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Radio nur noch Nebenbeimedium für Dumme?

Radiokult

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Moderationsanmerkung: Die folgende Diskussion wurde aus dem MA-Thread ausgelagert (Guess).

Ich finde es schon bemerkenswert, für wie dumm mitunter der durchschnittliche Hörer gehalten wird, kann er sich doch angeblich noch nicht mal den Namen des Programmes merken, welches er gehört hat. Das erklärt dann vermutlich auch die fade Eintönigkeit der meisten Programme, denn solche Hörer merken ja auch nicht, wenn alle zwei Stunden die gleichen Titel über den Äther gejagt werden...
 
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Mir geht dieser "für dumm halten"-Vorwurf hier wirklich gegen den Strich. Es ist niemand dumm und es wird auch niemand für dumm gehalten. Radio reagiert auf das, was es nun mal ist: ein Nebenbeimedium. Wenn die Messmethode für die Währung darauf angelegt ist, dass möglichst viele aus dem "nebenbei" ein "ich weiß zu 100% Bescheid wann ich wie welchen Sender gehört habe" macht, dann ist es nun mal nötig aus dem hinteren Ecke der Küche sich immer und immer wieder bemerkbar zu machen.
Sollten wir irgendwann nur noch mit reellen Zahlen wie der ip Audio arbeiten, könnte ich mir vorstellen, dass wir weniger claimen. Aber bis dahin...
 
Sicherlich darf man das @Adolar . Da du nicht mich sondern meine Formulierung als "dumm" bezeichnest und daraus eine Frage formulierst, dürfte dies durch die Meinungsfreiheit gedeckt sein.
Die Frage ist nur, ob Du ohne Begründung Deiner These Dir diese Frage nicht selbst stellen solltest?
Also, was ist denn falsch oder gar "dumm" an dieser Feststellung?
 
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Dass pauschal vom "Radio" gesprochen wird, das auf etwas reagiert? Zudem würde mich eine Definition von "Nebenbeimedium" interessieren und was das Gegenstück dazu wäre. Es soll Leute geben, die starren sogar im Kino ständig aufs Smartphone.
 
Dass pauschal vom "Radio" gesprochen wird, das auf etwas reagiert?
Nun, hier wird pauschal kritisiert. Und ja, hier liegt tatsächlich etwas vor, womit alle Radiosender zwei Mal im Jahr zu kämpfen haben. Warum also nicht pauschalisieren?

Zudem würde mich eine Definition von "Nebenbeimedium" interessieren (...)
Ich mag es wirklich überhaupt nicht in Diskussionen diesen Rat zu geben, weil er arrogant rüberkommt und wenig Interesse am Gegenüber zeigt. Hier sehe ich aber keinen anderen Ausweg: Google bitte "Nebenbei-Medium".
 
Hier sehe ich aber keinen anderen Ausweg: Google bitte "Nebenbei-Medium".
Da lese ich nur, dass auch das Fernsehen schon "Nebenbei-Medium" sei. Also gibt es eigentlich noch anderes? Der Oberstudienrat, der sich in der Programmzeitschrift eine Sendung angestrichen hat, sich pünktlich in sein Studierzimmer begibt, den Telefonhörer daneben legt, sich in den Ohrensessel setzt und dann zum Lautsprecher vorgebeugt der Sendung lauscht? Gerade neulich zum 100. Radiogeburtstag haben wir Fotos gesehen, wo das noch so war. Sogar im Kreise der Familie. Also schon immer "Nebenbeimedium" war Radio ganz sicher nicht. Selbst ich habe noch bewusst Sendungen eingeschaltet, und dann von Anfang bis Ende nur zugehört.
 
Es treffen hier zwei unterschiedliche Betrachtungen zum Medium Radio aufeinander. Die eine bevorzugt das Nebenbei-Medium, zu dem sich das Radio in den letzten Jahrzehnten bewusst entwickelt hat, um mit Fluss, Best-Testern und verdaulichen Info-Häppchen seine Hörerschaft und damit Einkommen zu sichern.

Die andere bevorzugt das herkömmliche Einschaltradio mit ausführlichen Informationen, Spezialthemen und -sendungen, mit Moderatoren mit Ecken, Kanten, Profil, mit wirklich musikalischer Vielfalt. Besonders beim öffentlich-rechtlichen Hörfunk, der nicht in erster Linie auf Quote und Werbeeinkommen ausgerichtet sein sollte, schon gar nicht bei seinen werbefreien Hörfunkprogrammen.

Beide Betrachtungen werden leidenschaftlich verteidigt, auch hier im Forum. Beide Formen kann ich mir nebeneinander vorstellen, allein fehlen mir für die leichte Unterhaltung gut gemachte ÖR-Einschaltprogramme.
 
Zudem würde mich eine Definition von "Nebenbeimedium" interessieren
Es war schon immer eine Stärke und Merkmal, dass das Medium Radio als Nebenbeimedium funktioniert. Als einziges. Beim Autofahren, beim Bügeln, in der Arbeit etc. Denn es funktioniert ohne visuellen Zusatz. Man kann nebenbei was anderes machen.
Ist auch Nebenbeimedium. Oder schaut jemand im Wohnzimmer gebannt auf den Empfänger auf seine gezielt eingeschaltete Sendung oder gar beim Autofahren auf das Autoradio?
Nebenbei: Man kann auch (abseits vom Verkehr) die Augen schließen und nur zuhören. Nur das bietet ein Nebenbeimedium.
 
Mir geht dieser "für dumm halten"-Vorwurf hier wirklich gegen den Strich.
Also entschuldige mal, es ist ja nunmal so, dass die Zahl der Zapper doch eher gering ist. Die meisten Leute hören nach wie vor "ihren" Sender, mancher Unzulänglichkeiten zum Trotz. Ihm, dem Hörer, dann aber zu unterstellen, dass er sich bei einer schnöden Umfrage, genau daran dann eben nicht erinnern kann... sorry, aber wie sollte man das sonst bezeichnen? Ich räume ein das "dumm" vielleicht das falsche Wort ist, aber auf ein ähnliches oder artverwandtes läuft es nunmal hinaus. Und sich dahinter zu verstecken das man ein "Nebenbeimedium" ist, nochmal sorry, aber genau dafür ist Radio nunmal selbst verantwortlich, denn es hat sich selbst dazu gemacht.
 
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Nebenbeimedium ist für mich berieseln lassen. Mit Musik, die auch im Hintergrund dudeln kann (hat ohne Zweifel seine Berichtigung). Einschaltradio ist das gezielte zuhören einer Sendung, deren Inhalte im Vordergrund stehen. Die Samstags-Konferenz konsumiere ich nicht nebenbei. Und wer kein Fußball mag, schaltet erst gar nicht ein.

Ist auch Nebenbeimedium. Oder schaut jemand im Wohnzimmer gebannt auf den Empfänger auf seine gezielt eingeschaltete Sendung oder gar beim Autofahren auf das Autoradio?
Auch der bevorzuge Dudelhörer muss sich nicht dümmer anstellen, als er ist...

Also entschuldige mal, es ist ja nunmal so, dass die Zahl der Zapper doch eher gering ist. Die meisten Leute hören nach wie vor "ihren" Sender, mancher Unzulänglichkeiten zum Trotz. Ihm, dem Hörer, dann aber zu unterstellen, dass er sich bei einer schnöden Umfrage, genau daran dann eben nicht erinnern kann...
Ich glaube, hier wird niemanden etwas unterstellt. Hier ging es ja weiter oben um das Beispiel RTL. Mich würde einfach mal interessieren, wie hartnäckig bei der MA nachgefragt wird....Wenn Bernd aus Halle (Saale) sagt, "ich höre RTL"....Hitradio RTL? 89.0 RTL? RTL Deutschlands Hit Radio? Nicht überall ist die Frequenz, sofern sie im Namen auftaucht, in den Köpfen der Menschen mehr verankert als die eigentliche Company (RTL). 104.6 in Berlin ist da eher die Ausnahme....
 
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@Berlinerradio Ich denke mal, dass das ein Stück weit auch eine Phantomdiskussion ist. Bei Nachfragen in Sachsen-Anhalt wird die agma kein Kreuz bei 104.6 machen und andersrum bzw, sollte man davon ausgehen, dass man bei der Umfrage dann auch konkret nachfragt, denn der Anspruch ist trotz der bekannten Fehlerquellen ja dennoch ein möglichst genaues Ergebnis zu erzielen. Das die ganzen RTLs im Namen zumindest für die Erhebung suboptimal sind, ist klar. Aber zum einen kann man RTL nicht die Namen ihrer Sender vorschreiben und zum anderen würde ich den durchscnittlichen Hörer nicht für so fahrlässig halten, dass er nicht klar benennen kann, welchen Sender er konsumiert hat.
 
Ist auch Nebenbeimedium. Oder schaut jemand im Wohnzimmer gebannt auf den Empfänger auf seine gezielt eingeschaltete Sendung oder gar beim Autofahren auf das Autoradio?
Nebenbei: Man kann auch (abseits vom Verkehr) die Augen schließen und nur zuhören. Nur das bietet ein Nebenbeimedium.
Das finde ich, mit Verlaub, eine sehr merkwürdige Definition des Begriffs "Nebenbeimedium", wenn diese sich offenbar hauptsächlich darüber speist, dass man dabei nicht hinsehen muss. Nach dieser Logik würden Telefongespräche, und sei ihr Inhalt auch noch so bedeutend, grundsätzlich nur nebenbei geführt und ich zum Beispiel könnte wohl letztendlich alles, was ich tue, nur nebenbei tun.
 
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Wenn man keinen Unterschied mehr machen will zwischen nervtötender Fahrstuhlmusik oder von mir aus auch der penetranten Beschallung in Supermärkten mit "richtigem" Radio... Das sagt leider mehr über das Radio selbst aus als es wahrscheinlich sollte.
 
Heute ist mir aufgefallen, das hr-info ausgerechnet in der Stunde 19-20 Uhr über die Hälfte der Hörer verloren hat, wo es sonst meist zuwächse Tagsüber gab. Wurde da nicht was geändert?

Ab 20.00 wird gar nix mehr ausgewiesen. Keine Hörer oder keine Werberelevanz?
 
Telefon bzw. "Fernsprecher" ist Kommunikationsmittel.
Schon. Was ich damit sagen wollte, ist allerdings, dass man, nur weil man dabei nicht visuell gefordert wird, durchaus mit sehr großer Aufmerksamkeit dabei sein kann. Könnte man das nicht, währe wohl alles anspruchsvolle Wort, alle Hörspiele und Features, alle Musikspezialsendungen hinfällig, weil man sie ja sowieso nur nebenbei konsumiert.
 
Das finde ich, mit Verlaub, eine sehr merkwürdige Definition des Begriffs "Nebenbeimedium", wenn diese sich offenbar hauptsächlich darüber speist, dass man dabei nicht hinsehen muss. Nach dieser Logik würden Telefongespräche, und sei ihr Inhalt auch noch so bedeutend, grundsätzlich nur nebenbei geführt und ich zum Beispiel könnte wohl letztendlich alles, was ich tue, nur nebenbei tun.
Wenn das Telefongespräch wirklich von Anfang bis Ende nur Nullinhalte hat, wird sicher jeder das Telefon auf laut stellen und es beiseite legen, so dass das "Gespräch" nur nebenbei geführt wird.
 
Schon. Was ich damit sagen wollte, ist allerdings, dass man, nur weil man dabei nicht visuell gefordert wird, durchaus mit sehr großer Aufmerksamkeit dabei sein kann.
Gut, du willst es nicht verstehen und willst Contra geben. Es spricht nichts, rein gar nichts dagegen, sich voll auf eine Hörfunksendung zu konzentrieren. Egal ob Feature oder MoShow.
Trotzdem ist das Radio das einzige Massenmedium, dass auch nebenbei, also "nur" durch Hören konsumiert werden kann und bei dem nebenbei (ob konzentriert oder weniger bleibt den Konsumenten überlassen) einfach und schlicht parallel was anderes gemacht werden kann. Oder auch nicht.
Könnte man das nicht, währe wohl alles anspruchsvolle Wort, alle Hörspiele und Features, alle Musikspezialsendungen hinfällig, weil man sie ja sowieso nur nebenbei konsumiert.
Hat niemand gesagt und ist schlicht Quatsch. Aber dein contra auf Biegen und Brechen. Den, z. B. DLF, kann man durchaus bei der "Haupttätigkeit" Autofahren im Autoradio hören. Da Lenken und Fahren nun mal im Vordergrund steht, ist Radio dabei zwangsläufig ein Nebenbeimedium.
Bei Fernsehen, Print oder Internet neben der Fahrt oder in der Backstube wird es schwierig.
Und na klar kann jemand an geeigneter Stelle anhalten oder den Brotteig weglegen und sich ausschließlich auf den Hörfunkbeitrag konzentrieren. Muss er aber nicht.
Bei den meisten anderen Medien geht das "Nebenbei" halt nicht.
Und eben gerade das ist die Stärke des Radios. Es geht neben etwas anderem.
Aber gut, du bist seit einiger Zeit auf Contra aus. Dann ist es so.
 
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Gut, du willst es nicht verstehen und willst Contra geben.
Ich will grundsätzlich nur dann Contra geben, wenn es aus meiner Sicht Contra zu geben gibt.
Es spricht nichts, rein gar nichts dagegen, sich voll auf eine Hörfunksendung zu konzentrieren. Egal ob Feature oder MoShow.
Trotzdem ist das Radio das einzige Massenmedium, dass auch nebenbei, also "nur" durch Hören konsumiert werden kann und bei dem nebenbei (ob konzentriert oder weniger bleibt den Konsumenten überlassen) einfach und schlicht parallel was anderes gemacht werden kann. Oder auch nicht.
Ja, sicher. Kein Widerspruch soweit. Ich hatte Dich allerdings so verstanden, dass Du die Tatsache, dass Radio ein Nebenbeimedium sei, vor allen Dingen dadurch belegen wolltest, dass man zum Radiohören nicht sehen muss. Beide Fakten für sich genommen, also "Radio ist (auch) ein Nebenbeimedium" und "Radio kann man hören, ohne dabei hinsehen zu müssen" sind ja erst einmal völlig korrekt. Wenn Du aber oben behauptest, auch Einschaltradio sei ein Nebenbeimedium, weil man auch dafür nicht
im Wohnzimmer gebannt auf den Empfänger auf seine gezielt eingeschaltete Sendung
schauen muss, teile ich diese Einschätzung nicht und argumentiere dagegen, weil man durchaus teils völlig eingenommen von ausschließlichen Audioinhalten ohne jede visuelle Komponente sein kann, ja, auch von Radiosendungen. Und gerade solche Sendungen, die das besonders gut vermögen oder gar fordern, um überhaupt richtig verstanden werden zu können, zählen doch klassischerweise unter "Einschaltradio".
Aber gut, du bist seit einiger Zeit auf Contra aus. Dann ist es so.
Ich fürchte, wir beide haben zu vielen Dingen einfach sehr unterschiedliche Auffassungen, was ja soweit überhaupt kein Problem ist, genau das macht das Diskutieren in Foren doch aus. Gleichzeitig haben wir aber offenbar die für Diskussionen sehr hinderliche Eigenschaft, oft sehr weit aneinander vorbeizureden, was einen Diskurs natürlich sehr erschwert. Woran oder an wem das nun liegt, vermag ich aber nicht zu sagen. Wahrscheinlich funktioniert einfach die Kombi nur schlecht, denn mit vielen anderen kriegen wir beide ja durchaus recht sinnvolle Diskussionen hin.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielleicht sollte man den Begriff "Nebenbeimedium" mal genauer definieren. Zum Radiohören brauche ich nur die Ohren und sonst nichts. Selbstverständlich kann ich dabei auch bügeln, die Küche putzen oder von mir aus meine Briefmarkensammlung sortieren. Insofern läuft das Radio in dem Fall tatsächlich nebenbei. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich dabei mit den Ohren nicht auch konzentriert zuhören kann. Da würde sich dann der Begriff Nebenbeimedium schon deutlich relativieren. Wenn man mal länger darüber nachdenkt kommt man zu dem Schluss, dass sich Radio vielleicht mal einen anderen Begriff für das Wort "Nebenbeimedium" einfallen lassen sollte, denn es marginalisiert sich damit bei genauerer Betrachtung ungewollt selbst.
 
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