Natürlich ist die "Fensterklebeantenne" keine Lösung! Überleg dir das Zurückschicken aber bitte nochmal!
Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Zwergs also heute der zweite Teil. Wieder der sattsam bekannte Albrecht DR56, diesmal mit der Hama-Magnetfußantenne. Montage nach Anleitung.
Es geht tatsächlich schon besser. Von der Kölner Innenstadt bis zum Kreuz Aachen quasi durchgehender Empfang. Unmittelbar dahinter auf der A4 Richtung NL, also da, wo es ins Aachener Loch geht, erste Aussetzer, kurz darauf Funkstille. Wie schon früher gesagt: wo nix ist, hilft auch keine Dachantenne.
Ab Ausfahrt Laurensberg und oben am Klinikum vorbei wieder Signal, aber mit viel Fauchen und langen Aussetzern. Bei einem Abstecher Richtung Innenstadt auch kein Empfang, der den Namen verdient. Normalerweise hätte ich längst umgeschaltet, aber wir wollen ja wissen, ob es sich noch einmal fängt. Das tut es zwar auf der weiteren Fahrt, aber immer mit teilweise minutenlangen Aussetzern.
Da Suchlauf und Programmierung der Speicher beim DR56 nicht eben intelligent gelöst sind (dieses Dilemma wird ->
hier ausführlich diskutiert), machen wir einen kurzen Abstecher zum 'real existierenden' Dreiländereck bei Vaals (NL), also dem Punkt, an dem die drei Länder auf dem höchsten Berg der Niederlande unmittelbar aneinanderstoßen, um mit nur einem Suchlauf die Programme aus D, B und NL zu speichern. Das Gerät findet den Bundesmux, den WDR-Kram, etliche Sender aus NL und die flämischen Programme - RTBF hingegen völlige Fehlanzeige. Hallo? Wir stehen schon mit allen vier Rädern auf der belgisch/wallonischen Seite. Na gut. Etwas weiter, am Ortsausgang von Gemmenich, nochmal auf einen Hügel. Dort werden jetzt auch die Wallonen gefunden. Erfreut schalten wir auf La Première und fahren weiter. Schließlich sind wir jetzt in einem Land, in dem das DAB-Sendernetz seit Jahren voll ausgebaut ist.
Kaum geht es vor Plombières ins Göhltal, ist Schluss mit dem Empfang des wallonischen DAB-Signals. So geht es weiter über Aubel bis Verviers. Empfang auf den Höhenzügen, Stille in den Tälern und immer wieder Fauchen und Aussetzer. Am Anfang haben wir das noch auf die Nähe zur Grenze geschoben, aber als im Zentrum von Verviers auch nix mehr geht, gehen bei der Besten aller Hälften(tm) allmählich die Augenbrauen hoch.
Wir haben erst einmal leise gedreht, weil uns das ständige Gefauche und Gehacke auf den Wecker ging. Nächster Versuch in Herstal, am nördlichen Stadtrand von Lüttich. RTBF geht, die Flamen hingegen nicht und die Holländer auch nicht. Also überhaupt nicht. Die gehen da auf UKW problemlos. Wenigstens ist jetzt klar, warum bei Aldi in Belgien nie einer die DAB-Radios kauft, wenn es mal welche gibt.
Jedenfalls kann uns nun niemand mehr vorwerfen, wir hätten es nicht wirklich versucht (und bevor wieder einer fragt: ich schreibe bewusst "wir", denn die Beste aller Hälften(tm) hat zwei Freitage lang geduldig das ganze Gefauche und Gestotter mit mir ertragen) . Ich erkläre das Experiment hiermit für gescheitert. In dieser Konstellation und an diesen Lokalitäten. Es mag durchaus Gegenden geben, wo es funktioniert. Hier jedenfalls nicht. Vielleicht eher im Flachland. YMMV.
Und nein, ich werde mir jetzt nicht noch einen Mast mit Rotorantenne aufs Auto bauen, um es damit zu versuchen. Die Rücksendung von Radio und Antenne ist bereits organisiert. Ein gutes Jahr bleibt mir der DLF auf MIttelwelle für den Abschnitt Kerpen - Aachen ja noch erhalten. Bis dahin fließt noch viel Heizöl die Maas hinunter und vielleicht gibt es dann längst bessere DAB-Geräte.
Zum Schuss noch etwas Grundsätzliches: entgegen den Sprüchen der DAB-Fanboys habe ich nix gegen DAB an sich. Ich habe nur etwas gegen Jubelpropaganda, schlechte Versorgung, Magerbitraten und Zwangsbeglückung per UKW-Abschaltung. So einfach ist das.
Ein Gutes hat die ganze Aktion aber doch: sie hat mich dazu gebracht, die komische Handy-Aufnahme zwischen den Vordersitzen endlich einmal auseinander zu nehmen, und siehe da, dort ist tatsächlich die Leitung zur serienmäßigen und bisher nie genutzten GSM-Antenne des Autos zugänglich. Da kommt jetzt ein passender Stecker für das Huawei-WLAN-Ei dran, mit dem wir unterwegs online gehen und bisweilen Internetradio hören. Dann dürfte dessen Akku auch länger halten - von der besseren Übertragung und der niedrigeren Strahlenbelastung im Auto ganz zu schweigen.
@westsound: Es gibt im flämischen DAB tatsächlich einen Kanal namens
Sporza. Wusste ich auch nicht. WWG. Also nicht, dass ich den jetzt hören würde. Aber die Idee, dieses Sportgeschrei in einem eigenen Kanal zu konzentrieren, ist natürlich unbedingt zu begrüßen.