Das sehe ich genauso. Vollkommen unnötig, immer wieder dieselben Songs zu spielen. Ich stelle aber immer wieder fest, dass es Leute gibt, denen es einfach nichts ausmacht, ständig dasselbe zu hören. Von mir aus kann "Grossvater" 5 Jahre Pause machen. Es gibt - nehme ich einmal an - genug STS-Songs, die nie laufen.
Und es gibt genügend Interpreten, in der Hauptsache die, die sich aufgelöst haben oder keine aktuellen Hits mehr haben, wo man ruhig das Portfolio erweitern könnte. Ich würde lieber einmal "Silver Thunderbird" von Marc Cohn hören, als das restliche Jahr noch 20x "Walking in Memphis". Das würde auch Ö3-Fans kaum stören!
Was mich an Radio begeistert, ist das Entdecken neuer Künstler und damit verbunden das Erweitern des eigenen Musikgeschmacks. Radio sollte den Hörer faszinieren, mitreissen und auch ein Stück weit fordern. Die Formatradios haben halt mit dem Radio alter Schule nichts mehr gemein. Ich nehme einmal an, in den letzten Tagen war auch bei Ö3 das Wetter das dominierende Thema, ich habe das bei Liferadio mitanhören müssen. Wo ist es wann wie kalt, und wer kann das noch toppen, wann hat uns der Höhepunkt der sibirischen Kältewelle erreicht und was muss tun, wenn das Auto nicht mehr anspringt, usw usw. Dann noch Brigitte Nielsen/Dschungelcamp/Opernball und ein paar lähmende Comedy-Einwürfe und Verkehrsmeldungen.
Ist das alles, was Radio heute bieten muss?
