Dass SWR4 Baden-Württemberg seit dem 11. April
ein neues Studio in Betrieb hat, ist hinlänglich bekannt. Und heute Morgen wurde wohl mal dessen Ausfallsicherheit getestet:
Für ca. 6.12 Uhr war ein Wortbeitrag über die Demonstrationen in Stuttgart am vergangenen Wochenende angekündigt. Nach den zwei üblichen Musiktiteln nach Stundenbeginn folgte jedoch zunächst ein schönes Stück Instrumentalmusik. Heißt für mich: besser mal die Aufnahme anwerfen! Denn leider ist Instrumentales vor 18 Uhr auf SWR4 BW mittlerweile ein Fremdkörper geworden. Aber wenigstens bekomme ich so genügend Zeit zur Vorbereitung: tatsächlich mal eine Panne, die sich im Voraus ankündigt!
Es folgt dann ein Nichtrotationstitel von Udo Jürgens: "Wir sehen uns in fünf Minuten wieder", singt er. Es werden definitiv mehr als nur fünf:
Denn als gerade Andrea Berg anläuft, platzt Musik von Mario Jordan ins Programm. Und kaum hat dieser fertiggetrellert, folgt auf dem Fuße auch schon die Erklärung: Inzwischen wurde SWR4 Rheinland-Pfalz auf die BW-Frequenzen aufgeschaltet. Dort herrscht reguläres Programm, bislang ohne jegliche Erklärung den BW-Hörern gegenüber. Noch zehn Minuten bis halb sieben.
Eine feste Institution auf SWR4 bilden die Regionalnachrichten aus den Außenstudios, die in BW stets relativ pünktlich zur halben Stunde beginnen. In RP sieht man dies offensichtlich nicht so eng, denn erst mal läuft der Werbeblock bis 6.31 Uhr durch.
Ich konnte über UKW die Studios Stuttgart und Tübingen kontrollieren: beide übernahmen auch die Regionalnachrichten aus Mainz. Nicht so in Ulm: Dort produzierte man brav eine eigene Nachrichtensendung und der diensthabende Redakteur Hendrik Zorn ließ sich nicht hörbar aus der Ruhe bringen.
Interessant sollte nun das Backtiming werden, schließlich sind die rheinland-pfälzischen Auseinanderschaltungen rund eine Minute kürzer bemessen. Dies lässt insgesamt einen "unschönen" Übergang zurück ins laufende Programm vermuten. Doch Ulm erwischt nach Nachrichten und Wetterbericht einen SWR4 RP-Jingle erstaunlich gut, wodurch der Otto Normalzuhörer schier von einer einwandfrei gefahrenen Sendung ausgehen kann.
Weiter aus Mainz mit Musik: Um 6.38 Uhr meldet sich jedoch wieder Holger Bentzien aus dem Stuttgarter Funkhaus zu Wort. Seine Erklärung bzw. Entschuldigung passt auf das Intro eines zweiten Udo Jürgens-Titels. Die beiden SWR4-Programme gehen wieder getrennte Wege, auch in Stuttgart läuft alles nach Plan. Das Wettergespräch mit Hartmut Mühlbauer geht gleichermaßen störungsfrei über die Bühne.
6.50 Uhr: Bernhard Brink wäre fertig mit seinem Gesang, irgendwie müsste es nun weitergehen. Und so erfreuen wir uns nach einigen Sekunden Stille des Mitschnitts einer Preisverleihung von Carmen Nebel an den Musiker Jonathan Zelter. Und da der Auszug von Thomas Eberhard (Mainz) kommentiert wird, ist schnell klar, dass wir wieder SWR4 RP auf die Ohren bekommen.
Noch mal eine knappe Viertelstunde SWR4 RP für beide Bundesländer. Die RP-Nachrichten um 7 Uhr enthalten eine BW-bezogene Meldung über den grün-schwarzen Koalitionsvertrag, die mutmaßlich ohnehin gelaufen wäre.
Um 7.04 Uhr wird dem Durcheinander ein Ende gesetzt: SWR4 BW nimmt mit nahtlosem Übergang wieder das eigene Programm auf. Die regional getrennten Wetterberichte Hartmut Mühlbauers wollen sich noch nicht starten lassen, auch der Show Opener läuft erst verspätet an. An sich läuft aber wieder alles normal.
Und jetzt viel Freude beim Anhören!