Also wenn die "Freiheiten", die sich Ben nachts nimmt, für die ARD-Verantwortlichen und ihrer Vorstellung von einem Tagesprogramm zu revolutionär sind, dann hat der ARD-Hörfunk multiple Führungsprobleme.
Ich habe keinen einzigen anstößigen Programmpunkt bei Ben gehört.
Darum geht es wohl auch nicht, aber - jetzt leihe ich mir mal eine Formulierung bei einem ehemaligen Innenminister - "ein Teil dieser" nächtlichen Telefonate
"würde die Bevölkerung verunsichern".
Für Alle, die Ben Streubel
noch nie gehört haben (aufgrund einer allgemeinen SWR3- oder ÖRA-Allergie oder wegen seltsamer Angewohnheiten wie "nachts schlafe ich immer"
) und auch
zur Huldigung des heute geburtstagsfeiernden Moderators habe ich mir erlaubt
zwei seiner nächtlichen Interaktionen einmal exemplarisch ranzuhängen. Eine aus dem letzten Sommer, die sehr schön zeigt, daß er sich gerne auf Gespräche einläßt, bei denen auch er nicht ganz genau weiß, wo diese hinführen. (So habe ich ihn auch einmal bei einem nächtlichen Telefonat erlebt: er klopft kurz ab, ob und was es als thematischen Anknüpf-Punkt für ein Gespräch "auf der Antenne" gibt, das die hörenden Nachteulen irgendwie unterhalten könnte - und mehr nicht). Der zweite Anhang ist keine zwei Wochen alt.
Ich bin überzeugt, daß er nachts ein offeneres (und auch toleranteres) Publikum hat, daß es einfach eine spezielle Nacht-Atmosphäre gibt, die manches ermöglicht, was tagsüber einfach nicht funktionieren würde (wie seine Telefonate mit dem ziemlich durchgeknallten Bäcker an zwei Tagen der Woche um kurz nach drei Uhr oder Bsp. "Domian" - ob der tagsüber "funktioniert" hätte?), aber natürlich wäre auch tagsüber auch zwischen Werbung, journalistischen Beiträgen usw. gerne etwas mehr Experimentierfreude und Offenheit zum Nutzen der Hörenden angesagt.
Die
Michael Spleth und Michael Reufsteck, die für mich Ben Streubel an den anderen Tagen der Woche sinnvoll und am besten ergänzen (im Gegensatz zu allen Anderen), nehmen deren spezielle Spiele und persönliche Aktionen
in deren Tagessendungen zum Teil ja mit (wie bspw. die wunderbare "Hitfabrik"). Ausführlich habe ich mich vor einem dreiviertel Jahr zu alledem geäußert (siehe ganz unten), interessanterweise - finde ich - ist alles noch aktuell (nur daß es Bennis "Saxophon lernen in zehn Jahren" mittlerweile nicht erst seit Monaten, sondern nun mehr einem vollen Jahr gibt - Nachhör-Link: siehe dort). Auch eine Aktion, die natürlich nicht in erster Hinsicht dem wirklichen Saxophon-Lernen dient, sondern vor allem
wirklich gute nächtliche Unterhaltung bietet.
Das findet Udo auch:
Udo Lindenberg veröffentlicht seine Biografie und geht wieder auf Tour. Hier spricht er u.a. über seine besondere Beziehung zum Radio:
www.radioszene.de
Derjenige, mit dem er diesen Saxophon-Kurs bietet, ist übrigens der Saxophonist von Udo Lindenberg. Wenn man dann Ben Streubels Wikipedia-Seite entnimmt: "Streubel sitzt jährlich in der Jury des „Panikpreises“ der Udo-Lindenberg-Stiftung zur Förderung von Nachwuchsmusikern." und aus oben verlinkten Radioszene-Interview mit Udo Lindenberg entnimmt: "
Udo Lindenberg: Ich bin ja bekanntlich eher die NACHTigall, als die frühe Lerche, daher höre ich viel Radio nachts. Logisch die „ARD-Popnacht“ mit Ben Streubel von SWR3, da liegt sofort eine prickelnde Stimmung in der Luft. Bei dieser Stimme kann man ja gar nicht mehr einschlafen. Cooler Sender…" Dann ist da wohl vermutlich eine Verbindung vorhanden.
Der Fleißigste in punkto Erfindungen von regelmäßig wiederkehrenden Rubriken ist und bleibt jedoch Ben Streubel. Er hat mittlerweile seit mehreren Monaten einmal wöchentlich in der Nacht von Montag auf Dienstag die Reihe "Saxophon lernen in 10 Jahren". Dort wird ein "saxophonhaltiges" Pop-Lied als "Lernstück" genommen, um es mit dem Saxophonisten Noah Fischer (der, wie gerne betont wird, u.a. für "Udo Lindenberg" arbeitet und Teil von "Yello" ist) dieses Stück auf Alt- oder Tenor-Saxophon über etwas Telefonähnlichem gespielt, verziert, ausgearbeitet. Nachzuhören hier:
https://noahfischer.rocks/media-audio-ard-popnacht/ auf der Homepage des Herrn Fischer -
https://noahfischer.rocks
Ohne Namen musiziert tief in der Nacht (umzu 3 Uhr?) auch öfters ein angeblicher Bäcker in einer angeblichen Bäckerei, der so oft neben der Spur ist, in dem was er erzählt, daß ich daran nur deswegen "glauben" kann, weil man sich so jemanden nicht ausdenken kann. Ein Hobby-Autor liest öfters willkürlich eine Seite aus dem SciFi-Buch vor, das er gerade schreibt. Und unabhängig von den Rubriken ist keiner der Moderatoren (und auch nicht die eine Moderatorin) so fleißig im Telefonieren mit Hörenden mit Ben Streubel.
Die Nacht-Mischung ist für mich perfekt, wenn nach drei oder vier Nächten Ben Streubel, dessen Stimme, weil leicht etwas schnarrend, irgendwann etwas anstrengend wirkt, dann Michael Reufsteck mit seiner freundlichen Art und seiner "Braunschen Röhre" und Michael Spleth mit seiner tollen Stimme und seinen netten Spielchen den Rest der Woche gestalten.
Mehr zu den anderen Protagonisten:
Das sollte jeden Tag so klingen, und nicht nur alle paar Wochen für fünf Stunden. Natürlich muss man dafür nicht "verrückt spielen", man kann durchaus im Format bleiben und mal was draus machen. Die Resonanz ist an solchen Tagen fast immer sehr positiv und die Leute freuen sich sogar wenn mal...
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@EMC :thumbsup::thumbsup::thumbsup: Vielen, vielen Dank!!! :thumbsup::thumbsup::thumbsup:
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Also, auch von mir: alles Gute zum Geburtstag, lieber Ben Streubel, und hoffentlich noch viele "Erste-Wochen-Hälften"-Nächte mit Dir...