Studio Rebstock
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Wäre schön, wenn das heute auch noch unter humanistisch gelten würde und man nicht gleich als Linksgrünversifft dargestellt wird, wenn man sich dagegen positioniert
Das sind die riesigen Nebenwirkungen einer vermeintlich selbstverständlich polarisierten Gesellschaft: Es scheint nur noch schwarz oder weiß zu geben. Bist du nicht für mich, bist du gegen mich bzw. wenn du nicht gegen die anderen bist, bist du einer von denen.
Wir scheinen klare Schubladen-Antworten bei komplexen Sachverhalten zu erwarten. Das geht zwar nicht, wird aber von gewissen Gruppen ebenso strategisch wie gezielt eingesetzt:
Für so "OT" halte ich das gar nicht. Das ist ja genau der eine Punkt, der auch immer mal wieder im Thread anklingt: unabhängig von den nun zutage tretenden Dingen beim RBB läuft seit Jahren eine massive Kampagne von rechts bis rechtsextrem gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk - eigentlich mit dem Ziel, selbst die Deutungshoheit zu erlangen
Um so wichtiger ist es jetzt, die kritikwürdigen Vorwürfe jetzt von der Wertigkeit des ö-r Rundfunk abzukoppeln und herauszuarbeiten: Weder sind dort alle von der Macht oder was auch immer korrumpiert, noch sind sie Polit-Marionetten.
In meinem privaten Umfeld kenne ich einige (alles andere als radikale) Menschen, die diese Institution so derart zurechtstutzen möchten, dass es weh tut. Das BVerfG sei dem vor, aber die jüngsten Vorgänge machen es mir in der Gegenargumentation nicht gerade leichter.
Ich frage in aller Regel: "Warum veranstaltet jemand ein privat finanziertes Radio, welche Motivation treibt ihn an?". Ich glaube, dass manche Hörer da in einer Traumwelt leben und die harte Realität verkennen. Man glaubt, die privaten Rundfunkveranstalter seien Heilsbringer und der ÖRR sei schlichtweg überflüssig (manchen Menschen wünsche ich, sie würden mal so eine Simulation durchleben müssen).
Vielleicht ist das die aufgegangene Saat des latenten Beschusses unseres ÖRR; schlimm genug, dass bei der Verwendung des Begriffs "Staatsfunk" kaum noch jemand aufzuschreien scheint. Es scheint selbstverständlich.
Zurück zum rbb: Es sind die vielen kleinen Schnipsel, hier mal etwas größer, die ihren Teil zum Puzzle beitragen, dass man auch die Verschwendung irgendwann als typisch und selbstverständlich hinnimmt. Und der nächste, der sich laut genug gegen den Rundfunkbeitrag wehrt, wird offene Türen einrennen.
Insofern ist das hier aufgedeckte unzweifelhaft ein Bärendienst, aber wir dürfen trotz allem nicht den Wert des Gesamtkonstruktes aus den Augen verlieren.
Eine Marke wird immer von innen zerstört – nie von außen!
Dem stimme ich zu. Aber nur eine von innen starke Marke kann den dauerhaften Angriffen von außen widerstehen. Es darf einfach nicht sein, dass die aktuellen Ereignisse nun dazu genutzt werden - von wem auch immer -, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nachhaltig zu destabilisieren und seinen Gegnern von außen die Möglichkeit zu geben, ihn zu zerstören.
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