AW: Rundfunkausbildung
Journalisten und solche, die sich so nennen, gibt es wie Sand am Meer (vor allem arbeitslose Journalisten), und sie können sich so taufen, sobald sie einen Griffel halten oder einen Computer bedienen können. Es handelt sich um eine ziemlich freie und neblige Bezeichnung.
Redakteur ist man erst dann, wenn man eine Ausbildung zum Redakteur hinter sich hat. Das kann ein (Redaktions-) Volontariat beim Rundfunk sein, ein Volontariat bei einem Printmedium oder sogar bei einer Pressestelle in Behörden, Verbänden, Unternehmen etc., oder ein Abschluss an einer anerkannten Einrichtung wie etwa der Henri Nannen-Schule. In der Regel gibt es dafür auch ein qualifiziertes Volontariatszeugnis. Wenn man Journalismus, Kommunikationswissenschaften und dergleichen irgendwo studiert, hat man einen akademischen Abschluss, ist aber noch nicht Redakteur. Langjährige Berufspraxis und ein fester Job lassen aber so manchen Quereinsteiger im Laufe der Jahre zum Redakteur mutieren, ohne dass er es mit Zeugnis und Urkunde schriftlich hat. Es handelt sich dann um eine Art Redakteur honoris causa, das sind aber längst nicht die Schlechtesten.
Moderator (aber noch längst nicht Journalist und erst recht nicht Redakteur) ist man, wenn man einen Job am Mikrofon in einem Sender hat. Es kann aber auch passieren, dass Redakteure moderieren.
Und falls das auch noch interessiert: Programm-Chef oder Geschäftsführer wird man vor allem dann, wenn man von all dem oben Aufgezählten keine Ahnung hat, es noch nie praktiziert hat, sich nicht wirklich dafür interessiert und bereit ist, darauf nullkommanull Rücksicht zu nehmen.