Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Quantität ist noch lange keine Qualität. Ich empfange per DVB-S von drei verschiedenen Satellitenpositionen mehrere hundert Hörfunkprogramme. Davon ist gerade mal ein Dutzend anhörbar.

Ich möchte die Sender aus meiner fränkischen Region, die mir tausendmal lieber sind als die ausländischen Programme. Radio hören erzeugt bei mir ein Heimatgefühl. Und das soll auch im digitalen Zeitalter mit DAB+ so bleiben! Über Satellit oder gar Internet bin ich bei der riesigen Auswahl verloren...
 
@fotoralf: Vielleicht werde ich irgendwann einmal verstehen, warum es Leute gibt, die mit aller Macht versuchen, eine neue technische Errungenschaft schlecht zu reden; besonders dann, wenn keine brauchbare Alternative zur Verfügung steht.

Zur Klarstellung: Internetradio per T-Mobile und BASE geht auf der A4 von Köln bis zur niederländischen Grenze bei Vaals mit einem einzigen Funkloch von ca. 2 km Länge auf der alten A4-Strecke im Hambacher Forst, kurz vor Düren. OHNE Außenantenne.
Dann mach mal einen Abstecher in die Eifel, bspw. nach Schleiden oder auch nur nach Heimbach, und sag uns, auf wie vielen Kilometern der Strecke abseits der Autobahn kein mobiles Internet zur Verfügung stand. Vermutlich würdest Du dann Deine Haltung zu DAB+ ändern.
Bis es eine flächendeckende Versorgung mit mobilem Internet gibt, wird noch weitaus mehr Zeit vergehen, als dies bei DAB+ der Fall ist.
Außerdem: Wenn es mit mobilem Internetradio was werden soll, müssen endlich echte Flatrates her; keine Volumentarife mit lächerlichen 1, 3 oder 5 GB.
Vielleicht wird irgendwann eine mobile Internetversorgung über Ballons in der Stratosphäre möglich sein; gegenwärtig ist das allerdings noch Zukunftsmusik: Ballon-Projekt: Google testet fliegende Internetverbindung - bis es soweit ist, werden sicher noch Jahrzehnte vergehen. So lange brauchen wir eine Brückentechnologie für die terrestrische Rundfunkversorgung oder das Radio, so wie wir es heute kennen, verliert in den kommenden Jahren komplett an Bedeutung (es ist bekanntlich auf dem besten Wege dorthin).
 
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Quantität ist noch lange keine Qualität.
Was NRW angeht hast Du Recht: Über 40 Lokalradios und keine Qualität. :D

Ich empfange per DVB-S von drei verschiedenen Satellitenpositionen mehrere hundert Hörfunkprogramme. Davon ist gerade mal ein Dutzend anhörbar.
Es sind aber immerhin ein Dutzend anhörbar. Was deutsches Radio angeht ist diese Zahl nicht zu erreichen.
 
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Ich möchte die Sender aus meiner fränkischen Region, die mir tausendmal lieber sind als die ausländischen Programme.

Fränkisches Heimatgefühl? Oh ja, da kenne ich mich aus. Ich habe mal ein knappes Jahr in Würzburg gewohnt. Da hat sich die Bezirksregierung Unterfranken bei meinem Hauswirt beschwert, weil ich keine Gardinen an den Fenstern hatte.

Bei diesen Satellitenprogrammen ist u.a. die komplette ARD mit allen Hörfunkprogrammen dabei. Aber es muss ja offenbar unbedingt was mit Persilreklame sein. Wenn denn anders kein Heimatgefühl aufkommt...

@fotoralf: Vielleicht werde ich irgendwann einmal verstehen, warum es Leute gibt, die mit aller Macht versuchen, eine neue technische Errungenschaft schlecht zu reden; besonders dann, wenn keine brauchbare Alternative zur Verfügung steht.

Das ist offenbar eine Frage der Wahrnehmung und erklärt sich ein ganzes Stück weit daraus, dass Du immer nur das verstehst, was Dir gerade in den Kram passt. Die Nummer mit der UMTS-Antenne ist ein schönes Beispiel dafür.

Dann mach mal einen Abstecher in die Eifel, bspw. nach Schleiden oder auch nur nach Heimbach, und sag uns, auf wie vielen Kilometern der Strecke abseits der Autobahn kein mobiles Internet zur Verfügung stand. Vermutlich würdest Du dann Deine Haltung zu DAB+ ändern.

Da dürften beide Versorgungen - DAB und Internet - gleich miserabel sein. Ich tippe mal, dass die Mobilfunkversorgung etwas besser ist, denn sonst hätte es dort längst einen Aufstand gegeben. Auch UKW geht da ganz manierlich. Jedenfalls tausendmal besser als DAB.

Bis es eine flächendeckende Versorgung mit mobilem Internet gibt, wird noch weitaus mehr Zeit vergehen, als dies bei DAB+ der Fall ist.

Improvisierst Du gerade wieder oder gibt es dafür eine seriöse Quelle?

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Disclaimer: Ich bin nicht gegen DAB an sich. Nur gegen Versorgungslücken von der Ausdehnung ganzer Großstädte, Magerbitraten und Zwangsbeglückung per UKW-Abschaltung.
 
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Disclaimer: Ich bin nicht gegen DAB an sich. Nur gegen Versorgungslücken von der Ausdehnung ganzer Großstädte, Magerbitraten und Zwangsbeglückung per UKW-Abschaltung.
Vor einer möglichen UKW-Abschaltung muss selbstverständlich erst eine flächendeckende Versorgung mit DAB-Programmen existieren, denn Radio wird nunmal anders als TV überwiegend mobil empfangen.
Dass bei DVB-T die ganzen kleinen Füllsender nicht nachgerüstet wurden, war nicht so tragisch, denn zur Not können in abgelegenen Dörfern und Regionen auch Satellitenempfangsanlagen aufgestellt werden, beim Radio geht so etwas nicht. In diesem Zusammenhang muss auch noch einmal über eine Erhöhung der Leistungen von DAB-Sendern nachgedacht werden. Ein Zehntel der Leistung von UKW-Sendern ist schlichtweg zu wenig, zumal DAB auf höheren Frequenzen arbeitet und störanfälliger ist.
 
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Dass bei DVB-T die ganzen kleinen Füllsender nicht nachgerüstet wurden, war nicht so tragisch, denn zur Not können in abgelegenen Dörfern und Regionen auch Satellitenempfangsanlagen aufgestellt werden, beim Radio geht so etwas nicht.

In den Dörfern wird man so oder so kaum was bemerkt haben wie das Analoge Antennenfernsehen beendet wurde da man da schon zu Analogen Zeiten zum Größenteil auf Sat gewechselt ist.
 
Da dürften beide Versorgungen - DAB und Internet - gleich miserabel sein. Ich tippe mal, dass die Mobilfunkversorgung etwas besser ist, denn sonst hätte es dort längst einen Aufstand gegeben. Auch UKW geht da ganz manierlich. Jedenfalls tausendmal besser als DAB.

Zumindestens was die Sauerlandstrecke auf der A45 angeht ist auf dem ganzen Stück von NRW bis Hessen an erster stelle DAB+, gefolgt von UKW und Mobiles Internet naja ist hier ein graus, selbst bei der Telekom noch viel EDGE und ein Handover durch das minutenlang keine Daten fließen, also im ganzen ist das Internet hier nicht zu gebrauchen auf einer Strecke von knapp 2 Stunden Autobahnfahrt.
Via DAB+ läuft auf der ganzen Strecke 11D ohne ein Signal Einbruch, auf 5C, obwoll es laut der Versorgungskarte alles weiß ist, hat hier nur "einen" Aussetzer von wenigen Sekunden und durch den 11C aus Hessen kommen planet und harmony viel weiter bis nach NRW als über UKW.
Auf UKW immer mal wieder kurzes zischeln und man hört wie das Radio teilweise im Sekunden takt zwischen den AF Frequenzen hin und her springt.
 
@fotoralf: *lol* Du hast dann aber hoffentlich nicht auch noch deshalb welche aufgehängt? Bei meiner ersten Studentenbude hiess die Bezirksregierung Mutti, die hat mich damals zwangsbegardint, weil leere Fenster gehen ja gar nicht. Da wird es ja hell in der Wohnung und man sieht Landschaft und Himmel und die Sonne scheint auch noch rein. :eek:
 
@fotoralf: *lol* Du hast dann aber hoffentlich nicht auch noch deshalb welche aufgehängt?

Ich bin kurz darauf weggezogen. Nicht nur deshalb.

Irgendwann musste ich notgedrungen von Volkach nach Würzburg trampen, weil da tagsüber kein Bus fuhr. Nach zwei Stunden in der Eiseskälte hat mich einer mitgenommen, und es entspann sich folgende Unterhaltung: "Stehste schon lange hier?" ... "Zwei Stunden. Keine Sau hat angehalten." ... "Die Franken sind aber auch ein stures Volk." ... "Wo kommste denn her?" ... "Aus Telgte."

Zumindestens was die Sauerlandstrecke auf der A45 angeht ist auf dem ganzen Stück von NRW bis Hessen an erster stelle DAB+, gefolgt von UKW und Mobiles Internet naja ist hier ein graus, selbst bei der Telekom noch viel EDGE und ein Handover durch das minutenlang keine Daten fließen, also im ganzen ist das Internet hier nicht zu gebrauchen auf einer Strecke von knapp 2 Stunden Autobahnfahrt.

Ich nehme zu Deinen Gunsten an, dass der Vergleich von Mobilfunk und DAB+ in beiden Fällen mit einer geeigneten Dachantenne außen auf dem Fahrzeug durchgeführt wurde...

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Disclaimer: Ich bin nicht gegen DAB an sich. Nur gegen Versorgungslücken von der Ausdehnung ganzer Großstädte, Magerbitraten und Zwangsbeglückung per UKW-Abschaltung.
 
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Ich nehme zu Deinen Gunsten an, dass der Vergleich von Mobilfunk und DAB+ in beiden Fällen mit einer geeigneten Dachantenne außen auf dem Fahrzeug durchgeführt wurde...

DAB+ mit Hama Magnetfußantenne an einem Alpine Ezi, Internet mit einem verbauten Parrot Astroid Tablet an dem ein ZTE LTE Stick, mit zwei extern angeschlossenen 2G/3G/4G Kombiantennen, sowie auch einen Test mit eine S5.
 
Test UKW-Internetradio DAB + in öffentlichen Verkehrsmitteln
Testgeräte: Apple I-Phone 5 mit WDR App und Taschenradio Pure Move 2500
1.Test Fahrt von Wuppertal nach Burscheid Bus Bahn (Doppelstockwagen) und wieder Bus.

Am Wohnort selber geht alles rauschfrei über DAB + kommen Kanal 11 D und Kanal 5 C an. WDR 2 über UKW auf der 99,2.

Ich teste den Empfang von WDR 2 auf dem Weg in die Innenstadt muss man auf UKW einmal einen Sendersuchlauf durchführen, weil die 99,8 von WDR2 die 99,2 stört. Mobiles Internetradio via WDR App geht innerhalb Wuppertals problemlos. Über DAB + keine Aussetzer beim Kanal 11 D im Innenstadtbereich leider Aussetzer beim 5 C.

Am Hbf wechsele ich und steige um in den Zug (Doppelstockwagen) bis zur Stadtgrenze keine Probleme mit der WDR App. Keine Aussetzer beim 11 D, leichte Aussetzer beim 5 C. Hinter Wuppertal hatte ich mit der WDR App beim I-Phone leider kein Glück, ständige Aussetzer, beim Taschenradio über UKW musste ich bei WDR 2 von der 99,8 wieder auf die 99,2 zurückstellen, DAB + 11 D lief hinter der Stadtgrenze einwandfrei weiter. Der Bundesmuxx lief ab der Stadtgrenze ähnlich wie bei mir zu Hause wieder störungsfrei . Ab Höhe Leichlingen kam bei meinem Pure Move 2500 auch der RP-Muxx rein. Beim Internetradio immer wieder Aussetzer selbst in Opladen beim Verlassen des Zuges. Bei UKW musste ich zwischenzeitlich bei WDR 2 wieder den Kanal wechsel nämlich auf 100,4. Bei der Fahrt mit dem Bus von Opladen nach Burscheid das gleiche Problem mit der WDR App immer wieder Ausfälle. Dagegen bei DAB + rauschfreier Empfang von 5 C, 11 D und dem RP Muxx bis zum Endpunkt der Fahrt Burscheid Busbahnhof. Ach ja was UKW angeht, musste ich was WDR2 musste ich am Ortsanfang von Burscheid nochmal die Frequenz umstellen nämlich auf 95,7.

2. Test Fahrt von Wuppertal nach Düsseldorf mit dem Bus und mit dem Zug (Einfache Wagen)

Innerhalb Wuppertals die gleichen Ergebnisse wie oben. Was UKW angeht musste ich den Sendersuchlauf nur einmal kurz hinter Wuppertal durchführen nämlich von der 99,8 auf die 99,2. 5 C ging auf de Fahrt ab Vohwinkel rauschfrei bis Düsseldorf 11 D ging die ganze Zeit rauschfrei. Mobiles Internetradio ging nur innerhalb Wuppertals und Düsseldorfs problemlos.

Mein Fazit:

Mobiles Internetradio funktioniert nur in den Innenstädten problemlos und ist für den mobilen Radioempfang nicht geeignet, UKW ist altmodisch und an vielen Stellen kommt es verrauscht rein. DAB + ist ein modernes Empfangssystem zum Empfang von Hörfunkprogrammen, rauschfrei und angenehm zu hören, ein riesiger Vorteil gegenüber UKW ist, das man keine Frequenz wechseln muss wenn man weite Strecken fährt und kein Auto zur Verfügung hat welches über ein RDS Radio verfügt. Testsieger für mich ist in beiden Fällen DAB + .
 
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Ich bin weder gegen UKW, noch gegen Internetradio noch gegen DAB +. Ich habe diesen Test zwei Mal gemacht auf den gleichen Strecken und habe die Erfahrung gemacht das DAB + auf diesen Strecken am besten ist. @fotoralf die Leute welche über DAB + meckern haben DAB + bestimmt noch nicht gehört, dort wo DAB + ausgebaut ist funktioniert es wunderbar.
 
Bei diesen Satellitenprogrammen ist u.a. die komplette ARD mit allen Hörfunkprogrammen dabei. Aber es muss ja offenbar unbedingt was mit Persilreklame sein. Wenn denn anders kein Heimatgefühl aufkommt...

Es geht mir nicht nur um die öffentlich-rechtlichen Programme, auch wenn der Bayerische Rundfunk ein Regionalstudio für Hörfunk und Fernsehen im Posthochhaus in Würzburg unterhält. Höre dir mal die auf Kanal 10C angebotenen Programme an! Siehe dir dazu noch einmal den Beitrag #4549 an!


Fränkisches Heimatgefühl? Oh ja, da kenne ich mich aus. Ich habe mal ein knappes Jahr in Würzburg gewohnt. Da hat sich die Bezirksregierung Unterfranken bei meinem Hauswirt beschwert, weil ich keine Gardinen an den Fenstern hatte.

Ich bin froh, dass noch Wert auf Ästhetik gelegt wird. Leider wird heute einfach alles erlaubt und Traditionen verschwinden immer weiter. Es gibt Städte in Deutschland, die überhaupt kein Gesicht mehr haben. Aber das ist ein anderes Thema.


Und eines will ich noch dazu loswerden:
Ich bin kurz darauf weggezogen. Nicht nur deshalb.

Irgendwann musste ich notgedrungen von Volkach nach Würzburg trampen, weil da tagsüber kein Bus fuhr. Nach zwei Stunden in der Eiseskälte hat mich einer mitgenommen, und es entspann sich folgende Unterhaltung: "Stehste schon lange hier?" ... "Zwei Stunden. Keine Sau hat angehalten." ... "Die Franken sind aber auch ein stures Volk." ... "Wo kommste denn her?" ... "Aus Telgte."

Ich bin Franke, zudem noch gebürtiger Würzburger, und als "stur" lasse ich mich schon gar nicht bezeichnen, wer immer das auch gesagt hat. Vielleicht hast du neben der mangelnden Erfahrung bei der Wohnungseinrichtung auch noch Nachholbedarf an deinem äußerlichen Erscheinungsbild. :p SORRY! Das musste jetzt sein!
 
Manchmal kann ich echt nur staunen, welche Argumente zum Erhalt einer veralteten Technik ins Feld geführt werden.
Es ist lustig, sowas von der DAB Lobby zu lesen.
UKW ist älter als DAB, ja, aber es es der globale Radiostandard, der 90% der Menschen mehr als ausreicht. Insofern ist daran nichts veraltet. Analoge Fotografie war auch veraltet. Da haben es 90% der Leute auch so gesehen und sich eine Digitalkamera gekauft. Bei DAB sehen es die Menschen offenbar nicht so. Damit ist die "veraltete Technik" nach wie vor legitimiert und wer deren Zwangsabschaltung fordert, hat Demokratie und Marktwirtschaft nicht verstanden.
 
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@wupper: Danke für die ausführliche Darstellung.
Verrätst Du uns noch kurz, welches Mobilfunknetz Du genutzt hast?

Mobiles Internetradio funktioniert nur in den Innenstädten problemlos und ist für den mobilen Radioempfang nicht geeignet
Also genau wie hier in Belgien. :(

Ich frage mich, warum es nicht schon längst entlang der vielbefahrenen Zug- und S-Bahn-Linien Mobilfunk Basisstationen und entsprechende Repeater innerhalb der Züge gibt. Wenn dies an den Autobahnen der Fall ist, müsste das erst recht bei der Bahn der Fall sein, die Jahr für Jahr die Fahrpreise erhöht.

UKW ist älter als DAB, ja, aber es es der globale Radiostandard, der 90% der Menschen mehr als ausreicht. Insofern ist daran nichts veraltet.
Wenn es nach Dir geht, würden wir in Europa vermutlich noch zu Pferd verreisen, das hat sich ja über Jahrhunderte hinweg bewährt. :wow:
 
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@fotoralf: Vielleicht werde ich irgendwann einmal verstehen, warum es Leute gibt, die mit aller Macht versuchen, eine neue technische Errungenschaft schlecht zu reden; besonders dann, wenn keine brauchbare Alternative zur Verfügung steht..
Du hast da (jedenfalls was mich angeht) etwas missverstanden: Ich rede DAB nicht schlecht, aber ich finde es wie einige andere hier sehr fragwürdig, wenn man die anderen Übertragungswege am liebsten per Dekret verbieten möchte wie die legendären Glühbirnen.

Warum nicht einige gut verteilte Mittelwellensender mit Wortprogrammen für Notversorgung parallel laufenlassen? Es gibt ja immer irgendwelche totalen Funklöcher, deren Ultrakurzwellige Erschließung vermutlich niemals passieren wird. Bewohner oder Bereiser solcher Gebiete sind froh, wenn sie auch dort einige gute Rundfunkprogramme ohne Satellitenantennen empfangen können. Was die Stromversorgung solcher Sender angeht, reicht schon ein einziges Windrad aus, diese zu besorgen. Der Stromverbrauch sollte also für Gegner eines solchen Parallelbetriebs kein Argument sein.

Im übrigen ist es technisch weitaus einfacher, lediglich EINEN Sender als Notsender einzusetzen (Mittel- oder Langwelle) als viele lokale UKW-Sender in Notfall aktivieren zu müssen.

Warum also kein Parallelbetrieb durch einige analoge Sender, damit auch entlegene Gegenden einfach mit wichtigen Programmen versorgt werden? Das ist ja durchaus KEIN Argument gegen DAB+, sondern nur als Ergänzung gedacht.

Gunnar

Es ist lustig, sowas von der DAB Lobby zu lesen.
UKW ist älter als DAB, ja, aber es es der globale Radiostandard, der 90% der Menschen mehr als ausreicht. Insofern ist daran nichts veraltet. Analoge Fotografie war auch veraltet. Da haben es 90% der Leute auch so gesehen und sich eine Digitalkamera gekauft. Bei DAB sehen es die Menschen offenbar nicht so. Damit ist die "veraltete Technik" nach wie vor legitimiert und wer deren Zwangsabschaltung fordert, hat Demokratie und Marktwirtschaft nicht verstanden.

So sieht es aus. Etwas kann tatsächlich veraltet sein oder einfach als "veraltet" diffamiert werden.

@wupper
Wenn es nach Dir geht, würden wir in Europa vermutlich noch zu Pferd verreisen, das hat sich ja über Jahrhunderte hinweg bewährt. :wow:
Albernes und unsachliches "Argument". Mit welchem Recht bezeichnet man eine Übertragungstechnik als "veraltet", die nach wie vor nahezu CD-Qualität liefern kann? Mehr kann das menschliche Ohr ohnehin nicht wahrnehmen. Egal ob analog oder digital moduliert. Wobei bei schlechten Bitraten die digitale Qualität manchmal deutlich schlechter ist, vor allem bei knappem Empfangssignal und entsprechend hoher Fehlerrate.

Hier wird eine Technik gezielt und willkürlich als veraltet definiert, um die mögliche Nachfolgertechnik zu einem besseren Image zu verhelfen. Wenn DAB wirklich nur auf diese linke Art durchgesetzt werden kann, muss das eigentliche Problem woanders liegen. Wie schon diskutiert, in der vielfach noch mangelhaften Abdeckung und den mitunter miserablen Bitraten dieses Standards.

Würde man endlich mal diese beiden Punkte bereinigen und vielleicht noch die regionalen Programme in weitere Bundesmuxe nehmen, würden auch weniger Interessierte ganz sicherlich gerne entsprechende Geräte kaufen. Solange aber beim mobilen Radiokonsum dieses immer wieder unter Aussetzern leidet und in Tunneln noch nirgends durchgesendet wird, im Gegensatz zu einigen UKW-Sendern, fehlt ein echter Anreiz für die Allgemeinheit.

Zwang hilft da nicht, sondern vergrößert nur den Ärger.

Warum gibt es eigentlich keine Radiorekorder, mit denen man digitale Rundfunkprogramme direkt auf Chip aufnehmen kann?
DAS könnte auch ein starker Anreiz sein, auf DAB+ umzusteigen oder auch nur einzusteigen.
Aber das ist wohl nicht gewollt.
"Damals" konnte man noch mit fast jedem Gerät auch Programme aufzeichnen und diese Aufnahmen (auf Cassette freilich) später erneut anhören. Hier gab es statt eines Fortschritts einen deutlichen Rückschritt, trotz hervorragender technischer Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen und auch nicht viel kosten würden.
 
Das ist ja alles nicht gewollt.

Die Protagonisten von DAB haben sich in etwas herein geritten, aus dem sie nicht mehr herauskommen, ohne alles andere kaputt zu machen (UKW, AM) oder wenigstens kaputt zu reden (Internet).

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Disclaimer: Ich bin nicht gegen DAB an sich. Nur gegen Versorgungslücken von der Ausdehnung ganzer Großstädte, Magerbitraten und Zwangsbeglückung per UKW-Abschaltung.
 
Sehr guter Beitrag von guri311.
Ich komme aus Wuppertal und weiß, wie schlecht dort mobil der Empfang von SWR und RPR ist. Trotzdem hören traditionell viele Leute SWF. Hier könnte ein Digitalradio punkten ohne Ende, wenn der Empfang des SWR endlich nach 40 Jahren störungsfrei wäre. Genauso hat man es bei DVB-T gemacht vs. Kanal 56 früher. Hierfür müsste man den SWR in Nordrhein huckepack mit auf DAB nehmen oder die Sendeleistung aus Linz aufdrehen. Beides wird nicht gemacht. Stattdessen sagt man den Leuten, sie sollen irgendwelche Muxe hören und gefälligst auf SWR1/3/4 verzichten.

Darauf pfeifen die Leute völlig zurecht. Das gleiche gilt hier in Mainz für SWR1 BW, Regenbogen oder die Bayern vom Pfaffenberg.

Mit anderen Worten: DAB bietet WENIGER als UKW und das zwangseinführen zu wollen ist eine sozialistische Zwangsbeglückung wie die Enteignungen in der DDR. "Ist ja nur zu deinem besten". "Du weißt gar nicht, wie toll die Kolchose ist".
Drauf gepfiffen! Die Menschen werden sich die Zwangsabschaltung von UKW nicht gefallen lassen.
 
Die Menschen werden sich die Zwangsabschaltung von UKW nicht gefallen lassen.
Das halte ich für ein Gerücht! - Die deutschen Menschen sind doch so träge, dass sie ihren Hintern noch nicht einmal dann vom Sofa erheben, wenn es um wirklich existenzielle Probleme geht.

Bis es flächendeckend zur "Zwangsbeglückung" mit DAB+ und damit zur Abschaltung von UKW kommen wird, haben sich die Programme der Anstalten und der privaten Dudler so weit angenähert, dass Unterschiede nur noch in den drei oder vier regionalen Schlagzeilen (Nachrichten sind's teilweise heute schon nicht mehr), dem "schnellsten und umfassendsten" Verkehrsservice mit Blitzermeldungen und natürlich dem besten Wetter für's Sendegebiet hörbar sind. - Auf dem besten Wege dahin sind sie ja schon.
 
Spätestens wenn sich abzeichnen sollte (reine Theorie), dass es auf der 99,2 im Ruhrgebiet oder auf der 89,3 im Rhein-Main-Gebiet nur noch rauscht, würden die Leute die Politiker in den Allerwertesten treten, die das zu verantworten haben. Das wissen die genau und daher halte ich das auch nicht für realistisch. Da können noch so viele Lobbyisten bei irgenwelchen Ministerien vorbei marschieren, am Ende wissen die Verantwortungsträger meistens doch instiktiv ganz gut, wie weit sie gehen können und wo Schluss mit den Zumutungen für die breite Masse ist. Ich hab statistisch noch knapp 40 Jahre zu leben und erwarte, dass UKW auch noch so lange läuft. Wobei ist nicht glaube, dass in 40 Jahren noch viele Leute "Radio hören", aber das ist ein anderer Thread...
 
Als das analoge Fernsehen abgeschaltet wurde, gab es keinen Wutbürger. Als nach und nach die Programme auf MW und KW abgeschaltet wurden, tat sich nix. Wenn die verbliebenen analogen Kanäle im Kabelnetz noch abgeschaltet werden, wird es ebenfalls keine Wutbürger geben. Und genauso wird es auch sein, wenn die analoge UKW-Verbreitung abgeschaltet wird. Ein paar DXer werden sich ärgern...oder aber freuen, weil der Ortssender weg ist und Fernempfang möglich wird. Sonst wird es keinen jucken...
 
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