AW: Bitter Lemmer: Der Beweis
Soweit mir bekannt ist haben wir immer nch einen atomaren Overkill auf der Erde. In 21 Jahren kann sich viel tun, wenn noch Dümmere als der Mr. B. an die Macht kommen...
Schiet Demokratie, Wuffie, ne?
Ja Mensch - was war das doch schön - damals, als es noch einen klugen Parteivorsitzenden gab (IRONIE!) ...
Damals gabs doch auch schon die Einheitsschule für alle - ganz modern war das - so viel moderner als die feudalistische Dreigliedrigkeit! Und daß bayerische Schüler im Durchschnitt besser gebildet sind als die aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt - naja, ist wohl ein Fehler in der Statistik - alles gefälscht!
Vielleicht liegt es auch daran, daß die bayerischen Schüler nicht so sehr zu guten Staatsbürgern erzogen, sondern vor allem im eigenständigen Denken gefördert werden. Dann passieren auch solche Faktenverdrehungen nicht, wie sie hier schon beschrieben wurden - so erhält die geschilderte Ost-Unterschicht (brrrrrrr!) mit ihren bis zu 1000 Euro Netto noch Lohnersatzleistungen und Wohngeld, das alles bringt einen dann auf einen Gegenwert, der etwa bei 1600 Euro Bruttolohn liegt. Die 1300-Netto-Verdiener werden deswegen auch immer seltener.
Für Die 3000Eur.-Netto muß ein verheirateter Familienvater mindestens 6000 Euro brutto allein verdienen, da darf die Frau nicht auch noch arbeiten gehen, sonst bleiben netto gerade mal 2500. Die oberen 10tsd erwirtschaften 90 % des gesamten deutschen Steuer- und Abgabenaufkommens - das sind die Fakten. Auch im Osten, und bevor Du da einhakst: Das weiß ich aus erster Hand sozusagen. Für 6000 Euro Brutto mußt Du darüberhinaus gerade im Osten der Republik auch deutlich mehr ranklotzen als im Westen. Für diese Menschen hat die Woche mehr als 70 Stunden. Und das Gehalt ist in dieser Preisklasse auch normalerweise kein festes mehr. Gäbe es diese Menschen aber nicht, gäbe es auch deutlich weniger feste Arbeitsplätze.
Die Bildung muß also individueller werden? Wie denn - angesichts immer größerer Kürzungen im Bildungsbereich und immer bunter durchmischter Klassenverbände? Beispielsweise Meck-Pomm: Hier arbeiten die (angestellten) Lehrer in der überwiegenden Mehrzahl nur noch 60%, müssen zwischen den oft weit verstreuten Schulen pendeln. Mindestklassengröße 24 Kinder. Individualität? Gibt es auch - in den immer zahlreicher werdenden Privatschulen.
Irgendwann stellt sich der lohnsteuerzahlende, autofahrende Familenmensch wirklich mal die Frage: Wofür zahl ich da eigentlich?
Und in sofern sehe ich auch nichts feudalistisches in einem (durchlässigen!) dreigliedrigen System. Schließlich war die Hauptschule früher mal der Ausbildungsweg für die Handwerkerschaft, also handwerklich begabte Menschen - und nicht das Sammelbecken für lernschwache Grundschüler. Die Realschule war die Kaderschmiede für die Beamten und Angestellten, also Menschen mit einem ausgeprägten Talent zur Genauigkeit. Und die Gymnasien waren kein Sprungbrett für die Sphäre der oberen 10.000 (zu denen auch heute noch gute Handwerker gehören!), sondern eine Schulform für die geistig besonders begabten. Hier wurde nicht nach gut und schlecht selektiert, sondern nach Talenten. Und das kommt einer individuellen Ausbildung doch wohl schon mal deutlich näher - meine Meinung. Die Perversion der Bewertung der einzelnen Abschlüsse mit der Folge, daß man selbst für eine Tischlerlehre schon die allgemeine Hochschulreife benötigt, kam leider erst über die Politiker, die meinten, daß doch eigentlich jeder das gottgegebene Recht auf ein Abitur hätte. Gottseidank haben sie ein Verschenken von Studienabschlüssen nicht auch noch durchgekriegt.