AW: Ö3 auf 77.0
Der ORF sendet nicht wirklich auf dieser Frequenz, dein Empfänger glaubt das nur. Und das kommt so:
Beim sogenannten Heterodynempfänger wird zuerst die empfangene Frequenz auf eine fixe Freqzenz runtergemischt - die fixe Frequenz nennt man auch die Zwischenfrequenz oder kurz gesagt: ZF.
Warum macht man das so? Damit man alles ab dem Mischer für eine bestimmte Frequenz aufbauen kann und nicht für ein Frequenzband 87,5 -108 - was die Sache einfacher und billiger macht.
Wie funktioniert nun das Mischen? Es ist eine Multiplikation (im Zeitbereich) mit einer Frequenz, die um 10,7 MHz höher ist als die Eingangsfrequenz - die sogenannte Oszillatorfreqzenz. (Du kannst mal ein Radio auf 88.0 einstellen, dann ein zweites auf 98,7 in der Nähe - hörst du dann nix (einen leeren Träger nämlich, kein Rauschen) dann ist das die Oszillatorfrequenz.
In deinem Fall ist die Oszillatorfrequenz 77,0 + 10,7 = 87,7 MHz.
Dein Radio bildet jetzt das Produkt sin (77*t) * sin (87,7*t) - weil auf 77 nichts sendet, kommt dabei auch nichts raus.
Dummerweise multipliziert das Radio das gesamte Band und daher auch: sin(87,7MHz*t) * sin (98,4MHz*t) was - wie wir noch aus der 5. Klasse AHS wissen - zu folgendem Term wird:
1/2(sin ((87,7-98,4)MHz*t)+sin((87,7+98,4)MHz*t) - der zweite Term (hier 156,1 MHz) wird mit einem Tiefpassfilter gekillt und interessiert nicht weiter, der erste bleibt über, wir haben nun 1/2 (sin (-10,7MHz*t)). Das Minus zeigt uns eine negative Freqzenz, kein Anlaß zur Sorge, es handelt sich nur um eine Phasenverschiebung => es bleibt sin (10,7MHz*t+phi) übrig, da wir bei FM keine Referenzphase haben, können wir das phi unter den Tisch fallen lassen - und schon glaubt dein Empfänger, auf 77 MHz sendet wer - was der aber gar nicht tut.