Das ist das Tagebuch eines Mannes, der es geschafft hat. Ein mörder-harter Arbeits-Alltag, Stress und Zeitdruck pur. Dafür aber auch ein gut gefülltes Bankkonto.
Montag
9 Uhr: Aufstehen. Ja, das wird ein guter Tag. Früher war zu dieser Zeit meine Sendung schon zu Ende. Auch damals habe ich den Leuten täglich gesagt, wie gut mein Sender ist. Heute sage ich nicht mehr "Sender" sondern "ich". Ein weiterer Grund, warum dieser Tag gut wird: Über Nacht habe ich von einem neuen Konzept geträumt, mit dem jede Radiostation dieser Welt Erfolg hoch 3 haben wird. Ich nenne es "Giga-Hitz". Und ich sah, dass es gut war.
10 Uhr: Büro. Ich diktiere meine hochgeistigen Ergüsse und ordne meinen Mitarbeitern an, sich das Zeugs durchzulesen und es möglichst auswendig zu lernen.
14 Uhr: Habe gerade die Praktikantin vernascht. Glaubt vermutlich, dadurch später übernommen zu werden. Was tut man nicht alles für die Karriere ...
20 Uhr: Treffe mich mit wichtigen Kollegen, um die Geburt von "Giga-Hitz" gebührend zu feiern.
Dienstag
9 Uhr: Aufwachen mit starkem Kater. Was soll´s, man lebt nur einmal.
10 Uhr: Meeting bei kleinem und erfolglosem Local. Erläutere in Grundzügen "Giga-Hitz". Wollen aber nicht zahlen. Auf Handeln lasse ich mich aber nicht ein. Qualität hat eben ihren Preis. Tödlich: GF dieses Senders versucht doch tatsächlich den Preis zu drücken mit der Aussage, mein Konzept "Ultra-Hitz" hätte schon bei Sender XY nichts gebracht, die sind nämlich pleite. Sauerei, so ein mieser Haarspalter. Setze ihm Pistole auf die Brust und rede von jetzt an nur noch von "WIR" statt "ich". Denn: WIR haben diesen Sender erfolgreich beraten. Was ich verschweige: Als die Zahlen endgültig in den Keller gingen, vermittelten WIR den Sender an einen unerfahrenen Kollegen weiter. Schicksal. Kann schließlich doch noch zum Kauf von anderm Konzept überreden. Ist auch billiger, da schon etwas älter. Es heißt "Hyper-Hitz" und kommt aus Amerika. Und nachdem alles, was aus Amerika oder den Niederlanden kommt generell gut ist, wird es doch wohl auch hier funktionieren. Sollte es einmal nicht funktionieren, war´s im Zweifelsfall natürlich die wirtschaftliche Lage. Das verschweigen WIR natürlich - vorerst.
Mittwoch
10 Uhr: Schock: Praktikantin schwanger. Von mir? Unmöglich. Hure. Versucht mich zu erpressen, Vaterschaftstest und so weiter. Gebe ihr Geld. Problem erledigt. Immer Ärger mit dem jungen Gemüse.
11 Uhr: Meeting bei mäßig erfolgreichem Sender XZ. Ist sich leider unschlüssig, ob er Konkurrenz-Produkt oder "Giga-Hitz" kaufen soll. Vereinbare weiteres Meeting für eine Woche später. Bedenkzeit.
15 Uhr: Anruf bei befreundetem Chefredakteur einer Fachzeitschrift. Kenne ihn aus der gemeinsamen Studenten-Zeit. Haben damals gegen die doofe Regierung und zu hohe Steuern demonstriert. Jugendlicher Leichtsinn ...
Überrede ihn, netten Artikel über mich und meine erfolgreiche Ideenschmiede zu schreiben. Eine Einladung zum Segeln und Karten für Opernball werden als Meinungsverstärker dienen müssen. Wetten, dass XZ nächste Woche "Giga-Hitz" kauft?
Donnerstag
11 Uhr: Erfahre, das Praktikantin in Holland war. Abbruch. Schade auch.
13 Uhr: Beschluss, wegen wirtschaftlicher Gesamtsituation kürzer zu treten. Gebe Kündigung an Praktikantin raus.
14 Uhr: Messe-Besuch. Fotos, Fotos, Fotos. Alles, was Rang und Namen hat ist anwesend. Man singt bei Champagner "Wir lassen uns das Senden nicht verbiieteen." Anschließend noch wichtige Kontakte gepflegt und Neue geknüpft. Später mit Hostesse versumpft.
Freitag
12 Uhr: Aufwachen mit starkem Kater und Hostesse. Zum Glück der Sekretärin gesagt, dass ich heute noch wichtigen Zahnarzttermin habe und anschließend noch Geschäftsessen. Kater-Frühstück mit Hostesse.
15 Uhr: Endlich Wochenende, Fahrt zum Ferienhaus nach Salzburg. Endlich entspannen, Panorama genießen, Seele baumeln lassen und entspannen von der Hölle des harten Alltags.
Montag
9 Uhr: Aufstehen. Ja, das wird ein guter Tag. Früher war zu dieser Zeit meine Sendung schon zu Ende. Auch damals habe ich den Leuten täglich gesagt, wie gut mein Sender ist. Heute sage ich nicht mehr "Sender" sondern "ich". Ein weiterer Grund, warum dieser Tag gut wird: Über Nacht habe ich von einem neuen Konzept geträumt, mit dem jede Radiostation dieser Welt Erfolg hoch 3 haben wird. Ich nenne es "Giga-Hitz". Und ich sah, dass es gut war.
10 Uhr: Büro. Ich diktiere meine hochgeistigen Ergüsse und ordne meinen Mitarbeitern an, sich das Zeugs durchzulesen und es möglichst auswendig zu lernen.
14 Uhr: Habe gerade die Praktikantin vernascht. Glaubt vermutlich, dadurch später übernommen zu werden. Was tut man nicht alles für die Karriere ...
20 Uhr: Treffe mich mit wichtigen Kollegen, um die Geburt von "Giga-Hitz" gebührend zu feiern.
Dienstag
9 Uhr: Aufwachen mit starkem Kater. Was soll´s, man lebt nur einmal.
10 Uhr: Meeting bei kleinem und erfolglosem Local. Erläutere in Grundzügen "Giga-Hitz". Wollen aber nicht zahlen. Auf Handeln lasse ich mich aber nicht ein. Qualität hat eben ihren Preis. Tödlich: GF dieses Senders versucht doch tatsächlich den Preis zu drücken mit der Aussage, mein Konzept "Ultra-Hitz" hätte schon bei Sender XY nichts gebracht, die sind nämlich pleite. Sauerei, so ein mieser Haarspalter. Setze ihm Pistole auf die Brust und rede von jetzt an nur noch von "WIR" statt "ich". Denn: WIR haben diesen Sender erfolgreich beraten. Was ich verschweige: Als die Zahlen endgültig in den Keller gingen, vermittelten WIR den Sender an einen unerfahrenen Kollegen weiter. Schicksal. Kann schließlich doch noch zum Kauf von anderm Konzept überreden. Ist auch billiger, da schon etwas älter. Es heißt "Hyper-Hitz" und kommt aus Amerika. Und nachdem alles, was aus Amerika oder den Niederlanden kommt generell gut ist, wird es doch wohl auch hier funktionieren. Sollte es einmal nicht funktionieren, war´s im Zweifelsfall natürlich die wirtschaftliche Lage. Das verschweigen WIR natürlich - vorerst.
Mittwoch
10 Uhr: Schock: Praktikantin schwanger. Von mir? Unmöglich. Hure. Versucht mich zu erpressen, Vaterschaftstest und so weiter. Gebe ihr Geld. Problem erledigt. Immer Ärger mit dem jungen Gemüse.
11 Uhr: Meeting bei mäßig erfolgreichem Sender XZ. Ist sich leider unschlüssig, ob er Konkurrenz-Produkt oder "Giga-Hitz" kaufen soll. Vereinbare weiteres Meeting für eine Woche später. Bedenkzeit.
15 Uhr: Anruf bei befreundetem Chefredakteur einer Fachzeitschrift. Kenne ihn aus der gemeinsamen Studenten-Zeit. Haben damals gegen die doofe Regierung und zu hohe Steuern demonstriert. Jugendlicher Leichtsinn ...
Überrede ihn, netten Artikel über mich und meine erfolgreiche Ideenschmiede zu schreiben. Eine Einladung zum Segeln und Karten für Opernball werden als Meinungsverstärker dienen müssen. Wetten, dass XZ nächste Woche "Giga-Hitz" kauft?
Donnerstag
11 Uhr: Erfahre, das Praktikantin in Holland war. Abbruch. Schade auch.
13 Uhr: Beschluss, wegen wirtschaftlicher Gesamtsituation kürzer zu treten. Gebe Kündigung an Praktikantin raus.
14 Uhr: Messe-Besuch. Fotos, Fotos, Fotos. Alles, was Rang und Namen hat ist anwesend. Man singt bei Champagner "Wir lassen uns das Senden nicht verbiieteen." Anschließend noch wichtige Kontakte gepflegt und Neue geknüpft. Später mit Hostesse versumpft.
Freitag
12 Uhr: Aufwachen mit starkem Kater und Hostesse. Zum Glück der Sekretärin gesagt, dass ich heute noch wichtigen Zahnarzttermin habe und anschließend noch Geschäftsessen. Kater-Frühstück mit Hostesse.
15 Uhr: Endlich Wochenende, Fahrt zum Ferienhaus nach Salzburg. Endlich entspannen, Panorama genießen, Seele baumeln lassen und entspannen von der Hölle des harten Alltags.