Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Genau das glaube ich nicht!

Bei FIP ist vor einem guten Jahr das ewige "Respirez, vous êtes sur FIP!" und "Vous écoutez FIP à Paris sur 105,1" rausgeflogen, weil die Hörer gemeint haben, das ginge ihnen auf den Wecker. Und in so einem Umfeld willst Du ernsthaft Werbung senden?

Oder sollten die deutschen Hörer wirklich schon so abgestumpft sein, dass sie sich das anhören würden? Schließlich wird Classic fm in GB ja auch gehört. Ok, schlechter Vergleich, denn das ist auch schon wieder Dudelfunk.
 
"Radio München ist ein gemeinnütziger Sender, der durch finanzielle Zuwendungen aus der Gesellschaft lebt." Das Beispiel passt also leider nicht.
Dennoch eine durchaus interessante Finanzierungsmöglichkeit!

Also mal schnell durchgerechnet, z.B. für Frankfurt am Main: technische Reichweite ca. 700.000 Leute. Annahmen: Davon haben 10 % einen DAB-Empfänger, und die Hälfte davon nutzt den auch als solchen. Tagesreichweite unter diesen potenziellen Hörern: 2,5 % (wie FIP in der Pariser Gegend). Das macht dann 875 Hörer pro Tag. ... Mir kommen gerade Zweifel, ob die oben erwähnten Musikredakteure wirklich mittels Werbung finanzierbar sind.
Wer sagt denn, dass es dauerhaft bei den 10% bleibt?
Außerdem muss man ja nicht gleich mehrere Musikredakteure beschäftigen. Dass in der Anfangszeit die Personalkosten so niedrig wie möglich gehalten werden müssen, liegt m.E. auf der Hand.
In Augsburg ist die Zahl der Hörer von Smart Radio noch kleiner, nichtsdestotrotz schaffen die es irgendwie zu bestehen, sonst hätten sie schon längst die Segel gestrichen; - erst recht nachdem feststand, dass es in Bayern keine Werbekombis im DAB-Sektor geben wird.
Aus letztgenanntem Grund war sogar eine Zeit lang von einer Schließung mehrerer bayerischer DAB-Programme zu Beginn dieses Jahres hier im Forum die Rede. Wie wir sehen, hat sich dies zum Glück bis auf MagicStar nicht bewahrheitet.
 
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Laut Funkanalyse Bayern ist die DAB+ Nutzung um sensationelle 0,9 Prozent im Vergleich zu 2013 gestiegen (auf nun knapp über 1 Million Empfänger, zusammen mit DAB alt, oder 9,4 Prozent). Ach, da freuen sich doch die ganzen Skeptiker und Verhinderer wieder über diese tollen Fortschritte im Postkutschen-Tempo.

Internetradio hat dagegen in fast allen Kategorien zugelegt:

Smartphones/Tablets 2,1 Prozent (nun 16 Prozent)
PC/Net-/Notebooks 2,1 Prozent (nun 33 Prozent)

Nur bei WLAN-Internetradios gab's einen Rückgang um 0,2 Prozent (auf 7,1 Prozent)

Immerhin hören mehr als 30 Prozent der Bayern Radio über mind. einen digitalen Empfangsweg, was bemerkenswert ist. Dabei sieht es aber immer mehr danach aus, dass sich Internetradio auf allen Wegen gegenüber DAB+ durchsetzt, die Steigerungsraten sind einfach höher.
 
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Laut Funkanalyse Bayern ist die DAB+ Nutzung um sensationelle 0,9 Prozent im Vergleich zu 2013 gestiegen (auf nun knapp über 1 Million Empfänger, zusammen mit DAB alt, oder 9,4 Prozent). Ach, da freuen sich doch die ganzen Skeptiker und Verhinderer wieder über diese tollen Fortschritte im Postkutschen-Tempo.

Internetradio hat dagegen in fast allen Kategorien zugelegt:

Smartphones/Tablets 2,1 Prozent (nun 16 Prozent)
PC/Net-/Notebooks 2,1 Prozent (nun 33 Prozent)

Nur bei WLAN-Internetradios gab's einen Rückgang um 0,2 Prozent (auf 7,1 Prozent)

Immerhin hören mehr als 30 Prozent der Bayern Radio über mind. einen digitalen Empfangsweg, was bemerkenswert ist. Dabei sieht es aber immer mehr danach aus, dass sich Internetradio auf allen Wegen gegenüber DAB+ durchsetzt, die Steigerungsraten sind einfach höher.

Zuhause, mit DSL-Anschluss ist das ein offenes Geheimnis. Viel mehr würde mich interessieren, wie viel Leute mit dem Smartphone über das Mobilfunknetz hören. Auch mit dem Smartphone kann man über das heimische WLAN Radio hören.
 
Aber bedenke, dass es 1 Mio. alleine nur in Bayern sind. 10% Marktanteil.

Das war aber auch schon 2013 so. Und nicht vergessen: Da wird DAB alt noch mitgerechnet, und hier hatte Bayern die meisten Geräteverkäufe. Ich habe zum Glück die Gabe Dinge neutral zu bewerten. Und mein nüchternes Fazit lautet: Eine Erfolgsstory sieht anders aus.
 
Sieh mal einer an...

Da siehste mal, da geht es mir nicht anders als der gesamten Radiobranche die sich auch nicht darüber einig werden kann ob DAB+ nun eine Erfolgsstory ist oder nicht. Ich glaube die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Dann doch keine Erfolgsstory, aber auch kein Flop.
 
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Und wieder eine Seele vor DAB gerettettett... :)

Vielleicht sollte man für FCS-Fan & Co ein Aussteigerprogramm einrichten.
 
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Och, fotoralf, ich war schon immer (auch) großer Internetradiofan (der gleichnamige User möge es mir verzeihen). Irgendwie wäre es schon schade um DAB+, ist ne schöne Technik, aber von einem Scheitern geht die Welt nicht unter. Ich will guten Content, und da ist mir der Verbreitungsweg doch egal. Nur soviel: UKW hatte ich glaube ich zum letzten Mal irgendwann 2011 laufen :)....meint der Radiotor, der sich aktuell über schönen Old School Soul auf KROV 91.7 HD2 erfreut....natürlich via Webradio ;)
 
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In der heutigen Zeit hat man offensichtlich wirklich keine Geduld mehr. Die Erwartung scheint immer zu sein: "Heute vorgestellt, morgen der Renner". Wartet doch erst einmal die offizielleren bundesweiten Zahlen bei der IFA ab und selbst dann wäre ich noch skeptisch (durchaus auch in beide Richtungen).

@ fotoralf: Mit den Ohren kannst Du vielleicht im Weltall nach Signalen ausserirdischen Lebens lauschen,, aber für die Erde nicht geeignet (Okay: vielleicht bei der NSA, aber da kenn ich mich nicht aus). / K.
 
@magisches Auge: Faktisch richtig, aber in der FAB gibt es eine gefährliche Entwicklung: Rückläufige Steigerungsraten bei DAB+. Eine Technik die sich anstellt den UKW-Hörfunk abzulösen, sollte irgendwann jährlich mal mind. um 5 Prozent wachsen. Noch das wäre ein langsames Tempo. Aber 1,1 Prozent Zuwachs von 2012 auf 13 und 0,9 Prozent von 2013 auf 14 (also sogar ein Rückgang) sind gelinde ausgedrückt aus ökonomischer Sicht eine Katastrophe. Zum Glück reden wir von Bayern, wo die BLM immer noch einen Großteil der Leitungskosten für DAB+ übernimmt.
 
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Och, fotoralf, ich war schon immer (auch) großer Internetradiofan (der gleichnamige User möge es mir verzeihen).
Das mache ich doch gerne. ;)

UKW hatte ich glaube ich zum letzten Mal irgendwann 2011 laufen :)....meint der Radiotor, der sich aktuell über schönen Old School Soul auf KROV 91.7 HD2 erfreut....natürlich via Webradio ;)
Offenbar eines der wenigen terrestrischen US-Programme, deren Stream nicht bei mageren 32 kbit/s liegt: http://s4.voscast.com:7250 - Danke für den Tipp!

Auch sehr zu empfehlen, ausschließlich mit Old School R&B: WZUM-AM 1550 kHz "The Heart and Soul of Pittsburgh": http://www.1550wzum.com/wzum.pls :thumbsup:
 
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@magisches Auge: Faktisch richtig, aber in der FAB gibt es eine gefährliche Entwicklung: Rückläufige Steigerungsraten bei DAB+. Eine Technik die sich anstellt den UKW-Hörfunk abzulösen, sollte irgendwann jährlich mal mind. um 5 Prozent wachsen. Noch das wäre ein langsames Tempo. Aber 1,1 Prozent Zuwachs von 2012 auf 13 und 0,9 Prozent von 2013 auf 14 (also sogar ein Rückgang) sind gelinde ausgedrückt aus ökonomischer Sicht eine Katastrophe.
Wenige Tage nachdem der Bundesmuxx auf Sendung ging, sagte mir ein Amateurfunker: "Diese Technik wird sich erst dann durchsetzen, wenn sie in Radiogeräten genau so häufig vertreten ist, wie heute die Mittelwelle. Wenn jemand dann zufällig von UKW auf DAB+ umschaltet und feststellt, dass es dort interessante Zusatzprogramme gibt, spricht sich das sehr schnell rum."

Mit Blick auf die heutige Situation würde ich sagen: Der Mann hatte recht…leider.

Mir ist das erst vor wenigen Wochen bei einem Besuch eines Real-Marktes aufgefallen: Selbst die billigsten Radiogeräte verfügen inzwischen neben FM und AM über eine weitere Betriebsart; dabei handelt es sich jedoch nicht um DAB+, sondern um Bluetooth.

Die Gerätehersteller gehen also mehrheitlich davon aus, dass fast jeder über ein Smartphone oder Tablet verfügt, sich damit in das heimische WLAN einloggt und dann Webradioprogramme oder seine MP3-Sammlung mittels Bluetooth auf das Radio überträgt.

Das Problem liegt darin, dass selbst wenn in DAB-Multiplexen ein wirklich attraktives Programmangebot vorhanden wäre, sich diese Programme ebenso im Internet finden lassen; - zusammen mit hunderten von ähnlichen, mitunter sogar attraktiveren Stationen.
Im Hinblick auf die Contentvielfalt wird jede andere Übertragungstechnik gegenüber dem Internet immer das Nachsehen haben.
Wenn man jetzt auch noch den Verbreitungsgrad von Smartphones und Tablets in Verbindung mit Bluetooth-fähigen Radiogeräten hinzuzieht, ist die Ausgangslage für DAB+ denkbar schlecht.

Hätte man in den neunziger Jahren DAB mit einem attraktiven Programmangebot eingeführt, wären wir heute in Deutschland sehr wahrscheinlich auf dem gleichen Niveau wie Großbritannien (auch wenn der Umstieg von DAB auf DAB+ schwierig wäre), doch schon damals machte man schwerwiegende Fehler, wenn ich nur die zu teuren Empfänger, die viel zu geringe Reichweite des L-Bandes oder die auf 1 KW beschränkte Sendeleistung von DAB-Sendern, weil angeblich Sendeeinrichtungen der Bundeswehr hätten gestört werden können, denke. An einen nationalen Multiplex dachte zu der Zeit offenbar auch niemand.
Zur Telekom als Senderbetreiber gab es ebenso wenig eine Alternative. Der Markt wurde bekanntlich erst in diesem Jahr liberalisiert.
Hinzu kamen dann noch solche Pseudo-DAB-Ausschreibungen wie jene in Nordrhein-Westfalen im Jahre 2004, als sich eine ganze Reihe von attraktiven Programmen beworben hatten, u.a. Inselradio und Radio Teddy, die einfach nicht zum Zuge kamen, so dass als einziger privater Anbieter Domradio landesweit auf Sendung gehen konnte.

Heute, im Jahre 2014, hat das Internetradio längst einen Siegeszug angetreten. Eigentlich ist es für die Einführung von DAB+ fast zu spät.
Schade für alle, die noch anspruchsvolles Radio mit einer soliden Refinanzierungsmöglichkeit machen wollen.
 
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Heute, im Jahre 2014, hat das Internetradio längst einen Siegeszug angetreten. Eigentlich ist es für die Einführung von DAB+ fast zu spät. Schade für alle, die noch anspruchsvolles Radio mit einer soliden Refinanzierungsmöglichkeit machen wollen.

Aber, aber... Die Zukunft liegt nunmal im Internet. Und wer dort als Programmanbieter auftritt, muß sich nicht mit irgendwelchen Landesmedienanstalten rumplagen. Einfach loslegen! Aber man muß natürlich darauf achten, daß man auch ein breites Publikum anspricht. Nischenprogramme tun sich schwer damit, Werbekunden zu finden.
 
Die Zukunft liegt nunmal im Internet. Und wer dort als Programmanbieter auftritt, muß sich nicht mit irgendwelchen Landesmedienanstalten rumplagen.
...und darf sich dafür an 10 gleichzeitigen Hörern freuen. Tolle Aussichten!

Mehr als Hobbyprojekte sind im Internet nicht machbar.
So etwas wie bspw. RMNradio oder RauteMusik.FM lässt sich heute nicht mehr realisieren: Die sind 2002, bzw. 2003, als noch kaum jemand das Potential des Webradios erkannte und es insofern noch keine nennenswerte Konkurrenz gab, angefangen und zwischenzeitlich zu etablierten Marken herangewachsen.
Als Newcomer geht man im Internet unter; Geld lässt sich auf diesem Wege kaum mehr verdienen und die Platzhirsche freuen sich, ihre marktbeherrschende Stellung, die sie durch ihre UKW-Verbreitung erlangt haben, auf das Internet übertragen zu können.

Genau deshalb bin ich für einen Ausbau von DAB+, damit mittelständische Radioveranstalter eine Chance erhalten.
 
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Das sehe ich anders!

Die Verbreitung im Internet ermöglicht es, weltweit gehört zu werden! Von Menschen, die ein Radioprogramm in der Heimat schätzen gelernt haben und es z.B. nach einem Umzug ins Ausland vermissen. Was soll DAB+ da ausrichten? Nur das Internet macht es möglich, Radioprogramme weltweit zu hören.

Der Fehler in der Denke ist: Radio will mobil konsumiert werden. Das ist der Fehler. Ich persönlich halte das für Humbug. Radio wird heute per Internet problemlos überall empfangen. Mobil funktioniert es noch nicht tadellos. Aber das wird zweifellos kommen.

"Newcomer" haben es selbstverständlich schwer. Der Werbekuchen ist aufgeteilt. Neulinge haben keine Chance mehr.
 
Die Verbreitung im Internet ermöglicht es, weltweit gehört zu werden! Von Menschen, die ein Radioprogramm in der Heimat schätzen gelernt haben und es z.B. nach einem Umzug ins Ausland vermissen. Was soll DAB+ da ausrichten? Nur das Internet macht es möglich, Radioprogramme weltweit zu hören.
Das klingt ja geradezu verräterisch! Gerade Du, der Du Dich hier als Berater ausgibst (ob Du tatsächlich einer bist, der die Platzhirsche berät, lasse ich mal außen vor), müsstest wissen, dass Werbung, insbesondere von mittelständischen Firmen, in erster Linie auf einer lokalen oder regionalen Ebene von Bedeutung ist.
Selbst die klassische Rundfunkwerbung, wie wir sie von UKW her kennen, besitzt ausschließlich eine nationale Relevanz.
Kein Unternehmen zahlt dafür, dass seine Werbung dort gehört wird, wo es seine Produkte und Dienstleistungen überhaupt nicht anbietet.
Ausländische Hörer sind somit unter ökonomischen Gesichtspunkten zu vernachlässigen.

"Newcomer" haben es selbstverständlich schwer. Der Werbekuchen ist aufgeteilt. Neulinge haben keine Chance mehr.
Mit dem Start lokaler und regionaler DAB-Multiplexe sehr wohl.
Hier sind die Landesmedienanstalten gefordert, die Weichen in Richtung Wettbewerb zu stellen; als Vorbilder dienen die Schweiz und Dänemark.
 
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Die Landesmedienanstalten werden sich hübsch auch weiterhin aus dem Wettbewerb raushalten.
Welcher Wettbewerb? - Es geht darum, überhaupt erst einen echten Wettbewerb im Rundfunksektor zu ermöglichen.

Bisher nutzen die Verleger alle guten Frequenzen. In Nordrhein-Westfalen bekommen verlegerunabhängige Anbieter überhaupt keine Frequenzen.
Genau dieser Missstand muss sich mit DAB+ endlich ändern; - und das ist Aufgabe der Landesmedienanstalten!
Letztere müssen dafür sorgen, dass lokale und regionale DAB-Multiplexe an den Start gehen können und die Lizenzierungsbedingungen vereinfacht werden.

Wo die geschätzten Werbekunden buchen, entscheiden nur die geschätzten Werbekunden, aber keine Anstalten.
Eben nicht!
Sie haben derzeit keine Möglichkeit, als bei den Platzhirschen Werbezeiten zu buchen, da es keine oder nur eine sehr spärliche Vielfalt an Programmen gibt.

Allmählich kehrt hier Realismus ein :thumbsup:
Du scheinst einen bemerkenswerten Weitblick zu haben.

Wenn Du DAB+ anlehnst, dann lass die Technik doch einfach links liegen und sei mit FFH, Radio 7 und dem anderen Dudelfunk zufrieden.
 
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