• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Neuzugänge und -besetzungen sowie Änderungen bei radioeins

Die ARD soll nur eines: Gutes Radio machen. Dass gerade der RBB ein Problem damit hat, was seine Aufgabe ist, hat der Fall P.S. gezeigt...
Langsam fasst man sich hier echt an den Kopf. Was hat die - mittlerweile erwiesene - Veruntreuung von Geldern seitens Patricia Schlesinger, die dafür nun angeklagt ist, mit den redaktionellen Inhalten der rbb-Radiowellen zu tun?
Rhetorische Frage: was hatte das Verhalten von Patricia Schlesinger mit den redaktionellen Inhalten zu tun?
Antwort: nix.
Aber Hauptsache mal stänkern, obwohl schon die Lektüre einschlägiger Artikel in Tagespresse und Mediendiensten Erleuchtung gebracht hätte.

Der rbb-Skandal ist ein verwaltungstechnischer, nicht ein programmlicher.
 
@Ralle_Köln Da kann ich nur den Kopf schütteln vor Verwunderung. Was soll denn ein Intendant nach deiner Lesart sein, ein Grüßaugust? Wenn denn nun das viele Geld für die Verantwortung, dann bedeutet das auch Verantwortung für das Programm! Wie denn auch anders? Und gerade die von dir Erwähnte hat doch massiv programmatische Dinge vorgegeben und vorangetrieben. Die natürlich dann auch Einfluss hatten hinein in redaktionelle Abläufe und Inhalte.
 
@Ralle_Köln Da kann ich nur den Kopf schütteln vor Verwunderung. Was soll denn ein Intendant nach deiner Lesart sein, ein Grüßaugust? Wenn denn nun das viele Geld für die Verantwortung, dann bedeutet das auch Verantwortung für das Programm! Wie denn auch anders? Und gerade die von dir Erwähnte hat doch massiv programmatische Dinge vorgegeben und vorangetrieben. Die natürlich dann auch Einfluss hatten hinein in redaktionelle Abläufe und Inhalte.
Die Intendanz ist erstmal in der Verwaltung angesiedelt, und steuert damit übergeordnet die Geschicke des Senders. Geht es primär ums Programm, gibt es dafür eine eigene Abteilung: die Programmdirektion.
Katrin Vernau, als Interimsintendantin de rbb, hatte dies beispielsweise Verstanden und auch so praktiziert.
 
Federführend für RadioEins wurde der ORB (Potsdam) ebenso wie bei Fritz und Inforadio. Federführend für Kulturradio wurde der SFB.
Die Federführung vom Inforadio lag beim SFB, inklusive des kleinen technischen Details der Verlegung der Berliner Frequenz 93,1 MHz zum SFB-"Hausstandort" Berlin-Scholzplatz (und nicht zum Alexanderplatz, was auf Grund der vorherigen "Ost"-Zuordnung dieser Frequenz (Berlin-Köpenick) eigentlich naheliegend gewesen wäre).

Mir geht es aber nicht um diese Korrektur, sondern um einen Blick ins Jahr 2000. Das Verhältnis von ORB und SFB war zu diesem Zeitpunkt derart zerrüttet, dass der ORB sogar den Rückzug vom Inforadio ankündigte.

Einige Quellen:
Die Welt, 28.08.2000:
Tagesspiegel, 01.09.2000:
Berliner Zeitung, 20.12.2000:

Hintergrund dieser Grabenkämpfe war der erhebliche Misserfolg der Hörfunkreform von 1997, die unter anderem auch Radio Eins hervorbrachte. Nebenbei gesagt, einige der gegenseitigen Anwürfe (z.B. die Wahrnehmung, Brandenburg käme nicht ausreichend vor) haben sich bis heute gehalten, auch wenn sie nun vornehmlich von der Landespolitik, und nicht mehr aus dem Haus selbst, adressiert werden.

Das Jahr 2000 ist, und damit zurück zum Thema, auch interessant hinsichtlich der Musikfarbe auf Radio Eins. Die enorme Quoten- und Akzeptanzschwäche des Programms war eigentlich schon Anlass für das Aus, in den Medien wurden schon Pläne für ein "Hitradio Eins" kolportiert, Lehnert wurde als damaliger Chef massiv in Frage gestellt und teilweise demontiert. Eine Reaktion war, die Musikfarbe von Radio Eins erheblich umzustellen, nämlich deutlich den Mainstreamanteil zu erhöhen. "Ecken und Kanten" sowie ein durchgängiges Indie-Profil gab es nicht mehr. Und aus Radszuhn wurde kurzzeitig "Super-Ratze" als Pate irgendwelcher dämlichen Gewinnspiele, Tiefpunkte gab es also einige.

Mitte der 2000er war dann, den steigenden Hörerzahlen sei Dank, mit diesem Unsinn wieder Schluss, und spätestens mit dem Antritt von Florian Barckhausen als Wellenchef hatte die Musikredaktion wieder vollständigen Spielraum für ein alternatives Musikprogramm, auch tagsüber.

Heute besteht dieser Druck eigentlich nicht. Was sich am Beispiel von Harry Styles (sicherlich etwas zu detailverliebt) hochschaukelte, hat prinzipiell aber eine wahre, übergeordnete Dimension.
Der Interims- und vielleicht auch künftige Dauer-Musikchef Frank Menzel betreibt gerade einen massiven Umbau der Musikfarbe des Programms. Da werden nicht nur "Spitzen gekappt", sondern es geht schon um die Klangfarbe als Ganzes.
Gitarren, Shoe-Gaze, (klassischer) Independent-Pop raus; R'n'B', Dance-/Hip-Hop-Lastiges und Mainstream rein - so kann man es beschreiben.
Was Menzel antreibt, keiner weiß es so richtig. Sicherlich eigene Vorlieben und die eigene Biografie. Ob das diesen heftigen musikjournalistischen Umbau rechtfertigt, muss sich zeigen.

Von den mutmaßlichen drei Gruppen (verärgert, uninterressiert, erfreut) gehöre ich zugegebenermaßen vollständig zur ersten, d.h. ich höre kaum noch dieses Programm bzw. bin raus.
Am Ende wird aber nicht diese individuelle Haltung entscheiden, sondern ob das Programm sein Renomme insgesamt behalten kann.

Nach dem Ende von Radio B Zwei war man sich beim RBB einig, dass man ohnehin nichts vom Kuchen der großen Popwellen abbekommen würde. Man ging dort also ab 1997 bewusst den entgegengesetzten Weg, welchen SWR3 ab 1998, Bayern3 ab 1992, NDR2 ab 1995/1999 und HR3 ab 1998 eingeschlagen waren: Man setzte auf Qualität statt auf Masse. Hochwertig produzierte Musik, anspruchsvolle Texte, handgemachte Melodien, echte Instrumente statt Computersounds und gepitchte Vocoder-Stimmen waren das Motto.
Mit Blick auf Radio Brandenburg, dem Frequenzvorgänger von Radio Eins und formeller Teil der Fusion, kann ich radiohistorisch diesen Blick nicht teilen. Radio Eins war genau der Versuch, für ein vermeintlich musikalisch und gesellschaftlich progressives Spektrum ein Massenangebot zu schaffen. Lehnert, Skuppin und Wieprecht, also die Senderprotagonisten, glaubten schon sehr ernsthaft, mit ihrem taz-affinen Kreuzberger, Neuköllner und Schöneberger Umfeld und deren Marotten auch die Mehrheit im Sendegebiet zu haben (und damit mal so locker 100.000 Hörer pro Durchschnittsstunde zu wuppen). Dieser fatale Irrtum hat nicht nur entscheidend journalistische Qualität, sondern auch Vertrauen, gekostet.
 
Puh, also wenn ich wieder lesen muss, was hier alles so geschrieben worden ist, dann stimmt mich das sehr traurig. Da wird oft gleich alles schlecht geredet und das ist dann nicht fair.

Heute sendet Knut Elstermann live vom Filmfest in Cottbus....
 
Stimme dir zu @Philclock
Das tat er Donnerstagabend schon mal (19-21Uhr):

 
Ich halte mal fest: Da läuft Harry Styles auf Radio Eins, worin ein hyperkritischer Forist den Anfang vom Ende eines der zweifellos besseren Radioprogramme vermutet. Offensichtlich schleicht sich auch dort allmählich Mainstreampop ein!
Dazu gibt es jetzt allerhand Erklärungsversuche, die selbst einen weitschweifenden Abriß der Berliner Radiogeschichte beinhalten.

Würde man gleichermaßen kritisch auf andere Programme schauen, gehörten wahrscheinlich - ausnahmslos - alle Privaten auf den Müllhaufen der Radiogeschichte. Da reicht, egal wo man hinschaut, ein schneller Blick auf die jeweilige Playlist. Untergang unvermeidlich! Selbst die Heilige Kuh mancher Foristen - den Namen lasse ich weg, jeder weiß was gemeint ist - gehörte dann endlich geschlachtet: Wer will sich z.B. schon wieder "Sugar Baby Love" antun? Ist das nicht mittlerweile unterstes WDR-4 oder HR-4 Niveau?

Gleiches gilt natürlich für fast alle Öffentlichen!

Ich höre nur gelegentlich Radio Eins. Mit ist der Sender zu "berlinerisch", und manchmal bringt er schlicht nicht meine Musik. Aber das ist natürlich Geschmacksache und bedeutet keine Kritik. Dass der Sender eine positive Ausnahme in der öden deutschen Radiowüste darstellt, ist unbestritten. Allein die Moderation, von den Beiträgen ganz zu schweigen, sind außergewöhnlich.

Deswegen sollte man vielleicht erst mal abwarten, ob sich da wirklich etwas falsch entwickelt. Und dass der Sender auch schon mal vor eher seichterem Pop nicht zurückscheut, ist doch eher ein Zeichen dafür, dass die Programmmacher keine Scheuklappen tragen.
 
Hat jemand gestern 'Blaue Stunde' gehört?

War von Serdar & Bent mal wieder als Call-In-Livesendung ausgerichtet, in Angesicht des Endes im Dezember natürlich mit viel Lobhudelei. So auch beim dritten Anrufer (Friedrich, gemäß Podcast), der nachdenklich und selbstreflektiert und melancholisch wirkte. Zum Ende seines Anrufes erzählte er dann noch einen Witz, der sich jedoch als den rassistischsten Witz, den ich je hörte, rausstellte. Serdar reagierte in dem Moment nicht, da wohl ähnlich gelähmt war. Ich rief dann auf der 111 an und hatte Bent dran, der das ganz nicht mitbekommen hatte, da er die Anrufer koordinierte. Mußte für Bent dann den "Witz" wiederholen und er besprach das dann wohl mit Serdar während der Nachrichten.

Auftakt der zweiten Stunde bildete dann Serdar's "Hinweis", daß die Sendung nicht für Witze ist über die man eher bei der AfD oder NPD lacht.
 
OK, ich hatte eigentlich gehofft drumrum zu kommen 😵

Der Witz ging wie folgt — folgendes ist ein ZITAT von besagtem Friedrich:
"Was ist durchsichtig und sitzt auf dem Klo ?" — "Ein leergeschissener 'N-Wort' "

Es wird einem übel dabei 🤢
 
Verstehe, deshalb ist da - in diesem Fall zurecht - in sämtlichen offziellen Podcast-Publikationen bei 20:58 Minuten ein deutlicher Schnitt zu hören, das Gespräch selbst beginnt ziemlich genau bei Minute 18:00!

Aber wenn man es in einem Diskussionsforum zum Thema macht, kommt man eben nicht darum den Inhalt auch publik zu machen.

 
Zuletzt bearbeitet:
Manche disqualifizieren sich halt selbst - dem Friederich, dem Friederich ist dies scheinbar vollumfänglich gelungen. Vielleicht nicht ganz zufälllig, dass er diese Sendung hört...

Was über die Dämlichkeit des Witzes noch hinausgeht, ist die Tatsache, dass solche Leute ihren Anteil daran haben, das Live-Aktionen ohne vorgeschaltetem oder sogar voraufgezeichnetem Handeln kaum mehr stattfinden und damit die Spontanität weiter aus dem Programm treiben.

Mühli
 
Bettina Köstdr ist nun einige Monate nicht mehr bei „Die Sendung“ dabei. Nachdem 2-3 Mal Francesco Wilking (wie ich fand grandios) übernahm, sind heute Martin „Gotti“ Gottschild und Sabrina Vetter Vertretung bzw Ersatz,die sonst nur an einem 5. Dienstag eines Monats ran durften.

Malakoff Kowalski ist nun komplett Flake-Ersatz? Offiziell stehst auf der Sendeseite noch nicht.

 
Zuletzt bearbeitet:
Als Erinnerung für alle die die letzte 'Blaue Stunde' nicht verpassen wollen:

 
Die Hörbar Rust ist gerade sehr intim und es ist fesselnd zuzuhören. Ich verbinde mit der Stimme von Bettina Rust meine Kindheit, weil vor der Schule immer das Sat.1-Frühstücksfernsehen lief und sie dort eine sehr prägnante Offsprecherin war.
 
Die (stoische & falsche) Treue zu toxischen Beziehungen wurde von Bettina ja schon (Jahrzehnte zu spät für Monika Fuchs) hinterfragt: "Warum hast Du Dich weniger geliebt als ihn ?"
 
Zurück
Oben