Immer wieder verfolge ich mit Genuss hier wie eine Handvoll Verrückter (sorry für die Ausdrucksweise) versuchen einen digitalen Standard aus dem letzten Jahrtausend ernsthaft als Innovation für die Zukunft zu präsentieren.Wahrscheinlich sind es genau solche wie der eine Bekloppte in der Psychiatrie im Film "Einer folg übers Kuckucksnest", der mit einem Radio mit ausgefahrener Antenne vergeblich versucht irgendwelche Sender reinzubekommen.
DAB (mit und ohne Plus) ist nicht 2013 gescheitert, sondern schon Mitte der 90er-Jahre. Es war immer eine unsinnige, grottenschlechte Technik, die gegenüber UKW hoffnungslos unterlegen war: Kaum Overspill, die völlig schwachsinnige Paketstruktur, massivste Probleme beim Indoorempfang. Dass einige letzteren Punkt hier absstreiten kann nur damit zusammen hängen dass sie diese Technik vollkommen durch die rosarote Brille sehen. Ich besitze ein WLAN-Radio, das zufällig auch DAB kann, und habe hier, 15 km südwestlich von Hamburg, nur Aussetzer. UKW dagegen kommt selbst mit eingezogener Antenne noch an.
Während mehrerer Praktika im privaten Hörfunk habe ich während meines Studiums erfahren, dass die Sender DAB+ weder brauchen noch wollen, und volkswirtschaftlich würde diese Technik mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Denn wirtschaftlich gesehen ist es jetzt schon so, dass es nur wenige Sender gibt die schwarze Zahlen schreiben. Mit Hörfunk lässt sich kaum Geld verdienen. Noch mehr Angebot würde dem Markt total schädigen. Mir reicht das UKW-Angebot hier völlig aus, und ich bin kein Exot, sondern repräsentiere über 90 Prozent der deutschen Bevölkerung. Wenn ich wirklich mal was außergewöhnliches will, gehe ich ins Internet oder nutze Streaming-Medien. Man kann es also auch so ausdrücken: Gott sei Dank gibt es nur wenige, die an DAB interessiert sind, denn das ist eine Garantie dafür, dass die hervorragende Technik UKW, die selbst im letzten Kellerloch noch irgendwie funzt, wohl mich überlebt. Und der Markt bleibt überschaubar, und Radio kann die Menschen weiter zufrieden machen.