AW: Arabella Linz - Erfolg oder Mißerfolg?
@fessler:
Danke für die Reaktion! Trotzdem ist das für mich kein Grund, so einen ungelungenen Musikstil zu fahren, wie er seit einiger Zeit auf Radio NÖ gefahren wird: aus dem deutschsprachigen Schlager-Bereich nur lauter 10, 15, 20 Jahre alte Titel, die man schon nicht einmal beim Anklingen mehr hören kann (aktuellere Titel in der Untertagsprogrammierung nahezu vollkommen ausgeblendet), internationale Hits und teilweise auch "modernere" Titel, die sich aber auch nicht so recht einfügen wollen und schließlich weit zu viele, meist abgedroschene Oldies, die auch die bestimmende Gesamtklangfarbe sind: so ein ur-abgedroschener und ausrangiert klingender Oldie-Sound der 70er. Meiner Erfahrung nach ist dies absolut keine gelungene Gesamtmusikfarbe für die von mir letztens angesprochene typische "Ö-Regional-Hörerschicht", die doch auch für Radio NÖ der erste Adressat sein müsste, und die sich in NÖ in ihren musikalischen Bedürfnissen grundsätzlich nicht von anderen Bundesländern unterscheidet. Es ist eine Tatsache, dass andere ORF-Regionalradios weit besser und angenehmer "klingen". Ein Vergleich:
- OÖ: Obwohl die Musikprogrammierung eigentlich nur um eine Nuance anders ist als in NÖ, klingt Radio OÖ in seiner Gesamtmusikfarbe weit angenehmer, runder und v.a. weit weniger abgedroschen als RNÖ! Ich denke, dass sich hier die Verantwortlichen Obermayr/Waldenberger mit den Musikredakteuren einig sind, dass man zwar hauptsächlich bekannte "Ohrwürmer" bieten will (bzw. sich dem - letztens besprochenen - allgemeinen Trend bis zu einem gewissen Grad beugen muss), aber damit nicht auf ein nicht mehr anhörbares ausschließliches Kompromiss-Niveau abrutschen will. Die Musik auf Radio OÖ ist durchaus anhörbarer und angenehmer als die auf Radio NÖ (ich habe gerade zwischen 15 und 16 Uhr Radio NÖ gehört, und jetzt seit 16 Uhr Radio OÖ - ein musikalisch angenehmer Umstieg!).
- Salzburg: Hier ist die Musikprogrammierung noch um mehr als eine Nuance anders in NÖ - aber äußerst angenehm zu hören! Neben bekannten Titeln laufen aus den verschiedenen Genres doch auch einige "unbekanntere" Titel durch, die die Gesamtmusikfarbe auffrischen, interessant machen und nicht im Entferntesten eine gewisse Abgedroschenheit aufkommen lassen. Neben allgemeinen Kriterien oder Trends zur Musikprommierung sollte eben auch das Gespür der Musikredaktion noch immer eine gewisse Rolle haben, die im Studio Salzburg mit Christa Röhsler ausgezeichnet besetzt ist!
- Burgenland: Auch hier merkt man den allgemeinen Trend, jedoch lässt man das Musikprogramm auch hier nicht auf ein ausschließliches Kompromiss-Niveau abrutschen. Wie ich Herrn Loidl kenne, weiß er aus vielen direkten Kontakten mit Hörern sehr gut was die Leute auch sonst noch so gerne hören. Und er selbst möchte sich das Musikprogramm wahrscheinlich auch noch anhören können!
Anders ist es leider in NÖ: So ca. von 2001 bis Mitte 2003 hat musikalisch schon einmal ein frischer Wind geweht. Meines Wissens unter Beiziehung von den Herren Moser/Felice war in dieser Zeit das Musikprogramm wirklich nicht schlecht. Leider wurde es dann sukzessive immer mehr auf das Niveau umgebaut, was ich eben anschaulich zu beschreiben versuchte und man sich nun seit zwei, drei Jahren auf Radio NÖ tagtäglich anhören muss (ein Umschalten auf andere Bundesländer tut oft sehr wohl!).
Ich denke mir immer: Eine Orientierung an der Musikprogrammierung z.B. von Radio OÖ würde Radio NÖ sehr gut tun und wohl nicht gleich ein Quotentief bedeuten - im Gegenteil vielleicht sogar!!!