Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Mal zurück zum Grundsätzlichen: Interessant finde ich, was es in den letzten Tagen von der Deutschen Telekom, dem Platzhirschen hierzulande, was digitale Kommunikation betrifft, neues zu berichten gab. Das sollten sich die "Morgen-läuft-eh-alles-übers-Internet"-Apologeten durchaus mal zu Herzen nehmen:

Zunächst vor sechs Tagen eine Meldung, die auf den ersten Blick nichts mit DAB+ zu tun hat: "Die Deutsche Telekom überträgt ihren TV-Dienst T-Home Entertain ab sofort auch per Satellit." Worum geht es? Die Telekom bietet seit ein paar Jahren einen Fernsehanschluss über das Internet an. Man braucht keine Astraschüssel, keinen Kabelanschluss, kein DVB-T mehr, sondern bekommt seine Programme per IP-Stream. Kostet natürlich ordentlich Bandbreite. Und nun glaubt die Telekom offenbar selbst nicht mehr daran, dass ihre Bandbreite reicht, und damit auch nicht mehr an das Geschäftsmodell. Denn der entscheidende Vorteil des "alten" T-Home-Entertain, nämlich keinen weiteren Fernsehanschluss zu benötigen, wird mit T-Home-Entertain Sat natürlich ad absurdum geführt. Das ist ungefähr so, wie wenn ich eine Tankstelle eröffne, aber mit nach 10 Kunden der Sprit im Speicher ausgeht, und ich Gutscheine für die Konkurrenz ausgeben muss.

Heute dann eine zweite Meldung, auf den ersten Blick ebenfalls DAB-irrelevant: "Deutsche Telekom sieht DVB-T2 skeptisch". Da geht es nicht nur um PR-Gesülze, dass die Telekom kein Interesse an Konkurrenzangeboten zu T-Home-Entertain (ob mit oder ohne "Sat") hat. Stattdessen geht es im Text auch darum, dass die Telekom darauf dringt, weitere Fernsehfrequenzen für LTE freizugeben, weil man selbst davon ausgeht, schon 2015 die Kapazitätsgrenze erreicht zu haben, und spätestens 2020 blockiert zu sein. Aber selbst wenn man das täte und weitere Frequenzblöcke für LTE freigäbe, würde dadurch das Grundproblem nicht behoben, sondern nur nach hinten geschoben zu werden. In der Arktis nach Erdöl zu bohren, löst das Weltenergieproblem bekanntlich auch nicht, sondern vertagt es nur. Abgesehen von der völlig absurden Vorstellung, DVB-T-Frequenzen einzukassieren, um stattdessen auf den Frequenzen über LTE Radio- und Fernsehprogramme zu übertragen, dann aber einzeln pro Zuschauer.

Für mich wird mit diesen Meldungen immer deutlicher, was ich schon zuvor immer geschrieben habe: Rund-Funk (im tatsächlichen Sinne des Wortes) kann durch das Internet nicht ersetzt werden. Dixi!
 
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Und nochmal Queen im direkten Vergleich, Titel war am Dienstag um 13:53 Uhr ein Wunsch im SWR1-BW. Sperrt bitte eure Goldohren auf.

Take 1: 64 kbit DAB+ (Top Two)
Take 2: 128 kbit DAB (SWR1-BW)

Meine Meinung: Mit 64 kBit DAB+ wird nix. Das ist eine Schande für die Ohren.
 
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Diese Karte war mir bisher entgangen. Sie zeigt alle für ca. Ende 2011 geplanten DAB/DAB+ Sender, die nicht per Bundesmux ausgestrahlt werden. Also die regionalen Programme:

senderkarte-regional.png

http://www.dxaktuell.de/?p=1704
 
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Wer was anderes behauptet, hat sich weder mit der Technik, vor allem aber nicht mit den Kosten beschäftigt.
Das ist halt typisch für die Generation "wir glauben alles" und vor allem "haben will".
Der Individualitätswahn bringt halt wenig. Wenn viele das Selbe hören wollen geht es um Rundfunk und nicht um die Zurverfügungstellung einzelner Streams.
 
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Diese Karte war mir bisher entgangen. Sie zeigt alle für ca. Ende 2011 geplanten DAB/DAB+ Sender, die nicht per Bundesmux ausgestrahlt werden. Also die regionalen Programme:

Einerseits ist hier "regional" der falsche Begriff, es geht ja um die Landesmuxe und andererseits ist diese Karte sehr seltsam, denn danach müsste es in Bayern sehr viele große Lücken geben, was aber nicht der Fall ist.
 
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Meine Meinung: Mit 64 kBit DAB+ wird nix. Das ist eine Schande für die Ohren.

Ich vermute dass da Grausiges auf dem Weg vom Studio zum Sender passiert, das ganze also zig mal durchcodiert wird. Noch toller sind übrigens UKW-Signale die sowieso schon scheußlich klingen und dann angerauscht auf DAB verwurstet werden. So passiert einst in Berlin/Brandenburg.
 
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Und nochmal Queen im direkten Vergleich, Titel war am Dienstag um 13:53 Uhr ein Wunsch im SWR1-BW. Sperrt bitte eure Goldohren auf.

Das hört man schon mit Bronzeohren :)... Beides klingt nicht gut, aber Take 1 geht gar nicht, ein metallisch klingender Brei. Naja, durch das Encodieren im MP3-Format summieren sich ja wohl die Artefakte.
 
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Und nochmal Queen im direkten Vergleich, Titel war am Dienstag um 13:53 Uhr ein Wunsch im SWR1-BW. Sperrt bitte eure Goldohren auf.

Take 1: 64 kbit DAB+ (Top Two)
Take 2: 128 kbit DAB (SWR1-BW)

Meine Meinung: Mit 64 kBit DAB+ wird nix. Das ist eine Schande für die Ohren.

Definiti: Die aac+-Version hat echt ziemlich deutliche Artefakte. die mp2-Version klingt zwar auch recht hart und kantig, aber hat zumindest die Artefakte im Hochton nicht.

Am besten wäre es gewesen manhätte Standard-aac mit 128 kbit/sec benutzt, dann wäre man die Schwächen von .mp2 im Hochton los hätte nicht die neuen Verfälschungen im Hochton von aac+.
Aber man wollte ja leiber möglichst viel sender auf wenig Bandbreite Quetschen statt die Qualität zu verbessern...

Und zum Thema DVB-T2: Ist ja "schön" daß es schon einen Nachfoglestandard für dvb-t gibt der alle alten Empfänger nutzlos macht und jeden wieder zum Neukauf zwingt.Im Moment können viele aber noch nicht mal DVB-T vernüntig empfangen, während da und dab+ hier auch indoor geht muß ich, wenn ich dvb-t empfangen will, aus dem Haus gehen und mit dem portablen tv auf den nächsten Weinberg gehen...
DAS sollten die zuerst mal ändern, bevor dieüber neue Standards (für die unsereins dann auch erst auf den nächsten Berg steigen muß u Empfang zu haben) nachdenken....
 
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Hallo!

@Stefan: Ich kann dir gern die zwei Takes im Wave-Format, so wie sie über Line-In aufgezeichnet wurden, zukommen lassen. (Sind knapp 13MB.) Diesen "metallisch klingenden Brei" (die "komischen" Oberwellen, Mischtöne) sind durch die MP3-Kompression nicht viel schlimmer geworden. Ich habe ja nicht ohne Grund 256kBit gewählt. ;)


@DJTechno:
Ich stimme dir bei deiner Einschätzung des Klangs voll zu. Andererseits habe ich heute auf "Top Two" den Titel "The way it is" von Bruce Hornsby gehört und der klang im Auto eigentlich "ganz anständig". Leider habe ich das nicht aufgezeichnet. Aber sicherlich kommt es bei AAC+ (und erstrecht bei geringen Bitraten) auch auf das Quellmaterial an. Das kennen wir ja schon von MP3. Wer meinetwegen "The power of love" von FGTH mit 128kBit MP3 enkodieren will, erlebt sein blaues Wunder. Das geht einfach nicht bzw. klingt IMMER Scheiße. Oder anders gesagt: Diese Bitrate wird diesem Lied nicht gerecht! Aber das bringt mich geradewegs zu den nächsten Fragen:

Wie findet ihr den Klang im Bundesmux? Ich meine damit weniger das Soundprcessing. Ich gehe davon aus, daß ihr die Mugge dort nicht nur über den eingebauten Minilautsprecher in Mono hört, sondern euer neues "Küchenradio" im letzten Monat auch mal an eure Stereoanlage angestöpselt, oder wenigstens mit Kopfhörern längere Zeit zugehört, habt. Wie klingt eigentlich "1Live" vom WDR, der ja mit 112kBit AAC+ funken soll? Möchte jemand über "Klassik-Radio" reden? Geht Klassik sinnvoll mit 64 kBit ACC+?


Ich weiß das alles nicht, weil der Bundesmux noch nicht bis zu mir vorgedrungen ist (geht im Auto erst sinnvoll nördlich von Offenburg) und ich auch noch nicht im Sendegebiet des WDR unterwegs war.


Grüßle Zwerg#8
 
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Einslive klingt am schlechtesten von allen AAC+ Programmen des WDR,da klingt selbst der Dauerdudler Diggi trotz 96 kbps um einiges bessser.
 
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Darum auch mein Vorschlag an denn WDR.
1Live auf 96k aac+ v1 und WDR Event auf 40k aac+ v2 runter, sendet ja eh nur stille zum größten Teil und sonst auch hauptsächlich nur Sprache.
Schon hätte man 56k zusammen auf dennen man ein Wort Programm wie zum Beispiel WDR 5 aufschalten kann.
 
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Autsch. Die Frage nach "1Live" war wohl gerade nicht so klug... ;) Und ich hoffte auf Plädoyers von euch, die Werbung für höhere Bitraten machen.
 
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Die sollen WDR Event einfach abschalten wenn es dort nichts zu senden gibt,dass ging doch im normalen DAB Modus auch.Wozu 80 kbps für Stille verschwenden !?
 
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Ist das wirklich amtlich? Ich dachte bisher, daß Bitraten "dynamisch" zugewiesen werden... Kennst du doch.
 
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@robbe1990: Eine Aufschaltung von 1LIVE Klubbing wäre sicher auch kein schlechte Idee, wobei die Literaturlesungen nicht wirklich zur Musik passen.
Die beste Lösung läge wohl darin, dass die Lesungen auf einen eigenen Literatur-Kanal ausgelagert werden und das obige Programm ausschließlich mit Clubbing-Sounds via DAB+ und Internet verbreitet wird.
 
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Nochmal: Die senden seit Wochen praktisch "digitale Nullen" mit 80kBit in DAB+ und Fehlerschutz, damit auch möglichst kein Bit umkippt? Wie "hirnverbrannt" ist denn das nun schon wieder?

Manchmal frage ich mich, ob ich durch Deutschland oder "durchs wilde Kurdistan" reite, um mal mit Karl May zu sprechen....

Kannst du irgendwie auf einfache Weise beweisen, daß da wirklich 80kBit sinnlos "versendet" werden? Das ist ja praktisch ein Sender, den man so "verschenkt". Man könnte die Bitrate aber natürlich auch schön aufteilen...
 
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@Internetradiofan: würde auch gerne das Klubbing nehmen, hab einfach mal zur Sicherheit WDR 5 gesagt.
Bei einem Musikprogramm kämen sonst wieder die Beschwerden, das die 56k zuwenig wären.

Ich habe extra mal so gerechnet das man WDR Event trozdem noch mit seinen 000000000000000000 weiter senden kann, natürlich könnte man es auch komplet Abschalten und wie bei 90elf verfahren.
Wenn ein Event läuft wird halt in der Zeit der Sender x auf 56k herrunter gedreht.
Hauptsache dafür einen Sender mehr.
 
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@robbe1990: Was einmal mehr die Frage aufwirft, wie ernst man das Thema "DAB+" seitens des WDR überhaupt nimmt.

Ein Programm wie 1LIVE diggi ist meiner Ansicht nach in seiner jetzigen Form genauso überflüssig: Da der WDR meines Wissens zusätzlich zu den bestehenden sechs Hörfunkwellen keinen weiteren Sender betreiben darf, sendet man einfach eine Dauerschleife aus aktuellen Pophits in einer ständigen Wiederholung (gilt übrigens auch für 1LIVE Klubbing).
Ich meine: Entweder man macht echten Rundfunk oder man lässt es!
Hinzu kommt, dass selbst die einfachsten Webradios heute eine weitaus größere Rotation aufweisen, als die digitalen Zusatzprogramme des WDR.
 
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Auf der Karte sind doch in Bayern kaum weiße Flecken (= kein DAB-Empfang) eingezeichnet? :confused:

Was solche Karten angeht nur kurz der Hinweis, dass dies Feldstärkeprognosen sind, die mittels Ausbreitungsmodellen erzeugt werden. Da es aber viele verschiedene Modelle gibt und jedes anders rechnet, kann man auch locker das Ergebnis erzeugen, das man haben möchte (gute Versorgung, schlechte Versorgung oder irgendwas zwischendrin).
Leider wird sowas aber nie angegeben bei solchen Karten.
 
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warum werden die 3 d-radio-programme eigentlich doppelt verbreitet?
also im bundespaket und im regionalpaket.
 
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Das wird sich sicher noch ändern. Man ist ja schon dabei, sich aus den landesweiten Multiplexen zurückzuziehen, was auch z. B. in Rheinland-Pfalz und dem Saarland schon geschehen ist.
 
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...oder in Baden-Württemberg, wo man jetzt in weiten Teilen des Landes gar kein DRadio mehr auf DAB empfangen kann. Prost!
 
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Wie heute die Ruhr-Nachrichten vermeldet hat, darf der DAB-Sender "Florianturm" bis auf Weiteres von der nahen Polizeiwache über die REG-TP wohl nach belieben ein- und ausgeschaltet werden. "Sicherheit geht vor" steht in dem Artikel. Gut und schön. Aber war das Polizeifunk-Dilemma den DAB-Technikern denn nicht evtl. schon vorher bekannt? Vor der Frequenzvergabe hätte man doch sehr wohl die zu erwartenden Oberwellen einmal berechnen können und damit festgestellt, dass man einfach nur einen anderen VHF-Kanal auswählen muss, damit sich gegenseitig nix beeinflusst. Aber vielleicht ist es auch alles so gewollt - schließlich sind die privaten NRW-Funker über die glorreiche Erfindung von DAB + nicht gerade begeistert. Das System sorgt für Wettbewerb und könnte sich ja vielleicht doch noch durchsetzen! ...und dann hört keiner mehr den lokalen Dudelfunk...

Und dann gibt es noch eine weitere Sensation zu vermelden: Ex-Bürgerfunker bewerben auf ihrer Radio-Fördervereins-Homepage jetzt das neue DAB-System! Aber es bleibt nicht nur bei der Vorstellung im Internet: Interessenten wird sogar angeboten, die neuen Geräte bei dem Rundfunkförderverein einem praktischen Test zu unterziehen (weil sie der örtliche Handel ja nicht oder nur eingeschränkt zur Vorführung bereit hält)!!! Das nenne ich mal echtes lokales Engagement in Sachen DAB+!!!
 
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