@JB
Du triffst genau den entscheidenden Punkt. Kommt die Werbezeitenreduzierung, dann muss der NRW-Lokalfunk im letzten Schritt entweder gegen ein werbefreies 1Live oder gegen ein werbefreies WDR2 antreten. Was das bedeutet, kann ja jeder mal bei den kommerziellen Jugendradios im Norden abfragen, die gegen das werbefreie N-Joy antreten müssen.
Im Übrigen leidet der Lokalfunk nicht daran, dass dort keiner werben will und die Agenturen lieber beim WDR ihre Spots einbuchen. Der Lokalfunk gerät einfach oft an seine Werbegrenzen. Radio NRW hat nur einen landesweiten Werbeblock von maximal 4 Minuten pro Stunde. Den Rest der Werbung beim Lokalfunk wird lokal eingebucht.
Schon jetzt stöhnt die RMS, dass NRW der Flaschenhals im Werbeverkauf ist. Gerade die bundesweiten Kombis könnten viel mehr Werbung verkaufen, wenn Radio NRW mit seinen 4-Minuten-Blöcken hier nicht ein Limit vorgeben würde. Gerade zu Weihnachten tut das weh und viel Werbegeld geht dem Medium Radio flöten. Die einzige Alternative für die Agenturen wäre nämlich, bei den lokalen Werbegesellschaften zu völlig überhöhten Preisen die Spots in die lokalen Blöcke einzubuchen. Da das aber nicht besonders wirtschaftlich ist, sucht man sich dann doch lieber andere Medien, in denen man Werbung platziert.
Nein, liebe Politik, ihr zeigt mal wieder, dass ihr das Medium Radio und/oder die Marktgesetze einfach nicht kapiert habt. Sinnvoller wäre es gewesen, weitere Marktteilnehmer zuzulassen, die zusätzliche Werbeplätze anbieten. Dann würden sich die Werbeeinbuchungen breiter verteilen und die Agenturen würden mit ihren bundesweiten Kampagnen mehr Geld in den Medienstandort NRW pumpen. Das hätte dem Medienstandort NRW gut getan. Die Werbezeitenbegrenzung beim WDR geht aber genau in die falsche Richtung.
PS. Ich arbeite beim Privatradio!