SWR1: Großes Radio mit Macken

Radiocat schrieb:
Ich habe ja nix dagegen, dass auch SWR3 auf einen Backkatalog zurückgreift, dann sollten es aber eher progressivere Titel sein. Genau, wie SWR1 bei aktuellen Titeln eher auf "erwachsene" Songs zurückgreifen sollte, da könnte man von BBC Radio 2 z.B. lernen. Dort gibt es kaum Überschneidungen zum jugendlichen ersten Programm.
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Richtig, sehe ich genau so, ich habe ja die letzten beiden Nächte Michael Spleth auf SWR1 gehört, und da sind mir doch einige Sachen aufgefallen, die auf einem ersten Programm nichts zu suchen haben und bei SWR3 und DASDING schon totgespielt werden - warum kommt bitte sowas auf SWR1 ?

Heute Nacht:

0:14 Uhr One Direction - History
1:16 Uhr Frans - If I Were Sorry
1:35 Uhr Cascada - Glorious
1:46 Uhr Roxette - It Just Happens
2:08 Uhr Imany - Don't Be So Shy
2:39 Uhr Be Ignacio - You And I
2:50 Uhr James Morrison - I Need You Tonight
3:19 Uhr Coldplay - Up&Up
3:37 Uhr Charlie Puth - One Call Away
4:09 Uhr RedOne; R.City; Enrique Iglesias; Shaggy - Don't You Need Somebody

Gestern Nacht:

0:28 Uhr RedOne; R.City; Enrique Iglesias; Shaggy - Don't You Need Somebody
0:50 Uhr Be Ignacio - Tropical Soul
1:14 Uhr Juanes - Me Enamora
1:36 Uhr The Strumbellas - Spirits
2:23 Uhr Cee Lo Green - Bright Lights, Bigger City
2:38 Uhr Ellie Goulding - Army
3:12 Uhr Milow - Howling At The Moon
3:24 Uhr Sasha - Good Days
3:42 Uhr Zaz - Si Jamais J'oublie
4:21 Uhr Kelvin Jones - Closer

Wenn ich das beispielsweise mit der lieblosen unmoderierten Bayern 1 Nacht vergleiche, dann ist dort die Anzahl der Chartsongs sehr gering, wenn man Glück hat, kommt vielleicht mal Andreas Bourani aber das wars dann auch schon, sowas wie Imany oder Cee Lo Green passt einfach nicht in ein 1. Programm - Warum macht SWR1 das bitte? Die Songs gibts zu Haufe auf SWR3.
 
maxhue schrieb:
- Warum macht SWR1 das bitte? Die Songs gibts zu Haufe auf SWR3.
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Dasselbe gilt auch für SWR1 und SWR4 und wird hier öfters kritisiert.
SWR1 müsste sich viel mehr, nicht nur mit den Jingles, von Eins und Vier unterscheiden. So dudeln drei Wellen nebeneinander her. Die Hörerzahlen
sprechen wohl für SWR3 und SWR4. Also SWR1, zeigt denen mal, wo der
Bartel den Most holt.
 
Dieser Tage sagte mir ein Senderchef, man wiederhole die immer gleichen Titel in enger Rotation deshalb, weil die Musikfarbe irgendwann beim Hörer so bekannt ist, dass er sofort bei einem Titel erkennt: Das ist der Sender xy!
Soweit die Theorie.
Da aber alle Sender die gleiche Idee haben und deshalb auch bei den gleichen Titeln landen, ist die "Musikfarbe" mehr oder weniger bei allen identisch. Sie unterscheiden sich jetzt durch ihre Senderkennung und durch ihre Claims (Moderatoren klingen ja auch gleich, Verkehrshinweise und Wetter dito). Es bleiben also nicht mehr viele echte Unterscheidungsmerkmale. Wer da nicht auf das Wort setzt (und die wenigsten tun das), der kann nur noch durch möglichst viel Bohai rund um die MA (Gewinnspiele, Superaktionen, Plakate wie wild, etc...) die Zahlen verbessern. Und das ist das, was wir seit einigen Jahren erleben.
 
Das macht SWR1 doch eigentlich, da ist die Musikauswahl doch noch etwas breiter gefächert als bei SWR3 z.B., wo alle 3 Stunden die gleiche Grütze läuft. Das Blöde ist, SWR1 RP hat mit seinem breiteren Musikprogramm bei der letzten MA viele Federn lassen müssen, als die Rotationsmaschine SWR3.

Ich vermute nicht, dass sich Sender beim Hörer über die Musik identifizieren, sondern die meist dämlichen Aktionen bleiben im Gedächtnis.
 
Tweety schrieb:
Gerade da könnte man doch ansetzen. Ich versteh nicht, warum noch keiner auf die Idee gekommen ist, mal eben NICHT das zu spielen was alle spielen. Dann würde die Theorie auch aufgehen.
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Die Formel ginge vermutlich nur bei Musik-Freaks mit Anspruch oder bei einer treuen Fangemeinde auf, die sich ein Sender erst über Jahre aufgebaut haben musste und v.a. bewahrt haben musste!

Doch beide Gruppen sind Minderheiten und (geworden) für einen kurzfristigen Quotenerfolg nach der Methode "Wir helfen Dir, Deinen individuellen Musikgeschmack zu finden und Du bleibst uns dafür treu" rechnerisch uninteressant und dazu dank gepamperter Musikauswahl auch nicht mehr erreichbar.

Persönliches Beispiel: Als ich Anfang der 90er regelmäßig mit Schlafsack, Ghettoblaster und Leercassetten Richtung Basel fuhr, um (damals schon!) statt Dudelfunk einen anderen Sender zu hören, der zu über 90% "mal eben NICHT" das spielte, was alle spielten, gab es ein schönes Spiel: Mangels RDS oder Digitalanzeige suchte ich ab Freiburg immer "irgendwo da oben" diesen Sender. Und ja, ich fand ihn ausnahmslos immer, genau, weil er... (s.o.)
 
Jessie schrieb:
Persönliches Beispiel: Als ich Anfang der 90er regelmäßig mit Schlafsack, Ghettoblaster und Leercassetten Richtung Basel fuhr, um (damals schon!) statt Dudelfunk einen anderen Sender zu hören, der zu über 90% "mal eben NICHT" das spielte, was alle spielten, gab es ein schönes Spiel: Mangels RDS oder Digitalanzeige suchte ich ab Freiburg immer "irgendwo da oben" diesen Sender. Und ja, ich fand ihn ausnahmslos immer, genau, weil er... (s.o.)
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Genau SO erging es mir in den 80er und 90er Jahren mit DRS3* und HR3 im Vergleich zu BR3/ABY* und SWF3*. DRS3 bot einen eher rockigen Musikmix an, wogegen BR3 die "absolut typische" Mainstreamlinie fuhr und versuchte jeglichen Abschaltfaktor auszuschalten. SWR3 hingegen warb schon damals ganz offen mit "Wir spielen NICHT jeden Scheiß!" und - anders als heute - war daher eine hervorragende Alternative zum üblichen ABY/BR3-Mix, der sich kaum von einander unterschied, den aber ringsrum so ziemlich jeder im Radio hatte (abgesehen von den Jüngeren, die schon rausgefunden hatten, dass es noch mehr Programme als nur "DAS EINE", das man als Lokalpatriot zu hören hatte, gab).

Und so waren in meinem Radio meist die Frequenz 105,6 oder 103,0 eingestellt. Im Versorgungsgebiet des HR die 89,3, die lang, nebst FFH, ebenfalls eine gute Alternative zum schnöden BR/ABY-Mix war. Damit füllten sich auch einige Cassetten.


*In dem Versorgungsgebiet lebte ich.
 
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Statt "fast" muss es "kaum" heißen. But now to something completely different:
Ich habe mir gerade mal spontan den Luxus erlaubt, Webcams zu vergleichen:
SWR1RLP zeigt eine Dame, die nahezu unbeweglich auf ihrem Stuhl sitzt - und NPO2 zeigt gleich 3 Vergnügte, die fröhlich rumzappeln, stehend moderieren
und immer wieder Faxen machen.
Das erinnert mich an eine alte Titanic-Karikatur zum Frühstücksei: Der Deutsche machts mit einem "Klack" ganz lethargisch löchrig, der Asiate teilt es mit einem "Zisch" und auf die sportliche Art in zwei Hälften.
 
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Und vermutlich werden die meisten Songs weiter hinten gekappt, auch wenn das manche anders beurteilen. Ich weiß nicht, wann bei SWR1 RP z.B. der Chor am Ende von "I want to know what love is" noch singen durfte...
 
Goofy1969 schrieb:
Heute von 13-16 Uhr Musik fast ausschließlich von Vinyl.
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Laut "Programm" aber nur 1 Stunde lang...

Nur für die (MA) Akten:
Hier in "radiforen.de" wird erst spät auf dieses Progamm-Highlight hingewiesen. Ich habe den Hinweis um 0623 gehört, war zu dieser Zeit aber in Frankkreich. Egal.

BTW: Wenn man solche Kollegen hat, braucht man keine Feinde mehr. Dieser Beitrag lief am Freitag um 0623 im SWr-BW. Ja, auch wir hier haben diese Panne damals gehört Es ist schon "cool", wen man einnen alten Thread erneut liest...

Denkt nach!
 

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  • 20160812_0623_SWR1-BW_Programmhinweis_Vinyl_Pannen_Rebbeca Lüer.mp3
    1,9 MB · Aufrufe: 24
Ähm - ich war gerade etwas abgelenkt, konnte die Ansage zum Titel also nicht live hören, falls es die überhaupt gab. (Für das Nachhören des Airchecks hab ich jetzt keine Zeit.) "Two tribes" im SWR1? Ist das nicht "zu hart" für euch? Ihr verschreckt doch die Leute... :D
 
Gestern aufgezeichnet, heute ab 10 Uhr (zur besten SWR1-BW Sendezeit) wird gesendet: 100 Tage Grün/Schwarze Regierung in BaWü mit Kretschmann & Strobel.

Nein, der Vorwurf geht (erstmal) nicht in Richtung SWR, denn der hat ja durchaus kritische Stimmen (von der Straße) im Vorfeld der Sendung gebracht. Oder ist der SWR doch Staatsfunk, der der Landesregierung eine vom Pöbel (Anrufe, Mails, etc.) "ungestörte" Selbstinszenierungssendung liefern will/muß?

Wir werden es gleich hören. (Das Video der geschnittenen Sendung gibt es ab 10 Uhr auf der SWR-Website.)
 
Zwerg#8 schrieb:
Oder ist der SWR doch Staatsfunk
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Weil der SWR1 nach jahrzehntelanger schwarzer Vorherrschaft auch unter
von den Grünen geführten Regierungen unverändert daher kommt,
spricht das schon für einen unabhängigen SWR. Andererseits hätte ich
Kretschmann & Co als Auslöser für frischen Wind im Radio erwartet. Davon ist
absolut nichts zu spüren.
 
count down schrieb:
Wo ist die Macke?
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Die Macke, wenn man das so ausdrücken will, ist die Aufzeichnung des Gesprächs einen Tag zuvor. Das hat nichts mit "Sicherheitsbedenken" oder "Terminschwierigkeiten" zu tun. Der SWR hätte ja auch aus dem (sicheren) Landtag in Stuttgart senden können und man hat sich ja auch problemlos im "SWR-Leute" Studio getroffen. Es geht um "LIVE" - mit Mails und Anrufen der Hörer und den Reaktionen darauf!

DAS war aber gar nicht geplant! Wo kommen wir denn auch hin, wenn der Souverän in einer Demokratie auch noch in eine Sendung "reinquatscht" und damit deren Verlauf beeinflusst?

(Meine private Meinung: SWR1 hätte die ganze Musik weglassen sollen - zwei Stunden Talk pur und live. Das muß das Programm (ÖR!) "aushalten" - die Hörer auch! Wem das nicht passt, der muß halt umschalten! Aber zu Livesendungen mit echten Fragen haben die Politiker ja keinen Mut. Fragen und Publikum werden vorsortiert, die Moderatoren ausgesucht, damit es ja keine Überraschungen gibt.)

So war das (wieder) nur eine Bilanzierung der ersten 100 Tage, in der die beiden Politiker mehr oder weniger die Tragfähigkeit dieser Koalition hervorhoben und die spontane Hilfe nach den Unwettern (14 Tage nach Amtsantritt) würdigten. Hallo! Egal, wer in BaWü die Regierung stellen würde: Alle würden eine Soforthilfe des Landes in kürzester Zeit auf den Weg bringen. Das muß man nicht extra "raushängen" lassen...

Das muß man sich sowieso einmal mal auf der Zunge zergehen lassen: DIE GRÜNEN koalieren mit der CDU! Vor 30 Jahren haben die sich (gegenseitig) Steine an den Kopf geschmissen...

Wen soll ich denn eigentlich noch wählen, wenn ich weder zu links oder zu rechts wählen möchte? Die FDP? Nicht doch...


Kretschmann fand ich argumentativ etwas schwach. Strobl (ohne e) hat meiner Meinung nach "besser" argumentiert. Das reißt die Nummer aber auch nicht raus.
 
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