Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Im Telekom Netz mit LTE ist online Radio tatsächlich brauchbar. Ich habe selber LTE von der Telekom und weiß deshalb aber auch wie teuer das ist. Billigere Tarife, oder Netze weisen größere Lücken auf. Und auch in vollversorgten Gebieten gibt es indoor bei mir regelmäßig LTE Empfangslücken.

Stream on lehne ich ab, da es den Wettbewerb der (Radioprogramm)Anbieter verzerrt und meine Programme nicht dabei sind. Stichwort: Netzneutralität.
 
Gerade heute bei satnews.de gelesen. Die Diskussion ob man DAB + braucht oder nicht geht hier in NRW wieder von vorne los. Die Lokalfunker wollen am liebsten am jetzigen System festhalten. Nur können sie nicht weil zu viele Leute schon DAB + Radios haben. Die LFM und Radio NRW bringen zwei unterschiedliche Studien zum Thema DAB + in den nächsten Monaten raus. Anstatt zu diskutieren sollten die oberen Damen und Herren lieber überlegen wann sie ihre Programme auf DAB + aufschalten damit denen die Hörer nicht weglaufen. Obwohl sollen die Hörer doch von Radio NRW weglaufen denn jetzt gibt es ja genug Abwechslung auch bei uns in NRW; denn wer schaltet schon gerne von DAB + wieder zurück auf UKW? War am Samstag mal bei Saturn in Düsseldorf dort gingen DAB + Radios weg wie warme Brötchen.
 
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Dem kann ich nur zustimmen, mein S7 ist seit über einem Jahr fest auf "Only 4G" gestellt. Den letzten Aussetzter eines Streams hatte ich im Dezember bei der Übergabe von TelekomDE zu T-Mobile NL an der Grenze auf einer Fahrt nach Amsterdam. Ansonsten egal ob ause'm Ruhrpott Richtung Osnabrück oder nach NL kann man dank AndroidAuto Funktion ohne Stream Abrisse Internetradio im Auto genießen.
Und seit StreamOn beläuft sich das monatlich Verbrauchte Volumen auf im Schnitt 50GB, wobei meist 4 bis 6GB der im Tarif enthalten 12GB übrig bleiben.
Ab 1.3. werden auch Private Streamserver mit aufgenommen, ab dann wird mobil Satradio gestreamt dank Linux Reciever. Dann braucht man nicht mehr den Umweg über einen Youtube Livestream gehen.
 
@Heinbloed

Helfen Aluhüte wirklich gegen schäbigen AAC-Sound?

Und wenn ja, hast Du noch paar mehr Aluhüte, damit sich die Fachleute der europäischen Rundfunkanstalten, die 2009 aufwendigst und verblindet (nicht verbloedet) DAB+ getestet haben und zu einem Ergebnis kamen, das sich mit meinen Erfahrungen aus den Jahren 2012-2017 im Großen und Ganzen deckt, auch welche aufsetzen können? Vielleicht auch einen für den viel zu früh verstorbenen Gerhard Stoll? Offenbar alles Irre, Nichtskönner, Verwirrte etc.

Und die Erde ist eine Scheibe. Oder so.
 
Ja, ich gebe dir recht. Ich habe es wohl nicht verstanden.
Schön war die Zeit, als die ganze Familie vor dem Nordmende-Radio saß, und innigst auf das nächste Rauschen wartete.

Und bitte, mach hier keinen neuen Fred auf:
natürlich ist die Erde eine Scheibe, ts, ts, ts

Dann also eine schöne Zeit, auf in die Fünfziger
 
Das Nordmende-Radio war gewiss noch mono und rauschte auf UKW also nur, wenn der Sturm die Antenne auf dem Hausdach abgeknickt hatte oder so.

Im Ernst: warum prollst Du hier herum? Zum Thema hast Du offenbar nichts beizutragen. Also troll Dich.

Und in den 50ern würde ich tatsächlich gerne mal Urlaub machen. Hätte da zwei Orte, die ich gerne mal in "ungeschändetem" Zustand besuchen würde. Schade, geht ja nicht. Vielleicht auch besser so. Sonst kommt man noch mit falschrum aufgesetztem Kopf zurück wie bei Spaceballs, wenn Schrotti einen beamt.
 
Es gibt ja hier zwei Argumentationslinien „contra“ DAB+. Jene, die das (oder ihr) Geschäftsmodell kommerziellen terrestrischen Rundfunks gefährdet sieht und jene, bei der es um die technische Qualität geht.
Und bei letzterem liegt DAB+ teils weit hinter dem aktuellen Status quo und dem technisch möglichen - das ist messbarer und belegbarer Fakt, der sich nicht wegdiskutieren lässt.
Auch wenn die Behauptung im Raum steht, dass es „so toll klänge“ und „alle so begeistert seien“.
Jeder, der tatsächlich mit der technischen Umsetzung zu tun hat wird das bestätigen können.
So, wie es gemacht wird, ist es eine nette hilfstechnologie, um den DLF in unterversorgten Gebieten hören zu können, um dann, wenn der Empfang mobil wieder besser ist, auf UKW zurückzuwechseln. Das wird bei anständigem Breitbandmobilfunknetzausbau auch irgendwann obsolet...

Und was nützen mir Zusatzprogramme mit vorrangig netter Musik, wenn die Qualität derer der ersten Webstreams von vor ungefähr 20 Jahren gleicht? Weiter oben wurden Kassetten (und deren IEC) genannt... eine 30 Jahre alte Kassette kann heute noch eine bessere, nachweisbare (!) Qualität in puncto Signalgüte aufweisen als ein DAB+-Programm <112 kbps.
Mit Eile vorwärts zurück in die Steinzeit! Wer so ein technisches Konzept als Ersatz für das Bestehende fordert kann eigentlich auch gleich wieder die Mittelwelle wollen. Und wie schön weit man da mit einer Sendeanlage kommt (Kostenersparnis!). Was in England und Italien teils auf DAB veranstaltet wird ist zumindest sehr viel näher an AM als an UKW.

Wäre es auch der neue heiße Scheiß, wenn wir statt 1080p wieder 576i, also PAL-SD-Fernsehen einführen, schön digital in niedrigstmöglichem MPEG4, dann mit zwar 80 statt 40 Programmen, mit den Argumenten „geil“, „neu“, „billiger“, „mehr Auswahl“, „das andere ist Steinzeit“, „nahezu DVD-Qualität“, „ihr habt alle keine Ahnung, ICH seh‘s doch“?

Musik in dem Klang? Dann spiele ich das gleiche Zeug doch lieber aus einer kuratierten Sammlung oder von Spotify aus, alles in Datenraten die locker das doppelte von DAB+ aufbieten können und damit zumindest die Chance auf saubere Wiedergabe ermöglichen. Und die Nachrichten des DLF gibt‘s da auch auf Abruf.

Ich habe ein DAB (alt)-Radio. Hatte Interesse. An meinem damaligen Wohnsitz zwei Bouquets der öffentlich-rechtlichen vorhanden, damals mit 160 kbps MP2. Ausprobiert, verglichen, UKW gehört.
Das kann, so wie es ist, entweder nur scheitern oder eine nicht unerhebliche Gruppe zu Nichthörern machen, wird nicht mindestens das gesamte örtliche UKW-Band zuzüglich einiger Zusatzprogramme in mindestens identischer Qualität abgebildet.
 
Ich finde es schon interessant, dass jeder hier inzwischen "herumtrollt", der sich für DAB+ einsetzt. Ich könnte jetzt eine dreiseitige Abhandlung über die Vorteile des digital-terrestrischen Hörfunks schreiben. Ich konzentriere mich auf die für mich wesentlichen persönlichen Faktoren:

1. An meinem Wohnort (Landeshauptstadt Wiesbaden) gibt es tatsächlich ein einziges Programm, das mittels RDS in der gesamten Stadt auf UKW störungsfrei hörbar ist: HitRadio FFH. Bei allen anderen gibt es je nach Lage Störungen beim Mobilempfang, häufig durch Mehrwegeempfang (Wiesbaden ist hügelig). Ganz schlimm ist es z.B. bei den Programmen des Hessischen Rundfunks, die nicht über eine zusätzliche Stadtfrequenz verfügen. Überall zischelt oder rauscht es, und zwar auf jeder Frequenz. Ein unerträglicher Brei, der mich jahrzehntelang genervt hatte.

2. Ich höre häufig Deutschlandfunk Kultur und Bayern 2. Deutschlandfunk Kultur geht hier in Wiesbaden auf der Frequenz 107,2 ca. 2 km störungsfrei um den Mast Mainz-Kastel, im übrigen Stadtgebiet hat man entweder Gleichkanalstörungen (EinsLive Ederkopf oder SWR3 Kettrichhof), hinzu kommen Interferenzen durch Nachbarfrequenzen (SWR4 Haardtkopf auf 107,1 und hr4 Heidelstein auf 107,3). Im Auto zwischen Wiesbaden und Frankfurt ist das Programm auf 20 km gar nicht zu hören.

Der BR hat dankbarerweise für das Rhein-Main-Gebiet einen Sendestandort für DAB+ aktiviert, der bei UKW fehlt: Den Hahnenkamm bei Alzenau. Dank diesem kann man erstmals Bayern 2 störungsfrei terrestrisch im Autoradio hören.

3. Ja, neben den Qualitätsprogrammen lasse ich mich auch mal berieseln. Deutschlandfunk Nova, Radio Bob (endlich ebenfalls störungsfrei), Schwarzwaldradio, auch mal lulu.fm, egoFM und Puls sind Programme, auf die ich nicht mehr verzichten möchte.

Allgemein zur Technik: Dass viele Programmanbieter noch mit Magerbitraten senden, liegt nicht an der Technologie DAB+, ebenfalls nicht der noch schlechte Empfang in einigen Regionen, in denen die Netze noch nicht ausgebaut sind. Man könnte frequenzeffizient dank Gleichwelle jedes popelige Loch durch Repeater oder Füllsender füllen. UKW kann das nicht. Selbst den in einigen Regionen fehlenden Overspill könnte man durch Gleichwellensender schaffen, was aber nicht überall politisch gewollt ist.

DAB+ ist wesentlich effektiver und effizienter als UKW, es ist dank Gleichwellenprinzip und Störungsfreiheit bei gutem Netzausbau (Reflektionen sorgen für Empfangsverbesserung statt wie bei UKW zu Störungen) wesentlich angenehmer zu hören. Über die wesentlich günstigeren Verbreitungskosten bei DAB+ rede ich hier erst gar nicht, das betrifft ja nicht mich persönlich.

Daher habe ich UKW um 2013 auf dem Technikfriedhof beerdigt, der Austausch meiner Geräte hat mich hier gut 300 Euro gekostet, es hat mich nicht ruiniert. Ich habe dafür nun eine große Programmvielfalt in endlich guter, rauschfreier Qualität. Vor allem im Auto weiß ich das zu schätzen.

Das ist meine Message, und die werde ich weiter tragen und immer wieder und immer, immer wieder. Bis zum Tag, an dem UKW auch hier in Deutschland abgeschaltet wird. Danke für die Aufmerksamkeit :)
 
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@Radiotor: Äh, eine kleine (nicht ganz ernst gemeinte) Frage: Wenn Du 2013 UKW auf dem Technikfriedhof begraben hast, woher weißt Du dann, dass nur ein einziges Programm in Wiesbaden mit RDS störungsfrei empfangbar ist ;)?
 
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@Radiotor: Äh, eine kleine (nicht ganz ernst gemeinte) Frage: Wenn Du 2013 UKW auf dem Technikfriedhof begraben hast, woher weißt Du dann, dass nur ein einziges Programm in Wiesbaden mit RDS störungsfrei empfangbar ist ;)?

Hihi....da sich die UKW-Radioszene in Wiesbaden bis auf eine Ausnahme seit 2013 nicht mehr verändert hat, muss ich es gar nicht erst neu ausprobieren. Oder willst du etwa damit sagen, es müsste doch eigentlich gar nichts mehr empfangbar sein, da ich es begraben hatte :D.
 
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@Der Radiotor
Es widerspricht dir ja niemand in all deinen Punkten, bis eben auf den einen mit der Qualität. Dort wird wider besseren Wissens der geneigte Hörer schlicht und ergreifend verarscht, belegbar! Und das ist der eigentlich traurige Punkt, denn DAB+ könnte auch klangtechnisch durchaus die Revolution sein, für das man es anpreist. Aber dafür muss man das vor allem auch Wollen. Und das liegt nicht nur an den Sendern selbst.
Ich hatte kürzlich ein "Music 8000" von Grundig zum austesten in den Fingern und war in vielerlei Hinsicht, durchaus auch positiv überrascht. Zum einen ist es eines der wenigen Radios, welche auf UKW genauso gute Empfangsleistungen hinlegt, wie man es von herkömmlichen UKW-Radios gewohnt ist. Bei UKW/DAB-Kombigeräten ist das ja eher selten der Fall. UKW fällt da meistens hinten runter. Und zum anderen förderte hier der direkte Vergleich UKW/DAB interessantes zutage, denn das ist nur ein Mono-Radio. R.SA klingt zum Beispiel per DAB+ durchaus akzeptabel, trotz der mikrigen 56 kbps. Man hat dort wahrscheinlich auch lange genug herumgeschraubt und probiert, bis man das klanglich soweit hatte. Schaltet man nun aber mit eben jenem Grundig-Radio von DAB+ auf UKW hört man sofort einen Unterschied. UKW klingt trotz Mono voller und auch weicher - in Summe angenehmer. Wenn man nur DAB hört, fällt einem das nicht weiter auf. Per UKW hört man aber halt sehr deutlich, dass es auch anders und besser geht. Noch deutlicher werden die Unterschiede, wenn man die neuen Lokal-Muxxe in Sachsen bemüht und sich einen direkten Vergleich Energy Sachsen auf DAB und UKW zu Gemüte führt...
Es ist ohnehin nicht nachvollziehbar, was die Sender da für einen Murks per DAB+ zulassen. Jeder Webstream von Radio XYZ hat inzwischen mehr Bitrate und bessere Qualität als das was man da per DAB+ in die Luft bläst. Fragt man die Sender selbst, kommt in der Regel Achselzucken oder gar keine Antwort auf die Frage, warum man den zweitwichtigsten Verbreitungsweg nach UKW so stiefmütterlich behandelt. Das Abgreifen der Webstreams wird aus bekannten Gründen noch auf längere Zeit vor allem mobil illusorisch bleiben, zumindest für den Durchschnittsverbraucher. Bleibt also nur DAB+ übrig, jedenfalls vorerst.
 
Ich formuliere es mal vorsichtig: Radio hat für mich schon lange nichts mehr mit gutem Klang zu tun (öffentlich-rechtliche Kulturwellen ausgenommen). Es gibt doch praktisch keinen Sender, der die Dynamik der Musik nicht plattkomprimiert, mit seltsamen Stereoeffekten belegt, Hall drauflegt, etc etc... Das ist alles Murks. Auf UKW kommt dann Rauschen und Zischeln hinzu, auf DAB+ der AAC-Magerbitraten-Blechsound. So what, zum Hintergrundgedudel reicht beides.

Möchte ich Musik in allen Facetten genießen (auch klanglich genießen), werde ich mit Sicherheit kein Radio hören. Auch kein UKW.

Für mich ist DAB+ aber ein eindeutiger Mehrwert: ich kann Programme hören, die ich auf UKW nur stark verrauscht oder gar nicht empfange. DLF und DLF Kultur sind hier auf UKW z.B. ungenießbar. Hier empfinde ich die Datenrate auf DAB+ als ausreichend. Bayern 2 ist mir mit 96kbps zu knapp, aber wenn der BR im Frühjahr seine Ensembles umstrukturiert und endlich Bayern 1-Regionalversionen vom bayernweiten Ensemble in die regionalen verschiebt, erwarte ich mir hier Verbesserung.

Ich höre aber auch Private mit Magerbitraten an: aktuell z.B. auf DAB+ die Top666 der Rockantenne, das ist klanglich grottig, unterhält mich aber wunderbar, weil mir die Musik taugt und ich sie mir selber nicht besser/interessanter hätte aussuchen können, und übrigens auch kein Algorithmus oder KI von Spotify.
 
Du hast die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Für dich bin ich ein Troll, für mich bist du ein ewig "Gestriger".
Sind wir jetzt quitt?
Dürfte kaum für's Thema sinnvoll sein, das aufzuwiegen. Der "ewig Gestrige", der ich dann halt bin, ist so weit erwachsen geworden, dass er Technik als reinem Selbstzweck nichts mehr abgewinnen kann. Er prüft, welche Neuerung wirklich sinnvoll ist und entscheidet dann, sie zu nutzen oder halt auch nicht.

Audiotechnik war ich immer aufgeschlossen gegenüber. Ich bin nicht sentimental, wenn es um die LP geht. Ich erkenne die CD, so nicht stupide brachial gemastert, als das bessere und vor allem viel bequemere Medium an, zumindest solange sie noch technisch auslesbar ist (da hat die LP Vorteile, irgendwie abspielbar wird sie immer sein). Ich nutze seit ca. 20 Jahren MP3 und habe keine Probleme damit, denn schon bei 192 kBit/s LAME 3.93.1 kann ich auch mit großer Mühe normalerweise keinen Unterschied mehr zum Original hören (andere behaupten, dies auch noch bei 320 kBit/s zu können). 1991 habe ich VHS-HiFi als hochqualitatives Medium für 8-Stunden-Aufnahmen eingesetzt, heute haben diese Aufnahmen hohen dokumentarischen Wert. Und 1991 kaufte ich mir (damals noch Schüler) ein schweineteures Tapedeck mit Dolby S, ich wollte den damals neuesten Rauschkiller einfach haben. Ich besaß in meinen heftigsten Zeiten 4 (vier) DAT-Recorder, weils einfach so viel besser war als die olle Kompaktkassette. Ich ärgerte mich mit den Kinderkrankheiten der Sony-Dreimotoren-DATs herum und blieb dem Medium wegen der Vorteile treu. Ich war offenbar einer der ersten Heimanwender, der vom externen A/D-Wandler (dem im Sony-DAT) bitgenau digital in den PC konnte - zu Zeiten von Windows 98. Der DAT wurde dazu sogar noch umgebaut, damit er nicht nur 48 kHz, sondern auch 44,1 kHz samplen konnte.

Audio, das durch meine Anlage lief, war in einigen öffentlich-rechtlichen Anstalten auf Sendung. Bei Werner Reinke lief einmal auf hr1 ein Vinyl-Umschnitt, den ich daheim erstellt hatte, weil der Titel in dieser Version im hr-Archiv fehlte. Das geht nur, wenn man einigermaßen up-to-date ist mit der Technik.

Seit 1993 höre ich Radio via Satellit, ich besaß einst DSR- und später ADR-Tuner, weil ich so an die Welt des Radios rankam. Mit ADR war ich bei einigen Anstalten (MDR, hr, SWR) klanglich sehr unzufrieden, das ging bis zum Sommer 2003 so, als der MDR durch eine skurrile Panne auf einen Fehler stieß, den ich aufgrund meiner Hör-Erfahrung und bescheidenen technischen Einblicke auf "Endkunden-Seite" bereits Jahre vorher vermutet hatte. Nachdem MDR und SWR deswegen (nicht wegen mir!) die Coderparameter änderten und der hr es nicht tat, stieß ich den Prozess beim hr an - des besseren Klanges wegen. Nach einer Testphase mit hr3 wurden dann alle hr-Wellen umgestellt, das Ergebnis war intern überzeugend.

Seit 1999 habe ich auch DVB-S zum Radiohören in Benutzung, seit ca. 2009 DVB-C am zweiten Wohnort. Warum? Weil es besser ist als UKW, sowohl hinsichtlich Vielfalt als auch bei den deutschen Öffi-Programmen hinsichtlich Audioqualität.

Böte mir DAB einen Mehrwert hinsichtlich Programmvielfalt und Klangqualität, hätte ich auch DAB-Geräte im Besitz, vielleicht nicht selbst, aber bei meinen Eltern. Da die nüchterne Bestandsaufnahme des DAB-Mehrwertes bei meinem Radio-Nutzungsverhalten ("stationärer Hörer") im Unterschied zu @Der Radiotor sehr vernichtend ausfällt und da sich DAB nach anfangs echt besserer Qualität verglichen mit den allermeisten UKW-Empfangssituationen zu einer meist klanglichen Katastrophe entwickelt hat, verzichte ich. Und weil die technische Qualität inzwischen so miserabel ist, werde ich auch nicht aufhören, das zu benennen, denn Gewöhnung bedeutet an dieser Stelle: Rundfunk künftig nur noch in einer Qualität, die seit den 1950er Jahren überwunden war. Und damit nicht mehr nutzbar für mehr als nur Nebenbeihören.

Ich bin mir bewusst, dass DAB anders könnte. Aber dieser Konjunktiv nutzt nichts, real parametrisiert man das System meist in einer beschämend schlechten Audioqualität. Und das nicht nur bei den Dudlern, egal ob öffentlich-rechtlich oder privat, sondern viel zu oft auch bei den "gehobenen Programmen".

Ob ein qualitativ minderwertiger Rundfunk unbedingt das "Zeichen der Zeit" sein sollte, bezweifle ich.

Ich höre häufig Deutschlandfunk Kultur und Bayern 2.
DLF Kultur immerhin mit 112 kbps HE-AAC. Etwas steril wirkend in den Höhen, bei manchen Titeln ist das wirklich störend für mich, aber für Mobilempfang halte ich das auch für völlig ok. Zumal die SBR-Fake-Höhen irgendwie vom Codec bissl abgesenkt werden, zumindest war das vor einigen Jahren so, als ich mir das mal genauer anhörte und ansah.

Bayern 2 nur mit 96 kbps HE-AAC. Das war enttäuschend, da hatte ich mir gerade bei diesem Programm vom BR doch mehr erhofft (nämlich wirklich 144 kbps LC-AAC). Der Klang geht für unterwegs ok, wie ich selbst mit der Berliner Version (gleiche Bitrate, Codec steht auch in München im Funkhaus) in einem Skoda-Werksradio testen konnte auf einer Fahrt zur Kurzwellenstation Nauen. Wir hatten Bayern 2 laufen, nicht allzu laut, sondern so, dass man es gut hören konnte. Ja, das ist für diesen Zweck ok. Und Bayern 2 kann einiges an Qualität retten, weil deren das Audiospektrum erhaltende dezente Processing (wohl immer noch Jünger d07) die Spektralbandreplikation nicht so irritiert, wie es typisches heutiges Krawallprocessing mit dynamischer Mehrband-Bearbeitung täte. Also: sauberes Signal rein - besserer Output des Codecs.

Aber Mobilempfang ist nicht die einzige Art der Hörfunknutzung. Das bitte nicht vergessen.

Ich halte es für nicht zielführend, besseren Empfang gegen schlechtere Audioqualität aufzuwiegen. Es mag dort, wo UKW-Empfang fast gar nicht störungsfrei geht (übrigens ist das auch in Berlin-Zentrum so, die UKW-Tuner werden vom Fernsehturm regelrecht zugestopft, es rauscht und zischelt und in Ostberlin geht das RBB Kulturradio nur schlecht, das gilt da schon als "Fernempfang"), ja erstmal ganz nett sein, formal störungsfreien DAB-Empfang zu haben, aber gibt man sich damit schon zufrieden, fällt man alljenen in den Rücken, die ernsthafteres vorhaben, die also z.B. eine Radiosendung zu Hause im Wohnzimmer hören wollen. Dazu braucht man dann eine höhere Qualität. Wenn wir die Magerbitraten bei DAB durchgehen lassen (zumindest bei den Öffis), liegt die Hemmschwelle niedriger, uns auch die DVB-Versionen qualitativ zu kastrieren. In Norwegen ist das bereits geschehen: 64 kbps HE-AAC auf Satellit bei der NRK, schauderhaftes Geklirre, egal ob Pop auf NRK mP3 oder Klassik auf NRK Kassisk, absolut unbrauchbar.

Der BR hat dankbarerweise für das Rhein-Main-Gebiet einen Sendestandort für DAB+ aktiviert, der bei UKW fehlt: Den Hahnenkamm bei Alzenau. Dank diesem kann man erstmals Bayern 2 störungsfrei terrestrisch im Autoradio hören.

3. Ja, neben den Qualitätsprogrammen lasse ich mich auch mal berieseln. Deutschlandfunk Nova, Radio Bob (endlich ebenfalls störungsfrei), Schwarzwaldradio, auch mal lulu.fm, egoFM und Puls sind Programme, auf die ich nicht mehr verzichten möchte.

Deine Empfangssituation liefert ja tatsächlich ein wichtiges Argument pro DAB: mehr Programme empfangbar, darunter sogar welche, die Dich interessieren. Ich muss respektieren, dass Dir die Audioqualität dabei offenbar egal ist (es geht da vor allem um den BuMu und egoFM, Puls hat ja wenigstens noch 96 kBit/s) - mir wäre sie es nicht. Da müsste es schon ein für mich sehr wichtiges Programm sein (wie einst DT64), dass ich mich mit klanglichen Katastrophen zufriedengeben würde (damals Mittelwelle!). Ich würde heute eher verzichten.

Dass viele Programmanbieter noch mit Magerbitraten senden, liegt nicht an der Technologie DAB+
Natürlich nicht, zumindest nicht auf dem direkten Wege, dass man nicht mehr Bitrate verwenden könnte. Indirekt aber schon: DAB ist in seiner spektralen Effizienz eine Katastrophe (bei EEP 3-A ca. Faktor 9 schlechter als DVB-C bei der Kanalausnutzung), weil man den Fokus auf stabilen Mobilempfang gelegt hat. Das ist ja auch völlig ok, wenn man ein terrestrisches Rundfunksystem entwickelt. Nur - ich wiederhole mich - sind die Nettobitraten von DAB am ehesten noch zu den rundfunkpolitischen Gegebenheiten der 1980er Jahre passend, nicht aber zu den heutigen. Man bräuchte überall die doppelte bis dreifache Zahl an Muxen, um in anständiger Audioqualität arbeiten zu können. Ich bezweifle, dass es künftig da noch große Verbesserungen geben wird. Es ist ja "bloß Radio". Man setzt den Leuten den kratzigen Sound vor, erklärt die Kritiker zu Aluhutträgern und belässt es dabei. Höchstens von manchen Öffis erhoffe ich mir da noch eine Verbesserung, am ehesten vom BR.

Ich habe dafür nun eine große Programmvielfalt in endlich guter, rauschfreier Qualität.
Und nochmal: "rauschfrei" ist nicht das einzige Kriterium für anhörbare Audioqualität. Nicht nur von mir weiß ich, daß dezentes konstantes Hintergrundrauschen als wesentlich weniger lästig empfunden wird verglichen mit den dynamischen Artefakten zu niedriger Bitraten.

Bayern 2 ist mir mit 96kbps zu knapp, aber wenn der BR im Frühjahr seine Ensembles umstrukturiert und endlich Bayern 1-Regionalversionen vom bayernweiten Ensemble in die regionalen verschiebt, erwarte ich mir hier Verbesserung.
Ich hoffe auch. Das wäre großartig. Was ich von BR Klassik auf DAB kenne, ist für mich jenseits jeglicher Diskussion. Die Vorteile einer digitalen Übertragung ohne die Nachteile wahrnehmbarer Artefalke.
 
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Ich habe dafür nun eine große Programmvielfalt in endlich guter, rauschfreier Qualität. Vor allem im Auto weiß ich das zu schätzen.
Aha, rauschfrei. Im Auto. Und die Motorgeräusche? Die Windgeräusche? Das Rollgeräusch der Reifen? Die Geräusche des Verkehrs um Dich herum? Ich vermute, Du leidest ganz schön beim DAB-plus-Hören im Auto.
 
@FeTAp61:
Ich weiß ja nicht, in welchen Panzern du für gewöhnlich unterwegs bist, aber mein Auto (kein besonderes) ist bei üblichen Geschwindigkeiten vergleichsweise leise, und wenn dann brummt es eher als dass es hochfrequent zischelt, und da einem die Hochtöner aus kaum einem Meter entfernt von vorne direkt ins Ohr tröten und im Standard-Setup gerne auch etwas überbetont sind, hört man Rauschen (v.a. wenn es beim Mobilempfang unregelmäßiger Art ist) sowie ständiges Umschalten zwischen Stereo und Mono meiner Erfahrung nach schon ziemlich deutlich. Nebenbei erwähnt: natürlich ebenso Artefakte von DAB+ im Hochtonbereich.
Nun muss man bei UKW unterscheiden zwischen der Handvoll Programme, die dank ordentlicher Sendernetze auch wirklich vielerorts weitgehend astrein empfangbar ist, und all den anderen Programmen, die auf nachkoordinierten Funzeln senden und schon beim ersten Häusereck hinterm Sender zu zischeln beginnen.
 
Es gibt ja hier zwei Argumentationslinien „contra“ DAB+. Jene, die das (oder ihr) Geschäftsmodell kommerziellen terrestrischen Rundfunks gefährdet sieht und jene, bei der es um die technische Qualität geht.
Und bei letzterem liegt DAB+ teils weit hinter dem aktuellen Status quo und dem technisch möglichen - das ist messbarer und belegbarer Fakt, der sich nicht wegdiskutieren lässt.
Und es wäre schon viel gewonnen, wenn die Diskutanten diese zwei Linien nicht immer wieder absichtlich miteinander vermischten.

Im übrigen finde ich, daß Radiowaves' großartigem Beitrag #6940 nichts hinzuzufügen ist. Sollte die Mär vom Ewiggestrigen oder gar Aluhutträger wirkungsvoll entkräften. Aber wer Letzteres schon sicher weiß, braucht ja sowieso keine Argumente mehr...

Wäre es auch der neue heiße Scheiß, wenn wir statt 1080p wieder 576i, also PAL-SD-Fernsehen einführen, schön digital in niedrigstmöglichem MPEG4, dann mit zwar 80 statt 40 Programmen, mit den Argumenten „geil“, „neu“, „billiger“, „mehr Auswahl“, „das andere ist Steinzeit“, „nahezu DVD-Qualität“, „ihr habt alle keine Ahnung, ICH seh‘s doch“?
Das ist eine absolut berechtigte Frage. Und die Antwort fällt leider nicht gut für den Stellenwert des Hörfunks aus. Während beim Fernsehen die Bildschirme immer größer werden und die Pixelzahl (und damit die nötige Informations-Übertragungsrate) in aberwitzige Regionen getrieben wird, scheint es vielen egal zu sein, wenn für Tonübertragungen immer mehr Bits eingespart werden.
 
@DPITTI Ich kenne mich zwar mit der Technik nicht aus, aber gibt es denn bei gleicher Software und gleichen Lautsprechern Klangunterschiede bei USB-Sticks? Ich dachte, die greifen nur die Nullen und Einsen ab und leiten sie in den PC und dort klingt dann dank Fehlerkorrektur bei schlechtem Empfang alles gleich. Kann mich aber auch irren (halte es auch für wahrscheinlich beim Thema Technik) und freue mich auf eine interessante Erklärung!
Nein das leigt wahrscheinlich an den USB Sticks. Natürlich kann man das schon hören. Aber irgendwie fehlen dort mir Persönlich die Höhe und das ist eben meistens bei den Sendern unter 72 KB zu hören. Wie gesagt ist meine Meinung aber das hört man ehrlich wenn man ein Dab+ Radio daneben stellt.
 
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Das ist eine absolut berechtigte Frage. Und die Antwort fällt leider nicht gut für den Stellenwert des Hörfunks aus. Während beim Fernsehen die Bildschirme immer größer werden und die Pixelzahl (und damit die nötige Informations-Übertragungsrate) in aberwitzige Regionen getrieben wird, scheint es vielen egal zu sein, wenn für Tonübertragungen immer mehr Bits eingespart werden.
Naja, wenn man schon den Vergleich zum Fernsehen macht, dann sollte man schon einen Blick auf die Historie werfen. Nachfolger des Analog-TV waren DVB-T und DVB-S, und die waren alles andere als High-End. Es gab zur Einführung von DVB-T und selbst bei manchem Kanal über DVB-S (wo etwas mehr Kapazität verfügbar war) genug Leute, die dem Analogfernsehen nachtrauerten, weil sie dem Klötzchen-Fernsehen nichts abgewinnen konnten. Das ist heute natürlich anders, aber auch beim TV gab es einen Prozess, der nicht von heute auf morgen vonstatten ging.

Beim Hörfunk geht die Entwicklung generell etwas zäher. Und man sendet nicht mit solchen Magerbitraten, weil man die Hörer quälen möchte, sondern weil man halt in der momentanen Umstiegsphase, in der mit DAB+ nichts verdient ist, die Kosten möglichst gering halten möchte, gleichzeitig aber eine gewisse Programmvielfalt erreichen will. Und so sehr ich dem Beitrag von Radiowaves zustimmen möchte, so sehr muss man leider sagen, dass selbst die heute eingesetzten Magerbitraten den meisten Leuten genügen dürften. Die verlinkte Studie zeigt ja nicht nur das, was Radiowaves schreibt, sondern umgekehrt auch, dass selbst 64kbps AAC+ (das dürfte ungefähr dem entsprechen, was bei 72-80kbps DAB+ mit Slideshow netto raus kommt) noch 75% der "Nichtexperten" zufrieden stellt, und 96kbps AAC+ sogar 88%. Und ja, es geht hier um Ottonormalhörer, nicht um Klangfetischisten (nicht negativ gemeint, ich bin ja selber einer).

Die Frage, die bleibt: schafft es wenigstens der öffentlich-rechtliche Rundfunk, in einer zu UKW ebenbürtigen Klangqualität zu senden (mindestens das, was beim DRadio momentan eingesetzt wird), zumindest ab dann, wenn UKW tatsächlich dereinst abgeschaltet werden soll? Dann wäre es für mich ok.
Privatsender werden sich immer marktwirtschaftlichen Gesetzen unterwerfen, und wir leben in einer Zeit, in der Menschen lieber aufgetaute Fertigbackwaren kaufen, weil sie 5 cent billiger sind als die frisch gebackenen Waren der lokalen Bäckerei. Also habe ich wenig Erwartung. Da müsste sich beim Hörfunk schlechter Klang schon nachweisbar in schlechteren Quoten äußern.
 
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Nein das leigt wahrscheinlich an den USB Sticks.

Wie sollte das möglich sein, solange die gleiche Software decodiert? Es geht doch hier um DAB-Empfangssticks? Wenn die korrekt funktionieren, kommt da immer der gleiche Datenstrom raus. Wenn sie nicht korrekt funktionieren, klingt e snicht irgendwie "schlechter", sondern spielt gar nicht ab oder hat Aussetzer oder Knackgeräusche oder sowas. Nicht aber subtile Veränderungen am Klang. Da sähe ich nur eine Einflussmöglichkeit über unterschiedliche Stromaufnahme der Sticks bzw. unterschiedliches Stromaufnahme-Verhalten und dadurch Rückwirkungen bis in die Analogabteilung des beteiligten Wandlers. Müsste man dann wirklich präzise analysieren, inkl. Messungen eingestreuter Rauschspannungen auf die 5-Volt-Leitung.

Im einfachsten Fall nimmt man sich mehrere DAB-Sticks, die angeblich unterschiedlich klingen, speichert das Live-Programm ab (auf mehreren Rechnern parallel mit den unterschiedlichen Sticks), decodiert das AAC in der Software des eigenen Vertrauens (Vorsicht: nacktes AAC geht meist schief, weil sich DAB-AAC und filebasiertes AAC innerlich unterscheiden, es wird dann mit falscher Tonhöhe ausgespielt, man muss beim Abspeichern des Stick-Outputs ein Containerformat wählen, in dem noch die entsprechenden Informationen drinstehen) und vergleicht die erhaltenen PCM-Files nach samplegenauer Synchronisation in einem Mehrspur-Audioeditor (ein File intervieren, dann beide Files zu je 100% summieren - muss Stille rauskommen).

Mit dieser Methode kann man auch nachweisen, das z.B. Winamp 5.x und VLC die Spektralbandreplikation bei HE-AAC leicht unterschiedlich decodieren. Der Unterschied ist aber letztlich nicht der Rede wert.

(Klar, ich kenne die Geschichten, wonach unterschiedliche CD-R (und auf unterschiedlichen Laufwerken gebrannte CD-R) trotz bitgenau identischem Output unterschiedlich klingen sollen. Und dass Streaming (natürlich von unreduzierten Daten) besser klänge als CD. Und dass man den Unterschied zwischen unterschiedlichen Kabeln an der S/PDIF-Schnittstelle hören können soll - bei wiederum nachgewießenermaßen bitgenau identischem Output. Die HiFi- und HighEnd-Szene ist voll mit solchen Aussagen, mag sich dann abe rungern mit verblindeten Tests auf den Zahn fühlen lassen. Im Rundfunk-Bereich (bei dortigen Tonmenschen) habe ich sowas noch nie gehört und ich verweise es auch bis zum Beweis des Gegenteils ins Reich der Fabeln.)

Und man sendet nicht mit solchen Magerbitraten, weil man die Hörer quälen möchte, sondern weil man halt in der momentanen Umstiegsphase, in der mit DAB+ nichts verdient ist, die Kosten möglichst gering halten möchte, gleichzeitig aber eine gewisse Programmvielfalt erreichen will.
Ich hoffe, Du behältst Recht, zumindest bei den öffentlich-rechtlichen.

Die verlinkte Studie zeigt ja nicht nur das, was Radiowaves schreibt, sondern umgekehrt auch, dass selbst 64kbps AAC+ (das dürfte ungefähr dem entsprechen, was bei 72-80kbps DAB+ mit Slideshow netto raus kommt) noch 75% der "Nichtexperten" zufrieden stellt, und 96kbps AAC+ sogar 88%.
Der Form halber einige Korrekturen.

Die im Test angegebenen Bitraten waren DAB-Bruttobitraten. Die zugehörigen netto-Bitraten lagen entsprechend niedriger (ca. 10% weg wegen Fehlerkorrektur und dann noch PAD weg). Bei 64 kBit/s waren es 57,9 kBit/s netto und 1,07 kBit/s X-PAD sowie 1,33 kBit/s PAD total. Kamen also 56,6 kBit/s netto-Audio raus. Bei heutigen Slideshows wäre es entsprechend weniger - oder andersherum betrachtet, man bräuchte eher 68-70 kBit/s (also knapp unter der Stufe 72 kBit/s), um die damalige Qualität zu erreichen. Eventuell kommen einem inzwischen auch etwas bessere Codecs etwas unterstützend zu Hilfe.

Zur Lesart der Bewertung: es gab keine binäre Entscheidung "zufrieden" / "nicht zufrieden" bei den einzelnen Testfiles. Es waren dann auch nicht 75% oder 88% der testhörenden Laien "zufrieden". Die Testhörer (egal ob Experte oder Laie) bekamen Kopfhörer auf und dieses Tool vorgesetzt: https://www.audioresearchlabs.com/step/

Statt A B C ging das halt bis H oder so, jede Qualitätsstufe, die man von einer Person bewerten liess, hatte ihren Play-Button. Und ihren "Qualitäts-Schieber". Und da kommen die angegebenen Prozente her. 88% heißt nicht "88% der Laien sind zufrieden", sondern im Mittelwert bewerten alle Laien, die dieses File gehört haben, es zu 88% verglichen mit der Referenz.

Wenn der Rundfunk (zumindest der öffentlich-rechtliche) nicht nur von "Hörbehinderten" gezahlt werden und für sie nutzbar sein soll, kann ein "Laien-Test" aber nicht ausschlaggebend sein. Damit schlösse man einen Teil des zahlenden Volkes von der Nutzung des Rundfunks aus. Solche bizarren Rechtfertigungen wie das sich-auf-die-niedrigstmöglichen-Standards-Berufen können sich wirklich nur Menschen ausgedacht haben, die mit Rundfunk, Klang, Akustik und akustischer Ästhetik nichts zu tun haben. Und damit haben sie sich meiner Auffassung nach die Entscheidungsfähigkeit in diesem Bereich verwirkt.

Da müsste sich beim Hörfunk schlechter Klang schon nachweisbar in schlechteren Quoten äußern.
Ob es dazu Untersuchungen gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Vom Soundprocessing kennen wir aber z.B. aus den USA den Begriff des "Listener Fatigue". Hier wird er auch bei Datenreduktion eingesetzt https://en.wikipedia.org/wiki/Listener_fatigue - es fehlen überall zitierfähige Quellen.

Ich erinnere mich nur gerade daran, wie ich einer radiobegeisterten Bekannten (junge Frau) vor etwa 10 Jahren eine Mix-CD zusammenstellte. Was drauf war, weiß ich nicht mehr, aber sie schrieb mir begeistert, dieser Klang wäre sensationell und ihr Player würde "1411 kBit/s" anzeigen. Klar, CD-Standard also. In diesem Fall auch aus nicht reduziertem Quellmaterial. Sowas kannte das Mädel offenbar gar nicht...
 
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Ich habe jedenfalls Heute wieder gehört wie der Klang unterschiedlicher nicht sein kann. Bedarf stell ich sehr gerne Aufnahmen Bereit per Pn. Besonders mies hat sich das Schwarzwald Radio am Stick vom Klang gezeigt. Und bevor hier auch gemeint wird ich Trolle. Na dann sollte mir hier gerne der Unterschied bewiesen werden. Fakt ist Dab+ am USB Dab+ Stick klingt zum kotzen. Wobei mich Persönlich Dab+ schon länger nicht mehr als Alternative interessiert, da es für mich dort nichts mehr gibt was ich höre. Einziger Vorteil die tragbaren Radios haben gute Empfänger. Ausländische Anbieter hören sich auch viel besser an als der Bundesmux. Bin zwar kein Dab+ Gegner bloß hat die Programm Anzahl was ich gehört habe auf 1 Sender minimiert. Dafür brauche ich dann kein Dab+ mehr. Deshalb benutze ich schon länger wieder Ukw. Wenn es dann Dab+ sein muss nur noch der NDR.
 
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Über welche Software läuft denn der Stick? Ein Stück Datenstrom kannst Du ja gerne mal hier anhängen. Dann können wir ggf. mal schauen, ob wenigstens die Integrität stimmt, also sich PAD daraus auslesen lässt.

Und wie äußert sich der miese Klang? Und verglichen wozu?
 
Ich habe Aufnahmen gemacht mit D.Radio oder auch mit Total Media 3.5. Nun hat mir schon jemand in einen anderen Forum geschrieben das es wohl an der Software liegt. Mit den Dab Player hörte ich selbst kein Unterschied. Ok hänge sofern ich wieder am Pc bin ein Schnipsel mit an. Klar kann der Klang mit tragbaren Empfängern nicht verglichen werden. Leider hat sich mein Grundig entsorgt. Muss mal sehen was da kaputt gegangen ist. Bekomme die Kiste nicht mehr an.
 
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Hier mal einige Aufnahmen mit dem Programm D.Radio. Man hört aber sehr wohl Unterschiede vom Klang. Mit MP4 hört das sich noch etwas besser an. Liegt wahrscheinlich an der Software da es so kein Spaß ist Digitalradio zu hören. Aber wie gesagt mit dem Dab Player hört das sich noch besser an. Am besten klingt für mich mit dem Stick noch Radio B2 Ukw und SSL Dab+.
 

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