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@Radiotor:
Was das "DAB over IP" als Ergänzung des DAB-Broadcasts angeht:
Kann man sich das so vorstellen, dass man zunächst ganz normal via DAB über die normalen Senderstandorten Radio hört und wenn man in ein Funkloch kommt, dann auf einen Mobilfunkmast umgeschaltet wird?
Ja richtig! Weil Radio Hamburg via UKW 80 kW hat und via DABalt damals maximal 0,5kW hatte ist natürlich die Übertragungstechnik scheiße und für DAB+ sowieso.Nein, habe ich nicht, denn hier gab es einen tatsächlich spürbaren deutlichen Mehrwert. Bestehende Fernsehsender wie VIVA konnten anfangs nicht mal analog auf Astra senden, da kein Platz war. Außerdem war der TV-Bereich, anders als Radio, nicht marktübersättigt. Wer schreibt denn im Radio tatsächlich schwarze Zahlen? Genau, nur einige wenige etablierte, große Sender.
Nehmen wir zudem Radio Hamburg als schönes Beispiel: Der Sender lebt von seinem UKW-Overspill, er ist von der Ostseeküste bis Hannover auf 103,6 MHz hörbar. Oder 89,0 RTL, der Großraum Hannover, Braunschweig, Wolfsburg ist mit deren wichtigstes Werbeeinzugsgebiet. Als Radio Hamburg damals auf DAB sendete, brach das Signal schon in Harburg zusammen, in Richtung Norden war Ahrensburg Schluss. Das sind also gut 100 Kilometer Empfangs-Radius weniger. Nein, Leute, der digitale Satellit war im Vergleich zur analogen TV-Abstrahlung eine Revolution. DAB ist ein Rückschritt. Kein Sender lässt es sich freiwillig bieten, wenn auf der einen Seite sein Sendegebiet derart massakriert wird und ihm auf der anderen Seite noch ein paar Konkurrenten vorgesetzt werden. 30 Jahre Vorarbeit sind für die Katz. Tolle Leistung!
Okay: Wenn der Markt entscheiden sollte, dass DAB das bessere System ist, dann soll das so sein. Da würde auch ich mich dem fügen. Aber ich wehre mich mit Händen und Füßen gegen eine Zwangsanordnung von oben. Wir leben nicht mehr im Sozialismus, und das ist gut so. Und wenn FCS-Fan 3 Millionen verkaufte Geräte anbringt (was ist das gegen 200 Millionen UKW-Empfänger???), sagt das gar nix aus. Der Kunde kann aus Versehen auch so ein DAB Teil erworben haben und hört dennoch weiter UKW. Die MA belegt übrigens eindrucksvoll, dass bisher nichts am Erfolg der Privaten gerüttelt hat. Erst recht nicht DAB.
Dir ist aber bekannt, dass der (zügige) Aufbau des UKW-Netzes in Deutschland dem Kopenhagener Wellenplan von 1948 geschuldet war.Aha und das UKW Netz hat sich von selbst und ohne Kosten aufgebaut, dann hätte man ja auch bei der Mittelwelle bleiben können, UKW hätte dann genauso wenig Sinn gemacht und hat auch Geld gekostet.
Dir ist aber bekannt, dass der (zügige) Aufbau des UKW-Netzes in Deutschland dem Kopenhagener Wellenplan von 1948 geschuldet war.
Und zum Weihnachtsgeschäft kommt der DurchbruchIch sehe momentan auch, dass die Stimmung bei den "Platzhirschen" umschlägt in Richtung DAB.
Ich sehe, dass kein normaler Mensch sich mehr ein "Radio" kauft.
In der Tat, sollte diese Einschätzung Konsens werden. Und das ist im Sinne der pluralistischen Vielfalt wünschenswert.Aber nun eins nach dem anderen: Jeder klug denkende Mensch weiß, das Internetradio anno 2014 mit Sicherheit den linearen Rundfunk nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzern kann. Das macht im Rahmen neuer hybrider Modelle, die aktuell in Entwicklung sind, ja auch Sinn.
Ich denke, da müssen die Planziele deutlich nach unten korrigiert werden. Und dafür, dass das fast alles kleine tragbare Radios sind und kaum Autoradios und kaum Heimempfänger ist das eine recht gute Zahl - und wenn man realistisch den hybriden Ansatz verfolgt, müssen sich derarzig geringere Zahlen längerfristig tragen (sei es durch Subventionen), sonst ist bald Schweigen im Walde!!!das Planziel von 6 Millionen verkauften Empfängern bis Ende dieses Jahres wird klar verfehlt werden, wir werden Ende 2014 nach aktuellem Stand rund 3,7 Millionen DAB+ Radios in deutschen Haushalten haben.
Und vor allem an der Verweigerung großer deutscher Automobilhersteller, derartige Geräte standardmäßig/serienmäßig einzubauen und nicht nur als Zusatzoption.Das liegt aber in erster Linie an der nach wie vor zurückhaltenden Haltung der großen Privatradios und einer gewissen Ungeduld der Anbieter die sich bereits dran beteiligen und beim Ausbau auf die Bremse treten.
Technisch denkbar und sinnvoll ist da vieles, aber Mobilfunkbetreiber dürften gegen deratige Modelle unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine starke Abneigung haben. Können sie nicht jedes Datenpacket extra vergolden.Es ist sogar denkbar dass wir ein "DAB over IP" bekommen, also quasi eine IP-gesteuerte Spiegelung des Bundes-Multiplexes im Rahmen eines Multicasts über Mobilfunknetze als Ergänzung des terrestrischen Sendernetzes. Das ist zwar alles noch Zukunftsmusik,
Wohl weil Herr Steul da wegen der Zugriffszahlen deutlich stärker unter den Stream-Kosten für den Traffik stöhnt, als ein Anbieter, der eben deutlich weniger Hörer im Netz hat - z.B. weil terrestrisch sauber verfügbar. Deshalb ist eben eine Broadcast-lösung für Hörfunk zu bevorzugen - wenn man tatsächlich mehr als eine Handvoll Hörer erreichen möchte und die behaupteten oder erwarteten Hörerzahlen keine Fantasiewerte der PR-Abteilung für die Werbewirtschaft sind...Neubeschaffungen von Billigstschachteln sieht man ab und zu noch. Aber auch, wie sich im Bureau schon nicht mehr mit einem „Radio“ abgegeben und gleich ein Internetstream angeworfen wird. Durchaus auch der des DLF, worüber man sich dann schon fragt, warum Herr Steul so eine Panik zeigt. Andere Hörfunkveranstalter scheinen da deutlich gelassener zu sein.