Mal schauen ob wir das ein wenig auseinander gedrösselt bekommen.
Der Vergleich mit RTL Letzebuerg hinkt ein wenig, da es in Luxemburg keine öffentlich-rechtliche Konkurrenz gibt. Und ähnlich wie bei dem irgendwo von s.matze angeführten Vergleich mit Island, verbietet er sich natürlich auch aufgrund der minimalen Größe des Herzogtums. Der Verweis auf die vermeintlich andere Radiokultur ist in gewisser Weise ebenso Nonsens, denn wo steht denn das man das bundesweit vergleichen muss oder genauer gesagt überhaupt kann. Wenn schon, kann man höchstens Sendegebiete miteinander vergleichen, denn das Sengegebiet Deutschland gibt es abgesehen vom DLF eigentlich nicht, wenn man von den beiden DAB-Bundesmuxen mal absieht.
Und damit wären wir beim Aber. Wenn überhaupt, müßte man die Situation in Luxemburg mit der in den jeweiligen Hoheitsgebieten der einzelnen ÖR-Anstalten vergleichen. Und da stellt sich dann schon die Frage, warum die einzelnen Anstalten es eigentlich nicht mehr schaffen wenigstens jeweils ein Programm anzubieten, welches inhaltlich ein gewisses gehobeneres Niveau hat, ohne das es gleich als hochtrabendes Kulturprogramm durchgeht. Trotz einiger Abstriche in den vergangenen Jahren würde mir da mittlerweile nur noch Radio1 vom rbb einfallen, dass sich beinahe trotzig, soweit wie es noch möglich ist, gegen den Einheitsbrei seiner rbb-Schwesterprogramme stemmt. Alles andere gibt es nicht mehr. Auch WDR2 vor der Umwandlung zur Dudelwelle, war eine gelungene Mischung aus hochwertiger Information, Unterhaltung und breiter musikalischer Mixtur. Wenn man das zurückholen würde, in welcher Form auch immer, hätte der ÖR schon viel gewonnen. Zurückholen aber eben nicht nur im WDR-Ländle, sondern in jeder einzelnen Anstalt. Insbesondere der mdr hat da seit 30 Jahren einen erheblichen Nachholbedarf.