Wenn man bedenkt dass die Leute ihr Urteil über die Gegenwartsmusik auf den derzeitigen deutschen Radio-Mainstream gründen ist es kein Wunder, dass sich bis auf ein paar Selbstversorger im Netz niemand mehr ernsthaft für populäre Musik interessiert. Es sind halt die Kids, die dem Chartdruck erliegen und das Popgeschäft irgendwie am Laufen halten, aber die hören ja kaum noch Radio.
Mit dem was aus dem Radio quillt erreicht man sowieso niemanden mehr, weil man so einem Brei keinen Menschen für Musik begeistern kann. Das geht nur mit Genrekanälen, so weit sie auch immer definiert sein mögen.
Die gängige Radiomacherphilosophie markiert ohnehin einen fatalen Irrweg. Die dominierenden Kompromissprogramme für jüngere Semester, die es allen irgendwie recht machen wollen und im Endeffekt völlig identisch klingen stehen schon bald ohne Hörer da, weil aufs UKW-Radio bereits in Kürze niemand mehr angewiesen sein wird. Die Leute werden sich das nur so lange antun wie unbedingt nötig.