Zwei Jahre Digitalradio - eine Bestandsaufnahme

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Ja, in Moskau wird sich sowieso nie was ändern. Aber NUR in Moskau, das ist das gute daran. Ausserhalb des Hochspannungszauns geht das Leben weiter.
 
Muss man sich wundern, dass bei solchen Krabbelgruppen-Zuständen in NRW niemand außer den Verlegern eine Lizenz bekommt? Mal abgesehen, dass es hier eigentlich ums Digitalradio geht, aber das ist für die grenzdebilen Stadtfrequenzmodulatoren oder sonstigen Radio-Selbsthilfegegruppen hier im Westen vermutlich nur zweitrangig.
 
Was denn sonst? Auch wenn es den Netzbetreibern noch etwas an Vorstellungskraft zu mangeln scheint, dass sie immer mehr Bits für immer kleinere Preise durch ihre Leitungen bzw. über ihre Mobilfunkantennen schicken müssen.
 
Auch wenn es den Netzbetreibern noch etwas an Vorstellungskraft zu mangeln scheint, dass sie immer mehr Bits für immer kleinere Preise durch ihre Leitungen bzw. über ihre Mobilfunkantennen schicken müssen.
Ob dadurch die Webradios allerdings so viele Hörer gewinnen, dass sich der Betrieb auch kommerziell lohnt, bleibt fraglich.

Die meisten Webradios sind entweder reine Musikabspielstationen oder haben nur eine amateurhafte Moderation.
Echte Personality findet man dort kaum, denn Profis wollen halt auch Geld verdienen.

Eine Ausnahme dürfte das künftige PopStop Radio werden, das übrigens bereits mit einem wie ich finde sehr ansprechenden Musik-Testprogramm auf Sendung ist: http://91.250.77.9:8050
Die werden nach eigenen Angaben ein Rotationsarchiv von 1.500 Titeln haben.
Wie das Programm in der moderationslosen Zeit klingen wird, kann man auf dem obigen Stream bereits jetzt hören.
 
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Wer noch nicht begriffen hat, dass das Internet unsere Kommunikationsgewohnheiten radikal umkrempelt und weiter umkrempeln wird, der funkt bald nur noch für die Spatzen.
Internet und mobiles Internet werden auch die Radiozukunft bestimmen, soviel ist gewiss. Dabei werden sich auch die heute noch oft angeführten Probleme wie Ton- und Klangqualität lösen. Technical Solutions!
UKW wird so lange überleben, wie auch der VW Käfer noch auf unseren Straßen fährt. Aber das ist keine Zukunft, selbst wenn wir heute noch damit zufrieden sind.
 
Was denn sonst? Auch wenn es den Netzbetreibern noch etwas an Vorstellungskraft zu mangeln scheint, dass sie immer mehr Bits für immer kleinere Preise durch ihre Leitungen bzw. über ihre Mobilfunkantennen schicken müssen.

Die Leitungen (also die im Boden) sind weniger das Problem. Solche Übertragungskapazitäten gibt es mehr als genug. Das Problem sind die Funkverbindungen. Die Menge der Daten die man darüber verschicken können wird durch die Anzahl der zur Verfügung stehenden Frequenzblöcke effektiv begrenzt. Daran wird alles Wunschdenken vom mobilen Internetradio als Standardlösung der Zukunft nichts, aber auch rein gar nichts ändern.
 
Wer noch nicht begriffen hat, dass das Internet unsere Kommunikationsgewohnheiten radikal umkrempelt und weiter umkrempeln wird, der funkt bald nur noch für die Spatzen.
Internet und mobiles Internet werden auch die Radiozukunft bestimmen, soviel ist gewiss. Dabei werden sich auch die heute noch oft angeführten Probleme wie Ton- und Klangqualität lösen. Technical Solutions!
UKW wird so lange überleben, wie auch der VW Käfer noch auf unseren Straßen fährt. Aber das ist keine Zukunft, selbst wenn wir heute noch damit zufrieden sind.

Doch wir haben alle begriffen. Allerdings ist da noch ein Stück Physik dazwischen der ebenfalls überzeugt werden muss.
Bei Internet TEILT man die Frequenzen mit anderen Benutzer und Anwendungen. Man hat ein Anteil der mit steigende Anzahl der Nachbarn kleiner wird.
Beim Broadcasting haben alle Empfänger den gleichen Anteil egal wie viele im Empfangsgebiet vorhanden sind.
Wenn man Programme empfangen will ohne selbst permanent aktiv zu werden, ist Broadcast das geeignete Medium.
Billiger sowieso und flächendeckend schon lange.
 
Kann man nicht ganz einfach beide Systeme nebeneinander stehen lassen und ganz sportlich formulieren: Der Bessere möge gewinnen?
Weil beide Seiten genau das befürchten :D

Technisch gesehen ist nicht viel Unterschied zu finden. Auch UKW-Funktürme werden heute mit AAC+ beschallt, die analoge Umwandlung
passiert eben zentral und nicht im Empfänger. Das spart Batterie enorm, muss eben etwas mehr Sendersaft drauf.
UKW hört man weiter, wenn man schlechtere Qualität in Kauf nimmt, DAB wird bei entsprechenden Bitfehlerraten einfach gemutet.
Digital ist nicht per se besser für alle Zwecke.

Das ist aber den Urhebern egal. Politiker haben beschlossen, dass alles digitalisiert werden muss, basta.
Wenn Politiker Innovatoren spielen gibt es viel Geld und wenig Ergebniss. Auch nichts neues.
 
Wer noch nicht begriffen hat, dass das Internet unsere Kommunikationsgewohnheiten radikal umkrempelt und weiter umkrempeln wird, der funkt bald nur noch für die Spatzen.
Internet und mobiles Internet werden auch die Radiozukunft bestimmen, soviel ist gewiss. Dabei werden sich auch die heute noch oft angeführten Probleme wie Ton- und Klangqualität lösen. Technical Solutions!
UKW wird so lange überleben, wie auch der VW Käfer noch auf unseren Straßen fährt. Aber das ist keine Zukunft, selbst wenn wir heute noch damit zufrieden sind.
Da kann und will ich Dir gar nicht widersprechen. Ich widerspreche aber der Sugestion, dass dabei das Internet das allein selig machende sein wird. Vielmehr kann die Radiozukunft nur hybrid sein - verschiedene Techniken für unterschiedliche Anwendungsfälle. Multinormchips in Radios können sich genauso durchsetzten, wie derzeit schon die Multituner in modernen TVs, die Kabel, Sat und Terrestrik empfangen können... Manche Smartphones (namentlich von Samsung) wären von der Hardware schon heute in der Lage, alles zu empfangen. Lediglich die regionalen Ausprägungen der Geräte-Sofware sowie kleine Modifikationen der Chips verhindern, dass UKW- und oder DAB+-Empfang verfügbar ist.
Übrigens: Auch MW und KW gibt es immer noch, auch wenn hierzulande deren Bedeutung unte die öffentliche Wahrnehmungsschwelle gesunken ist. In großen dünnbesiedelten Regionen bleibt AM sicherlich noch länger nützlich, weil es keinen Sinn macht für 10 Einwohner einen Sender hinzustellen.
 
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Einverstanden! Das Internet der Zukunft verhält sich zum Internet von heute wie der moderne PC zum Commodore von 1975. Wahrscheinlich machen wir uns heute noch gar keine Vorstellung davon, was das Internet alles eines Tages können wird - und da wird ganz nebenbei auch Radio mit dabei sein.
 
Einverstanden! Das Internet der Zukunft verhält sich zum Internet von heute wie der moderne PC zum Commodore von 1975. Wahrscheinlich machen wir uns heute noch gar keine Vorstellung davon, was das Internet alles eines Tages können wird - und da wird ganz nebenbei auch Radio mit dabei sein.

Das habe ich schon vor zehn Jahren gesagt :). DAB+ ist nur eine Brückentechnologie. Das wissen auch die stärksten Befürworter der Technik. Natürlich stellt sich die Frage ob die Brücke nur ein Bächlein überquert oder ob es die Golden Gate Bridge ist. Sprich: Es kann 5 Jahre dauern, bis man DAB+ getrost wieder abschalten kann, weil dann IP-mäßig alles geht, auch unterwegs. Es kann aber auch sein, dass es noch 20 Jahre dauert. Die gesamte Entwicklung - auch in der Politik - geht in Richtung IP. Hier sieht man das größte volkswirtschaftliche Potenzial, hier wird gefördert. Bei DAB+ tritt man trotz stärkster Lobbybemühungen auf die Bremse, eben weil man der Technik keine Chance gibt. Ich fürchte die vom Bundeswirtschaftsministerium ausgeschriebene Studie könnte DAB+ sogar den vorzeitigen Todesstoß versetzen, weil dann auch die großen Nachteile der Technik auf den Tisch kommen.

Auch die Autobauer spielen auf Zeit, weil auch sie genau wissen, dass die Kommunikation in den Fahrzeugen in Zukunft IP-gesteuert erfolgt (und dazu gehört nicht nur Radio). Bei der Netztechnik der Zukunft muss man sich auch keine Gedanken mehr machen, ob ein Point-to-Multipoint-Netz den Ansturm von Millionen gleichzeitigen Nutzern standhält. Es wird gehen! Im Moment reden wir aber noch von Zukunftsmusik, und so lange ist DAB+ für ein Häufchen Radioenthusiasten eine interessante - genau - Brückentechnologie.
 
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@Radiotor: Super Beitrag!
Dann gibt es doch höchstens Diskussionsbedarf, ob das viele Geld für diese Brückentechnologie sinnvoll ausgegeben ist und keinen Grund für Glaubenskriege :thumbsup:

Ich meine, die paar Horeb und anderen Spezialprogramm-Hörer könnten schon jetzt hervorrangend übers Internet bedient werden und dass der DLF nur diesen Funzelteppich auf UKW hat, ist nicht gottgewollt, sondern der Tatsache geschuldet, dass man keine Zerobase hinkriegt. (Außerdem braucht man imho keine 2 oder gar noch mehr Deutschlandradioprogramme, womit sich das Frequenzproblem von selbst gelöst hätte).
 
Es kann 5 Jahre dauern, bis man DAB+ getrost wieder abschalten kann, weil dann IP-mäßig alles geht, auch unterwegs. Es kann aber auch sein, dass es noch 20 Jahre dauert. Die gesamte Entwicklung - auch in der Politik - geht in Richtung IP. Hier sieht man das größte volkswirtschaftliche Potenzial, hier wird gefördert.
Welches wirtschaftliche Potential im Hinblick auf den Rundfunk? :confused:

Spätestens seit ein paar Stunden sollte dem letzten Zweifler klar sein, dass Webradio keine Alternative für einen terrestrischen Verbreitungsweg darstellt und dass somit in Ermangelung freier UKW-Frequenzen am DAB-Ausbau kein Weg vorbeiführt.

Der Grund: PopStop Radio ist gestartet, mit einer sensationellen Hörerzahl:

j08j.png


Und das trotz Werbung und der Tatsache, dass die entsprechende Facebook-Gruppe bereits 619 Mitglieder zählt.

Wie lassen sich bei so wenig Zuhörern potente Werbekunden finden?
 
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Es kann aber auch daran liegen, dass Popstop insgesamt über 4 Server versorgt wird. Und das über einen Loadbalancer. Das relativiert das Ganze denke ich mal. Zumal, soweit ich weiß, der Senderstart erst um 20 Uhr ist.
 
Immer noch nicht begriffen? Darum geht es den Initiatoren nicht.
Kann sein, dass es Laufenberg tatsächlich nicht darum geht.
Ich dachte jedoch an andere Projekte, denen im Fall des Scheiterns von DAB+ nichts anderes übrig bleibt, als im Internet zu streamen und die auf Werbekunden zwingend angewiesen sind.

Es kann aber auch daran liegen, dass Popstop insgesamt über 4 Server versorgt wird. Und das über einen Loadbalancer.
Bei mir wird der Hostname stream.rmngoodtimes.de nur nach der IP 91.250.77.9 aufgelöst. Als Adresse des Shoutcast-Servers wird lediglich http://stream.rmngoodtimes.de:8050 auf der Webseite angegeben.
 
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Wer bei Popstop aufmerksam zugehört hat, dem dürfte der Werbeblock um kurz vor nicht entgangen sein. Und wie kommt das? Ganz einfach: Die Werbung verkauft RMN zentral für alle seine Webradios. Ein Webradio läuft somit so lange profitabel oder sogar gewinnbringend, so lange die Streaming-Kosten im Rahmen liegen. Bei der Schlagerhölle (dem heutigen Paradies) war das was anderes: Mehr als 10.000 Hörer gleichzeitig zerren schon ordentlich an den Kapazitäten (und am Geld), da war es sinnvoll auf weitere Techniken wie DAB+ zu setzen.
 
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