Strukturreform von ARD und ZDF

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NL kann man leider genauso wenig vergleichen wie LUX: Die NPO wird vom Kultusminister finanziert (2019 waren dies rd 780 Mio. EUR). Wegen rückläufiger Werbeeinnahmen wurde 2019 davon ein Einmalbeitrag von 40 Millionen Euro gezahlt. Die NPO-eigenen Vertriebseinnahmen und Lizenzeinnahmen gehen ans Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft. Hauptaufgabe der NPO ist das Ausstrahlen der Produktionen verschiedener Sendevereinigungen.
 
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Mit Radio Bremen? 😄
Selbstverständlich auch mit Bremen. Die gegebenen Strukturen haben doch nichts mit der Größe eines jeweiligen Gebietes zu tun. Willst du nicht vielleicht noch Liechtenstein heranziehen? Das wäre dann sogar kleiner als Bremen, hat aber trotzdem ein fest definiertes und quasi in sich geschlossenes Sendegebiet.
 
Ohne Radio Bremen lebten die Menschen in Bremen in einem Tal der Finsternis. Die sie umgebenden ÖR-Landesanstalten von Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und NRW kann man zwar empfangen, aber sie sind in Inhalt, Philosophie, Themen- und Musikauswahl so unbremerisch, dass sie die Menschen in der Hansestadt in tiefste Depression stürzen würden, vielleicht sogar die dortige landesspezifische Demokratieakzeptanz unterhöhlen würden.
Deshalb: Es kann unmöglich auf diese öffentlich-rechtliche Anstalt namens Radio Bremen verzichtet werden.
 
Selbst die Schweizer haben keine Werbung im ÖR Hörfunk.
Da bin ich mir nicht so sicher. Im ÖR Fernsehen der Schweiz gibt es sogar Unterbrecher-Werbung. Wie es im ÖR Radio der Schweiz aussieht, kann ich nicht wirklich sagen, aber ich denke, ganz auf Werbung wird dort auch nicht verzichtet werden.🤔


In keinem unserer Nachbarländer, außer Österreich ist der ÖR so mit Werbung verseucht wie unserer.
Der populärste öffentlich-rechtliche Radiosender in Österreich, Hitradio Ö3, ist defacto so von der Werbung verseucht wie nur wenige Privatradios. Und trotzdem - siehe Link - zahlen wir in Ö nach den Schweizern die höchsten Rundfunkgebühren. Da kommt Ihr in D ja noch relativ "günstig" davon.;)

Egal wie wichtig ein unabhängiger öffentlich-rechtlichr Rundfunk auch ist, ein "Immer-weiter-so" mit immer neuen Forderungen nach Gebührenerhöhungen darf es in keinem der 3 Länder mehr geben. Und noch mehr Werbung - falls dies jetzt wieder als Argument gebracht wird bei sinkenden oder gleichbleibenden Rundfunkgebühren - darf es meiner Meinung nach auch nicht mehr geben. Spürbare Einsparungen sollten endlich in Angriff genommen werden, über Sender-Zusammenlegungen nachzudenken bzw. ebenso über allfällige Privatisierungen bisheriger ÖR-Radios sollte nicht verboten sein.

 
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Nachdenken ist ja auch nicht verboten. Zwei Anmerkungen: 1. Die gesamte ARD hat sich massive Einsparungen auferlegt. Von "Immer-weiter-so" kann keine Rede sein. 2. Die Privatisierung von Stationen bedeutet deren Abschaffung.
 
Ohne Radio Bremen lebten die Menschen in Bremen in einem Tal der Finsternis. Die sie umgebenden ÖR-Landesanstalten von Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und NRW kann man zwar empfangen, aber sie sind in Inhalt, Philosophie, Themen- und Musikauswahl so unbremerisch, dass sie die Menschen in der Hansestadt in tiefste Depression stürzen würden, vielleicht sogar die dortige landesspezifische Demokratieakzeptanz unterhöhlen würden.
Ist das jetzt noch Zynismus oder schon bitterster Sarkasmus (um nicht zu sagen Verachtung) gegenüber den Einwohnern des Landes Bremen?
Radio Bremen, der SR und bis zur Fusion mit dem ORB zum rbb auch der SFB, sind seit Jahrzehnten Zankapfel. Rufe nach Einstellungen oder Fusionierungen mit anderen Anstalten sind alles andere als neu. 1998 wollten zum Beispiel vor allem die Bayern Radio Bremen (dem Privatfunk zuliebe) platt machen, was sich 2014 wiederholte.

https://taz.de/!1316411/

Wir sollten uns mal entscheiden. Entweder nehmen wir es mit der Demokratie ernst. Dann sollte man den vielfach erklärten Willen der Bremer entsprechen und Radio Bremen erhalten. Oder es geht eben doch nur um das, worum es beim ÖR ja eigentlich nicht gehen sollte, ums Geld. Mir ist klar dass das ziemlich populistisch formuliert ist. Aber unterm Strich ist genau das der Knackpunkt.
 
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Von "Immer-weiter-so" kann keine Rede sein
Vielleicht ist dem so. Dann sollte man ja in Zukunft bei ARD und ZDF ohne weitere Beitragserhöhungen das Auslangen finden. Wenn nicht, greift das mit den Einsparungen dann wahrscheinlich doch nicht so richtig. Bei mir in Österreich ist jedoch das "Immer-weiter-so-wie-bisher" die Realität. Aus gutem Grund beanstandet der Rechnungshof immer wieder das Finanzgebaren des ORF. Und trotzdem kommt der ORF regelmäßig noch immer mit Forderungen nach weiteren Beitragserhöhungen ums Eck.
 
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Dann sollte man ja in Zukunft bei ARD und ZDF ohne weitere Beitragserhöhungen das Auslangen finden.
Tut mir leid, aber das ist genauso ein Schmarn. Wenn dem so wäre, bräuchte es dann auch keine Tarifrunden-Poker mehr und ähnliches, denn jeder durchschnittliche Arbeitnehmer sollte ja irgendwie mit dem auskommen, was er da hat. Wenn, mußt du schon überall die gleichen Maßstäbe anlegen, was selbstverständlich heißt, dass auch der ÖR ab und an eine Beitragserhöhung geltend machen kann, wenn diese plausibel erklärbar und gerechtfertigt ist. Auch bei ARD und ZDF ist man nicht frei von allgemeinen Teuerungsraten, technischen Neuerungen etc. pp. So wie es kein unendliches Wachstum geben kann, gibt es auch keine unendlichen Einsparmöglichkeiten.
 
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Vielleicht ist dem so. Dann sollte man ja in Zukunft bei ARD und ZDF ohne weitere Beitragserhöhungen das Auslangen finden. Wenn nicht, greift das mit den Einsparungen dann wahrscheinlich doch nicht so richtig. Bei mir in Österreich ist jedoch das "Immer-weiter-so-wie-bisher" die Realität. Aus gutem Grund beanstandet der Rechnungshof immer wieder das Finanzgebaren des ORF. Und trotzdem kommt der ORF regelmäßig noch immer mit Forderungen nach weiteren Beitragserhöhungen ums Eck.
Wie alles andere im Leben steigen auch beim ÖRR die Ausgaben. Deswegen ist es nur logisch, dass auch der Rundfunkbeitrag steigt.
 
Wenn dem so wäre, bräuchte es dann auch keine Tarifrunden-Poker mehr
Ich habe ganz sicher nicht gemeint, dass die Gehälter der Aktiven quasi eingefroren werden sollten. Einem Tarifrunden-Poker soll ja auch in Zukunft nichts entgegen stehen.....Ein leichtes wird es aber sein, Bereiche im Betrieb ausfindig zu machen, z. B. in der Verwaltung, aber nicht nur in der Verwaltung....wo Posten nicht unbedingt 1:1 nachbesetzt werden müssen. Ich denke, beim Personalstand bzw. bei der Durchsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung des selbigen bei den ÖR gibt es einen riesigen Handlungsbedarf.

Hmmmm.....kann es sein, dass hier der eine oder andere selbst beim ÖR arbeitet 🤔
 
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Nein, das ist Kapitulation.
Wenn dem so ist, würde ich das ausdrücklich bedauern!

Ein leichtes wird es aber sein, Bereiche im Betrieb ausfindig zu machen, z. B. in der Verwaltung, aber nicht nur in der Verwaltung....wo Posten nicht unbedingt 1:1 nachbesetzt werden müssen. Ich denke, beim Personalstand bzw. bei der Durchsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung des selbigen bei den ÖR gibt es einen riesigen Handlungsbedarf.
Da bin ich ganz bei dir. Der größte Batzen beim ÖR geht im Moment drauf für die aus heutiger Sicht teils irrsinnigen Pensionen, welche teils bis in die 90er Jahre hinein vertraglich vereinbart wurden. Die Wirtschaftsberichte der einzelnen Anstalten sind alle öffentlich einsehbar. Da kann man das nachlesen. Aus denen kommt man nur durch Ableben der betreffenden Pensionäre raus. Auch über die teils exorbitanten Gehälter der obersten Etagen der ÖR, im speziellen der großen Anstalten, sollte man reden. Das ist hier auch schon mehrfach angesprochen worden. Eine Nullrunde über mindestens die nächsten 5 Jahre oder von mir aus auch eine Kürzung um 5 oder 10% würde Leuten wie Buhrow nicht wehtun.
Was die Personaleinsparungen auf den unteren Ebenen angeht, sollte man das differenzierter betrachten. Wenn man wieder mehr Inhalt haben möchte, braucht man dafür auch entsprechendes Personal. Hier und da wickelt man das über Freie ab, was aber, siehe rbb, auf Dauer auch nicht die Lösung sein kann!

kann es sein, dass hier der eine oder andere selbst beim ÖR arbeitet
Das kann ich für meinen Teil klar verneinen.
 
gegenüber den Einwohnern des Landes Bremen?
Man muss sich den Realitäten stellen. Warum sollte es 75 Jahre nach Kriegsende immer noch eine Sonderstellung für die Stadt Bremen und ihren Containerhafen geben?

Die Einrichtung Radio Bremen mit ihren vier Popwellen ist schlichtweg nicht mehr zeitgemäß.

Warum man sich so einer Modernisierung entgegenstemmt, ist nur darin begründet, dass man dann auf einen Schlag zehn UKW-Frequenzen loswäre! Allein die Mauschelei damals mit dem Wechsel von Cosmo zum (nunmehr Werbung ausstrahlenden) Bremen Next auf UKW war mehr als fragwürdig.

Es gibt genug andere empfangbare Stationen die Ed Sheeran spielen. Dafür braucht es nicht 4x RB.
 
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Ohne Radio Bremen lebten die Menschen in Bremen in einem Tal der Finsternis. Die sie umgebenden ÖR-Landesanstalten von Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und NRW kann man zwar empfangen, aber sie sind in Inhalt, Philosophie, Themen- und Musikauswahl so unbremerisch, dass sie die Menschen in der Hansestadt in tiefste Depression stürzen würden, vielleicht sogar die dortige landesspezifische Demokratieakzeptanz unterhöhlen würden.
Das sollte zwar bestimmt nur witzig sein, aber:
- es gibt keine Landesanstalten von Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein (und Mecklenburg-Vorpommern), sondern nur eine einzige gemeinsame.
- Den Vorschlag, Bremen aus NRW mitversorgen zu lassen, ja überhaupt NRW für „Bremen umgebend“ zu halten, ist hoffentlich nicht ernst gemeint.
- NWDR und Radio Bremen wurden zur selben Zeit (September 1945) gegründet.
 
Es gibt genug andere empfangbare Stationen die Ed Sheeran spielen. Dafür braucht es nicht 4x RB.
Radio Bremen in seinem heutigen Zustand, letzter Sündenfall war der Wechsel vom Nordwestradio zu Bremen Zwei und dem damit verbundenen musikalischen Verfall im Tagesprogramm, ist in der Tat verzichtbar.
 
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Das Witzige ist ja, dass man das Nordwestradio damals mit dem Verweis auf Einsparungen* als Kooperation mit dem NDR betrieben hat. Inzwischen hat man also an der Weser wieder ("dank" der Umwandlung von der GEZ-Gebühr zum Zwangsbeitrag) ausreichend Kapital für vier eigene Wellen.
"Der Sender war durch die Neuregelung des Finanzausgleichs in schwere Turbulenzen geraten und muss bis 2006 ein Drittel seines Etats einsparen."

und weiter:
"Mit deutlich geringerem finanziellem und personellem Aufwand will Radio Bremen hier ein Kultur- und Informationsradio für die gesamte Region schaffen. Zwölf Millionen Mark, die zwischen Radio Bremen und dem NDR geteilt werden, plus drei Millionen für die Produktion soll die neue Welle kosten. Den Einspareffekt von rund acht Millionen Mark will Schreiner durch eine strenge Einteilung des Programmtages erreichen. "Durchstrukturierung durch Durchmagazinierung" - so lautet die Formel, nach der sich in Zukunft die Themenschwerpunkte Musik, Kultur und Information abwechseln werden. Am Abend und am Wochenende sollen dann von Radio Bremen 2 gewohnte Formen wie Feature oder Hörspiel präsentiert werden. "
aus: https://www.welt.de/print-welt/article431366/Nordwestradio-sendet-ab-Herbst.html

Damals war der Trend: Fusionieren, zusammenlegen, kooperieren:
"Der erste "Einschnitt" war die Gründung des Südwestrundfunks (SWR) aus SWF und SDR; 2003 wurde aus SFB und ORB der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Und auch zwischen den Landesfunkhäusern wurde - auf kleinerer Ebene - die Kooperation verstärkt: Der NDR und Radio Bremen gründeten gemeinsam das Nordwestradio (2001); die WDR-Welle Funkhaus Europa wurde auch von Radio Bremen und RBB ausgestrahlt; SWR und SR veranstalteten stundenweise eine identische Jugendwelle. Das SWR-Angebot Dasding wird seit 1999 16 Stunden am Tag auch als SR-Welle Unserding gesendet. Eine "aktuelle Sendung" besteht inzwischen zu 40 bis 50 Prozent aus Material, das aus dem ARD-Programmaustausch stammt, Tendenz steigend. Der Sound der regionalen ARD-Sender ist also längst nicht mehr nur regional."
(https://www.bpb.de/apuz/32755/von-der-vielstimmigkeit-zur-marke-60-jahre-ard-hoerfunkprogramme?p=all)

Schon kurios - dieser Trend wurde inzwischen umgekehrt. Mehr Wellen wurden gestartet (Bremen Next, SWR /\KTUELL, 1Live Diggi), bestehende Übernahmen zu weitgehend eigenständigen Wellen ausgebaut (Unser Ding), Nischenprogramme kommerzialisiert (Cosmo) und vor 20 Jahren eingeführte Kooperationen wieder aufgelöst (NWR -> Bremen Zwei).

Sehr interessant auch dieser Artikel:
"Die Umwandlung der bundesweit bekannten Kulturwelle „Radio Bremen zwei“ in das Format eines gesichtslosen „Nordwestradios“ ab 1. November, in Kooperation mit dem NDR, zeigt einen empfindlichen Qualitätsverlust für die Hörerinnen und Hörer im Sendegebiet. Die mit hoher Erwartung eingegangene Zusammenarbeit mit dem NDR, der sich mit sechs Millionen – die Hälfte der Programmkosten – an dem Gemeinschaftsprogramm beteiligt, erweist sich als grenzenlose Enttäuschung. Über zwölf Stunden Magazinformat im Nordwestradio von 6.00 bis 18.30 Uhr an den Wochentagen sind trotz Berücksichtigung der Unterfinanzierung der Welle handwerklich ein überflüssiges und nicht mehr hörbares Programm geworden. Hier hat sich in den Kooperationsverhandlungen der NDR inhaltlich voll durchgesetzt. Einmal um die lästige Konkurrenz der bekannten Kulturwelle „Radio Bremen zwei“ zum eigenen NDR 3 loszuwerden, zum anderen um eine bisher vom NDR vernachlässigte Region zu versorgen.

Ist das noch Kultur oder kann das weg?
Das Format umfasst, ohne Originalität, immer wechselnde Teile wie „Musikzeit. Kulturzeit und Nordwestzeit“. Die Musikauswahl, Hauptanteil in allen drei Sequenzen, ist ein seichter Mix ohne Konzept und Ansage der Stücke. Als Alibi gibt es ab und zu wenige Minuten Klassik oder bekannte Titel aus Jazz und Folklore. In den übrigen Bereichen der Kultur und Information sind Verlegenheitsmeldungen, schlecht gemachte Zwei-Minuten-Nachrichten, sowie Interviews mit Landespolitikern und Wiederholungen zu hören.

Und weiter:
Die bisherige Machart und die Inhalte des neuen Nordwestradios widersprechen in der vorliegenden Qualität eklatant den genannten Zielen eines Informations- und Kulturradioprogrammes mit einem innovativen Wort- und Musikangebot. Deshalb ein ernstes Wort an die Programmverantwortlichen und Redakteure

Die Verantwortlichen sollten sich diesen Satz einmal zu Gemüte führen:
Der erste deutsche Generaldirektor des damaligen NWDR nach dem Zweiten Weltkrieg, Adolf Grimme, hat die Frage nach dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk so beantwortet: Qualität des Programms, Information, Kultur und Unterhaltung, Unabhängigkeit vom Staat. Von Einschaltquoten war nicht die Rede!
aus: https://www.nmz.de/artikel/verordnete-krise

* https://www.nmz.de/kiz/nachrichten/radio-bremen-muss-knapp-fuenf-millionen-euro-sparen
("Beschlossen wurde den Angaben nach die Integration der bisher senderübergreifenden Fachredaktionen Kultur und Musik in das Nordwestradio")
 
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Diese negative Sichtweise des Nordwestradios teile ich überhaupt nicht. Aber interessant sind die verlinkten Artikel allemal, weil klar wird, welchen weiten Weg der ARD-Hörfunk gegangen ist, von Qualität zu Ramsch.
 
Entweder nehmen wir es mit der Demokratie ernst. Dann sollte man den vielfach erklärten Willen der Bremer entsprechen und Radio Bremen erhalten.
Wer Kosten einsparen möchte, kommt an einer Fusion der zwei Kleinsten mit ihren größeren Nachbarn nicht vorbei. Mit weniger Demokratie hat das nichts zu tun. Der jetzige Zustand erinnert eher an altes Provinzfürstengehabe.
 
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Im Vergleich zum heutigen Bremen Zwei war das damalige NWR natürlich geradezu grimmepreisverdächtig.

Passenger, Snow Patrol, Colbie Caillat, Stevie Wonder in der letzten halben Stunde. Der reinste Dudelfunk. Und immer noch mehrmals die Woche "I need a dollar" von Aloe Black. Das hat selbst Antenne Bayern schon aussortiert nach Jahren im Dauereinsatz, und das will was heißen!
 
Wie alles andere im Leben steigen auch beim ÖRR die Ausgaben. Deswegen ist es nur logisch, dass auch der Rundfunkbeitrag steigt.
Es geht auch anders:

In der Schweiz ist 2018 die Initiative zur Abschaffung der Rundfunkgebühren, „No Billag“, zwar gescheitert, der öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat aber den Schuss gehört, sofort reagiert und Sparreformen eingeleitet.

Unten angeführt ein sehr interessanter Beitrag aus DWDL vom März 2021 über die Situation des ÖR in der Schweiz 3 Jahre nach der "No Billag"-Abstimmung, aus welchen ich nachstehend der Einfachheit halber ein paar Textstellen, nur manchmal mit eigenen Worten, erwähnen möchte.

Es ist aber sicher von Vorteil, den ganzen Bericht zu lesen.


Noch am Tag der "No Billag"-Abstimmung wurde seitens der SRG ein umfassendes Reformpaket angekündigt, 100 Millionen Franken wollte man damit einsparen. Künftig wolle man zudem 50 Prozent der Gebühreneinnahmen in die Information stecken, versprach man damals. Dieses Versprechen wurde mittlerweile erfüllt.

Seitdem ist viel passiert und tatsächlich hat sich die SRG seit der "No Billag"-Abstimmung vor drei Jahren massiv gewandelt. Das 100-Millionen-Franken-Sparprogramm ist längst umgesetzt, mittlerweile arbeitet man bereits an den nächsten Sparvorhaben. So hatte man im September 2019 angekündigt, noch einmal zusätzlich 50 Millionen einsparen zu wollen. Im Oktober 2020 kamen weitere 50 Millionen hinzu, diese sollen bis 2024 umgesetzt werden. Hintergrund sind die stark sinkenden Werbeeinnahmen der öffentlich-rechtlichen SRG. Alleine 2019 gingen diese um 25 Millionen zurück. Die SRG sprach damals von einem "massiven" Einbruch - dann kam Corona.

Die Zahl der Arbeitsplätze wird sich in den kommenden Jahren verringern. So will man bis 2024 unternehmensweit 250 von den insgesamt 5500 Vollzeitarbeitsplätzen abbauen.

Ähnlich wie in Deutschland heißt es für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der Schweiz also vor allem: Sparen, sparen, sparen. Im Gegensatz zu ARD und ZDF sehen die TV-Zuschauer in der Schweiz die Auswirkungen heute oder in naher Zukunft sehr deutlich. So hat die TV-Tochter der SRG, die SRF, zuletzt die Streichung einiger Sendungen angekündigt, z.. "Viva Volksmusik", "Einstein Spezial" und die Übertragung externer Veranstaltungen wie "Art on Ice" gibt es künftig nicht mehr. Auch die Wirtschaftssendung "Eco" wird bald eingestellt, die tägliche Sportsendung "sportaktuell" kommt aus ihrer Corona-Pause ebenfalls nicht zurück.

Zwar hat die SRG erst im November wichtige Ski- und Wintersportrechte verlängert und auch die Super League bleibt beim Sender, aber auch im Sport wird gespart. So gibt es ab der nächsten Saison keine Livespiele der Champions League mehr im öffentlich-rechtlichen Senderverbund, zeigen kann man nur noch Highlights.

Gute Nachrichten gibt es für die Gebührenzahler an anderer Stelle, so ist die Rundfunkgebühr zum Jahresbeginn von 365 auf 335 Franken pro Jahr gesunken. Schon 2019 sank der Beitrag von 451 auf 365 Franken. Die Umstellung von einer geräteabhängigen Gebühr hin zu einer Haushaltsabgabe hat die deutliche Senkung möglich gemacht. Die SRG erhält ab diesem Jahr trotzdem 50 Millionen Euro mehr an Gebührengeldern, bislang waren die Einnahmen aus dem Gebührentopf für die SRG bei 1,2 Milliarden Franken jährlich gedeckelt - nun sind es 1,25 Milliarden.

Fakt ist, der öffentlich-rechtliche Schweizer Rundfunk hat bewiesen, dass es möglich ist, wirksame Sparreformen einzuleiten.

Nachtrag: In Österreich macht der jährliche Rundfunkbeitrag ca. EUR 100,-- mehr aus als in Deutschland. Ich meine, dass es daher legitim ist, auch in Österreich eine Debatte für eine längst fällige Sparreform beim ORF anzustoßen.
 
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Bei den Öffis ist es eh keine Frage des Geldes. 100,7 in Luxemburg macht ein Qualitätsprogramm, das beispielsweise keines der WDR-Programme auch nur annähernd erreicht. Kein Öffi auf der Welt bekommt soviel wie unserer. Fast 9 Mrd. Dann dieses mangelhafte Ergebnis.
 
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