WDR 4 - aktuelle Entwicklungen

Ich denke mir oft - und nicht nur auf WDR4 bezogen, sondern beispielsweise auch auf SWF1, SDR1 oder 88acht -, wie schön es doch wäre, könnte man das Radio einschalten und einfach noch einmal das Programm von vor zwanzig Jahren hören. :)
 
Ich denke da an den Deutschlandfunk. Die Sendungen „Aktueller Plattenteller“, „Rock Cafe“ und „Memory Hits“ vermisse ich heute noch.
WDR 4 hatte ich damals noch nicht gehört. Man wird älter.
 
Ich denke mir oft - und nicht nur wie schön es doch wäre, könnte man das Radio einschalten und einfach noch einmal das Programm von vor zwanzig Jahren hören. :)


Leider kommen die Zeiten nicht mehr wieder. Hätte auch gern die alte Hansawelle, Antenne. Das Radio, NDR 1 Radio Niedersachsen, das alte Radio Brocken oder die Landeswelle Thüringen bis 2001 wieder zurück.
 
Kann eigentlich nur "Im Wagen vor mir" sein. ;)
und Mädchen, Mädchen...
Stimmt, genau genommen beide, ich dachte halt zuerst an das regelmäßig gespielte "Mädchen, Mädchen", einer von 2 Titeln die man vom Herrn Anderson (noch) im Programm hat.
13.11.2012
07.32 Uhr Mädchen, Mädchen G. G. Anderson
11.11.2012
13.55 Uhr Hey du da G. G. Anderson*
10.11.2012
12.55 Uhr Hallo du G. G. Anderson
08.11.2012
10.18 Uhr Mädchen, Mädchen G. G. Anderson
06.11.2012
09.33 Uhr Hallo du G. G. Anderson
03.11.2012
14.55 Uhr Mädchen, Mädchen G. G. Anderson
01.11.2012
16.22 Uhr Hallo du G. G. Anderson
*war ein Wunschtitel bei a la carte.
 
Ich habe gestern nachmittag im Auto mal wieder eine Zeit lang bei WDR 4 reingehört und traf auf jeneTitel, auf die ich immer treffe, wenn ich dorthin schalte. Was mich so sehr wundert, ist die Frage, wie es z.B. ein Rainer Nitschke überhaupt noch aushält und erträgt, diese Minirotation mit gespielter Begeisterung zu Markte zu tragen („Hach ja, die 60er waren ja so eine tolle Zeit, und damals schwärmten alle Frauen für die Bee Gees, die wir jetzt mit 'Massachussetts' hören, aus den frühen [!] 60ern...“)-
 
Die Leute, die damals 40 Jahre alt waren, sind heute 60 Jahre und mit internationaler Musik aufgewachsen.

Es geht nicht darum womit jemand aufgewachsen ist, denn selbst im dudelseligen Deutschland hörte bis vor Kurzem jeder was anderes. Außerdem ist deine Behauptung falsch; in den 50-Jahren gabe es genauso viel internationale Musik wie in den 1970er- oder 80er-Jahren, denk nur an Little Richard, Rick Nelson, Elvis Presley, The Crows, Peggy Lee, Perry Como oder Chuck Berry.

Wenn sich nichts Einschneidendes ändert, scheitert das deutsche Radio vor allem daran, dass keine spezifischen Geschmäcker befriedigt werden, die öffentlich-rechtlichen Wellen am Bedarf vorbeisenden und die Zeitungsradios die bekniete Jugendschar mangels Beziehung zum Medium Radio einfach nicht mehr erreichen. Und besonders die Teens und Twens können mit dem Gebotenen nichts mehr anfangen, schließlich hat sogar ein sehr junger Mensch eine geschmackliche Grundausrichtung.

Früher konnten die Macher und Consulter einmütig sagen: Mir doch egal ob die Hörer zufrieden sind, sie müssen sowieso nehmen was da ist, wer keine Techno-Rock-Disco-Chartbrühe mag muss eben Oldies hören (ätsch). Das funktioniert heute (zum Glück) nicht mehr. Wie man den Live-Stream eines Genreradios mitschneidet und auf den Flash-Player oder die Stereo-Anlage überspielt und wie man eine geräteübergreifende Funkübertragung aufbaut weiß heute fast jeder 45-Jährige, wie man über Smartphone Musik streamt auch, um nur die legalen Wege der Musikbeschaffung anzusprechen.

Wenn es das Radio nicht schafft, sich aus Sicht der Hörer wieder ein bisschen interessant zu machen (und damit meine ich auch die Zielgruppen, die angeblich aus dem Altersraster herausfallen) sterben die Leute oben weg und unten kommt nichts nach, was Profite versprechen könnte. Eine musikspezifische Promo-Station ist bei einem/r 15-Jährigen aber genauso werbeeffizient wie bei einem/r 60-Jährigen, Internet hin oder her.
 
Zu #1410: (Ironie ein) Ja, vielleicht sollte WDR 4 auch Praktikanten auf die Straße schicken und den Leuten die 40 meistgespielten Titel zur Wahl stellen, so passt es dann auch mit der Massentauglichkeit der Wünsche (Ironie aus).
 
Es geht nicht darum womit jemand aufgewachsen ist, denn selbst im dudelseligen Deutschland hörte bis vor Kurzem jeder was anderes. Außerdem ist deine Behauptung falsch; in den 50-Jahren gabe es genauso viel internationale Musik wie in den 1970er- oder 80er-Jahren, denk nur an Little Richard, Rick Nelson, Elvis Presley, The Crows, Peggy Lee, Perry Como oder Chuck Berry.
Warum ist meine Behauptung falsch?

Ich hatte geschrieben: "1992 wurden vorwiegend Schlager und instrumentale Musik gespielt. 1992 hatte WDR 4 aber auch andere Hörer als heute. Die Leute, die damals 40 Jahre alt waren, sind heute 60 Jahre und mit internationaler Musik aufgewachsen."

Natürlich sind die heute 60 jährigen mit den Beatles und den Rolling Stones aufgewachsen. Das hat nichts damit zu tun, das es in den 50er Jahren eine Rock Ära gab. Man kann doch WDR 4 nicht dazu zwingen, nur deutsche Schlager und Volksmusik zu spielen, nur weil einige lautstarke Mitglieder dieses Forums das so fordern.
 
Ich will ja niemanden zwingen. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass man im Radio immer schon internationale und deutschsprachige Musik hörte, das änderte sich erst als die printhörigen Einflüsterer das öffentlich-rechtliche Radio kaperten, das kommerzielle hatten sie sich ohnehin schon untertan gemacht. Eines Tages liefen fast überall unebene Hot-AC-Mischungen und Oldiepermanentschleifen und das Radio war plötzlich bedeutungslos geworden.

Mag sein dass sich WDR4 etwas vom Schema F abhebt, aber wie lange noch?
 
Man kann doch WDR 4 nicht dazu zwingen, nur deutsche Schlager und Volksmusik zu spielen, nur weil einige lautstarke Mitglieder dieses Forums das so fordern.
Der Eindruck, daß WDR 4 nicht das spielt, was die Hörer wünschen, drängt sich bei der derzeit noch im Programm befindlichen Sendung "A la Carte" auf. Während sich die Titel im Tagesprogramm häufiger wiederholen (ist aber auch schon etwas besser geworden) und ein 50/50 Mix (Deutsch / International) angeboten wird, wird in der Sendung "A la Carte", die ja eine Hörerwunschsendung ist, nach wie vor mehrheitlich deutscher Schlager oder auch noch mal ein Instrumental gewünscht. Also schließe ich daraus, das die Hörer mehrheitlich diese Musik-Mischung des ehemaligen WDR 4 bevorzugen und nicht diejenige, die die Werbeindustrie- und Media-Analyse hörigen Berater vorschreiben. Da nicht sein kann, was nicht sein darf, ist es nur konsequent, daß "A la Carte" unter äußerst fadenscheinigem Vorwand aus dem Programm fliegen muß.
 
Dem ist absolut nichts hinzuzufügen. Oder was meint Ihr, warum die Programmverantwortlichen ihre Hörer nicht mehr öffentlich zum aktuellen (Musik)Programm befragen. Hörertage und Gästebücher sind schon länger verschwunden, und negative Facebook Kommentare werden sofort gelöscht.
 
Aus der heutigen Ausgabe des Westfalenblatts zitiert:

Sonntags wird es künftig mehr internationale
Musik geben. »Wir heben den
Anteil auf rund 50 Prozent an,
damit klingt das Programm am
Sonntag genauso wie in der Woche
«, erläuterte Schmitz.

Zumindest eine ehrliche Ansage. Und die Hörer, die das lesen, werden sich freuen...(Ironie). Der Herr Schmitz hat aber noch ein Wort vergessen. Korrekt ist:
...damit klingt das Programm am Sonntag genauso langweilig wie in der Woche.
 
Dann kann man ab Januar wenigstens guten Gewissens auch sonntags SWR4 und hr4 hören. Bislang habe ich an diesem Tag immer noch WDR4 den Vorzug gegeben, aber WDR4 werde ich dann wohl nur noch zur "Schallplattenbar" regelmäßig einschalten.
 
Die treibenden Kräfte im Hintergrund wollen den Sender bestimmt in eine Autofahrerwelle umgestalten und werden damit ordentlich auf die Nase fallen. Ihr kennt ja das hohle Gerede von der "Wiedererkennbarkeit der Marke", egal ob an Sonntagen oder zu nachtschlafener Zeit oder ob überhaupt noch eine größere Anzahl Hörer erreicht wird. Dumm genug, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk für 'n Appel und n' Ei kaufen lässt. Die Langfrist-Rendite ist jedenfalls negativ, denn das Geschäftsmodell Einheitsgedudel hat bestimmt keine Zukunft, zerstört aber die Reputation des Senders.

Wissen diese Schlaumeier eigentlich, dass jedes moderne Autoradio einen USB-Schacht hat und man für ein paar Euro einen USB-Stick kriegt, auf den locker 120 Stunden Musik passen, die man sich ganz bequem aus dem Netz ziehen kann? Im Auto braucht man weder einen MP3-Player noch einen Internetanschluss; irgendwann werden die Planungsbevollmächtigten von ihrer Werbekundschaft sanft auf die radikalen Änderungen im Nutzerverhalten und auf die wahren Bedürfnisse des Marktes hingewiesen werden. So nach dem Motto: Was nutzen mir Werbeschaltungen die kaum einer hört und wenn dann die Falschen?

Wie man dann noch umsteuern will ist mir ein Rätsel...

Ceterum censeo: Wisst ihr was der Autofahrer wirklich will? Ein ansehnliches Bouquet attraktiver und unterscheidbarer Musikangebote, aus denen er sich das ihm Gemäße aussuchen kann. Dieses Szenario ist in Deutschland nichts weiter als ein frommer Wunsch, und deshalb werden die Hörer vermehrt zur Selbsthilfe greifen. Wer einmal mit diesen MP3/USB/Flash/Multifunktionshandy-Spielzeug herumgefingert hat, den kann man als Stammhörer auf alle Zeit abschreiben.

Wenn der Plakate und Zeitungsanzeigen liest, in denen die wirklich wahrhaft allerbesten Superhits angepriesen werden, kriegt er einen Lachkrampf.
 
@ricochet: Erst wollte ich den Gefällt-mir-Button drücken, dann wurde mir Dein Posting in der Mitte etwas zu radikal, dann hab ich drüber nachgedacht - und jetzt kann ich nicht anders, als auf's Knöpfchen zu drücken und zu sagen: So isses!
 
Wer einmal mit diesen MP3/USB/Flash/Multifunktionshandy-Spielzeug herumgefingert hat, den kann man als Stammhörer auf alle Zeit abschreiben.
Hoffentlich, damit das Gejammer hier endlich aufhört.
Seit 2011 wird hier pausenlos auf das Programm von WDR 4 geschimpft und jetzt wird gejammert, weil 2013 einige Sendungen am Sonntag entfallen, das ist schon merkwürdig.
 
... und jetzt wird gejammert, weil 2013 einige Sendungen am Sonntag entfallen, das ist schon merkwürdig.
Merkwürdig ist gar nichts, denn es wird nicht unbedingt "gejammert", dass einige Sendungen ab 2013 sonntags entfallen; es wird vielmehr kritisiert, dass die Einfalt in einer (angeblichen) Vielfalt unter der Woche nun auch den letzten Tag der Woche erwischt.
 
Hoffentlich, damit das Gejammer hier endlich aufhört.
Seit 2011 wird hier pausenlos auf das Programm von WDR 4 geschimpft und jetzt wird gejammert, weil 2013 einige Sendungen am Sonntag entfallen, das ist schon merkwürdig.

Eigentlich schon ein wenig ungerecht, weil es anderswo noch viel schlimmer aussieht. Aber schön langsam wird auch der WDR plattformatiert.

Bin eben durch Zufall beim belgischen Schlagersender BRF2 reingestolpert, da läuft gerade eine Wunschsendung und so gut wie alle Anrufer kommen aus NRW... das ist wohl die Generation, die sich ihre Musikwünsche noch nicht gewohnheitsmäßig per Mausklick oder Tastendruck erfüllt.

@Onkel Otto: Euer hr kriegt die Vielfalt im Radio noch mit Abstand am besten hin. Aber wie soll ein Sender die Welt aus den Angeln heben?
 
Zurück
Oben