Fredo
Gesperrter Benutzer
Seit ich in Hessen wohne, ist mein Interesse an dem Medium Radio auf den Nullpunkt gesunken.
Wieder einer weniger! Fällt Euch was auf? Nein, natürlich nicht, sind ja nur "Einzelschicksale", gar nicht der Rede wert! Wenn man "radioforen.de" so durchliest, sind die unzufriedenen Einträge hier ganz klar in der Überzahl. Es gibt zwar ein paar Leute hier, welche die heutige Erscheinungsform des Rundfunks versuchen zu verteidigen, nur die sind halt m.M. nach nicht wirklich die Profis.
Mit Sicherheit liegt das aber auch daran, dass die Zielgruppe sich ändert bzw. auch ihr Bezug zum Medium Radio.
Das liegt aber gewiss nicht am Nutzer des Mediums, sondern hauptsächlich an den Verantwortlichen der Sender selbst. Mein Bezug zu Radio hat sich leider (ich würde das gerne wieder anders haben wollen) tatsächlich verändert. Es bleibt heute einfach überwiegend ausgeschaltet, weil die ewig gleichen Dauerdudler einfach nur noch nerven und Radio für mich einfach keinen Mehrwert mehr bietet. "Musicload & Co." ist da heute einfach wesentlich attraktiver und wenn man sich über aktuelle Themen informieren möchte, ...
HrInfo bildet eine ausgesprochen positive Ausnahme: Diesen Sender höre ich täglich, insbesondere morgens und fühle mich sehr gut informiert.
... dann reichen die "neueren" Infosender einfach auch vollkommen aus. Ich möchte sogar behaupten, dass diese Form des Radios in naher Zukunft das "Dauerdudelfunkradio" vollkommen ersetzen wird. Die Infos bekomme ich da in einer sehr guten Qualität, schnell und jederzeit "aktuell" und "meine Musik" suche ich mir selber aus allen möglichen Internetquellen zusammen, übernehme also praktisch den Job des Musikredakteurs selbst. Bei mir ist das übrigens schon seit gut 5 Jahren so. Muss aber auch dazu sagen, dass ich mich nicht um diesen "Job" gerissen hatte. Die Sender und deren Lieblosigkeit hatten mich dazu genötigt! Deswegen und nur deswegen verändert sich die "Zielgruppe" und deren Bezug zum Medium Radio.
Radio hat meine Jugend ziemlich bereichert. Woran liegt es, dass öffentlich finanzierte Radiosender qualitativ solche Abgründe erreichen können? Wo wird der Bildungsauftrag noch wahrgenommen? In Hessen suche ich danach vergeblich.
Auch meine Jugend hatte das Radio sehr bereichert. Bei mir wäre sogar noch in der Schule nebenher Radio gelaufen, hätte man die Lehrer davon überzeugen können. Internet gab es ja noch nicht, war aber trotzdem ständig auf der Suche nach geilen Songs und in diversen "Schallplattenfachhandlungen" eine Art Dauergast. Stundenlang hatte ich da oft verbracht um Schallplatten "vorzuhören", das bietet mir heute und sehr vielen anderen Menschen das Internet zwar sehr viel bequemer, aber war es denn vom Prinzip her früher wirklich anders? Der Musikinteressierte hatte schon von jeher beide Wege genutzt.
Die "Abgründe", gerade die des Ö/R Rundfunks sind mir auch vollkommen klar! Nehmen wir nur mal den Bayerischen Rundfunk. 7,5 Radioprogramme müssen ja erstmal finanziert werden und das bei einer erstmal sehr mageren Werbeschaltungsausbeute von, na ja, nicht unbedingt gerade nennenswert. Bayern 1 mit gerade mal 5 Spots (Ausnahmen möglich) in der Stunde am Vormittag und *lach* wäre kein Lottojackpot gewesen, wären gar nur 3 Spots zum Senden gewesen! Hallo! Das ist der meistgehörte Sender Bayerns !!! ---> Oder doch nicht wirklich? ---> Wer weiss das schon so genau ---> Früher (in den 1980er Jahren) hatten die Sender des BR ganze 8 Minuten Werbung in der Stunde, das sagt doch schon alles aus, warum die Gebührengelder nicht mehr wirklich ausreichen und dann verzettelt man sich auch noch mit einem Überangebot an Sendern innerhalb der Anstalt, die natürlich alle auch noch so aufgebaut sein müssen, dass sie sich untereinander auch noch möglichst wenig Konkurrenz machen. Den "Bildungsauftrag" erfüllt heute doch nur noch ein Programm des BR wirklich, nämlich B5 aktuell und vielleicht noch Bayern 2, den Rest kann man doch heute wirklich getrost "in der Pfeife rauchen".