mehr-privatradio
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Entschuldigt bitte für diesen Beitrag, weil das Thema weniger mit Radio zu tun hat als mit TV. Trotzdem hat es etwas mit Radio zu tun, weil man genau das gleich auch im Radiobereich vorstellen könnte. Ich hoffe das es die Radiobranche von solchen extremen Veränderungen verschont bleibt.
Wann wird aus dem ersten Spartensender im Hörfunk ein Telequizradio. Ich denke zum Beispiel an Musiksender die zu sms-radio werden könnten wie z.b ein Technoradio, hiphopradio oder Rocksender. Es ist echt schade um die wenigen Sender die nur eine bestimmte Musikrichtung spielen.
Hier erstemal die Meldung aus dre Südddeutschen Zeitung.
Die Idee schien im Trend zu liegen – und doch waren die Mitarbeiter entsetzt. Geradezu enthusiastisch hatte das Team um die deutsche MTV-Chefin Catherine Mühlemann in Berlin gepriesen, was aus dem dazugekauften Musiksender Viva Plus werden könne: ein Telefonquizsender nach dem Vorbild von Neun Live.
Der Münchner Mitmachkanal ist höchst profitabel. Im Mai übernahm der Fernsehkonzern ProSiebenSat1Media AG den Sender für 155 Millionen Euro.
Das betroffene Personal von Viva Plus in Köln erfuhr vor acht Wochen, was die MTV-Spitze sich da für sie ausgedacht hat. Die Antwort: ein klares Nein.
Kündigung per Du
Die wenigen Mitarbeiter und ihr Betriebsrat lehnten das Angebot zum „Betriebsübergang“ und die Zukunft im angeblichen Paradies des Telefon-TV ab. Am Dienstagmittag wurde ihnen gekündigt – schriftlich, aber per Du.
Es läuft nicht gerade rund nach der Übernahme des deutschen Musikfernseh-Imperiums Viva durch den Pop-Globalisierer MTV, der zum amerikanischen Medienmulti Viacom des rüstigen Seniors Sumner Redstone, 82, gehört.
Die Deutschen zeigen sich renitent, was der ehrgeizigen MTV-Spitzenmanagerin Mühlemann sicher schon mehr als einmal die Laune verdorben haben muss.
Beim einstigen Hauptsender Viva, der in Spitzenzeiten 260 Angestellte bezahlte, sitzen in Köln die letzten 15 ihre Kündigungsfrist ab. Viva-Betriebsratsvorsitzender Thomas Diekmann ist seit dem heutigen Mittwoch freigestellt.
Sein Mandat läuft allerdings weiter. Das Programm wird längst vom MTV-Management in Berlin gesteuert. Bekannte Eigenproduktionen wie Fast Forward mit Charlotte Roche wurden ausgemustert.
Längst laufen eilig untertitelte Konservenshows aus dem amerikanischen MTV-Programm. Statt Fast Forward heißt es neuerdings: lame backward. Offenbar haben die in Köln verdrängten Viva-Macher Kontakt zur Düsseldorfer CDU-FDP-Landesregierung aufgenommen.
Es soll bereits Gespräche mit dem neuen Medienstaatssekretär Thomas Kemper gegeben haben. Die SPD-geführte Vorgängerregierung war sich sicher, in den Gesprächen mit den Viacom-Verantwortlichen in New York weitgehende Standortgarantien erhalten zu haben. Das war offenbar ein Trugschluss.
Die neue Düsseldorfer Regierung wird wenig ausrichten können – allenfalls böte sich das Druckmittel an, im nordrhein-westfälischen Kabelnetz mittelfristig auf eine für MTV und Viva ungünstigere Senderzuweisung zu bestehen.
Der falsche Weg
Der Standort Köln spielt für den MTV-Konzern – entgegen allen öffentlichen Beteuerungen – offenbar keine Rolle mehr. Auch der Kindersender Nick, den Viacom am 12. September mit US-Erfolgsserien wie Danny Phantom, SpongeBob – Schwammkopf oder Backwardigans – Die Hinterhofzwerge startet, wird in Berlin ansässig sein.
Bei Viva Plus wurden am 11. Juli 17 Sendungen durch ein Telefonquiz ersetzt, das die Münchner Produktionsfirma Call Active zuliefert.
Trotz schwarzer Zahlen wird so mit Viva Plus wohl ein ganzes Senderkonzept geopfert. Gemeinsam mit 350.000 Fans machte Viva Plus Fernsehen nach dem Motto „Du entscheidest“. Wer wollte, konnte nicht nur zuschauen, sondern via SMS oder Internet sogar selbst auf den Bildschirm kommen.
Kein Wunder also, dass sich der Fan-Widerstand im Netz schon formiert hat: unter www.derfalscheweg.de.
Wann wird aus dem ersten Spartensender im Hörfunk ein Telequizradio. Ich denke zum Beispiel an Musiksender die zu sms-radio werden könnten wie z.b ein Technoradio, hiphopradio oder Rocksender. Es ist echt schade um die wenigen Sender die nur eine bestimmte Musikrichtung spielen.