Wir reden hier über den allgemeinen Geschmack. Von Hörern. Von Konsumenten. Von Konzertbesuchern. Wir reden nicht vom individuellen Geschmack von Radiomachern und deren Sanitätsagenturen.
Und mit diesem Zitat von count down steige ich mal ein, um auf einer Ebene dieser Verschwörungstheorie entgegenzutreten. Und rico, ich habe hier so oft logisch aufgebaut etwas erklärt. Wenn Du das aus Deiner Voreingenommenheit nicht als logisch erkannt hast, dann tust Du mir wirklich
leid. Und seinen Bekanntenkreis zu fragen, ist das Dümmste, was man machen kann. Ein
repräsentatives Ergebnis kommt dabei nicht heraus. Das muss man auf viel breitere Beine stellen.
Und wenn ich Dich beim Thema Paloma frage, warum dort wohl Silbermond oder Unheilig nicht stattfinden, kommt von Dir ein wenig taugliches "Ich hätte nichts dagegen". Das habe ich nicht gefragt. Die Unverträglichkeit war der Punkt, auf den ich hinaus wollte.
Wie ein Stück Seife, Du windest Dich um Wahrheiten herum.
Und zum Thema britischer/deutscher Muskgeschmack darf ich Dir sagen, daß es in GB auch so etwas wie "Schlager" gibt. das bezeichnet man dort als "cheesy" und Barry Manilow und Brotherhood of Man entsprechen diesem Klischee.
Und jetzt zu diesem unhaltbaren Vorwurf eines Amateurs, dass die Agenturen Schlagersender "am ausgestreckten Arm verhungern lassen".
Vorab: Viele Zitate, die ich jetzt bringe, sind Zitate- von anderen Personen! Ob ich mit diesen übereinstimme, bleibt offen und ich nehme dazu keine Stellung.
Nachdem das Thema hier so hochkocht, habe ich mit einigen Leuten gesprochen und nachgefragt und hinterfragt.
a) Werbefunkkombis und Werbeagenturen sind Wirtschaftsunternehmen. Sie haben per se gar nichts dagegen, auch einen Schlagersender zu vermarkten, schliesslich verdienen sie an den Provisionen und AE-Rabatten. Dafür müssen sie aber erst einmal
selbst Kunden und Klientel akquirieren.
Mal eben kurz von den bestehenden Etats etwas umleiten funktioniert nicht, der Werbekunde will Rechenschaft haben, bei welchem Sender mit welchem Zielpublikum, welcher Altersschicht und welcher Einschaltquote sein Zaster verbraten wird....
b) Es wurde mir von einem führenden Mann aus einer dieser Agenturen so geschildert:
Wir drehen da nichts dran. Und wir haben uns mehrmals redlich bemüht und sind auf unseren Anlaufkosten sitzen geblieben. Wir haben so oft gehört, dass bei einem Publikum, das bei Silbereisen verzückt auf den Bänken hockt, kein Geschäft zu machen ist. Was sollen wir denen verkaufen? Einen neuen Mercedes, ein neues Handy, einen Mars-Riegel, Gummibärchen? Das Goldene Blatt lesen die alle, dafür bekommen wir keinen Etat
Der Mann sagte mir, dass er und seine Mitarbeiter wegen des negativen Images von Schlagerfreunden bei potentiellen Werbekunden voll aufgelaufen sind. Firmenbosse und Entscheider sind überwiegend auch keine Schlagerfans. Diese gelten als etwas einfältig gestrickt, mit wenig Bildung und meist auch wenig Einkommen. Und werden irgendwie mitleidig belächelt: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Dies haben damals auch die stationseigenen angestellten "Werbeberater", wie es vornehm heisst, bei RPR2 im lokalen und regionalen Bereich erfahren. Den Sender kannten fast alle, aber von ein paar Handwerksbetrieben, deren Chef nichts gegen Schlager hat oder gar Fan ist, kann man nicht leben.
Man kann nichts mit der Brechstange erreichen. Weder eine Korrektur dieses Images noch durch eine Quote, deutschen Schlager überall künstlich eine Existenzberechtigung akustisch einzuräumen.
Dazu kommen dann die Testergebnisse. Wenn bei einem 30jährigen ein Andy Borg immer noch einen sagenhaft gute Wert von 25% Prozent erreicht, dann sind aber mindestens 65% strikt dagegen und 10% haben keine Meinung. Wenn Du Dir in dieser Altersgruppe etwas anderes einredest, dann meinetwegen. Deine Meinung und Dein Glaube ist die eines Amateurs und interessiert letztendlich nicht. Sie hat nur nichts mit der Wirklichkeit zu tun.
Bei einer solchen Ausgangslage kann man vielleicht nachvollziehen, dass Agenturen an dieser Zielgruppe wenig Interesse haben.
Wir können uns nicht dauernd umsonst die Füsse wundlaufen und in der Gegend herumtelefonieren und blind akquirieren
Wenn man das weiss, kann man vielleicht nachvollziehen, warum Consultants eine Reduzierung zu hoher Deutschanteile empfehlen und von einer Geldvernichtungsmaschine wie einem privaten Schlagerradio abraten.
Abraten
müssen, wenn sie verantwortlich ihren Job erfüllen wollen!
Ich hoffe, dass alle anderen Forenmitglieder diesen Ausführungen die wirkliche Ursache für die Situation des deutschen Schlagers entnehmen können. Es hat nichts, aber auch gar nichts mit einer Verschwörung zu tun!
ricochet schrieb:
Wenn einem die Argumente ausgehen muss man eben austeilen.
Als Bemerkung zu meiner Wortwahlverwarnung.
Weisst Du, ich habe langsam wirklich -Entschuldigung!- die Schnxxxx gestrichen voll. Ich habe zig logisch aufgebaute Argumente geliefert. Das ausgerechnet DU diesen Satz nachlieferst, zeigt mir, dass Du nichts begriffen hast und nicht bereit bist, auch nur eine Deiner zahllosen Fehlspekulationen mal zuzugeben.
Du bist der Fachmann, ja?
Unglaublich