Metropol FM in NRW

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@hilde: Doch, ich finde es drollig, weil heute und noch mehr in Zukunft keiner mehr auf die Gutsherrenart einer behördlichen Lizenzierung in einem begrenzten Verbreitungsgebiet angewiesen ist. Dann wird einfach im Internet gesendet, vielleicht noch über Sat, DAB bundesweit usw. Das sind noch die letzten Zuckungen eines protektionistischen Systems, die ich mittlerweile mit Amüsement beobachte. Ich werde ihr Zusammenbrechen noch erleben, da würde ich Wetten abschließen.
 
Kann der WDR einfach die Kosten für einen Sendeplatz im Mux festsetzen? Gibt es da keine Vorschriften von den Funk-Regulierern? Wenn dem so ist, ist es ja noch ein einfaches Spiel, sich die Konkurrenz vom Leib zu halten.
 
ich finde es drollig, weil heute und noch mehr in Zukunft keiner mehr auf die Gutsherrenart einer behördlichen Lizenzierung in einem begrenzten Verbreitungsgebiet angewiesen ist. Dann wird einfach im Internet gesendet, vielleicht noch über Sat, DAB bundesweit usw.
So einfach ist es nicht.

Internet: Für Newcomer uninteressant, da zu wenige Hörer erreicht werden, um auch nur annähernd ein professionelles Programm refinanzieren zu können.

Sat+Kabel: Verlieren immer mehr an Bedeutung. Wer schließt schon seinen DVB-C- oder S-Receiver an den Hifi-Verstärker an (von uns "Freaks" mal abgesehen), der dann auch noch meist im Wohnzimmer in der Nähe des TV-Gerätes steht und nicht in der Küche, wo viel häufiger Radio gehört wird, um dann regelmäßig einen Sender zu wählen, der sich in der Programmliste auf Platz 157 befindet?

DAB+: Da tritt die LfM ebenfalls auf die Bremse; beim Bundesmux sind die Verbreitungskosten in Anbetracht der Hörer, die auf diesem Wege erreicht werden, noch zu hoch.

Wir reden hier nicht über irgendeinen unbedeutenden Markt: Mehr als ein Fünftel der Bevölkerung Deutschlands lebt in Nordrhein-Westfalen. Mit 17,84 Mio ist die Einwohnerzahl höher als jene der Niederlande.
Dass ausgerechnet dort, wo die meisten Bundesbürger wohnhaft sind, privater Rundfunk ohne Verlegerbeteiligung nicht möglich ist, verdeutlicht einmal mehr den Ausmaß des Skandals.

Dazu passt folgender Artikel: Mehrheit vermisst in Deutschland echte Demokratie
Mehr als 60% der Bevölkerung stimmen der Aussage zu: Unsere Demokratie ist keine echte Demokratie, da die Wirtschaft und nicht die Wähler das Sagen haben - Kann sich jemand darüber wundern?
 
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Laut der neuen Ausgabe des Kressreport soll Metropol FM ab September 2015 auf den UKW-Frequenzen in NRW starten. Das regionale Programm für NRW soll tagsüber in Köln produziert werden. Der Rest kommt wie bisher aus Berlin.

Der Verband Lokaler Rundfunk e.V plant hingegen dein.fm nicht als reines Webradio-Projekt on air zu bringen. Eine Alternative z.b. DAB+, Kabel und Satellit sieht man ebenfalls laut dem Bericht nicht, da kaum junge Leute mit diesen Übertragungswegen erreicht werden kann und Webradio derzeit nicht refinanzierbar sei.
 
Die sollten sich mal ein Beispiel an ihren Lokalradiokollegen in Bayern nehmen, die über DAB+ senden!
Und vor allem mal im Bereich Nürnberg und München die Anzahl der Lokalradios mal durchzählen. - Und für jeden scheint es zum Überleben zu reichen. Wenn es bei denen in NRW mit der Finanzierung nicht ganz hinhaut, sollen sie doch mal in Bayern oder Franken ein Praktikum bei irgendeinem Lokalradio machen, um zu lernen wie es geht.
 
Mittlerweile wurde die Webseite von NOWfm.de frei geschaltet, so sollte das ursprüngliche Projekt in Rheinland Pfalz aussehen... Im Impressum wird jedoch eine Aachener Adresse genannt.
 
Mittlerweile wurde die Webseite von NOWfm.de frei geschaltet, so sollte das ursprüngliche Projekt in Rheinland Pfalz aussehen... Im Impressum wird jedoch eine Aachener Adresse genannt.
NOW FM GmbH & Co. KG i. Gr, Römerstraße 41-43, 52064 Aachen
...kam mir bekannt vor...
RauteMusik GmbH befindet sich unter der gleichen Anschrift.
 
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Es gibt wohl auch eine einstündige Demo-Sendung: http://nowfm.de/stream/NOWFM-Demo.mp3

Wie soll die Verbreitung erfolgen? Allein per Internet oder auch via DAB+?
Ich wüsste jedenfalls nicht, dass es in RLP noch freie UKW-Frequenzen gibt, von evtl. noch koordinierbaren Frequenzen für Low-Power-Umsetzer einmal abgesehen. In Städten wie Mainz, Trier, Koblenz und Kaiserslautern geht auf UKW praktisch nichts mehr, weil dort das Band rammelvoll ist.
 
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Die Webseite wurde schon bereits 2010 fertig gestellt und war bislang passwortgeschützt. Die Regiocast hat sich mit dem Mitmachradio NOWfm neben NRJ und bigFM in Rheinland Pfalz für die ausgeschriebenen bigFM-Frequenzen beworben.

Ein zeitnaher Sendestart ist in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz ist über DAB+ etc. allerdings nicht geplant.
 
Ein zeitnaher Sendestart ist in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz ist über DAB+ etc. allerdings nicht geplant.
Dann bleiben nur zwei Möglichkeiten:
  • Hoffen, dass die Radio Group irgendwann pleite geht und man deren Frequenzen übernehmen kann
  • Ein Joint Venture mit Big FM
Dass ein reines Webradio keine Option für ein neues, moderiertes Programm, das nach einer gewissen Zeit auch noch Gewinne abwerfen soll, darstellt, ist den Verantwortlichen sicher bewusst.
RLP ist zudem kein einfacher Markt, da dort mit Big FM und Das Ding bereits zwei Jugendsender on air sind.
Schade, dass die in NRW die Kette nicht bekommen haben; nach den ersten Eindrücken wirkt der Ansatz recht innovativ.
 
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Dann bleiben nur zwei Möglichkeiten:
  • Hoffen, dass die Radio Group irgendwann pleite geht und man deren Frequenzen übernehmen kann
  • Ein Joint Venture mit Big FM

Glaube kaum das die Regiocast ein Joint Venture mit RPR (Lizenznehmer von big FM RLP) plant. Obwohl es realistisch gesehen möglich ist, das die Radiogroup in die Insolvenz gehen könnte, dürfte allerdings bezweifelt werden, das die Regiocast überhaupt die Frequenzen in Betrieb nehmen würde. Wie gesagt, die Webseite stammt von 2010 und ist jetzt erst freigegeben worden. Das Projekt NOWfm wird in nächster Zeit nicht mehr realisiert und es ist sehr fraglich, das die Regiocast / Frank Otto jemals interessiert sind ein solches Projekt über DAB+ zu starten.
 
Das Projekt NOWfm wird in nächster Zeit nicht mehr realisiert und es ist sehr fraglich, das die Regiocast / Frank Otto jemals interessiert sind ein solches Projekt über DAB+ zu starten.
Als reines Internet-Projekt wird es wohl auch nichts werden, somit ist NOWfm quasi gestorben.

Ich finde es bezeichnend, wie seitens der Landesmedienanstalten der Schwerpunkt der künftigen Tätigkeit nahezu ausschließlich auf das Internet gelegt wird, obwohl neue Medienangebote in diesem Bereich kaum eine Refinanzierungsmöglichkeit haben, siehe dazu folgendes Statement von Werner Schwaderlapp: http://www.lfm-nrw.de/fileadmin/lfm-nrw/Videos/Prof_Schwaderlapp_Meko.mp4
Zitat: "Wie vielfältig sind eigentlich virtuelle Plattformen im Internet?"; ...das ist doch ein Scheinproblem! - Fast alle großen TV-Sender haben heute Livestreams und verfügen über Mediatheken. Wer nutzt da spezielle Plattformen wie bspw. Zattoo? Außerdem bieten bereits nahezu alle neutralen Plattformen eine ausreichende Vielfalt, denn es sollen allein schon aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus möglichst viele Nutzer erreicht werden. Ein viel größeres Problem sehe ich in diesem Zusammenhang mit möglichen Verwertungsrechten. Warum kann bspw. ein Zattoo-Nutzer mit einer deutschen IP nicht auf das Angebot von SRF und ORF zugreifen? Da besteht m.E. noch Verbesserungsbedarf.
 
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Wie der "Kontakter" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, haben die Bewerber dein.fm, NOW FM und domradio jeweils Klage im Eilverfahren beim Verwaltungsgericht in Düsseldorf eingereicht, um den Vollzug der Entscheidung zu stoppen. Als Begründung wird angegeben, das der deutsch-türkische Sender nur für eine "sehr spezifische Zielgruppe" senden und dadurch große Teile der Bevölkerung ausschliessen würde. Würde dem Antrag statt gegeben, so müsste die Ausschreibung wiederholt werden.
 
Wie der "Kontakter" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, haben die Bewerber dein.fm, NOW FM und domradio jeweils Klage im Eilverfahren beim Verwaltungsgericht in Düsseldorf eingereicht, ...
Wobei ich einzig die Klage von NOW FM persönlich als gerechtfertigt empfinde. Die anderen beiden sind ja schon in der NRW-Rundfunk-Landschaft vertreten. Soviel zu Stichwort Vielfalt.
 
Was unterscheidet einen guten Verlierer (und damit eine starke Persönlichkeit) von einem schlechten Verlierer (und damit einem unausgereiften Windhund)?
Der gute Verlierer steckt seine Niederlage ein, reicht dem Sieger die Hand und gratuliert ihm zum Erfolg.
Der schlechte Verlierer heult erst, tobt dann und kommt mit der Keule. Früher mit der aus Holz, heute meist mit der juristischen.
So viel zum Charakter derer, die hier jetzt Klage einreichen wollen. Sie machen sich damit endgültig lächerlich, mehr nicht!
 
Mittlerweile denke ich so schlecht von den beteiligten Akteuren, daß ich nicht nur die Vergabe an Metropol FM sondern auch die Klage dagegen für Bestandteile eines abgekarteten Spiels halte.
 
Ui, eine Verschwörung! :D
War die Größe der Zielgruppe überhaupt Kriterium laut Ausschreibung oder sonstiger Bestimmungen? Ich habe nur im Gedächtnis, dass es um Anbieter- und Programmvielfalt ging.
 
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