Coffey77
Benutzer
Ich habe es ja nicht glauben wollen, aber Life Radio geht mir noch mehr auf die Nerven als Ö3.
Ich habe mal für 5 Wochentage Life Radio mit Ö3 verglichen (7-18h), und es war eine interessante Erfahrung, wenn auch keine wirklich positive. Unfassbare 53% der gespielten Songs stammen aus einem Pool aus 80er- und 90er-Titeln, der praktisch deckungsgleich ist mit dem, was Ö3 so an Schaumstoffeinlagen zwischen die aktuellen Titel dazwischenlegt. Zum Garnieren noch ein paar ebenso ausgelatschte 70er-Schlapfen, und das war’s dann.
Auch ist mir völlig unklar, was mit dem Claim „mehr, viel mehr Musik – garantiert“ gemeint ist. Ö3 kam auf 628 Songs, Life Radio auf 637. Das sind 9 (in Worten: NEUN) Songs mehr im Vergleichszeitraum, und beinahe 2 mehr am Tag. Dafür wird dann „We will rock you“ genau bis zum Gitarrensolo gespielt und möglicherweise aus Angst vor den empfindlichen Öhrchen der Hörer kommt dann irgendein Jingle, dann Werbung, dann Nachrichten. Wie Fastfood, nur nicht so wohlschmeckend…
Von den 637 Songs stimmen als Einzeltitel 60 aus der staubigen Ecke und 63 der aktuellen Titel mit denen von Ö3 überein. Addiert man dann die Häufigkeit, mit der diese Titel liefen, kommt man auf sagenhafte 181 Titel, die komplett gleich liefen. Bei den „Hits“ lasse ich mir das ja eventuell noch einreden, aber bei den anderen ist das unverzeihlich, grotest, eigentlich eine Frechheit. Dass die aktuellen Sachen halt nur 8x statt 10x laufen, tröstet da recht wenig. Das heisst im Klartext, dass 28% des Life Radio-Programms komplett ident mit Ö3 ist.
Zu den übereinstimmenden Titeln gesellen sich dann noch 35 Interpreten, die da wie dort gespielt werden, wo aber zufälligerweise verschiedene Titel im Vergleichszeitraum liefen. Diese laufen aber auch praktisch ausnahmslos auf Ö3 und stellen auch keine Abwechslung dar.
Weil es für mich so unfassbar war, hier ein paar Highlights an geklonten Titeln:
Joe Cocker / You can leave your hat on
Dire Straits / Sultans of Swing
Eagles / Hotel California
Eric Clapton / Tears in Heaven (Oh Mann!)
Feargal Sharkey / A good Heart
Foreigner / Cold as ice
Marc Cohn / Walking in Memphis (sie haben wohl alle nur diesen einen Titel von ihm…)
Nick Kamen / I promised myself (lief 4 x in diesen 5 Tagen!!!)
Real Life / Send me an Angel
Santana feat Rob Thomas / Smooth
Die Pet Shop Boys, UB 40, Mr. Big, Pink Floyd, Police, Rod Stewart, Status Quo, Styx, Toto, Uriah Heep und die Steve Miller Band machten unter anderen auch die Aufwartung und man kann sich die Titel vorstellen, ohne, dass sie genannt werden.
8 x Bryan Adams, 8 x Supertramp, 7 x Cocker, 7 x Michael Jackson, 7 x Queen und 7 x Roxette waren die Spitzenreiter bei den Altvorderen. Mit 9 x Katy Perry, 8 x Coldplay (hauptsächlich Charlie Brown), 8 x Sunrise Avenue, 8 x Taio Cruz und 7 x Bruno Mars waren auch die aktuellen Titel nichts, wofür man einen Preis verdient hätte.
Man könnte glauben, es werden Studenten engagiert, die die Ö3-Playlist abschreiben und dann ins LR-Programm integrieren.
Dazu läuft der eine oder andere Hit, der besonders promotet wird, in diesem Fall war es eine Mischung aus EAV und Falco und hiess „Willkommen in Österreich“, der Interpret dazu heisst „Ungebleicht“ – wer’s braucht…
Wodurch unterscheidet sich also Life Radio wirklich? Die Moderation ist genauso flach und kopiert das Adabei-Gequassel von Ö3. Die vorherrschenden Themen waren DAS WETTER (es war ja so kalt und irgendwer hat angerufen und gesagt, wieviel Grad es gerade bei ihm hat – wie interessant), DER VERKEHR (teilweise auch wieder wetterbedingt, wie schlecht man heute da und dort fahren kann usw), Lugner, eine Gewinnspielaktion, wo man eine Infrarotkabine gewinnen konnte (da haben sich alle leicht bekleidet im Schnee fotografieren lassen – begleitet wurde die Aktion durch eine abgewandelte Kabinenparty-Version) und weitere leicht verdauliche redaktionelle Ergüsse.
Ausgesprochen interessante Nachrichten mit dem unvermeidlichen, typischen Lokalkolorit runden die ganze Geschichte ab. Wenn man zigmal am Tag hört, dass irgendjemand jemanden anderen wegen irgendwas bezichtigt und dann dieser jemand diese Person selbst angezeigt hat, ist das weder interessant, noch erwähnenswert.
Ein paar Mal wurde dann noch auf die Regierung und die Griechen eingeschlagen. Dazu muss ich wirklich nicht Radio hören, das kann ich bei jedem Dorfstammtisch haben, vielleicht nicht 5 Minuten früher (ein wahrlich mächtiger Slogan...).
Fazit: die einzig logische Konsequenz heisst Abschalten. Wem es gefällt, immer wieder denselben Schmarrn zu hören, kann auf Ö3 umschalten, dort das gleiche hören - nur professioneller gestaltet - und wem’s nicht gefällt, dem bieten sich in Österreich nicht viele Alternativen.
Ich habe mal für 5 Wochentage Life Radio mit Ö3 verglichen (7-18h), und es war eine interessante Erfahrung, wenn auch keine wirklich positive. Unfassbare 53% der gespielten Songs stammen aus einem Pool aus 80er- und 90er-Titeln, der praktisch deckungsgleich ist mit dem, was Ö3 so an Schaumstoffeinlagen zwischen die aktuellen Titel dazwischenlegt. Zum Garnieren noch ein paar ebenso ausgelatschte 70er-Schlapfen, und das war’s dann.
Auch ist mir völlig unklar, was mit dem Claim „mehr, viel mehr Musik – garantiert“ gemeint ist. Ö3 kam auf 628 Songs, Life Radio auf 637. Das sind 9 (in Worten: NEUN) Songs mehr im Vergleichszeitraum, und beinahe 2 mehr am Tag. Dafür wird dann „We will rock you“ genau bis zum Gitarrensolo gespielt und möglicherweise aus Angst vor den empfindlichen Öhrchen der Hörer kommt dann irgendein Jingle, dann Werbung, dann Nachrichten. Wie Fastfood, nur nicht so wohlschmeckend…
Von den 637 Songs stimmen als Einzeltitel 60 aus der staubigen Ecke und 63 der aktuellen Titel mit denen von Ö3 überein. Addiert man dann die Häufigkeit, mit der diese Titel liefen, kommt man auf sagenhafte 181 Titel, die komplett gleich liefen. Bei den „Hits“ lasse ich mir das ja eventuell noch einreden, aber bei den anderen ist das unverzeihlich, grotest, eigentlich eine Frechheit. Dass die aktuellen Sachen halt nur 8x statt 10x laufen, tröstet da recht wenig. Das heisst im Klartext, dass 28% des Life Radio-Programms komplett ident mit Ö3 ist.
Zu den übereinstimmenden Titeln gesellen sich dann noch 35 Interpreten, die da wie dort gespielt werden, wo aber zufälligerweise verschiedene Titel im Vergleichszeitraum liefen. Diese laufen aber auch praktisch ausnahmslos auf Ö3 und stellen auch keine Abwechslung dar.
Weil es für mich so unfassbar war, hier ein paar Highlights an geklonten Titeln:
Joe Cocker / You can leave your hat on
Dire Straits / Sultans of Swing
Eagles / Hotel California
Eric Clapton / Tears in Heaven (Oh Mann!)
Feargal Sharkey / A good Heart
Foreigner / Cold as ice
Marc Cohn / Walking in Memphis (sie haben wohl alle nur diesen einen Titel von ihm…)
Nick Kamen / I promised myself (lief 4 x in diesen 5 Tagen!!!)
Real Life / Send me an Angel
Santana feat Rob Thomas / Smooth
Die Pet Shop Boys, UB 40, Mr. Big, Pink Floyd, Police, Rod Stewart, Status Quo, Styx, Toto, Uriah Heep und die Steve Miller Band machten unter anderen auch die Aufwartung und man kann sich die Titel vorstellen, ohne, dass sie genannt werden.
8 x Bryan Adams, 8 x Supertramp, 7 x Cocker, 7 x Michael Jackson, 7 x Queen und 7 x Roxette waren die Spitzenreiter bei den Altvorderen. Mit 9 x Katy Perry, 8 x Coldplay (hauptsächlich Charlie Brown), 8 x Sunrise Avenue, 8 x Taio Cruz und 7 x Bruno Mars waren auch die aktuellen Titel nichts, wofür man einen Preis verdient hätte.
Man könnte glauben, es werden Studenten engagiert, die die Ö3-Playlist abschreiben und dann ins LR-Programm integrieren.
Dazu läuft der eine oder andere Hit, der besonders promotet wird, in diesem Fall war es eine Mischung aus EAV und Falco und hiess „Willkommen in Österreich“, der Interpret dazu heisst „Ungebleicht“ – wer’s braucht…
Wodurch unterscheidet sich also Life Radio wirklich? Die Moderation ist genauso flach und kopiert das Adabei-Gequassel von Ö3. Die vorherrschenden Themen waren DAS WETTER (es war ja so kalt und irgendwer hat angerufen und gesagt, wieviel Grad es gerade bei ihm hat – wie interessant), DER VERKEHR (teilweise auch wieder wetterbedingt, wie schlecht man heute da und dort fahren kann usw), Lugner, eine Gewinnspielaktion, wo man eine Infrarotkabine gewinnen konnte (da haben sich alle leicht bekleidet im Schnee fotografieren lassen – begleitet wurde die Aktion durch eine abgewandelte Kabinenparty-Version) und weitere leicht verdauliche redaktionelle Ergüsse.
Ausgesprochen interessante Nachrichten mit dem unvermeidlichen, typischen Lokalkolorit runden die ganze Geschichte ab. Wenn man zigmal am Tag hört, dass irgendjemand jemanden anderen wegen irgendwas bezichtigt und dann dieser jemand diese Person selbst angezeigt hat, ist das weder interessant, noch erwähnenswert.
Ein paar Mal wurde dann noch auf die Regierung und die Griechen eingeschlagen. Dazu muss ich wirklich nicht Radio hören, das kann ich bei jedem Dorfstammtisch haben, vielleicht nicht 5 Minuten früher (ein wahrlich mächtiger Slogan...).
Fazit: die einzig logische Konsequenz heisst Abschalten. Wem es gefällt, immer wieder denselben Schmarrn zu hören, kann auf Ö3 umschalten, dort das gleiche hören - nur professioneller gestaltet - und wem’s nicht gefällt, dem bieten sich in Österreich nicht viele Alternativen.