäre sehr locker daherkommt, fehlt doch die Musik, was für eine DLF-Sendung nuturgemäß ja kein Negativkriterium sein kann.