Kleinere Musikrotation bei WDR 2?

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Als ich die Seite das erste Mal sah, war dort nur ein kurzer Audiobeitrag hinterlegt in welchem auch kurz "WDR 2 für eine Stadt" fiel, ich glaube aber, mittendrin "abgebrochen". Klare Sache also, wahrscheinlich deswegen jetzt die mysteriös(er)en Videos.
 
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In der ON AIR-Promotion habe ich heute - zwischen 08:00 Uhr und 09:00 Uhr - Fragmente des Jingles "WDR2 für eine Stadt " gehört.
War zwar ziemlich verstümmelt aber erkennbar - auch wenn man wenig Fantasie hat.

Aber ich bleibe dabei: Was ein Unsinn.
Da werden die Gebühren rausgekloppt als wenn es echten Wettbewerb gäbe.
Wenn man das Geld, dass da ausgegeben wird benutzen würde um sinnvolle Sendungen zu machen hätte man solche Aktionen nicht nötig. Neue Hörer könnte man auch mit gutem Programm "ködern."
 
Neue Hörer könnte man auch mit gutem Programm "ködern."

Ich habe mal die Gelegenheit gehabt, mit einem Mitarbeiter von Radio NRW zu sprechen. Das ist natürlich Privatradio, aber bekanntlich dasselbe Format wie WDR 2. Die sind der festen Überzeugung, dass man mit einem guten Programm alleine keine Hörer binden kann. Andererseits sei es aber ein sehr schwieriger Grat zwischen einem informativen Programm und Hörerbindung. Solche Radiomacher wissen: Bringen wir Kinovorschau oder Veranstaltungstipps, wird die Radiosendung, die zeitgleich mit dem empfohlenen Kinofilm läuft, definitiv weniger Hörer haben, weil das Radio dann ja einige Leute ans Kino verliert.

Hinzu kommt das Problem: Auch ein öffentlich-rechtliches Radio-/Fernsehprogramm steht vor dem Problem, ein möglichst großes Publikum bedienen zu müssen, sonst heißt es wieder: "Wofür bekommt Ihr Gebühren, wenn Euch niemand hören will?" Letztlich ist das Problem ja, dass jedermanns Geschmack irgendwo vom Mainstream abweicht (und somit auch viele Leute eine sehr abwechslungsreiche Platten/MP3-Sammlung zuhause haben - gilt bei Film, Literatur usw. genauso), aber wirklich konsensfähig ist eben nur wenig, weil die meisten Musikgenres wie Eurodance, Techno, Hip-Hop, Country, Rockabilly, Jazz, Chanson, Folk, Volksmusik, Mittelalter.... doch jeweils nur einen kleinen Teil der Hörer ansprechen, und wer da keine Affinität zu hat, schaltet bei diesen Titeln weg. Es ist doch z. B. so: Einer sitzt im Auto und macht das Radio an. Heintje -> Zapp. Kraftwerk -> Zapp. Chet Baker -> Zapp. Roxette - "The Look" ... "Ok, ist zwar nicht meine Lieblingsmusik, zumal schon arg häufig gespielt, aber immer noch besser als die anderen Sender, den lass ich mal drin." Der Sendername ist doch den meisten Leuten egal.
Selbst Sunshine Live, der sich ja auf "elektronische Tanzmusik" spezialisiert hat, nimmt nur einen Bruchteil der veröffentlichten Platten und Subgenres in die Rotation auf, und lässt die in Dauerschleife laufen - einfach schon weil mancher Hörer schon ein Problem damit hat, wenn auf Oldschool-House von Frankie Knuckles dann Kirmestechno von Groove Coverage läuft.

Wer ein abwechslungsreicheres Programm hören will, muss selbst im Internet lange suchen, da die meisten Sender sich auf extrem eng festgelegte Genres spezialisiert haben. Einige sehr abwechslungsreiche Kanäle gibt es allerdings - aber die krebsen mit einstelligen Hörerzahlen rum - das ist aber kein Problem für den Hörer, sondern "nur" für die Betreiber.
 
Selbstverständlich weicht jedermanns Geschmack irgendwo vom Mainstream ab, aber da hat man doch zwei Möglichkeiten: Entweder verfahre ich nach dem Minimalprinzip und bilde die Schnittmenge der Vorlieben der potentiellen Hörer. Oder ich vereinige sie nach dem Maximalprinzip in einem Programm. Klar muss ich irgendwo eine Grenze ziehen, aber Pop und die Subgenres, die daraus entstanden sind, sind so vielfältig, dass man auch, wenn man nur Pop bedient, eine riesige Rotation fahren kann.

Für mich macht das Radio Eins ziemlich gut. Die Musikredaktion ist so groß, dass für die verschiedenen populären Musikrichtungen jeweils Fachkompetenz vorhanden ist. Wer nicht mit Scheuklappen durch die Welt rennt, genießt das Programm, das Ron Sexsmith, Muse, Led Zeppelin und De La Soul vereinigt. Ich werde jeden Morgen überrascht und das ist ein Grund, das Radio einzuschalten.
 
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@Max Geier
@ThoRr
Genau das ist das Problem! Wenn man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner "einigt" bleibt das Programm (ÖR und private) genau so "grottenschlecht" und ekelhaft wie wir es derzeit erleben müssen.
Es wird Zeit, dass der durch uns finanzierte ÖR Rundfunk klare "Kante" gegen die privaten - an denen zumindest der WDR in NRW zu 25 % beteiligt ist - zeigt und nicht mit immer flacher werdenden Programmeinstellungen der Masse hinterher rennt obwohl die genauso dumm bleiben will und sich um den "Qualitätsjournalismus" soviel schert wie ein Buntspecht ums Messerwerfen.
Wenn ich mich jetzt nicht so mit diversen -vermutlich alkoholhaltigen - Getränken "abgeschossen" hätte würde ich meiner Frustration über das Thema "deutsches Radio" im Allgemeinen und im Besonderen freien Lauf lassen und dann mit diversen Beleidingsklagen rechnen könnte.
 
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Selbstverständlich weicht jedermanns Geschmack irgendwo vom Mainstream ab, aber da hat man doch zwei Möglichkeiten: Entweder verfahre ich nach dem Minimalprinzip und bilde die Schnittmenge der Vorlieben der potentiellen Hörer..

Offensichtlich der einzige Weg, mit dem die Radiosender es schaffen, größere Hörerzahlen zu halten.

Oder ich vereinige sie nach dem Maximalprinzip in einem Programm. Klar muss ich irgendwo eine Grenze ziehen, aber Pop und die Subgenres, die daraus entstanden sind, sind so vielfältig, dass man auch, wenn man nur Pop bedient, eine riesige Rotation fahren kann.

Gerade der Begriff "Pop" ist derart "schwammig", dass man wohl nur noch Hörer vergrault, wenn man alles in die Rotation packt. "Alice" von Smokie ist sicher Pop. Die deutsche Version "Tür an Tür mit Alice" von Howard Carpendale ordnen viele als "Schlager" ein, obwohl nur der englische Titel in derselben Instrumentierung ins Deutsche übersetzt wurde. Würde danach nun Judas Priest und dann ein Titel aus Helmut Lotti "Out Of Africa" laufen, sind schon mal etliche Hörer weg. Dann geht's mit Dance-Pop weiter. Während bei Scatman John vielleicht noch der ein oder andere dranbleibt, weil er es noch von früher kennt, würden sich hier schon bei mehr Leuten die Fußnägel hochrollen:

Beim Latin-Pop hat es sicher auch seine Gründe, weshalb von Las Ketchup der "Ketchup Song" immer wieder mal läuft, aber "Kusha Las Payas" nie. Die Hot Banditoz sind in keiner Rotation der gängigen AC-Sender drin.

Nehmen wir an, wir spielen dieses Lied:

und danach das:

Anschließend geht's dann mit "Blue Suede Shoes" von Elvis Presley weiter, danach dann Pseudo-Samba:

und danach dann die Kelly Family.

Ein solches Rundfunkprogramm würde sicher keinen Hörer zum Dranbleiben bewegen, obwohl eben alles "Pop" ist. Deshalb war es ja schon in den 90ern immer schwieriger, eine Radio-Playlist einfach anhand der aktuellen Charts zu erstellen - Phil Collins und die Schlümpfe in derselben Sendung funktioniert eben nicht gut. Aber streng genommen ist das alles "Pop". Der Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Popmusik zeigt, wie umfangreich das Thema "Popmusik" eigentlich ist, und was alles dazu gehört. Ein Radiosender, der das alles bringt, würde als UKW- oder DAB-Sender sofort pleite gehen. Im Internet krebsen solche Sender bei 0-5 Hörern rum.
 
Morgen ab 10 moderiert Marco Schreyl, soweit ich weiß, hat er dies tagsüber fernab der Sportsendungen noch nicht getan.
 
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Das mit dem "angehen Musikmix" kann ich durchaus auch präzisieren. Er zeichnet sich dadurch aus, dass sich die einzelnen Titel nicht - wie derzeit üblich - bis zu dreimal in 24 Stunden wiederholen, nicht nur die TOP 40 auf und ab gespielt werden sondern mal der noch unbekaann Titel vom neuen Album eines Interpreten der nicht in den Hitparaden ist eine Chance hat. Weiter macht der "Umgang" mit Musik einen angenehmen Musikmix aus. Also Titel werden ausgespielt und nicht der 3'30 Grenze gefadet, Ramptalk könnte man sich sparen.
 
Die großen Sender haben nur das Problem, dass nur wenige Titel konsensfähig sind. Dieses ganze MA-Umfrage-Gedöns kostet ja viel Geld; eine größere Rotation hingegen wäre billig: Das ohnehin schon vorliegende Archiv freischalten, die ganzen Promo-CD's/MP3's, die bei Radiosendern immer noch in Massen eingehen, von einem Praktikanten oder 1 € Jobber ins System einpflegen lassen - fertig. Die Klientel, die so einen Sender möchte, ist offensichtlich so klein, dass es sich für keinen Radiosender rentiert, trotz Produktionskosten gegen null. Selbst im Internet krebsen solche Sender ja bei 0-5 Hörern rum.
 
Ja, soll es wohl. Ich kriege bei WDR2 Moderatoren aber immer Schnappatmung wenn mit langen Pausen versucht wird das vermeintliche nichts in des Moderators Kopf in Worte zu kleiden. Wenn man nichts zu sagen hat möge man den Mund halten!
 
Hallo, hallo
Bist du auch so gelangweilt,
Genervt und gestresst von WDR2
Bist du nicht auch längst schon müde
der Titel, der Lieder, der Massen
Hast du das nicht satt?

Ich kann nicht mehr atmen
Hör gar nicht mehr zu
Die Musik hat meine Seele verbaut
Bin immer erreichbar und erreiche doch gar nichts
Ich halte es hier nicht mehr aus

Lass uns hier raus
Nach Avicii, James Blunt und Omi
denn schlimmer werden kann's wirklich nie
Hör'n wir endlich mal wieder
Gute Musik auf den Wellen
Lass uns gehen, lass uns gehen, lass uns gehen ...
 
@Hepp
Nette Idee frag mal bei Herrn Steinberg nach -
die WDR2 Zugabe braucht doch immer fluffige Satirebeiträge. Andererseits ist das vermutlich schon der Realität zu nahe
 
Apropos, Montagabend ging die Musiksendung ja schon um 19 Uhr los und das waren dann mal satte 4,5 Stunden nahezu komplett frei vom üblichen Rotationsmüll:
19:04 Stimme EFF
19:07 Tage wie diese Die Toten Hosen
19:13 Lift me up (from the underground) Woods Of Birnam
19:16 Monotonie Ideal
19:20 Pocahontas AnnenMayKantereit
19:23 Void Fritz Kalkbrenner
19:27 Jolene The BossHoss feat. The Common Linnets
19:31 Dieses Leben Juli
19:34 Skandal im Sperrbezirk Spider Murphy Gang
19:38 Steine Bosse
19:41 Tschingderassabum Querbeat
19:50 Su lang die Leechter noch brenne Miljö
19:54 Alles klar auf der Andrea Doria Udo Lindenberg
19:57 Gold Klee
20:04 Astronaut Sido feat. Andreas Bourani
20:08 Falsche Gedanken Die Lassie Singers
20:11 Ne schöne Jrooß BAP
20:17 StarWars Pohlmann
20:22 Troy Die Fantastischen Vier
20:26 Bussi Baby Wanda
20:30 Tanz der Moleküle Mia.
20:35 April, May and June Bucket Boys
20:37 Mit 18 Westernhagen
20:46 Godzilla Kapelle Petra
20:51 Leuchtreklamepoesie Odeville
20:55 Vienna calling Falco
21:05 Hamma! Culcha Candela
21:11 König von Deutschland Rio Reiser
21:15 Solange es uns gibt Amri Pardo
21:18 Love and learn Nic Koray
21:23 Schreibblockade Leger
21:27 Feuer Jan Delay
21:32 Liebe ist meine Rebellion Frida Gold
21:35 Männer sind Schweine Die Ärzte
21:39 The river L'aupaire
21:43 Was machst du dann? Die Höchste Eisenbahn
21:47 Dumpfbacke Stoppok
21:52 Vo Mello bis ge Schoppornou Holstuonarmusigbigbandclub (HMBC)
21:57 Nur ein Lied Alex Diehl
22:06 Is it 'cos I'm cool? Mousse T. feat. Emma Lanford
22:09 OM Bilderbuch
22:14 Hier ist nicht Hollywood Erik Cohen
22:18 Neue Männer braucht das Land Ina Deter
22:22 1,40m Prinz Pi Feat. Philipp Dittberner
22:26 Es rappelt im Karton Pixie Paris
22:32 Hip teens don't wear blue jeans The Frank Popp Ensemble
22:36 Ein Hotdog unten am Hafen Element Of Crime
22:39 Mambo Herbert Grönemeyer
22:42 Heart of ice Janina And The Deeds
22:46 Wie ich Kraftklub
22:51 Regenbogenmalmaschine Johannes Meißner
22:57 Wot LaBrassBanda Feat. Captain Sensible
23:05 Come as you are Nirvana
23:09 Down on the corner Creedence Clearwater Revival
23:12 Purple rain Prince
23:14 Beat it Michael Jackson
23:22 Ich möchte so gern Dave Dudley hör'n Truck Stop
23:26 Around the world Daft Punk
 
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