Das ist korrekt. Er orientiert sich, wohl aus Überlebensgründen, an den großen Dudlern und filtert durch die FAB und andere Erhebungen raus, was seine Zuhörer gerne hören möchten, und richtet sich, lokal darauf ein.
Besonders gut sieht man das am Funkhaus Nürnberg:
- Radio F "imitiert" Bayern 1.
- Charivari 98,6 "imitiert" Bayern 3.
- Hit Radio N1 "imitiert" Antenne Bayern.
- Gong 97,1 fällt da etwas raus, da es in Bayern kaum einen landesweiten Rocksender gibt.
Lustigerweise haben alle drei Lokalsender auch fast das gleiche Hörer-Publikum wie die o.g. überregionalen Sender.
Aber wo mir die Imitiererei auch ziemlich auffällt, ist bei rt1 Augsburg. Wenn Gewinnspiele bei Antenne gut laufen, laufen die spätestens im nächsten Erhebungszeitraum auch bei rt1.
Die Anpassung des Lokalfunks an den landesweiten Dudelfunk hat in Bayern einen verstärkenden Effekt, was das Einheitsgrau der Sendelandschaft anbelangt, geschaffen.
Zudem, wie ich schon sehr oft betont habe, ist der Lokalfunk mit dem landesweiten Dudelfunk eigentümermäßig verwoben, sodaß man eigentlich mehrere, gut gehende Kühe im Stall hat,
die brav ihre Quoten abwerfen und damit auch Pinkepinke.
Und Regionalnachrichten verstärken nur das Redebedürfnis der Bevölkerung im baiuvarischen Landfunk. "Hui, wir sind auch einmal von Antenne Bayern interviewt worden"... Und solche Geschichten.
Habt ihr euch eigentlich mal gefragt, warum derzeit so viele rotierende Namen beim Antenne Bayern Bayern-Reporter-Team auftauchen? Und warum manche von denen, die da dabei waren, sich vom ach so guten Dudler aus Unterföhring gelöst haben, um am Rundfunkplatz 1 zu München anzuheuern?
Ich bin der Meinung, dass Antenne Bayern und der Bayerische Rundfunk mit ihren beiden Lead-Programmen Bayern 1 und Bayern 3 in den letzten 10 Jahren dazu beigetragen haben, dass der Lokalfunk sich sehr stark geändert hat, dass sich die beiden Sender ABY und BR1/BR3 gegenseitig belauern: Ja, was macht der, ach, was macht der denn für Sachen... und sich gegenseitig so hochgeschaukelt haben, wozu u.a. die Gewinnspiele und die Telefonaktionen einen verstärkenden Nebeneffekt erzeugt haben, dass man eigentlich von einer höchst unbefriedigenden Situation sprechen kann.
Um aus dem Schlamassel rauszukommen, und wieder Sinn den Sendern zu geben, müsste man sie neu definieren und ihnen eine neue Struktur geben. Dazu können auch diese Kultnächte dienen.
Ja, Bayern 1 und Bayern 3 wären auf einem guten Weg, wenn man den Sendern wieder Sinn gäbe, nur, auf Dauer bringt das auch nix, wenn man sich ständig mit Antenne behakelt.
