Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Willi Winzich: Ich muss es nochmal genau studieren, aber ein Kollege meinte in den Niederlanden haben sie jetzt auch die UKW-Abschaltung auf fast 2030 verschoben. Ich behaupte mal es wird kein Land geben, das UKW abschaltet, weil die Technologie einfach unabschaltbar ist. Alle Ankündigungen, Termine u.ä. wurden bisher verschoben und werden es weiter. Auch Norwegen wird nicht aus UKW aussteigen, denn man wird sich dem gesamteuropäischen Druck beugen. Es ist eher so, dass sich Länder wieder von DAB trennen, weil es einfach nichts bringt. Und wieder wurde ich in meiner Haltung bestätigt. Wir haben mit UKW ein schlagkräftiges und gutes System als Grundlage für neue Geschäftsmodelle im digitalen Bereich. Nochmal, wer gerne bei DAB mitmachen möchte der soll es tun. Aber bitte nicht im gleichen Atemzug die UKW-Abschaltkeule schwingen. Und in zehn Jahren wird die Radiowelt so oder so anders aussehen. Da redet alles unter 35 nicht mehr von UKW. Und niemand mehr von DAB. Wetten???
Ich bin ja nur ein Hörer - und in diesem Sommer sehr oft in Rostock gewesen. Die armen Nordlichter haben ihr NDRnjoy2RadioMV, die musikalisch kaum zu unterscheiden sind. Als "Gegenangebot" die Ostseewelle, Antenne MV und Radio Teddy. Für Erwachsene ist das nicht zu ertragen. Dazu (bis jetzt nur) der DAB+-Bundesmux, der zumindest musikalisch für ETWAS Abwechslung sorgt. Das ist in meinen Augen KEIN gutes System. Beim Suchen nach erträglicher Musik spielten neulich N-Joy, Antenne MV und Ostseewelle gleichzeitig "Ain´t nobody" in der Version von Felix Jaehn.... Es wird Zeit, das die da oben auch ordentliches Radio bekommen - und das geht auf Dauer nicht über Smartphones und UKW, sondern über DAB+. Und -auch das schreibe ich als Hörer mit keinerlei Lobby-Hintergrund- euch Privatfunkern sollte man die Lizenzen NUR verlängern, wenn ihr auf DAB+ geht - mit dem Hauptprogramm UND einem Alternativangebot. In Sachsen klappt das mit der musikalischen Alternative bei apollo radio doch ganz ordentlich. Und ja, den wahren Zweck von apollo kenne ich auch... ;)
 
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So zur Info:

http://www.digitalfernsehen.de/Keine-Plaene-zur-UKW-Abschaltung-in-Deutschland.130229.0.html

Das bedeutet also Konstanz des Geschäftsmodells UKW für die kommenden mindestens 30 Jahre. Die Deutschen dürfen ihre 120 Millionen Radios behalten, und das ist gut so. Wir werden auch im Jahr 2040 noch UKW als Hauptverbreitungsweg haben, über den unsere Einnahmen und Erlöse generiert werden. Ergänzt wird das dann nur immer stärker durch netzbasierte Aktivitäten, die dann neue Geschäftsmodelle sind. Dieses DAB war immer ein Lieblingskind von ARD, Medienpolitikern und Medienanstalten. Die etablierten Radioveranstalter wollten es nie, wollen es immer noch nicht und brauchen es im Internetzeitalter auch nicht mehr! Damit einen schönen Tag in die Runde :)
Die Mauer wird auch in 50 und in 100 Jahren noch bestehen. Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf.
 
So zur Info:

http://www.digitalfernsehen.de/Keine-Plaene-zur-UKW-Abschaltung-in-Deutschland.130229.0.html

Wir werden auch im Jahr 2040 noch UKW als Hauptverbreitungsweg haben, über den unsere Einnahmen und Erlöse generiert werden.

Was denn nun?

Und in zehn Jahren wird die Radiowelt so oder so anders aussehen. Da redet alles unter 35 nicht mehr von UKW. Und niemand mehr von DAB. Wetten???

Dein dummes Geblubber gewinnt auch durch Deine offensichtliche technische Mangelbildung nicht an Gehalt.
 
Ich bin ja nur ein Hörer - und in diesem Sommer sehr oft in Rostock gewesen. Die armen Nordlichter haben ihr NDRnjoy2RadioMV, die musikalisch kaum zu unterscheiden sind. Als "Gegenangebot" die Ostseewelle, Antenne MV und Radio Teddy. Für Erwachsene ist das nicht zu ertragen.
Ist in Rostock nicht inzwischen auch Jazzradio zu empfangen?
 
Der BR scheint es ernst zu meinen mit DAB+. Endlich hat er sein eigenes Sendernetz auf Kanal 11D. ... erreicht der 11D - nach Angaben des BR - erst gut 3/4 der Wohnungen. Es sind aber bereits weitere 10 SendeAnlagen geplant. Bin mal gespannt, ob das dann endlich ausreichend ist.

Hier ein Bild des geplanten Endausbau:

dabplus-endausbau-br.png


Was mich stutzig macht, geplant ist, 9 % Bayerns unversorgt zu lassen. Ist das auf UKW auch so??
 
Alleine die Diskussion über technische Möglichkeiten des Empfangs von DAB+ zeigt ja schon, dass am Markt vorbei diskutiert wird. Als stinknormaler Radiohörer möchte ich ein Gerät haben mit einem Einschalt- und Ausschaltknopf und einer Auswahl an Sendern, die ich auch ohne IT-Studium einstellen kann. Manchmal ist alles so einfach ;)
 
Naja, um es dem Hörer am Ende möglichst einfach zu machen, müssen sich ja kompetente Leute vorher den Kopf zerbrochen haben. Das hier ist ein Radioforum, nicht die Leserbriefseite der Super-Illu.
 
Die privaten Radios verfolgen jetzt doch eine etwas veränderte Strategie was DAB angeht. In Zukunft werden wir einen Technik-Mix haben. Wird nicht regulierend in den Markt eingegriffen (wogegen sich die kommerziellen Sender nach wie vor wehren) werden wir in wenigen Jahren einen Technik-Mix haben, mit UKW als immer noch deutlich dominierendem Weg, gefolgt von allen möglichen Webradio-Aktivitäten und LTE Broadcast, wo wir großes Potenzial sehen (bei gleich bleibenden Kosten auf Anhieb über 150 Millionen potenzielle Hörer). Satellit und Kabel spielen untergeordnete Rollen, DAB eine ebenso eher geringe, wobei hier neue Daten beeindruckend sind was die Verweildauer angeht (wenige Hörer hören lange, beim Webradio ist es genau umgekehrt). Versteht es nicht falsch, das macht mich noch lange nicht zu einem Freund von DAB - man muss aber mal die Entwicklung in Zukunft sehen. Vielleicht rentiert sich irgendwann doch einmal der Aufbau einer interaktiven neuen Marke auf diversen Ausspielwegen, mit ergänzenden personalisierbaren Elementen. UKW geht ja nicht mehr, da alle Frequzenzen belegt sind. das Problem ist nur: ERklär solche Modelle einmal den Gesellschaftern. Dort heißt es weiter wir haben ein Kernprodukt, wir haben UKW und für neues ist kein Geld da. Ein Teufelskreis, der nur einen Gewinner kennt, Spotify und Konsorten...
 
und LTE Broadcast, wo wir großes Potenzial sehen (bei gleich bleibenden Kosten auf Anhieb über 150 Millionen potenzielle Hörer).
LTE-Broadcast in allen 3 Netzen: Telekom, E-Plus/O2 und Vodafone?

Warum macht ihr euch nicht eher dafür stark, dass DAB künftig in Smartphones integriert wird, dann würde ein einziges Sendernetz mit leistungsstarken Umsetzern genügen, anstatt ein Flickenteppich aus Mobilfunkzellen, noch dazu bei drei verschiedenen Anbietern, was die Kosten ungemein erhöht?

In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal auf das Gutachten zur Radioübertragung über DAB+ oder LTE in Bayern – ein Kostenvergleich der Bereitstellung verweisen. Dort heißt es auf S. 16:
3.2.2 Jährliche Übertragungskosten für Radio über mobiles Internet, Multicast (eMBMS)

Für eine Kalkulation der Kosten im eMBMS ist eine Annahme über die Zahl der notwendigen Sendestationen und der angebotenen Programme notwendig. Nach Qualcomm (2012) hat eine eMBMS-Sendestation im städtischen Umfeld eine Reichweite von 288 m, in dicht besiedelten Gebieten eine Reichweite von 1 km und in ländlichen Gebieten eine Reichweite von 5 km.

Nach Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenerhebung sind ca. 0,7% der bayerischen Fläche städtisch, ca. 5,1% dicht besiedelt, sowie ca. 89,2% ländlich. Um diese Gebiete mit „wabenförmigen“ Funkzellen zu füllen, werden pro Netz rund 4.700 Basisstationen benötigt, bei drei Mobilfunkanbietern insgesamt also ca. 14.100. [...]

Bezüglich der angebotenen Inhalte schätzen wir, dass ein überwiegender Teil des derzeitigen Radiokonsums mit
24 Programmen abgedeckt werden könnte. Bei einer Datenqualität von 96 kbit pro Sekunde ergibt sich ein übertragenes Datenvolumen von 119.348 TB pro Jahr. Dieses ist nur wenig geringer als bei Übertragung im Unicast-Modus. Es gibt bislang kaum Erfahrungen zum Einsatz von eMBMS.
Die Krux bei eMBMS bzw. LTE-Broadcast liegt darin, dass das komplette Programmpaket über jede einzelne Mobilfunkzelle übertragen werden muss, in der Summe sind dies zigtausende von Umsetzern mit sehr geringer Reichweite. Im Vergleich zur Nutzung von DAB-Sendern mit einer höheren Sendeleistung und daher einer größeren Abdeckung ist dies extrem ineffizient, auch wenn dabei auf eine Einzelzuführung des Streams (Unicasting) verzichtet wird.
 
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[QUOTE="Gegenstromanlage, post: 716196, member: 39269" Vielleicht rentiert sich irgendwann doch einmal der Aufbau einer interaktiven neuen Marke auf diversen Ausspielwegen, mit ergänzenden personalisierbaren Elementen. UKW geht ja nicht mehr, da alle Frequzenzen belegt sind. [/QUOTE]

GSA bist du es wirklich oder hat man deinen Account gehackt? :D;)
 
Auch von mir gabs zum ersten Mal einen Like für die Gegenstromanlage.

Mir gefällt dabei alleine schon, dass du wenigstens mal etwas moderatere Töne gegenüber DAB+ anschlägst. Was das Thema "Zwang" angeht, so ist doch eine Zwangs-UKW-Abschaltung vom Tisch, oder nicht?

Ansonsten muss ich IRF beipflichten. DAB+ in die Smartphones integrieren und viele Fragen haben sich erledigt. Die Problematik mit drei Netzbetreibern kam mir ebenfalls in den Sinn.
 
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@Gegenstromanlage: Ich denke auch, dass es DEN Königsweg nicht gibt und selbst die ARD geht ja mittlerweile davon aus, dass es auf einen Multinormchip hinauslaufen wird, der je nach Empfangsstärke und Qualität des technischen Vertriebsweges dessen Signal aufnimmt. Im Übrigen glaube ich, dass sich Radiogesellschafter nicht gegen DAB+ wehren, sie wehren sich legitimer weise nur dagegen, dass DAB+ quasi zwangsweise eingeführt werden soll und dass der Wettbewerber ö/r Rundfunk dieses finanziert bekommt (KEF) und die Privaten sollen das zusätzlich selbst finanzieren. Möchte der Staat, dass DAB+ zum Standard für Radioübertragungen wird, soll er es auch bezahlen und nicht zulassen, dass sich die ARD über zusätzliches Geld dafür freut und die Privaten gucken in die Röhre.
 
Möchte der Staat, dass DAB+ zum Standard für Radioübertragungen wird, soll er es auch bezahlen und nicht zulassen, dass sich die ARD über zusätzliches Geld dafür freut und die Privaten gucken in die Röhre.

Liege ich falsch wenn ich sage, daß ein Teil der Haushaltsabgabe nach wie vor über die Landesmedienanstalten sehr wohl bei den privaten Veranstaltern landet?
 
Warum verweilen die DAB+Hörer länger beim eingeschalteten Programm? Eventuell weil sie genau das hören wollen. Digital gibt es eben die Alternativen zum Dudelfunk auf FM.
 
@Spectra Color: Ja, da liegst du leider falsch! Die Landesmedienanstalten bekommen zwischen 1,8 % und 2 % der in ihrem Land erhobenen Haushaltsabgaben zur Finanzierung ihrer Aufgaben. Ob und was sie mit dem Geld machen, das evtl. übrig ist, wenn sie ihren Aufwand abgezogen haben, ist alleinige Sache der Landesmedienanstalten. Manche finanzieren damit Offene Kanäle und/oder Bürgerradios und manche unterstützen technische Infrastrukturen für private Sender, z. B. lokales Fernsehen. Wieder andere beteiligen sich an medienpädagogischen Projekten und wieder andere unterstützen private Radioanbieter bei deren Verbreitung via DAB+.

Es hängt also immer von der jeweiligen Landesmedienanstalt ab, was sie mit dem Geld macht. Ein Automatismus, dass sie die privaten Radioanbieter bei deren DAB+-Verbreitung unterstützen (auch nur ansatzweise unterstützen, aber nicht finanzieren), gibt es nicht.
 
Da ich keinen separaten Thread eröffnen will schreibe ich es einfach hier rein. Es gibt während der IFA wieder von 10 - 18 Uhr das IFA-Messeradio, zu empfangen in Berlin auf dem rbb-Multiplex 7D, sowie auf dem Bundexmux auf DokDeb, allerdings nur von 10 - 13 Uhr, und nicht am Dienstag den 8. und Mittwoch den 9. September. Da bekommt (leider) die Haushaltsdebatte aus dem Bundestag den Vorzug. Ansonsten steht ein Webstream zur Verfügung. Es ist übrigens genau die selbe Streamadresse wie letztes Jahr. Für das Forum interessant werden dürfte am ehesten Montag der 7. September. Das ist der sogenannte Digitalradiotag der Medienanstalten bei dem u.a. die Hörfunkzahlen aus dem Digitalisierungsbericht 2015 vorgestellt werden.

http://rbb-mp3-event1-m.akacast.aka...gnl.akacast.akamaistream.net/rbb_mp3_event1_m
 
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Ab September bekommt die Oberlausitz den Bundesmux via Löbau. Ab 20.Oktober dann auch der Spreewald und Cottbus via Cottbus-Madlow.


Nix Madlow,es wird ein Haus in der Hufelandstrasse...Diese Koordinierung tauchte die Tage bei der Bundesnetzagentur auf. Der Sender wird auch nur 1 kW haben,bis die Gegend dann richtig versorgt wird durch Calau mit 10 kW dauert es noch ca. ein Jahr. Der Sender in Cottbus ist wirklich nur für die Versorgung der Stadt gedacht.
 
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