Ich nehme mal diesen Faden, da der
BR24-Faden geschlossen ist und es hier auch thematisch am besten hinpasst. Einen neuen Faden wollte ich dafür nicht aufmachen. Im Antenne Bayern-Faden wird (überwiegend positiv) die Berichterstattung von Antenne Bayern angesichts der aktuellen Hochwasser-Katatsrophe in Bayern besprochen.
Wie steht es denn um den BR? Im Fernsehen gab es Sondersendungen, online den Liveticker, etc., ok. Aber hier geht's ums Radio. Ich weiß nicht, in welchem Umfang Bayern 1 und Bayern 3 berichten, aber ich war, offen gestanden, die beiden letzten Nächte mittelmäßig entsetzt, dass BR24 die beiden letzten Nächte einfach weiter "stumpf" die ARD-
Podcastnacht-Infonacht übernimmt und es hier keine eigene Berichterstattung gibt.
In der Infonacht gab es zur vollen und zur halben Stunde die amtlichen Hinweise (im Rahmen des Verkehrsservice), die länger waren als die eigentlichen Nachrichten. Danach gab es auch Berichterstattung (irgendwas zwischen 5 und 10 Minuten in der ersten halben Stunde) und danach andere Themen (Ukraine, Gaza, Mannheim, ...), sowie um :35 irgendeinen Podcast. Ich will dem NDR hier gar keinen Vorwurf machen, da die Infonacht eben für ganz Deutschland produziert wird, auch wenn ich kein Fan von der Art der NDR-Version bin, aber das mal außen vor.
Aber dass der BR, explizit BR24, als Informationsprogramm hier keine weitere Berichterstattung gemacht hat, empfinde ich offengestanden als eine Art Totalversagen. Ein Blick in den
Liveticker auf br24.de der vergangenen Nacht:
02:34 Uhr: Teil von Offingen im Landkreis Günzburg wird evakuiert
Nach Angaben der Integrierten Leitstelle Donau-Iller wird im Marktgebiet Offingen der Bereich des Baugebiets Ermle IV aufgrund steigender Wasserstände evakuiert. Die Behörden bitten Anwohner, den Anweisungen der Einsatzkräfte folge zu leisten und das Gebiet nicht mehr zu betreten.
00:36 Uhr: Dammbruch in Ebenhausen-Werk
In Ebenhausen-Werk bei Reichertshofen ist ein Damm gebrochen. Die Behörden fordern Bewohner dieses Ortsteils der Gemeinde Baar-Ebenhausen (Lkr. Pfaffenhofen an der Ilm) auf, sich in obere Stockwerke zu begeben.
00:23 Uhr: Warnung vor drohendem Dammbruch in Manching
Die Integrierte Leitstelle Ingolstadt warnt vor einem drohenden Dammbruch in Manching. Menschen sollen in oberen Geschossen bleiben. Keller oder Tiefgaragen sind zu meiden.
Bei so einer
aktuen! Gefahrenlage
muss der BR doch im Hörfunk informieren. Zumal man auch von Stromausfällen liest, also wahrscheinlich auch nicht mehr überall Internet verfügbar ist. Gerade da kommt doch der "Radioempfang im Ernstfall", um den es hier ja auch geht, zum Tragen. Es wird fast zur einzigen Informationsquelle. Es heißt ja auch immer, dass man ein Radio mit Batteriebetrieb für solche Fälle bereithalten soll. Was nutzt es mir, wenn ich dann dort einen Tagesschau-Podcast vom NDR bekomme, während nebenan gerade der Damm bricht und mir die Bude voll Wasser läuft?
Beim kürzlichen Hochwasser im Saarland hat der kleine SR kurzerhand seine drei (Haupt-)Hörfunkwellen zusammengeschaltet und 24/7 berichtet, um die Bevölkerung auf dem Laufenden zu halten. Wieso macht das der BR nicht?
Wie gesagt, ich weiß nicht, was Bayern 1 und 3 gemacht haben, aber selbst wenn es hier die entsprechenden Infos gab, wieso schleift man dann dieses Programm nicht auf BR24 durch, anstatt stumpf die Infonacht zu übernehmen?
WDR und SWR wurden nach ihrer Nicht-Berichterstattung in der Nacht der Ahrtal-Katastrophe vor drei Jahren massiv kritisiert. Mich wundert, dass ich in den einschlägigen Foren bisher nichts dazu lese. Deshalb stelle ich das hier mal zur Diskussion.