Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Wenn ich mir die Qualität auf Satellit ansehe, dann sind da auch Sender bei, die nur mit 128 kbps senden. Scanne ich einen oder mehrere Satelliten nach Sendern durch, erhalte ich über 1.500 und mehr Radiosender, es sind aber auch wenig interessante Stationen dabei und dann beginnt die Suche nach guten und schlechten...Der normale Hörer ist mit der Vielfalt überfordert...Stundenlanges verschieben und sortieren

Ja, mehr Transparenz bei den Datenraten wäre wünschenswert. Aber im Ergebnis ist die Suche nach Sendern gar nicht so schwer. Da sind die 320 KBit-Abstrahlungen der ARD-Sender. Dazu gesellen sich ein paar deutsche private, fast ausschließlich mit 192 KBit. Dann gibt es viele gute namhafte holländische und italienische Kommerzsender, überwiegend mit 256 KBit. Schließlich gibt es noch ein paar Briten, ör und privat, meistens mit 192 KBit. Besonders interessant vielleicht noch die beiden Amerikaner, VOA Music Mix und NPR, ebenfalls mit 192 KBit. Wer es französisch mag, bekommt 40 Kanäle, hier sind ebenfalls 192 KBit Standard. Das wäre es dann.

Der Unterschied zum Internet ist natürlich, dass die Streams dort oft nicht nur unprofessionell, sondern auch noch unmoderiert sind. Das ist für mich kein Radio.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

@XXLFunk: Man darf allerdings bei den Bitraten via Sat nicht vergessen, dass dort noch der veraltete MP2-Standard eingesetzt wird: 256 kbit/s MP2 klingen etwa so wie MP3 mit 128 kbit/s.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Das kannst du so nicht sagen. In meinen Ohren klingt MP2 generell natürlicher - mir sind 192 kBit/s MP2 lieber als 128 kBit/s MP3. Und bei 128 kBit/s MP3 spielt der Encoder eine ganz große Rolle - da hab ich schon alles von "Wow!" bis totalen Matsch gehört.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Mir gehts da vom empfinden anders. Bei MP2-Encodern kenne ich nur zwei Charakteristika (unabhängig von den bei niedrigen Bitraten auftretenden Artefakten die bei hohen Bitraten ja verschwinden): Typ A: Klang zwar realetiv weich und Rund aber im Hochton schwächen. Typ B: Hochton ok, aber Klang wirkt irgendwie etwas "hart"
Ich empfinde da MP3 und Standard-AAC natürlicher. AAC+ klingt dank SBR auch wieder unnatürlicher im Hochtonbereich. Ist halt Geschmackssache, aber ich empfinde MP3 und Standard-AAC natürlicher als MP2 und AAC+.


Was die Unterschiede bei MP3-Encodern angeht, kann ich dir komplett recht geben: Bei den Internetradiosendern gibts tlw. Enorme Klangunterschiede selbst bei gleichen Bitraten.

Am besten klingen eigentlich die,die intern den lame-Encoder nehmen. Der original Fraunhofer-encoder klingt meiner Meinung nach schlechter, ist aber auch noch ganz brauchbar. MP3-Encoder von itunes und real-jukebox sowie alte wie blade u.ä. sind schon ziemlich mies. Auch grauslig ist die Thomson implementation von mp3 (der thomson mp3-encoder encoded neben mp3 auch mp3pro, aber beides in unanhörbarer Qualität)

Aber auch das ist wieder Geschmackssache

Sorry, das ist jetzt etwas off-topic, aber vielleicht hilfts dem ein oder anderen Internetradiobetreiber bei der Encoderwahl (bzw bei der Broadcast-software in der der Encoder i.d.r. als DLL fest eingebaut ist.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

WDR2 ist ja auch in Berlin ... auf Sendung; genauso könnte man dann natürlich ebenfalls ein Programm wie SWR1 RP im NRW-Landesmux ausstrahlen, so wie es ja bereits mit den dritten Fernsehprogrammen via DVB-T gemacht wird.
Keine schlechte Idee.

Genau das ist der ergänzende digital-terrestrische Mehrwert, den ich mir auch im Radio für NRW von öffentlich-rechtlicher Seite wünsche. Idealerweise mit SWR1 RP, NDR1 NDS und hr1. Denn nicht nur, dass die Musik- und Programmausrichtungen der drei tagsüber passen, alle haben darüberhinaus eigene und vom WDR abweichende Nachtschienen. Ausserdem findet jeder Landesteil seinen landsmannschaftlichen Bezug.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

@XXLFunk: Man darf allerdings bei den Bitraten via Sat nicht vergessen, dass dort noch der veraltete MP2-Standard eingesetzt wird: 256 kbit/s MP2 klingen etwa so wie MP3 mit 128 kbit/s.

Unsinn. Teile den MP2-Wert durch drei und nehme ihn mal zwei, dann bekommst du den Gegenwert in MP3, also aus 256 werden ca. 170 KBit.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Heute bei Regenwetter bekam ich in der S-Bahn die ö.r. DAB Sender praktisch nicht rein, die DAB+-Sender (Energy u.s.w.) funktionierten aber (S2/S6, Raum Stuttgart)
Ist DAB+ "Wetterfester"? Bessere Fehlerkorrektur?
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Ich weiß nicht, ob DAB+ wetterfester ist, aber mir ist aufgefallen, daß hier im Rheinland die DAB+-Privatsender praktisch bei jeder Wetterlage funzen, während ich mit WDR und SWR doch manchmal erhebliche Empfangsprobleme habe.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Ist DAB+ "Wetterfester"? Bessere Fehlerkorrektur?

Ich würde schon sagen, daß DAB+ robuster als DAB ist. Ich lasse mir im Display immer die Signalqualität anzeigen. Und dabei ist mir auch schon aufgefallen, daß DAB+ mitunter noch bei "50" funktioniert, während DAB schon bei unter "70" anfängt zu "blubbern".

BTW: Ich fordere an dieser Stelle - so wie die Polizei in NRW - gleich mal die Abschaltung oder Neukoordination von DAB, denn DAB sendet wohl auch in der Nähe von funkgesteuerten "Baustellenampeln"! ;) Möglicherweise lässt sich daraus sogar ein Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr stricken. Wer's nicht glaubt: In Friedrichshafen, genauer in der Lindauer Straße, wird gerade gebaut. Zwei "Funk"Ampeln regeln dort gerade den Verkehr und "drücken" DAB voll weg. Kein Witz.

Umkehrschluß: DAB könnte die Ampeln stören! Also bitte DAB abschalten oder Frequenzwechsel... ;)


vg Zwerg#8
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Also bitte DAB abschalten oder Frequenzwechsel...

Ich bin für das Erstere, einfach "radikal", schließlich hat man die analoge SAT-Austrahlung neben digital auch viel zu lange laufen lassen. Man sieht ja, zu welchen "Auswüchsen" beim "Nachrüsten" auf digital das führen kann. Zig SAT-analog-Wohnanlagen müssen bis zur Analog-Abschaltung anno 2012 noch umgeruüstet werden. Das darf mit DAB+ nicht passieren, sonst wird das nichts.

Das wäre bei DAB (alt) auch durchaus machbar, weil eh wenige Haushalte über ein solches Gerät verfügen.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Ich glaube für so manchen hat Herr Zwerg noch nicht genügend Smilies in seinen Text gepackt. ;)
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

raschwarz hat schon recht, schließlich ist das jetzt ja wohl der letzte "Versuch", das terrestrische Radio zu digitalisieren.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Auch nochmal gerne hier,dass ganze ist kein Versuch sondern der Regelbetrieb.

Nein, nicht ganz. Warten wir doch mal noch etwas, bis die etwa 20(?) zusätzlich geplanten Sender on Air sind. Dann dürfte die Bananenrepublik Deutschland ordentlich "ausgeleuchtet" sein. Dann haben wir Regelbetrieb.


Aber wie hier schon geschrieben wurde, programmmäßig sollte schon etwas mehr kommen. Bundesweit empfangbare Festplattendudler braucht echt niemand. Dann kannste ja auch gleich deinen I-Pod mit MP3 Dateien vollpacken und anwerfen. Das ist doch kein Radio bzw. hat nix damit zu tun.


Grüßle Zwerg#8
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

UKW ist der einzige terrestrische Verbreitungsweg, über den sowohl die öffR wie die Privaten fett Kohle verdienen. UKW abzuschalten wäre darum höchst dämlich und wird sicher die nächsten 15 Jahre auch nicht passieren. Bis dahin geht sowas wie LTE flächendeckend und dann brauchen wir gar keinen speziellen Übertragungsweg für Rundfunk mehr, sondern kann dann im Multicast Verfahren mitlaufen! (Nicht heute, sondern in 15 Jahren plus! - falls wieder die Meckerer kommen von wegen mobiles Internet geht bei mir nicht).
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Zwerg schrieb:
Nein, nicht ganz. Warten wir doch mal noch etwas, bis die etwa 20(?) zusätzlich geplanten Sender on Air sind. Dann dürfte die Bananenrepublik Deutschland ordentlich "ausgeleuchtet" sein. Dann haben wir Regelbetrieb.
Dazu bräuchte man einen zweiten bundesweiten Multiplex und dafür ist meines Wissens kein weiterer Kanal koordiniert.
Oder sollen die Zusatzprogramme etwa in die Landesmuxe? Dort gibt es kaum nenneswerte Kapazitäten für private Veranstalter (in NRW stehen neben Domradio voraussichtlich gerade mal 3 Übertragungskanäle zur Verfügung); zudem hält sich das Interesse in Grenzen (siehe der geplante Landesmux in RLP).

Zwerg schrieb:
Aber wie hier schon geschrieben wurde, programmmäßig sollte schon etwas mehr kommen. Bundesweit empfangbare Festplattendudler braucht echt niemand. Dann kannste ja auch gleich deinen I-Pod mit MP3 Dateien vollpacken und anwerfen. Das ist doch kein Radio bzw. hat nix damit zu tun.
Hoffentlich erwachen die für DAB+ Verantwortlichen möglichst rasch und beheben diesen Mißstand!
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Bis dahin geht sowas wie LTE flächendeckend und dann brauchen wir gar keinen speziellen Übertragungsweg für Rundfunk mehr, sondern kann dann im Multicast Verfahren mitlaufen! (Nicht heute, sondern in 15 Jahren plus! - falls wieder die Meckerer kommen von wegen mobiles Internet geht bei mir nicht).
Meinetwegen, aber NUR BITTE parallel. Internet kann und darf nicht der einzige Verbreitungsweg sein! Das wäre unverantwortlich und reiner Wahnsinn! Und UKW ist HEUTE ertragreich, aber die Zukunft ähhh, die Gegenwart ist nunmal digital, nicht analog! Und da kommt eben nur DAB+ in Frage. UKW hat massig Nachteile, die über DAB+ nicht existieren, aber über die spricht keiner... .
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Internet kann und darf nicht der einzige Verbreitungsweg sein! Das wäre unverantwortlich und reiner Wahnsinn!

Ganz meine Meinung. Aber denk einfach mal 15 Jahre zurück. Sagen wir mal 1995. Ich habe damals in einem Tonstudio gearbeitet und die hatten ISDN. Wow. ;) Irgendein bekannter Künstler (Paul McCartney oder Elton John - ich weiß es nicht mehr) hat damals ein Konzert gegeben und live ins Internet "gestreamt". Praktisch war dadurch das ganze Internet tot... Heute werfen wir mit Terabytes um uns, ich persönlich verursache etwa 3 GB Traffic pro Monat ohne mit der Wimper zu zucken. Und was ist morgen? Was ist in 15 Jahren? Theoretisch und technisch wird das dann wohl funktionieren, was raschwarz heute "orakelt"...

UKW hat massig Nachteile, die über DAB+ nicht existieren, aber über die spricht keiner...

Doch, doch. Ich bin mir sicher, daß es hier im Forum mal einen Link auf ein "Werbevideo" (vom HR?) gab, in dem es um die Probleme beim mobilen Radioempfang über UKW und um die Vorteile von DAB ging. Ich habe diesen Film auf Festplatte, finde ihn aber natürlich nicht. ;) Drei Videos waren das... Das kollektive Gedächtnis hier im Forum wird uns weiterhelfen. Sicher.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

KabelWeb schrieb:
Meinetwegen, aber NUR BITTE parallel. Internet kann und darf nicht der einzige Verbreitungsweg sein! Das wäre unverantwortlich und reiner Wahnsinn!
Wobei der unschlagbare Vorteil des Internets darin liegt, dass sich auf diesem Weg zum erstenmal eine freie und unabhängige Radioszene entwickeln konnte, die für quasi jeden zugänglich ist.

Wann hatte man denn in den achtziger Jahren schonmal die Gelegenheit gehabt, einen unabhängigen Piratensender auf UKW zu empfangen?
Der WDR hat damals ein stinklangweiliges Programm gemacht, und hr3, das von seiner musikalischen Ausrichtung her auf junge Menschen wesentlich attraktiver wirkte, konnte man in der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, nur angerauscht reinbekommen.
Heute klicke ich auf http://www.shoutcast.com und lese dort "49,605 Free Internet Radio Stations"!
- Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass man ein Vierteljahrhundert später in der Lage sein werde, mehr als 50.000 Sender ohne Rauschen, Knacksen, Pfeifen und Fading hören zu können, den hätte ich nicht für voll genommen.
Es ist diese unbeschreibliche Vielfalt, die alles andere in den Schatten stellt: Nicht nur analoges Radio, sondern auch DAB bzw. DAB+.

Mittels des Internets kann inzwischen sogar fast jeder Radio machen: Man braucht dazu noch nichtmal ein teures Studio einzurichten. Ein paar MP3s, Winamp oder der SAM Broadcaster und ein Headset genügen, um eine eigene Sendung zu produzieren. Webradios, die Moderatoren suchen, gibt es genug. Oder man eröffnet mit Hilfe von Portalen wie Radionomy oder Laut.FM gleich seinen eigenen "Sender".
Webradio bedeutet nichts anderes als "Rundfunk für jedermann". Etablierte Sender, die auch auf UKW aktiv sind, stehen im Internet gleichberechtigt neben kleinen Hobbyradios: Egalitärer geht es nicht! Wer die meisten Hörer bekommt, darüber entscheidet nicht mehr der Verbreitungsweg, sondern die Qualität.

Wenn ich für jemanden ein Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk kaufen würde und zwischen einem DAB+- und einem WLAN-Radio zu wählen hätte, fiele meine Entscheidung ganz klar zugunsten des letzteren aus: Schließlich möchte ich, dass der Beschenkte auch etwas davon hat und nicht nur 20 Zusatzprogramme über den Bundes- und jeweiligen Landesmux, von denen man den größten Teil ohnehin vergessen kann.
Stationen wie BoB!, Absolute Radio, Kiss FM und Energy findet man im Internet en masse und einen DSL-Anschluss hat heute eh so gut wie jeder (selbst meine Eltern, die beide schon über 60 sind).
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Wo du Recht hast, haste Recht. Trotz allem gebe ich zu bedenken, daß nicht jeder an seinem Arbeitsplatz Internet zur Verfügung hat, deswegen ist DAB+ auch eine Alternative. Und das Netz wird ja hoffentlich noch ausgebaut.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Na ja. Im Internet gilt zwar die Devise "Everyone is a Publisher", aber unser "Internetradiofan" schreibt ja selbst, daß man "den größten Teil ohnehin vergessen kann". Das gilt für den Bundesmux und gilt dementsprechend auch fürs Internet. Vom den gut 50000 "Sendern", kann man also getrost 49000 einfach in den Skat drücken. Und wenn man hier ab und zu in das Internetradio-Unterforum schaut, dann weiß man auch warum das so ist.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben