Doof ist es halt, wenn der Router, über den VoIP läuft, ebenfalls stromlos ist. Die klassische Telefonleitung mit der Grundversorgung
... ist dann auch nicht mehr. Den Akku-Raum im "Amt" wird es nicht mehr geben. Die Telefonleitungen sind halt einfach tot - auch die, an denen ein kabelgebundenes Telefon ohne Zwang zur lokalen Stromversorgung hängt.
Beispiel 3.6.2013 in meiner Heimatstadt. Hochwasser. Früh um 4 oder 5 wurde der Strom zentral abgeschaltet (oder es knallte eine Sicherung größeren Ausmaßes raus). Gleichzeitig fiel das Festnetz-Telefon aus - bei uns über OPAL realisiert. Mobiltelefon lief noch (und auch dauerhaft), da nicht die ganze Stadt überflutet und stromlos war, sondern nur der Bereich entlang des Flusses. Stromlos und festnetztelefonlos warteten wir dann bis 8 Uhr auf das Ereignis: dann trat der Fluss über die Ufer und begann, die Straßen und Keller zu füllen.
Festnetz und Strom hatten wir glaube ich 2 Tage später wieder.
Schauen wir mal 59 Jahre zurück. Da gab es ein noch heftigeres Hochwasser und das Regionalstudio befand sich direkt in der Überflutungszone.
Damals 1954 hielt das Telefon 7 Stunden Hochwasser aus und die Stromeinspeisung sogar 15 Stunden. 2013 war beides bereits vor der Überflutung zusammengebrochen. Das zeigt doch deutlich, wie verletzbar unsere Infrastruktur geworden ist.
Wie man die Bevölkerung erreicht? Klassisch. Auch ich rate zum nächsten ö-r Sender.
Muß ich mich doch mal erkundigen, wie das neue "DisNet", das einige ARD-Anstalten gemeinsam bei der Media Broadcast bestellt haben u.a. zur UKW-Zuführung, im Katastrophenfall reagiert, also wie es abgesichert ist. Da liegen keine Kernvierer mehr entlang der Autobahnen, die dann durch die Verstärkerräume der Fernmeldeämter geleitet werden...
Außerdem sind die UKW-Funzelstandorte mit Sicherheit nicht gegen Stromausfälle geschützt. Bei den UKW-Großsenderstandorten müßte ich mich erkundigen, inwieweit da noch Notstrombetrieb möglich ist. Da die Radios ja immer mieser werden und Antennen, die ihren Namen verdienen, vielen Menschen nicht mehr bekannt sind, könnte es teils schwierig werden, die reinen Ortsfunzel-Empfänger zu erreichen im Notfall.
Muss wirklich jeder wissen was los ist und warum, wenn er nicht unmittelbar bedroht ist? Nein, muss er nicht.
Prinzipiell nicht. Aber das Wissen, daß er nicht unmittelbar bedroht ist, das ist den Menschen wichtig. Und die Informationen, die dieses Wissen erzeugen, muß zu den Menschen. Sonst kommt Panik.
Sie können funken, weil entweder ein mit Funk ausgestattetes Fahrzeug vor Ort mit Standgas laufen kann oder das THW einen Generator stellt.
Gibt es für diese Funknetze auch irgendwo "Repeater" außerhalb der Leitwachen? Die müßten ja dann auch gestützt werden. Oder sind das alles Punkt-zu-Punkt-Verbindungen?
Zum Schluss: Lasst mal an einem ganz normalen Tag euer Smartphone zu Hause bzw. schaltet es ganz aus. Schafft ihr 8, 10 oder gar 12 Stunden ohne das Scheißding?
Ich besitze gar kein Smartphone. Ich habe ein altes Tastenhandy mit dickem Akku, der im Neuzustand 4 Wochen hielt bei meiner Nutzungshäufigkeit. Mitunter habe ich tagelang keine Nutzung dieses Telefons, weder abgehend noch ankommend. Würde das Netz wegbrechen und ich würde es irgendwann merken, könnte es aber schon sein, daß ich unruhig werde: ist da irgendwas passiert?