Für die Szene zur Info ein aktuelles Interview aus dem Intranet des BR:
Interview mit Wolfgang Aigner zur B2 Reform:
Im neuen Jahr wird vieles anders: In Bayern 2 wird der Nachmittag neu gestaltet. Damit sollen mehr Zuhörerinnen und Zuhörer dauerhaft gebunden werden. Unter anderem wird dann täglich eine Stunde Talk auf dem Programm stehen. Die Vorbereitungen dazu laufen auf vollen Touren. BR-INTRANET sprach mit Programmbereichsleiter Wolfgang Aigner über die bevorstehenden Veränderungen.
BR-INTRANET: Vieles wird neu im Bayern 2-Radioprogramm ab dem 7. Januar. Was genau ist geplant?
Wolfgang Aigner: Neu wird im Wesentlichen der Nachmittag in Bayern 2, denn wir haben festgestellt, dass die sehr erfolgreiche Reform vor viereinhalb Jahren vor allem am Vormittag zu einem stetigen Hörerzuwachs geführt hat, wir aber am Nachmittag keine Hörer hinzugewinnen konnten. Im Gegenteil. Deswegen werden wir den Nachmittag jetzt umstellen: Wir werden den Kinderfunk von einer sehr kinderunverträglichen Zeit von derzeit 14.05 Uhr auf den frühen Abend verlegen, weil wir gesehen haben, dass es angesichts von Mittagsbetreuung und Ganztagsschulen nicht mehr sinnvoll ist, RadioMikro um diese Tageszeit zu senden. 18.30 Uhr ist künftig der Zeitpunkt, zu dem wir diese Sendung für die Kinder anbieten. Um 19.05 Uhr folgt dann der Jugendfunk, das hat auch eine innere Logik, hier eine Zäsur im Programmfluss zu machen. Davon ausgehend haben wir dann gesagt, wir wollen nach der RadioWelt am Mittag zunächst mal mit wechselnden Magazinen und Sendungen von eher allgemeinem Interesse in den Nachmittag einsteigen.
BR-INTRANET: Was wären denn so Beispiele für wechselnde Magazine?
Wolfgang Aigner: Wir werden am Montag das Reisemagazin von Margot Litten einsetzen. Am Dienstag wird es die "Bayern 2-Favoriten" geben, eine komplett neue Sendung, in der die Fachredaktionen Empfehlungen abgeben für CDs, Sachbücher, Romane, Hörbücher und so weiter. Am Mittwoch werden wir den meiner Meinung nach bisher zu sehr am Wochenende versteckten "Breitengrad", also die halbstündige Reportage unserer Auslandskorrespondenten, neu verpackt mit Weltmusik aus der jeweiligen Gegend, einsetzen. Am Donnerstag gibt es aus der Kulturkritik Empfehlungen für kulturelle Veranstaltungen am Wochenende und am Freitag ziehen wir den altbekannten RadioMax, also die Kabarett- und Kleinkunstsendung, von jetzt 16 Uhr auf 14 Uhr vor.
BR-INTRANET: Eine neue Schiene also von 14 bis 15 Uhr - aber auch danach wird sich ja einiges ändern.
Wolfgang Aigner: Ja. Wir werden um 15.05 nach den Nachrichten noch mal eine knappe halbe Stunde RadioWissen senden. Wir wissen vom Vormittag, dass das ein Format ist, das bei den Bayern 2-Hörern sehr gut ankommt. Auf 15.30 Uhr vorgezogen wird, weil ja die 18.30 Uhr-Schiene künftig vom Kinderfunk belegt wird, die Erstsendung der Nahaufnahme, die am Abend wiederholt wird. Damit sind wir bei 16 Uhr und da kommt etwas, was wir als den eigentlichen Kern dieser Neuerungen am Nachmittag betrachten: Wir wollen künftig nicht mehr nur einmal die Woche wie bisher eine Talkshow machen, sondern jeden Werktag und am Sonntag. Das ist ein sehr ambitioniertes Projekt, aber die Erfahrung bei anderen Sendern lehrt, dass sich solch ein Format sehr gut in das Umfeld anspruchsvoller Wellen wie Bayern 2 einfügen lässt.
BR-INTRANET: Gerade der neue Talk klingt in der Tat nach einem sehr ehrgeizigen Projekt, hinter dem wahrscheinlich ein großes Team steckt.
Wolfgang Aigner: Es ist im Wesentlichen das Team der Unterhaltungsredaktion, die ja inzwischen zur Bayern 2-Zentralredaktion gehört. Die Kolleginnen und Kollegen sind seit Wochen mit Feuereifer dran, dieses sehr aufwendige Vorhaben vorzubereiten. Insgesamt wollen wir aber das gesamte Projekt, das wir den "Neuen Nachmittag" nennen, kostenneutral gestalten. Es wurde deshalb, von einzelnen Moderatoren abgesehen, kein zusätzliches Personal akquiriert, sondern wir versuchen, diesen "Neuen Nachmittag" mit den vorhandenen Mitteln und Menschen zu bestreiten.
BR-INTRANET: Wie wurden denn die Moderatoren ausgesucht? Gab es ein Casting?
Die neue Moderatorenriege für den Talk
Wolfgang Aigner: Wir haben speziell für den Talk um 16 Uhr gezielt verschiedene Mitarbeiter angesprochen, weil wir, die wir hier in der Verantwortung stehen, uns einbilden, soviel vom Radiomachen zu verstehen, dass wir da schon die richtige Auswahl treffen konnten. Es wurden überwiegend Kolleginnen und Kollegen engagiert, die sowieso schon bei Bayern 2 arbeiten. Das sind Norbert Joa und Achim Bogdahn, die bisher schon diesen Talk am Donnerstag in Bayern 2 gemacht haben. Das ist aber auch Stefanie Heinzeller, die als Tagesgespräch-Moderatorin einen sehr guten Namen hat und auch bei Bayern 2-Hörern bestens positioniert ist. Zusätzlich "gekauft" haben wir Ursula Heller. Wir freuen uns sehr, dass wir sie für uns gewinnen konnten, weil sie sich beim Bayerischen Fernsehen in der Münchner Runde als glänzende "Talkerin" profiliert hat. Und außerdem kommt noch Stefan Parrisius von Antenne Bayern hinzu. Er arbeitet ja schon seit vielen Jahren nebenbei auch beim Bayerischen Fernsehen als Ghostwriter im Hintergrund und jetzt soll er, nachdem er bei der Antenne gekündigt hat, zeigen, dass er auch das Bayern 2-Format "drauf" hat, und ich bin überzeugt, dass er das tut.
BR-INTRANET: Es gibt aber Menschen im BR, die sich fragen, warum wir jemanden von extern einkaufen, wenn wir doch genügend gute Leute im Haus haben? Oder anders gefragt: Was ist der Grund, ausgerechnet ihn zu nehmen?
Wolfgang Aigner: Erfahrung. Ganz einfach. Er soll ja künftig auch einmal die Woche das Tagesgespräch moderieren weil er sowohl Erfahrung in den so genannten Phone-in-Shows als auch in solchen Eins-zu-Eins-Gesprächen wie bei unserer Talkshow hat. Das sind Sendungen, die er jahrelang gemacht hat und wir haben uns die sehr sorgfältig angehört. Man soll auch bitte nicht so tun, als ob alles nur niveaulos wäre, was bei den Kolleginnen und Kollegen im Privatfunk läuft. Speziell bei Stefan Parrisius ist das nicht der Fall, und davon abgesehen sollte man sich auch generell vor zu viel Arroganz gegenüber den Kollegen vom Privatfunk hüten, denn einer der prominentesten Bayern 2-Moderatoren, nämlich Christian Klos, ist auch einer, den ich vor Jahren woher geholt habe? Von der Antenne. Und er ist in bester Gesellschaft mit den vielen anderen BR-Kolleginnen und Kollegen, die einen Privatradio-Hintergrund haben.
BR-INTRANET: Frage zum Inhalt des Talks: Was sind denn für Gesprächspartner zu erwarten?
Wolfgang Aigner: Die kommen aus allen Bereichen. Wir wollen nicht nur die Promis oder die Showstars. Es sollen ganz einfach Leute sein, die etwas zu erzählen haben, das für unser Bayern 2-Publikum interessant und spannend ist. Das heißt: wir reden mit dem Theaterintendanten aus München genau so wie mit dem Landwirt aus Niederbayern, der sich für Amnesty International engagiert. Bei den circa 250 Menschen, die wir im Jahr interviewen wollen, muss einfach die Bandbreite sehr groß sein.
BR-INTRANET: Viel Neues also im Bereich "Wort". Wird sich auch bei der Musik was verändern?
Wolfgang Aigner: Die Musik, die in Bayern 2 derzeit läuft, wird, das darf man aus der MediaAnalyse schließen, vom Publikum recht gut akzeptiert. Sie ist ein Format, das kaum oder gar keine Schnittmengen aufweist mit anderen Programmen, so dass wir da, glaube ich, richtig liegen. Was wir jedoch zusätzlich in die Magazine wie die RadioWelten oder das Notizbuch und auch in die neuen Nachmittagssendungen mit einbringen wollen, ist ein bisschen mehr Weltmusik, um die Anhänger dieser Stilrichtung zu entschädigen, die vielleicht den Weltempfänger vermissen werden.
BR-INTRANET: Das klingt alles insgesamt nach einem wesentlich homogeneren Konzept für den Nachmittag. Bisher ist es ja eher so, dass häppchenweise im Halbstunden- oder Stundenrhythmus verschiedene Zielgruppen angesprochen werden.
Wolfgang Aigner: Zielgruppen, die sich sogar gegenseitig ausschließen: Bis jetzt ist es doch so, dass wir uns erst an Kinder wenden, dann sprechen wir die erwähnten Fans von Weltmusik an, anschließend wenden wir uns mit unseren Wiederholungen - zum Beispiel von Hörspielen oder Nachtstudio-Sendungen - an Menschen, von denen wir erwarten, dass sie eigentlich abends gezielt das Programm einschalten. Dieses Vorgehen hat sich negativ in den MA-Zahlen niedergeschlagen. Und das ist nicht gut, auch wenn man bei Bayern 2 nicht unbedingt auf die Quoten achten muss. Aber ich möchte mindestens unser Stammpublikum bei der Stange halten und es nicht so sehr verschrecken, dass in großem Maße die selben Menschen, die uns am Vormittag hören, am Nachmittag einfach aus- oder umschalten.
Interview: Antje-Susan Pukke
Interview mit Wolfgang Aigner zur B2 Reform:
Im neuen Jahr wird vieles anders: In Bayern 2 wird der Nachmittag neu gestaltet. Damit sollen mehr Zuhörerinnen und Zuhörer dauerhaft gebunden werden. Unter anderem wird dann täglich eine Stunde Talk auf dem Programm stehen. Die Vorbereitungen dazu laufen auf vollen Touren. BR-INTRANET sprach mit Programmbereichsleiter Wolfgang Aigner über die bevorstehenden Veränderungen.
BR-INTRANET: Vieles wird neu im Bayern 2-Radioprogramm ab dem 7. Januar. Was genau ist geplant?
Wolfgang Aigner: Neu wird im Wesentlichen der Nachmittag in Bayern 2, denn wir haben festgestellt, dass die sehr erfolgreiche Reform vor viereinhalb Jahren vor allem am Vormittag zu einem stetigen Hörerzuwachs geführt hat, wir aber am Nachmittag keine Hörer hinzugewinnen konnten. Im Gegenteil. Deswegen werden wir den Nachmittag jetzt umstellen: Wir werden den Kinderfunk von einer sehr kinderunverträglichen Zeit von derzeit 14.05 Uhr auf den frühen Abend verlegen, weil wir gesehen haben, dass es angesichts von Mittagsbetreuung und Ganztagsschulen nicht mehr sinnvoll ist, RadioMikro um diese Tageszeit zu senden. 18.30 Uhr ist künftig der Zeitpunkt, zu dem wir diese Sendung für die Kinder anbieten. Um 19.05 Uhr folgt dann der Jugendfunk, das hat auch eine innere Logik, hier eine Zäsur im Programmfluss zu machen. Davon ausgehend haben wir dann gesagt, wir wollen nach der RadioWelt am Mittag zunächst mal mit wechselnden Magazinen und Sendungen von eher allgemeinem Interesse in den Nachmittag einsteigen.
BR-INTRANET: Was wären denn so Beispiele für wechselnde Magazine?
Wolfgang Aigner: Wir werden am Montag das Reisemagazin von Margot Litten einsetzen. Am Dienstag wird es die "Bayern 2-Favoriten" geben, eine komplett neue Sendung, in der die Fachredaktionen Empfehlungen abgeben für CDs, Sachbücher, Romane, Hörbücher und so weiter. Am Mittwoch werden wir den meiner Meinung nach bisher zu sehr am Wochenende versteckten "Breitengrad", also die halbstündige Reportage unserer Auslandskorrespondenten, neu verpackt mit Weltmusik aus der jeweiligen Gegend, einsetzen. Am Donnerstag gibt es aus der Kulturkritik Empfehlungen für kulturelle Veranstaltungen am Wochenende und am Freitag ziehen wir den altbekannten RadioMax, also die Kabarett- und Kleinkunstsendung, von jetzt 16 Uhr auf 14 Uhr vor.
BR-INTRANET: Eine neue Schiene also von 14 bis 15 Uhr - aber auch danach wird sich ja einiges ändern.
Wolfgang Aigner: Ja. Wir werden um 15.05 nach den Nachrichten noch mal eine knappe halbe Stunde RadioWissen senden. Wir wissen vom Vormittag, dass das ein Format ist, das bei den Bayern 2-Hörern sehr gut ankommt. Auf 15.30 Uhr vorgezogen wird, weil ja die 18.30 Uhr-Schiene künftig vom Kinderfunk belegt wird, die Erstsendung der Nahaufnahme, die am Abend wiederholt wird. Damit sind wir bei 16 Uhr und da kommt etwas, was wir als den eigentlichen Kern dieser Neuerungen am Nachmittag betrachten: Wir wollen künftig nicht mehr nur einmal die Woche wie bisher eine Talkshow machen, sondern jeden Werktag und am Sonntag. Das ist ein sehr ambitioniertes Projekt, aber die Erfahrung bei anderen Sendern lehrt, dass sich solch ein Format sehr gut in das Umfeld anspruchsvoller Wellen wie Bayern 2 einfügen lässt.
BR-INTRANET: Gerade der neue Talk klingt in der Tat nach einem sehr ehrgeizigen Projekt, hinter dem wahrscheinlich ein großes Team steckt.
Wolfgang Aigner: Es ist im Wesentlichen das Team der Unterhaltungsredaktion, die ja inzwischen zur Bayern 2-Zentralredaktion gehört. Die Kolleginnen und Kollegen sind seit Wochen mit Feuereifer dran, dieses sehr aufwendige Vorhaben vorzubereiten. Insgesamt wollen wir aber das gesamte Projekt, das wir den "Neuen Nachmittag" nennen, kostenneutral gestalten. Es wurde deshalb, von einzelnen Moderatoren abgesehen, kein zusätzliches Personal akquiriert, sondern wir versuchen, diesen "Neuen Nachmittag" mit den vorhandenen Mitteln und Menschen zu bestreiten.
BR-INTRANET: Wie wurden denn die Moderatoren ausgesucht? Gab es ein Casting?
Die neue Moderatorenriege für den Talk
Wolfgang Aigner: Wir haben speziell für den Talk um 16 Uhr gezielt verschiedene Mitarbeiter angesprochen, weil wir, die wir hier in der Verantwortung stehen, uns einbilden, soviel vom Radiomachen zu verstehen, dass wir da schon die richtige Auswahl treffen konnten. Es wurden überwiegend Kolleginnen und Kollegen engagiert, die sowieso schon bei Bayern 2 arbeiten. Das sind Norbert Joa und Achim Bogdahn, die bisher schon diesen Talk am Donnerstag in Bayern 2 gemacht haben. Das ist aber auch Stefanie Heinzeller, die als Tagesgespräch-Moderatorin einen sehr guten Namen hat und auch bei Bayern 2-Hörern bestens positioniert ist. Zusätzlich "gekauft" haben wir Ursula Heller. Wir freuen uns sehr, dass wir sie für uns gewinnen konnten, weil sie sich beim Bayerischen Fernsehen in der Münchner Runde als glänzende "Talkerin" profiliert hat. Und außerdem kommt noch Stefan Parrisius von Antenne Bayern hinzu. Er arbeitet ja schon seit vielen Jahren nebenbei auch beim Bayerischen Fernsehen als Ghostwriter im Hintergrund und jetzt soll er, nachdem er bei der Antenne gekündigt hat, zeigen, dass er auch das Bayern 2-Format "drauf" hat, und ich bin überzeugt, dass er das tut.
BR-INTRANET: Es gibt aber Menschen im BR, die sich fragen, warum wir jemanden von extern einkaufen, wenn wir doch genügend gute Leute im Haus haben? Oder anders gefragt: Was ist der Grund, ausgerechnet ihn zu nehmen?
Wolfgang Aigner: Erfahrung. Ganz einfach. Er soll ja künftig auch einmal die Woche das Tagesgespräch moderieren weil er sowohl Erfahrung in den so genannten Phone-in-Shows als auch in solchen Eins-zu-Eins-Gesprächen wie bei unserer Talkshow hat. Das sind Sendungen, die er jahrelang gemacht hat und wir haben uns die sehr sorgfältig angehört. Man soll auch bitte nicht so tun, als ob alles nur niveaulos wäre, was bei den Kolleginnen und Kollegen im Privatfunk läuft. Speziell bei Stefan Parrisius ist das nicht der Fall, und davon abgesehen sollte man sich auch generell vor zu viel Arroganz gegenüber den Kollegen vom Privatfunk hüten, denn einer der prominentesten Bayern 2-Moderatoren, nämlich Christian Klos, ist auch einer, den ich vor Jahren woher geholt habe? Von der Antenne. Und er ist in bester Gesellschaft mit den vielen anderen BR-Kolleginnen und Kollegen, die einen Privatradio-Hintergrund haben.
BR-INTRANET: Frage zum Inhalt des Talks: Was sind denn für Gesprächspartner zu erwarten?
Wolfgang Aigner: Die kommen aus allen Bereichen. Wir wollen nicht nur die Promis oder die Showstars. Es sollen ganz einfach Leute sein, die etwas zu erzählen haben, das für unser Bayern 2-Publikum interessant und spannend ist. Das heißt: wir reden mit dem Theaterintendanten aus München genau so wie mit dem Landwirt aus Niederbayern, der sich für Amnesty International engagiert. Bei den circa 250 Menschen, die wir im Jahr interviewen wollen, muss einfach die Bandbreite sehr groß sein.
BR-INTRANET: Viel Neues also im Bereich "Wort". Wird sich auch bei der Musik was verändern?
Wolfgang Aigner: Die Musik, die in Bayern 2 derzeit läuft, wird, das darf man aus der MediaAnalyse schließen, vom Publikum recht gut akzeptiert. Sie ist ein Format, das kaum oder gar keine Schnittmengen aufweist mit anderen Programmen, so dass wir da, glaube ich, richtig liegen. Was wir jedoch zusätzlich in die Magazine wie die RadioWelten oder das Notizbuch und auch in die neuen Nachmittagssendungen mit einbringen wollen, ist ein bisschen mehr Weltmusik, um die Anhänger dieser Stilrichtung zu entschädigen, die vielleicht den Weltempfänger vermissen werden.
BR-INTRANET: Das klingt alles insgesamt nach einem wesentlich homogeneren Konzept für den Nachmittag. Bisher ist es ja eher so, dass häppchenweise im Halbstunden- oder Stundenrhythmus verschiedene Zielgruppen angesprochen werden.
Wolfgang Aigner: Zielgruppen, die sich sogar gegenseitig ausschließen: Bis jetzt ist es doch so, dass wir uns erst an Kinder wenden, dann sprechen wir die erwähnten Fans von Weltmusik an, anschließend wenden wir uns mit unseren Wiederholungen - zum Beispiel von Hörspielen oder Nachtstudio-Sendungen - an Menschen, von denen wir erwarten, dass sie eigentlich abends gezielt das Programm einschalten. Dieses Vorgehen hat sich negativ in den MA-Zahlen niedergeschlagen. Und das ist nicht gut, auch wenn man bei Bayern 2 nicht unbedingt auf die Quoten achten muss. Aber ich möchte mindestens unser Stammpublikum bei der Stange halten und es nicht so sehr verschrecken, dass in großem Maße die selben Menschen, die uns am Vormittag hören, am Nachmittag einfach aus- oder umschalten.
Interview: Antje-Susan Pukke