WDR-Check: Intendant stellt sich Publikum und Kritikern

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Wenn es stimmt, dass vorwiegend Stellen aus derVerwaltung abgebaut werden sollen, dann ist das ja erst einmal einer richtigen Erkenntnis geschuldet: Der Wasserkopf ist zu groß, also muss man Wasser ablassen.
In der dpa-Notiz dazu habe ich gelesen, dass der WDR nach der BBC der (personell) größte Sender Europas sei. Das wirft - vor dem Hintergrund des Sebndegebietes und der Hörerzahlen -hinsichtlich der Programmqualität, der Effizienz und der Finanzierung schon ein paar Fragen auf.
 
Verwaltung und Produktion stehen auf der Streichliste.
Einerseits meistert der WDR fast ein Drittel der ARD-Angebote, andererseits könnte er durch Kunst-Verkauf erst einmal rund 3 Mio. EUR einnehmen...
 
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In der dpa-Notiz dazu habe ich gelesen, dass der WDR nach der BBC der (personell) größte Sender Europas sei.
Wobei die Frage immer ist, in welcher Einheit man das misst, nach Mitarbeiter, nach Einnahmen, nach Programmausstoß, nach Vermögen - und dann wieder differenziert, ob mit oder ohne Tochtergesellschaften, freien Mitarbeitern, programmbezogene Geschäftstätigkeit, Geschäftstätikeit außerhalb des Programmauftrags...

Zum Beispiel wird der mdr nicht automatisch schlank dadurch, dass man dort die ganze Technik in eine privatrechtliche Tochtergesellschaft ausgelagert und diese zu 49% an die NDR-Tochter Studio Hamburg verkauft hat, weswegen diese Mitarbeiter, anders als bei anderen Anstalten nicht in der nominellen Mitarbeiterzahl auftauchen.

Und zweitens kennen viele "internationale Vergleiche" meist nur Großbritannien. Denn sonst müsste man beim Recherchieren ja womöglich Quellen lesen, die in einer anderen Sprache als Deutsch oder Englisch verfasst sind. Wobei in diesem Fall auch ein Blick in die Wikipedia reicht, um ungeachtet meiner obigen Einschränkung zumindest eine grobe Hausnummer zu ermitteln:
  • WDR: 4210 MA, 1350 M€/a, davon 1140 M€/a aus Rundfunkgebühren
  • ZDF: 3600 MA, 1814 M€/a aus Rundfunkgebühren
  • BBC: 23.000 MA, 4782 M€/a, davon 3 061 M€/a aus Rundfunkgebühren
  • RTVE: 6500 MA, 1200 M€/a
  • France Télévisions: 19.980 MA, 3140 M€/a
  • ORF: 4280 MA, 933 M€/a, davon 596 M€/a aus Rundfunkgebühren
  • SRG SSR: 6900 MA, 1313 M€/a, davon 985 M€/a aus Rundfunkgebühren
Für die Anstalten etwa in Polen oder Russland habe ich auf die Schnelle keine Zahlen gefunden, aber es würde mich wundern, wenn dort weniger Leute arbeiten als beim WDR. Wenn der WDR wirklich 500 Stellen abbauen sollte, wird er diesbezüglich nur noch knapp über dem SWR liegen.
 
Theoretisch müsste ein Programm, das man für nur zehn Hörer herstellt, den gleichen personellen Aufwand erfordern, wie ein Programm für 100.000 Hörer. Das heißt, mit der Zahl seiner Hörer kann der WDR die Menge seiner Mitarbeiter udn mitarbeiterinnen kaum erklären. Mit der Qualität des Programmes auch nicht, das haben wir hier ja schon hoch und runter diskutiert, also mit was dann?
Ich sage es euch: Mit den Einnahmequellen. Wo nämlich das Geld da ist, da kann man sich auch was (Personal) leisten. Und wenn die Einnahmen automatisch (Rundfunkgebühr) fließen, dann ist der Personalaufbau über die vielen Jahrzehnte eben keine Überraschung mehr, sondern einfach nur menschlich.
 
Radio Luxemburg hatte nur 100 Mitarbeiter. Trotzdem hatten sie unter Frank ein zweistündiges Abendmagazin, dass das heutige Morgen- sowie Mittagsmagazin von WDR 2 in Informationsumfang und -qualität locker in den Schatten stellte.
 
Danke fotoralf für den Link. Hier steht es schwarz auf weiß erklärt:

Parkinsonsches Gesetz schrieb:
"
Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.
– und nicht in dem Maß, wie komplex sie tatsächlich ist"
 
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Interessant ist, dass WDR 2 im aktuellen Trailer für den nächsten WDR-Check (25.02.2015) die Kritik einer Hörerin aus der ersten Sendung ("Es laufen immer die aktuellen Hits, und die werden so lange gespielt, bis man sie nicht mehr hören kann" - wonach tosender Beifall des Publikums zu hören ist) eingepflegt hat.
 
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Jaja, WDR 5 kann nix passieren?!
(...) Wie schon bei Monika Piel klaffen indes zwischen den Qualitätsschwüren und der Quotenpraxis tiefe Schluchten. Derzeit fürchten beispielsweise die Redakteure von WDR 5 um die Qualität ihres Programms. Der Nachmittag soll irgendwie fluffiger werden, heißt es, und das Meinungsmagazin „Politikum“ stehe zur Eindampfung an. Statt viermal die Woche frech eine halbe Stunde auch klare Meinungen zuzulassen, soll künftig nur noch eine Stunde pro Woche drin sein. Noch sind es nur Pläne, die da durchs Haus wabern, aber gut klingen sie erst einmal nicht. (...)
:wall:
 
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Diese Kritik ist mir etwas zu pauschal. Für WDR 2 stimmt es zwar mittlerweile leider, für WDR 5 aber (noch) nicht.

Wie das fluffige WDR 5 Nachmittagsprogramm in Zukunft wohl aussehen wird?
 
Wie das fluffige WDR 5 Nachmittagsprogramm in Zukunft wohl aussehen wird?
Kiraka raus, mehr LebensArt garniert mit etwas Leo(nardo) to go und fertig ist der neue 3 Stunden lange Nachmittag. Oder der Kinderfunk wird komplett auf die Strecke 19-20 Uhr gelegt, Politikum steht ja dem Bericht zufolge auch auf der Abschussliste.
 
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Hiermit entziehe ich dem WDR das Recht, Anteile meiner Rundfunkgebühren zu erhalten! 5 Radiosender und nicht einer dabei, der auch nur annähernd ein sympathisches Programm gestaltet! Pfui!
 
WDR 5 bringt doch keine Werbung. Warum geht man dort jetzt ran? Reicht Schrott Live, WDR 2 und WDR 4 nicht aus für den Dudelfunk? Bei WDR 5 wurde schon in der Vergangenheit qualitativ eingespart, ist aber das beste WDR-Programm und rechtfertigt neben WDR 3 noch die Gebühren.
 
@Geizkragen: Ich hätte vielleicht gutes Unterhaltungsradio schreiben sollen. Wortradio können sie ja schon...auch wenn mir da das Deutschlandradio lieber ist als WDR5 über weite Strecken.
 
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