Kai Gniffke und die Reformen im öffentlich-rechtlichen Hörfunk

Sorry, aber das ist schlichter Schmarn. Der Schweizer ÖR betreibt insgesamt 17 Rundfunkwellen. Und davon ab bedient sich auch der SRF einer "nicht-landesüblichen" Sprache, denn es wird in so ziemlich allen Programmen gegendert, obwohl auch dort diese Sprachvariante hoch umstritten ist.
 
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Dafür erreichen SRF, SSR und RSI aber auch die Bevölkerung und bieten im Hörfunk mit jeweils nur drei Wellen eine Vollversorgung. In Deutschland schaffen das nur der WDR und der BR mit ihren Angeboten, anderenorts können die Programme des Deutschlandradios die Lücken füllen.
Bezogen auf Deutschland, warum „nur WDR und BR“? Inhaltlich? Verbreitungstechnisch? Hol mich mal bitte ab, wie das gemeint ist.
 
Du argumentierst für weiter erhöhte Rundfunkabgaben, unterstützt Gniffke, der dafür kämpfen will.

Woraus genau schließt du das?

Dazu sage ich nein, weil das verschleiert, dass ÖRR programmauftragsfremde Ideen entwickelte.

Der Satz ergibt für mich keinen Sinn.

Wo bleibt denn die 'digitale Dividende' aus den technischen Innovationen?

An welche konkret denkst du?

Weiter: Die an die KEF gemeldeten Haushaltsentwürfe werden aufgebläht. Statt dass man mögliche Synergieeffekte aus - immer wieder angekünditen - Zusammenarbeit der ÖR nutzt und praktisch einarbeitet.

Quelle, konkreter?

Dass bedeutet Rückbau des ÖRR auf ein angemessenes, stabiles Niveau. Folglich:

Dazu müsstest du klar sagen, wie dieses Niveau konkret aussieht.

Hier gehts aber vorrangig um Radio und nicht um TV.

Bezugspunkt? Es gibt seit 2013 schon keine getrennten Radio- und Fernsehgebühren mehr und selbst die behördenartige ARD ist dabei, ihre Strukturen trimedial aufzustellen. Die WDR-Landesstudios stemmen aufwendig produzierte 30 Minuten Video und wohl grob ebenso soviel Audio mit lokaler Information am Tag. Pures "Programmzählen" hilft 2023 nicht mehr weiter.

Allein das Geld, aufgrund von in Summe wenig Einwohnern und damit wenig Gebühren, hindert daran.

Der RBB nimmt eine halbe Milliarde Euro pro Jahr ein. Davon sollten sich auch 2-3 Regionalfenster bezahlen lassen. Eventuell müsste man dafür an anderer Stelle einsparen. Wir kommen zurück zum Ausgangspunkt: wenn jede LRA quasi das volle Programm allein fahren soll und das Territorialprinzip der Einnahmenverteilung voll gelten soll, brauchen die LRA offenbar eine Mindestgröße. Die haben sie aber nicht alle, selbst mittelgroße Läden wie der RBB sind offenbar nicht groß genug. Auch mit den div. ARD-internen Ausgleichen bleiben erhebliche Unterschiede bei der Leistungsfähigkeit. Der Reformbedarf ist einfach evident.
 
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@Mischpult

Kannst du dir bitte mal angewöhnen, unter Angabe des Verfassers zu zitieren? So kann man leider nicht erkennen, von wem das Zitat stammt. Zudem wird der Zitierte nicht über deine Antwort informiert.

Tipp: Wenn du im Originalbeitrag mit der Maus Textteile blau markierst, bietet die Software bereits an, dies als Zitat automatisch zu erzeugen (mit Link zu Verfasser und Beitrag). Siehe Screenshot:

Anhang anzeigen 21293
 
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Gniffke unternimmt etwas. Er ist meines Wissens der erste Intendant, der nicht mehr in Abrede stellt, dass das System krankt und in der heutigen Form keine Zukunft hat. Leider sucht er das Heil in der Flucht ins Digitale, das ist glaube ich die falsche Richtung. Er sollte zu den Wurzeln des ÖR zurückkehren, das wäre elementar wichtig für die Akzeptanz des Systems bei den Gebührenzahlern, anstatt auf allen Hochzeiten tanzen zu wollen.
 
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Er ist meines Wissens der erste Intendant, der nicht mehr in Abrede stellt, dass das System krankt und in der heutigen Form keine Zukunft hat.
Buhrow hat das auch gesagt, nur hat er es entweder zu spät erkannt oder vorher nicht den Mumm in den Knochen gehabt, dies auszusprechen! Gniffke allerdings ist aus meiner Sicht der buchstäbliche Wolf im Schafsfell, der den ARD-Hörfunk von innen heraus zu zerstören in der Lage wäre. Das ist die Gefahr hierbei.

Er geht mit der Brechstange zu Werke, was das lineare Radio anbelangt.
 
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Gniffke unternimmt etwas. Er ist meines Wissens der erste Intendant, der nicht mehr in Abrede stellt, dass das System krankt und in der heutigen Form keine Zukunft hat.
Bei diesem Punkt stimme ich dir zu.

Leider sucht er das Heil in der Flucht ins Digitale, das ist glaube ich die falsche Richtung. Er sollte zu den Wurzeln des ÖR zurückkehren, das wäre elementar wichtig für die Akzeptanz des Systems bei den Gebührenzahlern, anstatt auf allen Hochzeiten tanzen zu wollen.
Bei dem Punkt nicht. Das Digitale ist doch längst kein Randgebiet mehr. Der ÖR muss selbstverständlich auch dahin, wo die Beitragszahler unterwegs sind.
 
Ja, das Digitale ist kein Randgebiet mehr. Das heißt aber doch nicht, dass das Lineware auf Teufel-komm-raus geschrottet werden muss. Noch sind die Marktanteile beim Linearen. Es ohne Not zu opfern heißt noch lange nicht, es durchs Digitale eins zu eins ersetzen zu können.
 
Das Digitale ist doch längst kein Randgebiet mehr. Der ÖR muss selbstverständlich auch dahin, wo die Beitragszahler unterwegs sind.
Das ist zweifellos richtig. Aber das ist dennoch kein Grund, den linearen Funk faktisch komplett zu entkernen. Gniffkes Fehler besteht darin, das er das eine mit dem anderen "entschuldigen" will. Und das kanns einfach nicht sein. Wer oder was hindert ihn denn daran, die eine oder andere Online-only-Produktion dann auch linear zu versenden. Andersrum funktioniert das doch schon bestens, dass linear Versendetes, sich im Anschluss als Podcast durchaus großer Beliebtheut erfreut. Das wäre eine echte, vor allem vom ÖR oft gepriesene Trimedialität.
 
Bezogen auf Deutschland, warum „nur WDR und BR“? Inhaltlich? Verbreitungstechnisch? Hol mich mal bitte ab, wie das gemeint ist.
Ich meinte, dass WDR und BR in ihren jeweiligen Versorgungsgebieten Vollprogramme anbieten, d.h. WDR 5 und Bayern 2. Bei den übrigen ARD-Anstalten gibt es so etwas nicht, sondern ausschließlich Sparten-, d.h. Zielgruppenprogramme, die letztendlich alle als Tagesbegleitprogramme formatisiert sind, auch die Infowellen. Ausnahmen gibt es natürlich wie Sonntags einige Infowellen mit Themenmagazinen und bei den Kulturwellen vereinzelte Einschalt-Programme wie Lesungen oder Hörspiele. So habe ich das gemeint.
 
Aber das ist dennoch kein Grund, den linearen Funk faktisch komplett zu entkernen.
Gniffke kennt nur Schwarz-Weiss-Denken. Da muss er erst einen seiner 12 Berater fragen. Dann werden mehrere Kompetenzcenter gebildet & dann die Entscheidung gefeiert. 🥳Mit etwas Glück übernehmen sie deinen Vorschlag. Nach weiterer Selbstbeweihräucherung bekommst du schon 2024 Antwort. Dann kann dein Vorschlag 2027 umgesetzt werden. Stößchen.🥳
 
Also Radio eins vom rbb würde ich ebenfalls als Vollprogramm ansehen, wie auch immer man diesen Begriff heute definieren möchte.
Würde ich unterschreiben.

Auch wenn früher mehr Lametta war, kann man meines Erachtens nach auch einige „Einser“-Programme als „Vollprogramme“ bezeichnen. Oldie-based, aber keinesfalls aus der Nische.

Gute Frage, ob nur das, was möglichst nah an den klassischen „Gemischtwarenladen“ rankommt, ein „Vollprogramm“ sein kann.
 
Das heißt übersetzt, kleinere Anbieter wie HR2 oder SR2 könnten theoretisch von Freitagabend 20 Uhr bis Montagfrüh um 6 Uhr ausschließlich Mantel mit stündl. (bzw. nachts 2stdl.) eigenen Zentralnachrichten senden!? Echt jetzt? Was sagen die Länderparlamente der betrofffenen Bundesländer dazu, was das DLRadio, dem bekanntlich bundesweiter Hörfunk (Information und Kultur) vorbehalten ist?
Wenn ich mal so schaue wie man auf anderen hr-Wellen moderierte Formate mit Tradition streicht oder Kollege Computer überlässt, dürfte hr2 diesen Mantel wohl dankbar und zu großen Teilen übernehmen.
 
Ich meinte, dass WDR und BR in ihren jeweiligen Versorgungsgebieten Vollprogramme anbieten, d.h. WDR 5 und Bayern 2. Bei den übrigen ARD-Anstalten gibt es so etwas nicht, sondern ausschließlich Sparten-, d.h. Zielgruppenprogramme, die letztendlich alle als Tagesbegleitprogramme formatisiert sind, auch die Infowellen.
Könnte man SWR 2 nicht auch noch zu den Vollprogrammen zählen? Natürlich mit großem Schwerpunkt auf Kultur.
 
Könnte man SWR 2 nicht auch noch zu den Vollprogrammen zählen?
"Vollprogramm ... oder was?"
Auch ich habe da Probleme mit der Definition:
"NDR2" war mal ein Vollprogramm. Heute? - Wenn ich hier im NDR-Sendegebiet heute NDR2 oder NJoy einschalte, höre ich so viel Müll, dass ich meist schnell weg schalte.
"NDR1NDS" war mal ein 'Vollprogramm', das man so einschalten und durchhören konnte.
NDR-Hörfunk hat die NDR1-er-Wellen auf den Status Regionalwellen zurück gestuft und eingedampft. Schwerpunkt von NDR1NDS ist der Verkehrsfunk ... und Gewinnspiele. Die Musikredaktion ist via KI einfach ersetzbar. Wenigsten kann man die Nachrichtenredaktion etwas loben. NDR1NDR köchelt in Hannover auf kleiner Flamme. NDR-Hörfunk in Hamburg läuft neben der Spur.
Plan B:
Deutschlandradio mit Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova.
 
Weil er so langsam Budgets ins Nichtlineare umschichtet und eventuell nicht mehr ganz alle 63 linearen ARD-Radios voll bestückt werden können
Meiner Meinung nach sollte man die ARD als Ganzes eh auflösen. Jede ÖR Anstalt sollte unabhängig von der anderen sein und ihr komplett eigenes Ding machen. Nur der ARD als Gesamtorganisation haben wir es zu verdanken, dass immer mehr eingespart wurde. Eine Auflösung dieser Organisation würde jede einzelne existierende Rundfunkanstalt wieder zurück zu ihren Wurzeln führen, nämlich ein Programm zu veranstalten, dass genau auf die jeweiligen Bundesländer zugeschnitten ist. Das geht nicht mit Dachorganisationen, die immer etwas mitzureden haben.
 
Na, keine ARD sondern 9 in sich unabhängige Rundfunkanstalten, die nichts miteinander zu tun haben, sondern komplett eigenständig agieren ohne Mantelprogramme mit 24h eigenen Programmen.
 
Naja ganz ehrlich, auch heute schon dreht ein MDR-Kamerateam (Sagenhaft) im Allgäu, ein SWR-Team (Was kostet...) auf Föhr und ein WDR-Team (Wunderschön) in Südostbayern.
 
Neun Rechenzentren, neun Satelliten-Uplinks, neun Justiziariate mit Experten für Medienrecht, EU-Recht, Beitragsrecht etc., neun Abteilungen für Frequenzpolitik, neunmal die Konkurrenz beim Sportrechte-Einkauf, neun SAP-Entwicklungsabteilungen, neun KI-Abteilungen, neun Wetterfachabteilungen, neun Rundfunkarchive, neun Videotext-Redaktionen, ... etc
 
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