Kein Stadtsender in Köln?!

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@fotoralf: Schulfranzösisch halt. In Ansätzen kann ich das Programm verfolgen. Haupteinschaltgrund ist tatsächlich die Musik. Mein Radiokonsum beschränkt sich, was Programme aus Deutschland angeht, auf Nachrichten sowie gelegentlich Radio Eins, BR Puls, SWR1 und gelegentlich aus Neugierde Durchzappen auf Reisen. Ansonsten bietet mir der Äther hinter den Grenzen mehr. In NRW fehlt es einfach an Auswahl.

hätte ich Dich immer noch für satisfaktionsfähig gehalten.
Oh, ein schlagender Herr Student?
 
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Schulfranzösisch halt. In Ansätzen kann ich das Programm verfolgen.

Soso. Und Du willst ernsthaft die Qualität des Informationsangebots von Bel-RTL und DH-Radio beurteilen?

Oh, ein schlagender Herr Student?

Bewahre. Ich werde doch nicht noch mit körperlicher Gewalt auf Leute losgehen, die mit dem Nuhr-Zitat schon ihre geistige Wehrlosigkeit erklärt haben.

Ralf
 
Hohes Niveau des WDR hin oder her - es ist ein Skandal, dass in NRW private Anbieter staatlich verhindert werden. Anders ausgedrückt könnte man das auch Zensur nennen - eine Zensur, die ich mit meiner Rundfunkgebühr auch noch finanzieren muss.
 
Vor allem weil es so unehrlich läuft, mit gefaketen Lokalradioplacebos all over the FM-Band... Mir wäre lieber, es würde seitens der Politik gesagt: Wir wollen keine privaten Radiosender - das wäre wenigstens ehrlich und dann bliebe es halt bei WDR 1 bis 6 und auf den übrigen Frequenzen könnte man die (privaten) Sender aus den Nachbarländern hören, so wie früher. :)
 
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@m1xery: Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass irgendwann ein Medienunternehmen endlich mal die Courage besitzt, für eine Öffnung des Marktes notfalls bis vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen.
Das ist das Einzige, was bisher noch nicht versucht wurde, und vermutlich auch das Einzige, was zu einem Erfolg führen könnte.

Die Sachlage ist doch ganz einfach: Entweder ist der politische Wille für verlegerunabhängigen Privatfunk vorhanden oder nicht.
Aktuell deutet alles auf das Letztere hin.
Gegen den politischen Willen einer Landesregierung etwas durchzusetzen, ist praktisch unmöglich: Sobald du meinst, du hättest ein Schlupfloch gefunden, wird es von der LfM dicht gemacht.
Wenn du dann nicht über die finanziellen Ressourcen verfügst, um auf dem gleichen Level wie die Verleger Lobbyarbeit zu leisten, brauchst du ein Druckmittel.
Das einzige Mittel dieser Art sind juristische Urteile, die natürlich das Risiko des Scheiterns in sich bergen, aber das lässt sich nicht vermeiden.
Eine Garantie, dass man selbst von den eigenen Bemühungen in diesem Kontext profitiert, gibt es ebenfalls nicht (siehe die Vergabe der 92,0 in Pulheim an Domradio anstelle von Central FM).
Mehr Möglichkeiten, um dauerhaft legal auf UKW in Nordrhein-Westfalen privates Radio zu veranstalten, sehe ich momentan nicht.

Mir wäre lieber, es würde seitens der Politik gesagt: Wir wollen keine privaten Radiosender [...]
Das dürfte mit EU-Recht nicht vereinbar sein (siehe die Entwicklung um die Einführung des privaten Rundfunks in Österreich).

Ich kann der Idee aber dennoch einiges abgewinnen: Die bestehenden Lokalsender in NRW ließen sich in NKLs umwandeln, die sich notfalls nach dem Vorbild der britischen Community Radios durch Werbung selbst finanzieren. Alle Einnahmen dürfen ausschließlich in den Sendebetrieb fließen und Überschüsse wären sozialen Zwecken zuzuführen.
Wie gesagt: So ein Modell wäre möglicherweise gar nicht mal so schlecht, weil dadurch vielleicht ein Alternativmodell zum Dudelfunk geschaffen werden könnte.
Das sind natürlich lediglich theoretische Erwägungen.
 
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fotoralf könnte mal ein paar Senderstandorte in der Wallonie fotografieren und ausfindig machen, welche Stationen in Lüttich und Umgebung jetzt tatsächlich von welchem Standort senden. Damit wäre mir mehr gedient, anstatt mir weis machen zu wollen, das Radioangebot in Lüttich sei schlechter als jenes in NRW...
 
...das ist halt immer Geschmackssache. Wie immer. Ich denke aber zumindest, dass eine Öffnung des nordrhein-westfälischen Luftraums für weitere Privatfunker nicht zu einem Angebot wie in Lüttich führen würde, sondern eher zu einer Situation vergleichbar mit der in Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz. Hits und leere Phrasen, geheimnisvolle Geräusche und peinliche Comedy, "einfach besser informiert" und "die meisten Blitzer", "nur wir sind von hier" und Radio Blabla zahlt deine Rechnung, zehn Hits am Stück, garantiert keine Wiederholung (zwischen 9 und 10), mehr Spaß am Morgen, gähn. Ihr wisst doch, dass es so kommen würde... warum fordert ihr das so vehement!? :D
 
@stereo: Diese Befürchtung hatte ich kurzzeitig auch.

Man muss nur die richtigen Leute ranlassen.

Es gibt genügend Radiomacher, die die Veränderungen in Oberhausen vor 10 bis 15 Jahren nicht mitgetragen und den Anbieter verlassen haben.
Warum gibt man denen keine Frequenzen und eröffnet damit die Chance nicht nur für einen inhaltlichen Neuanfang?

Also nicht die "alten Bekannten" aus anderen Bundesländern, sondern bspw. RADIO CITY FM.
Lasst die doch mal machen! - Gebt denen endlich eine Lizenz und die ein oder andere UKW-Frequenz in Duisburg oder Dortmund und dann sollen sie zeigen, was sie drauf haben.

Vielleicht veranstalten sie ja tatsächlich dauerhaft anderes Radio, weil sie über genügend Antigene gegen das Malak-Virus verfügen.
 
Träumer ;)
Immer diese deutsche Jammerei: Jaaajaaa, es wird alles noch schlimmer kommen.
Ich jammere nicht, ich staune nur über den hier teilweise verbreiteten Optimismus (zu dem es meiner Meinung nach keinen Anlass gibt), also über die Annahme, das Programmangebot würde wesentlich vielfältiger und anspruchsvoller, wenn es nur mehr Wettbewerb gäbe. Nach welchem Szenario könnte dies realistischerweise tatsächlich so kommen? Die "alten Bekannten" außen vor zu lassen, widerspricht doch bereits dem Gedanken des freien Wettbewerbs, der beim Thema NRW immer wieder ins Feld geführt wird.
 
Die "alten Bekannten" außen vor zu lassen, widerspricht doch bereits dem Gedanken des freien Wettbewerbs, der beim Thema NRW immer wieder ins Feld geführt wird.
Ein freier Wettbewerb bedeutet nicht, dass nicht auch eine Auswahl getroffen werden muss, wer Frequenzen bekommt und wer leer ausgeht.
Aufgrund der Begrenztheit der zur Verfügung stehenden Übertragungskapazitäten ist etwas anderes gar nicht denkbar.

Aber nehmen wir die LfM doch mal beim Wort!
Die Medienkommission trifft angeblich ihre Entscheidungen nach Vielfaltsgesichtspunkten.
Für mich bedeutet dies, dass auch kleine Programmanbieter, in Köln bspw. 674.fm, Radio Altstadtwelle oder Radio Wellenbummler, Low-Power-UKW-Frequenzen (z.B. mit 10 Watt ERP) zur Versorgung eines einzelnen Stadtteils bekämen.
Sublokales Radio gibt es in Deutschland noch nicht.
Das wäre ein substantieller Beitrag zur Schaffung einer größeren Vielfalt.
 
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Es gibt genügend Radiomacher, die die Veränderungen in Oberhausen vor 10 bis 15 Jahren nicht mitgetragen und den Anbieter verlassen haben. Warum gibt man denen keine Frequenzen und eröffnet damit die Chance nicht nur für einen inhaltlichen Neuanfang?

Seit wann bestimmen denn die Radiomacher, was im Privatfunk läuft?

Das tun diejenigen, die das Ganze finanzieren, und für die zählt nur die Quote. Zu deren Realisierung gibt es nach Ansicht der Geldgeber bekannte Rezepte. Dabei geht es bekanntlich nicht darum, was dem Hörer am besten gefällt, sondern was ihn am wenigsten irritiert. Womit wir wieder auf LOS wären, nur dass sich dann mehrere Anbieter auf der Jagd nach eben dieser Quote gegenseitig untertreffen werden, denn alle kloppen sich um dieselben Werbeetats, die nur einmal verteilt werden können. Wer sendet die noch größeren Hits von... wer zahlt noch mehr Rechnungen... wer hat die noch aktuelleren Blitzermeldungen... wer macht die noch tolleren Gewinnspiele... ad nauseam.

Dieses System ist genauso wenig reformierbar wie der ganze Kapitalismus. Warum baut die Autoindustrie keine umweltfreundlicheren Autos? Weil sie an den fetten Dreckschleudern mehr verdient. Man muss den Leuten nur weismachen, dass sie sowas haben wollen. Genau wie im Privatfunk.

Es ist ja nicht so, als hätte es nie Versuche gegeben, "anspruchsvollen" Privatfunk zu machen. Bist Du alt genug, dass Dir der Name Wibke Bruhns noch was sagt? Dann erinnerst Du Dich sicher auch an die vollmundigen Ankündigungen, wie toll und total anders alles würde, als sie damals in Köln den Fernsehsender VOX aus der Taufe gehoben haben. Was ist daraus geworden...? Geradezu ein Lehrbeispiel - und das trotz oder gerade wegen der im Bereich Privatfernsehen deutlich größeren Konkurrenz.

@Sonnig: Das Gejammer der deutschen Werbeleute ist auch nur deutsches Gejammer. Und Jammern ist bekanntlich der Gruß der Kaufleute.

Ralf

...der bessere Werbung für so erstrebenswert hält, wie besseren Durchfall.
 
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Weil die WAZ-Mediengruppe immer ihre Sender pushen muss, es ist schlimm. Und man fühlt sich wohler dabei, "auf altbewährtes zu setzen" (negativer Konservatismus), als auf ein junges, dynamisches Programm mit wirklicher Vielfalt zu setzen. Vielleicht ist man den "Herrn in den 'altbewährten Zellen'" zu progressiv dran.

Mich erinnert das, was ihr da so manchmal schreibt, an die "Herren der Zeit" in Michael Endes "Momo"... Und diese "grauen Herrn" sind es auch, die diese ganze Medienkultur in NRW ramponieren... Denn durch das ist das
wirklich
und:
schlechter (...) kann es nicht werden.
 
Klar kann es noch schlechter werden, z.B. so dermaßen schlecht wie in Schleswig-Holstein. Wo dann als Feindsender außerdem nichts anderes als Dänemark im Angebot ist...
 
Meiner Meinung nach ist fast der gesamte NDR-Raum ein schönes Beispiel dafür, dass auch trotz konkurrierender Kommerzradios keine bedeutende Vielfalt an Programmformaten entstehen muss. Weder zeigen dort die Privatradios sonderliche Kreativität in ihrer Programmgestaltung, noch wird der öffentliche Gegenpart zu einem gehaltvolleren Programm angetrieben. Alle publikumsstärkeren Sender kochen mit den gleichen Zutaten. Alles, was ich dort noch hörenswert finde, und fast alles, was aus gängigen Schemen ausbricht, ist nicht der größeren Anzahl an Sendern zu verdanken, sondern existiert weitgehend unabhängig davon (DLF, teilw. NDR Info und NKLs, einzelne Abendsendungen von NDR 1, früher mal BFBS). Es gibt mehr Sender, aber nicht mehr Auswahl.

Wenn das in NRW anders laufen soll, darf die Forderung nicht einfach "mehr Sender" lauten.

Internetradiofan schlägt ja die Zulassung von Stadtteilsendern vor, was immerhin zu etwas exotischeren Formaten führen könnte. Leider stellt sich da schon wieder die Frage der Finanzierbarkeit. (=Yes, but... :D) Es wäre nichtsdestotrotz ein interessantes Experiment (zumindest bis alle diese Kleinsender von Konzernen aufgekauft und gleichgeschaltet sind).
 
Bei 674FM als Kölner Stadtsender (One City Under A Groove) klappt es ja mit der Finanzierung bei 150-200 Mitgliedern, Spendern, ehrenamtlicher Arbeit und einigen wenigen Veranstaltungen. Aber ob ein Stadtteilsender so viele Mitglieder zusammenbekommt?
 
Seit wann bestimmen denn die Radiomacher, was im Privatfunk läuft?

Das tun diejenigen, die das Ganze finanzieren, und für die zählt nur die Quote. Zu deren Realisierung gibt es nach Ansicht der Geldgeber bekannte Rezepte. Dabei geht es bekanntlich nicht darum, was dem Hörer am besten gefällt, sondern was ihn am wenigsten irritiert.
Du würdest also sagen: Ziel des privaten Rundfunks ist es, Unternehmen eine ideale Plattform zur Vermarktung ihrer Produkte zu liefern.
Und da Werbung ihre Wirkung am besten im Unterbewussten entfaltet, muss das Programm so gestaltet werden, dass es über einen möglichst langen Zeitraum konsumiert wird, ohne dass die Hörer aktiv zuhören.
Ferner sollten als Hauptzielgruppen wenig gebildete Schichten angesprochen werden, denn je höher das Bildungsniveau, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Werbebotschaften die erhoffte Wirkung erzeugen können (dass Werbung ausschließlich dazu dient, Bedürfnisse zu wecken, sollte jedem klar sein: Das, was ich zum Leben benötige, kaufe ich mir auch so).
Das optimale Programm wäre demnach der klassische Dudelfunk, so wie wir ihn heute von 1LIVE, WDR 2, Radio NRW, ffn, RPR1 & Co. kennnen.
Der erste, der diesen eingeführt hatte, war übrigens paradoxerweise ausgerechnet der WDR mit seinem 1984 gestarteten 4. Programm.

Wäre ich ein Hardcore-Kapitalist, würde ich die obige Position befürworten.
Nun bin ich das aber nicht, weil für mich Rundfunk mehr bedeutet, als ein Mittel zum Geldverdienen.

Dass ein Privatsender auch mit einer geringen Quote überleben kann, beweist ausgerechnet das von mir bereits angeführte Radio 2DAY.
Böse Zungen behaupten ja, Bertelshofer habe seine Lizenz deshalb noch nicht verloren, weil er Gong, Charivari und Arabella nicht gefährlich wird und sich mit einer Quote von weniger als 5% begnügt.
Wie dem auch sei: Auch mit einer derart geringen Hörerzahl kann, wie wir sehen, ein privates Hörfunkprogramm in einem Ballungsraum überleben.

Oder blicken wir in die Niederlande: Dort wurden die landesweiten Ketten formatgebunden ausgeschrieben.
So etwas wäre ebenfalls denkbar.
Wenn sich niemand findet, der bereit ist, ein bestimmtes Format zu produzieren, weil ihm die Gewinnaussichten zu gering erscheinen, bleibt die Kette eben ungenutzt, aber sie wird auf keinen Fall zugunsten eines 0815-Kommerzprogramms geopfert.

Internetradiofan schlägt ja die Zulassung von Stadtteilsendern vor, was immerhin zu etwas exotischeren Formaten führen könnte. Leider stellt sich da schon wieder die Frage der Finanzierbarkeit. (=Yes, but... :D)
Der Betrieb eines 5 bis 10 Watt Senders kostet nicht die Welt, so wie es nicht teuer ist, ein Webradio zu betreiben.
Der Verweis auf die Finanzierungsfrage lässt sich übrigens leicht Totschlagargument entlarven.

Es wäre nichtsdestotrotz ein interessantes Experiment (zumindest bis alle diese Kleinsender von Konzernen aufgekauft und gleichgeschaltet sind).
Genau das muss durch entsprechende rechtliche Regelungen verhindert werden.
Also nicht so wie bspw. in Italien, wo viele Kleinsender von den großen Networks einfach aufgekauft wurden.
Eher so wie in Japan, wo es recht viele sublokale Sender, aber nur wenige Kommerzprogramme gibt.
In Neuseeland wurden sogar eine gewisse Anzahl an UKW-Frequenzen nur für diesen Zweck reserviert, siehe in diesem Zusammenhang: http://www.rsm.govt.nz/cms/licensee...neral-user-licences/low-power-fm-broadcasting

Beim sublokalen Rundfunk sind die Gewinnaussichten derart klein, dass damit ohnehin nicht viel Geld verdient werden kann (was ja beim Webradio auch nicht der Fall ist).
Auch dadurch könnte eine gewisse Vielfalt im UKW-Band entstehen.
Was z.B. 674FM anbelangt: Die Finanzierung über Mitgliedsbeiträge kann weiterhin erhalten bleiben; bei einer UKW-Ausstrahlung besteht aber zudem die Möglichkeit, durch Werbung für Kleinbetriebe (Cafés, Gaststätten, Bäckereien, Zeitungs- und Lebensmittelgeschäfte ...) und Events vor Ort Einnahmen zu generieren.
Die Moderation erfolgt weitgehend durch zuvor geschulte ehrenamtliche Kräfte.

Die Radiowüste in NRW bietet ja auch etwas Positives, nämlich die Chance, es anders zu machen, als in anderen Bundesländern, oder anders ausgedrückt: Bei der Einführung weiterer Programme, die ich für dringend notwendig erachte, sollte aus den Fehlern in anderen Regionen gelernt werden.
Dazu bedarf es Kreativität, Klugheit und Augenmaß.
Werbefinanzierung ja; - und jetzt kommt wieder das typische deutsche "aber": Bitte keine Gelddruckmaschinen, bei denen es um nichts anderes als um Gewinnmaximierung geht.
Wie brauchen Rahmenbedingungen, die dafür sorgen, dass nicht die Werbekunden, sondern die Hörer in den Fokus der Programmgestaltung gerückt werden.
 
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Du würdest also sagen: Ziel des privaten Rundfunks ist es, Unternehmen eine ideale Plattform zur Vermarktung ihrer Produkte zu liefern.
Und da Werbung ihre Wirkung am besten im Unterbewussten entfaltet, muss das Programm so gestaltet werden, dass es über einen möglichst langen Zeitraum konsumiert wird, ohne dass die Hörer aktiv zuhören.
Ferner sollten als Hauptzielgruppen wenig gebildete Schichten angesprochen werden, denn je höher das Bildungsniveau, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Werbebotschaften die erhoffte Wirkung erzeugen können (dass Werbung ausschließlich dazu dient, Bedürfnisse zu wecken, sollte jedem klar sein: Das, was ich zum Leben benötige, kaufe ich mir auch so).

Treffender hätte ich es auch nicht formulieren können.

Der erste, der diesen eingeführt hatte, war übrigens paradoxerweise ausgerechnet der WDR mit seinem 1984 gestarteten 4. Programm.

Nach meinem Empfinden eher SWF3 in der gleichen Epoche, als das halbe Programm nur noch aus dem Geblödel von Leienbach bestand.

Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
Du würdest also sagen: Ziel des privaten Rundfunks ist es, Unternehmen eine ideale Plattform zur Vermarktung ihrer Produkte zu liefern.
Und da Werbung ihre Wirkung am besten im Unterbewussten entfaltet, muss das Programm so gestaltet werden, dass es über einen möglichst langen Zeitraum konsumiert wird, ohne dass die Hörer aktiv zuhören.
Ferner sollten als Hauptzielgruppen wenig gebildete Schichten angesprochen werden, denn je höher das Bildungsniveau, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Werbebotschaften die erhoffte Wirkung erzeugen können (dass Werbung ausschließlich dazu dient, Bedürfnisse zu wecken, sollte jedem klar sein: Das, was ich zum Leben benötige, kaufe ich mir auch so).
Genau DAS ist der Irrglaube, mit dem manche deutschen Radiomacher seit Jahr und Tag Schiffbruch erleiden! Damit muss ein für allemal mit Stumpf und Stil aufgeräumt werden. Ich glaube, statt Malaks braucht es Radiokatzen!
Auf Dauer Geld verdienen kannst Du nur mit Qualität, Service und einer stabilen Kundenbeziehung. Das gilt branchenübergreifend für die ganze Wirtschaft. Und wer das nicht verstanden hat, sollte seine Finger von wirtschaftlichen Betätigungen lassen. Das haben auch manche Unternehmen wie Daimler schmerzlich erfahren müssen, die von ahnungslosen Grössenwahnsinnigen und auf schnelle Rendite setzenden Gestalten wie Reuter und Schrempp knapp an der Katastrophe vorbeigeschrammt sind. Jetzt haben sie einen fähigen Mann an der Spitze, der sich auf die Kernkompetenzen konzenteriert und es geht wieder aufwärts!!
 
Kommt drauf an. Beides möglich. Der Supermarkt muss dann aber auch einen Mehrwert bieten. Schau Dir z.B. einen Carrefour z.B. an, dort wird Dir Qualität geboten. Deutsche "Hypermarchés" wie Real oder Kaufland belächle ich allenfalls als misslungene Versuche, auf dieses Konzept aufzuspringen. Die Deutschen können es einfach nicht, die können nur Discounter. Die allerdings laufen im benachbarten Ausland eher schleppend.
 
Ja, das merke ich bei HOFER in Österreich besonders deutlich. Hier kaufen, insbesondere in Salzburg, fast nur Deutsche ein.
Österreicher kaufen bei BILLA, MERKUR, ADEG ein... weil man da heimische Produkte findet.

Ich glaub, der Deutsche hat grundsätzlich den Discounter als Exportschlager entwickelt, falls er mal im Ausland einzukaufen hat, dass er da dann sich "wie zu Haus" in "Köln-Bilderstöckchen" (Themenbezug!) fühlen kann :) *lol*
 
Genau DAS ist der Irrglaube, mit dem manche deutschen Radiomacher seit Jahr und Tag Schiffbruch erleiden!
Nun, ich habe es absichtlich etwas überspitzt formuliert, um die Ideologie herauszustellen, die dahinter steht.
Wenn die damit jedoch Schiffbruch erlitten, wie Du sagt, gäbe es heute keinen Dudelfunk mehr.
Von einem Schiffbruch kann man nur insofern sprechen, als dass die Bedeutung des Rundfunks in den vergangenen Jahren sehr gelitten hat. In deutschsprachigen Ländern stärker als andernorts.

Damit muss ein für allemal mit Stumpf und Stil aufgeräumt werden.
Wenn es in Deutschland wenigstens Ansätze dafür gebe, wäre das bereits ein Erfolg.

Ich glaube, statt Malaks braucht es Radiokatzen!
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Auf das Programm bin ich gespannt!

Schau Dir z.B. einen Carrefour z.B. an, dort wird Dir Qualität geboten. Deutsche "Hypermarchés" wie Real oder Kaufland belächle ich allenfalls als misslungene Versuche, auf dieses Konzept aufzuspringen.
Das ist eben die Frage.
Im Match-Supermarkt in Eupen findet man selbst an Samstagen nur wenige Kunden, nachdem zuvor Carrefour am gleichen Standort seine Filiale geschlossen hat.
Selbst der Cora Hypermarché in Lüttich, deren Verkaufsfläche geschätzte zweieinhalbmal so groß ist, wie die eines durchschnittlichen Real- oder Kaufland-Marktes, war am gestrigen Spätnachmittag nach meinen Eindrücken nur von wenigen Kunden besucht.

Gerade die Aldi- und Lidl-Filialen platzen dagegen häufig aus allen Nähten. In Lüttich und Verviers ist mir das mehrfach aufgefallen: Obwohl alle Kassen in Betrieb waren, erstreckten sich die Schlangen vor ihnen etwa bis in die Hälfte des Marktes.
So gut laufen in Deutschland nur wenige dieser Märkte.
Der Unterschied zu Carrefour, Match, Delhaize oder Colruyt liegt darin, dass das Preisniveau bei Aldi und Lidl um etwa 30% niedriger ist.
Die Tatsache, dass es in der Belgien keine Billigläden wie TEDi, KiK und dergleichen gibt, beruht darauf, dass hier kein vergleichbares Modell zu den 450€-Jobs existiert und quasi jeder Arbeitnehmer Mitglied in einer Gewerkschaft ist.

Interessant ist ebenfalls, wie viele Kunden aus der Wallonie die Kaufland- und Real-Filialen in Aachen besuchen.
Gelegentlich hört man dort mehr Französisch als Deutsch.

Übertragen wir das ganze nun wieder auf den Rundfunk: Mainstreamorientierte Formate laufen halt am besten.
Wenn wir in NRW eine Veränderung der Radiolandschaft wünschen, ist es nicht damit getan, dass bspw. in Köln, Düsseldorf, Dortmund oder Essen nur sagen wir zwei weitere Frequenzen für den privaten Rundfunk ausgeschrieben werden.
Die Anbieter, die da draufkommen, würden ein ähnliches Format wählen, wie Radio NRW. Das liegt in der Natur der Sache, denn damit ist das meiste Geld zu verdienen.
Wenn, dann müsste man an jedem dieser Standorte 20 Frequenzen ausschreiben, und dann, wenn im Mainstream-Bereich nichts mehr zu holen ist, werden sich auch Nischenformate etablieren.
Mehr noch: Auch die AC-Programme werden an ihrer Qualität arbeiten müssen, weil es dann eben eine nennenswerte Konkurrenz gibt.
Es ist schlichtweg ein Gesetz des Marktes, dass stets versucht wird, den größten Gewinn zu erwirtschaften, und das geht nunmal am besten mit seichter Unterhaltung.
20 Frequenzen in vernünftigen Leistungsklassen sind aber in den genannten Städten überhaupt nicht koordinierbar, höchstens vielleicht im Low-Power-Bereich.

Trotzdem wünsche ich allen, die sich um den Start eines Senders bemühen, Erfolg, insbesondere den Initiatoren des zweiten Lokalradios in Düsseldorf und den Verantwortlichen von RCFM.
 
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