Schwarzwaldradio bundesweit auf DAB+

Unfassbar, wie laustark missionarisch intolerant gegen leichte Unterhaltung von Oldies, der Kommerzialität und dem Schlager-Genre gepöbelt wird. Mit welchem Recht, kann ich bis heute nicht erkennen. Schlimm auch, dem Publikum generelle Unmusikalität zu unterstellen (@Morningshow), die, selbst wenn dies stimmte, kein redaktionelles Kriterium darstellen darf. Hörer zu angeblich "besserer Musik" erziehen zu wollen? Seit 70 Jahren ein untauglicher Versuch von denen, die von sich meinen, ihren Geschmack und eine selbst erfundene Wertigkeit von Musikstücken in einem Massenmedium in die Welt posaunen zu müssen.
 
Schlimm auch, dem Publikum generelle Unmusikalität zu unterstellen (@Morningshow), die, selbst wenn dies stimmte, kein redaktionelles Kriterium darstellen darf. Hörer zu angeblich "besserer Musik" erziehen zu wollen?

"Erziehen" habe ich nicht geschrieben, wobei der Musikunterricht in der Schule aus meiner Sicht eine wichtige Sache ist, da man hier Gestaltungsregeln, Interpretationsfragen, geschichtliche Zusammenhänge und Funktionen von Musik lernt.

Ich erwarte insbesondere vom ör Rundfunk ein Angebot, daß in der Tendenz alle Genre wiedergibt, von Schlager, Pop, Rock, R&B, HipHop, Rap, Reggae, Country, Folk (Rock), Blues, Jazz, Klassik, Metal, Dance, Elektronische Musik usw. usf. Dann kann jeder bei Interesse seine Musikalität trainieren und ausbauen.

Ein in dieser Hinsicht mangelhaftes Angebot kann der Bevölkerung schaden. Die Reduktion eines erheblichen Teils des deutschen Hörfunks, der Massenwellen, auf zeitdefinierte Hitformate mit wenigen hundert Titeln leistet im Zweifel der musikalischen Trägheit der Menschen Vorschub.

Positiv wirken Streamingdienste und Internetangebote. Besonders musikinteressierte und/oder musikalische Menschen profitieren von der im Vergleich zur Zeit vor dem Jahr 2000 einfacheren Verfügbarkeit von Musik.
 
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Hörer zu angeblich "besserer Musik" erziehen zu wollen?
Nun ja, die Kulturwellen ausgenommen, habe ich den Eindruck, dass Radio gegenwärtig möglichst einfallslos und Nichtsagend daherkommt. Und für einen Altrocker wird erst gar nichts mehr geboten. Da gibt es nur zig mal Durchgekautes oder neumodernes Ungeniesbares. Das könnte ich auch versuchte (Um)Erziehung nennen.
Positiv wirken Streamingdienste und Internetangebote. Besonders musikinteressierte und/oder musikalische Menschen profitieren von der im Vergleich zur Zeit vor dem Jahr 2000 einfacheren Verfügbarkeit von Musik.
Deshalb ist es mir auch schon fast egal, was das Radio dudelt.
 
Das meiste wurde im Thread ja schon irgendwann geschrieben, auch von mir selbst. Trotzdem nochmal:

1. Dass das SW-Radio Werbung sendet, auch wenn sie, wie in jedem Sender, natürlich wiederholt wird und oft aus PR für die Fremdenverkehrsinstitutionen der Region (= der Sponsoren) besteht, ist klar. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Dafür erhalte ich ein Musikprogramm in einer Abwechslung und Güte, die ich sonst erst mal lange suchen muss.

2. Ja, ok, auch hier gibt es musikalischen "Kröten", die ich schlucken muss (Modern Talking, Fancy, Boney M, auch bisschen viel Sandra/Cretu sowie meinen speziellen Freund Michael Jackson), aber das ist Pillepalle im Vergleich zur musikalischen Eintönigkeit der ÖR-Cashcows BR1 oder SWR1. Danach entschädigen mich gleich wieder Sammy Davis jr., Al Jarreau oder, wie gestern, King Crimson. Und: Ich muss mir garantiert keinen auf Streamingkompatibilität getrimmten Chart-Mist unserer Zeit anhören!

3. Es kommen Kurznachrichten, die journalistisch für mich ok sind. Den Rest hole ich mir selbst auf BR24, Tagesschau, bei meiner Tageszeitung oder mal im Internet ab. Dafür werde ich nicht dauernd mit Berichten über die nicht gerade rosigen Ereignisse unserer Zeit bombardiert, sondern unterhalten. Ja Freunde, Unterhaltung ist in diesen Zeiten noch wichtiger und noch weniger eine Schande!

4. Und wie ein Poster neulich schrieb, beherrschen die Moderatoren/-innen es, zu unterhalten. Von Schminke bis Carsten, von Litzke bis Nitschke, von Laeske bis Heckers und so weiter. Diese Kompetenz wurde bei SWR 1 BW systematisch in die hinteren Ränge verwiesen, Hauptsache man bringt die journalistischen Beiträge des Senders kompetent über die Runden.

5. Das interaktive Moment auf SW-Radio ist schon erstaunlich. Man erhält auf fast jeden Beitrag irgendwann eine Reaktion und kann sich Titel wünschen, bei denen die Berater/-innen anderer Anstalten schon bei der Nennung das kalte Grausen kriegen - wenn sie sie überhaupt kennen.
 
3. Es kommen Kurznachrichten, die journalistisch für mich ok sind. Den Rest hole ich mir selbst auf BR24, Tagesschau, bei meiner Tageszeitung oder mal im Internet ab. Dafür werde ich nicht dauernd mit Berichten über die nicht gerade rosigen Ereignisse unserer Zeit bombardiert, sondern unterhalten.
DLF nimm dir ein Beispiel (und bitte vor Weihnachten gar keine Nachrichten mehr).
Ja Freunde, Unterhaltung ist in diesen Zeiten noch wichtiger und noch weniger eine Schande!
So einmal im Jahr/alle paar Jahre bringt die Bild doch "heute nur gute Nachrichten" heraus...🙈
DLF übernehmen Sie!
 
@Sieber , das du kein großer Fan von Schwarzwaldradio bist wissen wir doch schon.

Und ständig die selbe Leier mit den fehlenden Nachrichten zu Weihnachten wird langweilig.

Und im Gegensatz zu einen großen Anbieter aus Bayern der in NRW überhaupt nichts auf die Reihe kriegt machen die wenigstens ein gutes Musikprogramm mit Moderatoren die auch was zu erzählen haben.
 
Zur Titelauswahl (hier die letzten drei Stunden bei Schminke). Es lief u. a.

06:07 Alexander O'Neal - Fake (guter Titel für den Morgen)
06:19 John Travolta - We go together (noch nie gehört, ich kann nicht alles kennen...)
06:26 Haircut 100 - Fantastic day (schon ewig nicht mehr gehört)
06:41 Billy Joel - Allentown (ja, bekannter Titel, aber ist ok. läuft ja nicht so oft)
07:09 Saga - How long (auch ewig nicht mehr gehört)
07:20 Dr. Alban - Sing Hallelujah! (bekannter Titel, auch "totgedudelt", aber ist zwischendurch ok...., "massentauglich")
07:35 Rod Stewart - Love touch (auch ein bekannter Titel, lief damals bei SWF3 rauf rund runter, aber hab ich auch lange nicht mehr gehört)
08:37 Jay Ramsey - Lonely girl (auch ewig nicht mehr gehört)
08:40 Hooters - All you zombies (ja, auch ein Dudeltitel, aber läuft auch nicht so oft).

Der Beweis, dass das Musikprogramm schon sehr ausgewogen ist....
 
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Das will ich meinen. Im Prinzip ist es „AOP“ (Album Oriented Pop), wenn man so will…wobei es meist nicht einmal Albumtitel sind, sondern schon Single-Auskopplungen. Manchmal waren die sogar recht weit oben platziert, wurden aber vom Radio nicht „gehypt“ oder irgendwann aussortiert. Es wird dort halt der gesamte Back-Katalog gespielt, während andere Classic-Hit-Programme aus diesem nur wenige Hundert rotieren. Auch Maxis sind immer wieder mal dabei. Ab und an läuft dann freilich auch was, bei dem ich das Gefühl habe, diesen Titel lange nicht mehr vermisst zu haben 😈. Aber im Gegensatz zu der Theorie der Malaks dieser Welt ist es mir lieber, ich muss ab und an einen Titel durchstehen, der eigentlich Abschaltimpulse auslöst, weil ich weiß, danach läuft wieder etwas, das mir passt oder mich positiv überrascht, als dass ich die ganze Zeit nur Titel aufgetischt bekomme, die ich zwar nicht schlimm finde, die mir aber schon seit Jahren zum Hals raushängen. Schön finde ich auch, dass die Moderatoren innerhalb des Formats ihre Akzente setzen können. Man hört auch an der Musik, wer dran ist. Uwe Carsten spielt z.B. mehr Disco, 80er-Maxis und auch 90er, als sonst im Programm vorkommen. Bei Sandra Laeske geht es eher Richtung Funk, Soul, R&B. Zu verbessern wäre ab und an der Musikflow, da gibt es manchmal böse Brüche. Wenn dann mitten zwischen zwei Uptempo-Titeln aus den 80ern plötzlich etwas wie „Blue Velvet“ von Bobbie Vinton läuft, ist das etwas merkwürdig…das sind dann auch immer genau die Momente, in denen unfreiwillig Mithörende in meinem Umfeld dem Radio genervte oder fragende Blicke zuwerfen.
 
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Totgedudeltes Zeug halt.

Sowas wie No Milk Today, The Lion sleeps tonight, I got you Babe, He ain't heavy, Like a Puppet on a String usw.

Aber ich weiß auch, dass sich viele Hörer des Schwarzwaldradios sich diesen Dreck wünschen. Ich kann mir auch net vorstellen, dass @Uwe Carsten das mag.
Das sind die Folgen von drei Jahrzehnten kommerzorientiertem Dudelfunk, erst nur privat, dann auch öffentlich-rechtlich. Man hat eine ganze Generation Hörer dazu erzogen, alles, was auch nur einen Millimeter abseits des Mainstreams liegt, bzw. nicht bekannt ist, zu meiden, wie der Teufel das Weihwasser.

Kann man leider überall beobachten, jeder Oldie-Sender weiß ein Lied davon zu singen, dass die Hörer am Ende doch immer wieder ihre totgedudelten Allerweltstitel hören wollen.
 
Nennt mir mal einen Sender, der heute noch Ice MC mit "It's a rainy day" spielt, das Ganze vormittags um halb zwölf......
Jetzt kommen wahrscheinlich die nächsten Nörgler von wegen :
"Bääähhh, Euro-Dance, Trash, Kirmesmusik" etc.....
Allerdings war ich sichtlich überrascht und habe mich darüber sehr gefreut, zum einen, weil es Drive in die Sendung brachte und zum anderen weil es mich wieder in meine Jugend zurückversetzt hat, denn auch der Song ist mittlerweile mit über 25 Jahren ein Oldie.
Es darf gerne ab und zu mehr davon im Programm sein......
Die 90'er rücken allmählich immer mehr mit rein und nicht nur mit den ausgelutschtesten Titeln, und das ist auch gut so....
 
Also die bundesweite Weinproben-BadenMedia Party auf Schwarzwaldradio und HITRADIO OHR ist echt mal mega.

Man merkt wirklich, dass alle, sowohl Moderatoren als auch Hörer ihren Spaß haben und total dabei sind. Besonders Helmer Litzke war als Quizmaster bei "Wurst oder Wein" wirklich überragend auch die flotten Sprüche von Markus Knoll haben immer perfekt gesessen :D Also Stimmung war total vorhanden und Live Charakter auch durch den Facebook Live Videostream, so macht Radio Spaß.

Jetzt gibts bis 1:00 Uhr (man hat um eine Stunde verlängert) noch ein paar Musikwünsche und dann gehen das Schwarzwaldradio und Hitradio Ohr wieder getrennte Wege....

Zumindest bis zum 19. März, denn dann gibts die nächste alkoholische Probe, diesmal von der Feingeistbrennerei Fies und wieder auf Hitradio Ohr UND im Schwarzwaldradio.
 
Ehrlich gesagt verstehe ich die ganze Aufregung nicht.

Wer alleine schon begeistert ist, dass er einen noch nie gehörten Titel, oder einen vergessenen Song nach Jahren mal wieder, oder irgendeinen 80er Titel in der seltenen oder nie gespielten Album-Longversion hört, der wird bei Schwarzwaldradio zweifellos gut bedient.
Davon abgesehen ist Musik sowieso Geschmackssache. Dem einen reichen die ewig gleichen SWR-Charts-Dudler, dem anderen der gemäßigte Rock des Schwarzwaldradios. Im Grunde ist auch Schwarzwaldradio nicht mehr als eine Musikabspielstation. Und solche Stationen haben zweifellos zur absoluten Verflachung der Radiolandschaft beigetragen.

Abseits der Musik unterscheidet sich der Sender aber kaum von anderen privaten Dauerdudlern. Und ob die Diskjockeys - das Wort "Moderatoren" finde ich schon unpassend - nun wirklich besser sind, lasse ich mal dahingestellt. Wer die selbst gespielte Musik "geil" findet und ständig die eigene Station lobt, der unterscheidet sich nicht von der Quasselstrippe eines anderen Privaten.

Ich habe allerdings schon eine andere Anspruchshaltung, was Radio sein sollte. Wenn es mir nur noch um Musik geht, finde ich die auch anderswo, und dank des Internets noch weitaus abwechslungsreicher, als beim Schwarzwaldradio.
 
Daß es hier sehr unterschiedliche Meinungen zum Schwarzwaldradio gibt, genügt mir als Beweis, daß es ein außergewöhnliches Programm ist.
Wenn sie sich einen anderen Namen geben würden, wären sie auch als deutschlandweites Programm und nicht als Provinzwelle für ein Mittelgebirge rechts vom Rhein wahrnehmbar. DeutschlandRadio Berlin hat das ja auch erst jahrelang lernen müssen (wer war denn damals so doof dieses bundesweite Angebot mit verkürzt Radio Berlin zu nennen?).
Klar kommt jetzt wieder der Einwand mit der Schwarzwald-Touristikzentrale und so was.
Sponsoringradio hat nicht nur entsprechend dem ortenauer Dialekt ein "Gschmäckle".
Ein "Rewe-Radio" oder ein "Radio Volkswagen" hätte das auch.
 
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Dein Vergleich hinkt.
Die 3, später 4 fröhlichen Wellen aus LUX spendeten m. W. keine verkappte Lobhudelei für ein Großherzogtum. Der Name machte deutlich, dass "von außen" nach DE gesendet wurde. Unabhängig von deutscher Medienbürokratie.
Und RMC 102,5 sendet schon gar keine Huldigungen für das albertinische Fürstentum.
Sorry, der Name Schwarzwaldradio für ein nahezu deutschlandweites Programm erzeugt bei so manchen den Eindruck, es handelt sich um einen Regionalfunk für eine beliebte innerdeutsche Ferienregion.
Ein "Thüringer-Wald-Radio" im 5C würde das genauso vermitteln.
Wobei beide Ferienregionen eher älteres Publikum anziehen.
 
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Klar kommt jetzt wieder der Einwand mit der Schwarzwald-Touristikzentrale und so was.

Nein, ich komme jetzt damit nicht.


Wenn sie sich einen anderen Namen geben würden, wären sie auch als deutschlandweites Programm und nicht als Provinzwelle für ein Mittelgebirge rechts vom Rhein wahrnehmbar. DeutschlandRadio Berlin hat das ja auch erst jahrelang lernen müssen (wer war denn damals so doof dieses bundesweite Angebot mit verkürzt Radio Berlin zu nennen?).
Denn mir ist es einfach nur egal wie sie heißen. Es kommt auf den Inhalt an. Was nützt es wenn sie sich einen anderen Namen geben und trotzdem scheiße wären?

Ist das gedudel von RTL Radio deswegen besser nur weil man sich nicht mehr Radio Luxemburg nennen? Obwohl das L immer noch für Luxemburg steht. Wissen viele anscheinend wohl gar nicht mehr.

Du hängst dich nur am Namen auf oder ob zu Weihnachten Nachrichten gesendet werden.

Ich finde nicht der Name macht es aus sondern der Inhalt. Und das machen die ganz gut.
 
Denn mir ist es einfach nur egal wie sie heißen. Es kommt auf den Inhalt an. Was nützt es wenn sie sich einen anderen Namen geben und trotzdem scheiße wären?
Ja, Dir. Die meisten Normalhörer, die ich kenne, stolpern höchstens mal beim Durchzappen über den Sender und sind weit ab vom Schwarzwalt allerhöchstens erstaunt, dass man den Sender da noch empfangen kann. Reingehört hat aber noch keiner von ihnen. Klar, was wollen sie denn auch schon von einem Sender erwarten, dessen Name nach Regionalprogramm klingt?
Ist das gedudel von RTL Radio deswegen besser nur weil man sich nicht mehr Radio Luxemburg nennen? Obwohl das L immer noch für Luxemburg steht. Wissen viele anscheinend wohl gar nicht mehr.
Nun ja, Luxemburg, das steht für eine bunte Stadt im Herzen Europas. Da ist was los. Im Schwarzwald dagegen steppt wohl nur nach der Meinung sehr weniger der Bär. Das Image ist also ein völlig anderes (ich will nicht von besser oder schlechter sprechen, denn das ist freilich Geschmackssache).
Dazu kommt, nur nebenbei bemerkt, dass das RTL, das man mittlerweile auf DAB+ empfangen kann, spätestens seit 2015 nicht mehr als Radio Luxemburg bezeichnet werden kann, da man seitdem aus Berlin sendet.
 
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