radiohexe
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AW: Alternative "Währung" zu Quoten tut not!
So grundsätzlich, nicht personengebunden: Irgendwie schockiert es mich an diesen Diskussionen am meisten, wie wenig sich Radiomacher heute offenbar für ihr Medium interessieren. Mir rollt es bei soviel offen und unbekümmert gezeigter Inkompetenz die Fußnägel hoch. Hoffentlich wissen die Chefs nicht, wer sich hinter den Nicks verbirgt. Das wäre für einige wirklich oberpeinlich.
Lass mich aber versuchen das Problem aus deiner Sichtweise zu sehen. Die MA produizert Zahlen. Ungeachtet dessen, dass ich bei jeder MA die PM's aller Sender köstlich finde, ist es doch so, dass die MA die Leitwährung ist. Sie entscheidet letztendlich was hop ist oder top.
Sie entscheidet darüber, was sich unter den gegebenen Umständen - Massenprogramme dank Zulassungsverfahren, Sendekosten
und Präferenzen der Werbewirtschaft sowie das krampfhafte Fokussieren auf die Zielgruppe 14-49 - verkaufen lässt. Die MA ist dafür die einzige Währung. Das macht sie zur Leitwährung.
Das führt zu einer merkwürdigen Haltung der Radiomacher. Zur MA Zeit und mitunter auch sonst wird geclaimt was das Zeug hält, es werden irgendwelche Preise ausgelobt, dass die Leute ja immer den Sender hören. Wiedererkennungswert wird generiert über plumpes Einhämmern von grenzdebilen Claims. Es geht den Sendern nur um möglichst viele Hörer und darum sicherzustellen, dass die wissen welchen tollen Sender sie gerade hören. Es geht ihnen nicht um das wie. Es geht ihnen um die Werbekunden, nicht um die Hörer. Und das ist das eigentliche Problem.
Ja, das ist richtig. Aber ein prinzipiell unauflösbares Dilemma. Zumindest solange Moderatoren Miete zahlen und ab und an etwas essen wollen.
Dabei gäbe tausend bessere Arten Hörerbindung zu erreichen. Eine Hörerbindung, die diesen Namen auch verdient und die die Leute nicht für dumm verkauft. Denn nochmal: Bitte nicht annehmen sie würden das nicht merken.
Sie merken es im Großen und Ganzen nicht. Weil sie sich nicht ansatzweise so für das Medium interessieren, wie die Macher. Im übrigen war das nachlassende Interesse bedingt durch wachsende Pluralität VOR der Durchformatierung der Sender. Das haben die nämlich nicht ins Blaue getan. Für die Art der Hörerbindung, die Du meinst, gibt es ansonsten bedauerlicherweise keinen Markt. DAS ist das Problem. Das mit einer Änderung der MA-Erhebungsmethode nicht im Geringsten geändert wird.
Mein Frage ist also: Gibt es eine Möglichkeit dieses Problem oder Dilemma zu beheben oder dem System Radio einen neuen Impuls zu geben indem man die "Währung" ändert, anpasst oder eine zweite Währung hinzufügt? Oder muss man an einer anderen Stelle ansetzen?
s.o.An wen willst Du denn verkaufen? Die Schwächen der CATI sind allen derzeit Beteiligten bekannt. Da gibt es von allen Seiten herzlich wenig Interesse, den Status Quo zu ändern.
Und jetzt bitte nicht noch mal einen lehrerhaften Vortrag über Radio und MA. Danke, das weiß ich alles selbst.
So grundsätzlich, nicht personengebunden: Irgendwie schockiert es mich an diesen Diskussionen am meisten, wie wenig sich Radiomacher heute offenbar für ihr Medium interessieren. Mir rollt es bei soviel offen und unbekümmert gezeigter Inkompetenz die Fußnägel hoch. Hoffentlich wissen die Chefs nicht, wer sich hinter den Nicks verbirgt. Das wäre für einige wirklich oberpeinlich.