Radiowaves
Gesperrter Benutzer
Ok: die einen haben die Fakten, die anderen die alternativen Fakten.Und die 95% stimmen, um realistisch zu sein, dafür brauche ich keine 100 Finger. Die Zahlen von Astra besagen sicher nicht, dass jeder von diesen 47,1 % eine Satellitenschüssel zuhause hängen hat.
Du hättest auch in einen der "Digitalisierungsberichte" der Landesmedienanstalten schauen können. Die Zahlen nehmen sich nicht viel. Oder hier hinein auf Seite 2. 46,3% Kabel-TV, 46,1% Sat-TV, 10% DVB-T (alt), 4,9% IP-TV (Stand 2014, Summe>100% wegen mehrerer Empfangswege in manchen Haushalten, z.B. Gästezimmer-TV nur DVB-T).
Hat man eben nicht, wie die Grafik deutlich zeigt. Kabelnetze werden separat aufgeführt. Sat ist (Stand 2014) natürlich 100% DVB, Kabel könnte die Summe aus DVB-C und analogem Empfang sein. Müßte ich jetzt den originalen Digitalisierungsbericht suchen.Und nur weil das eine oder andere Fernseh-Programm von einem Satelliten in die Kabelnetze eingespeist wird (und genau das hat man gewiss in diese 47,1 % mit eingerechnet, damit diese hohe Zahl überhaupt zustande kommen konnte)
Dieser Punkt ist interessant, und zwar beim Radio. Da ergeben sich Zahlen für die Radionutzung via DVB-C, die sind so hoch, daß durchaus vermutet werden kann, daß da mancher UKW-Hörer sich mit reingemogelt hat. Dazu müßte man die Befragung genauer kennen.
Mit jedem, das einen eingebauten DVB-C-Tuner (Kabelnetz) bzw. DVB-S/S2-Tuner (Satempfang direkt ab Schüssel) hat. Der Standard ist der gleiche, nur halt ohne Bild. Die Programme finden sich nach vollständigem Suchlauf entweder über eine "Radio"-Taste der Fernbedienung oder weit hinten (ab 500 oder z.B. 800) der Gesamtliste. Beim Anhören hat man dann je nach TV einen wandernden Infobalken / Infografik oder kann das Panel auch komplett dunkel schalten. In letzterem Fall wäre das immerhin halb brauchbar, dann via Cinch oder optisch raus und in den Stereoverstärker. Oder man hat ohnehin ein gutes Soundsystem am/im/unterm Fernseher.Der Empfang dieser Programme funktioniert doch nicht so einfach mit jedem Fernseh-Gerät, oder.
Ideal sind natürlich separate Receiver. Das sind dann bis auf extrem wenige Ausnahmen vollständige DVB-S/S2- oder DVB-C-Receiver. Man muss sie am Fernseher (wegen Menü) einrichten und kann sie danach "blind" als Radio benutzen. Das mach ich schon seit analog-Satradio-Zeiten, genauer seit Sommer 1993. Im Jahre 1999 kam dann die Umstellung auf digital bei mir. Und so läuft das bis heute. Geeignete Geräte gibt es bei eBay für teils unter 30 EUR - inkl, Sendernamenanzeige im Gerätedisplay - sowohl für Sat als auch für Kabelempfang. Ich verwende an einem Wohnort Sat, am anderen Kabel.
Einige österreichische Netzbetreiber haben bei einer Bayerischen Firma spezielle Versionen von digitalen Kabelreceivern geordert, die sie den Kunden nach Abschaltung von Kabel-UKW als "Radio" anbieten. Die Geräte haben kastrierte Firmware ohne TV-Funktion (HDMI-Ausgang deaktiviert) und ohne on-screen-Menü sowie ohne USB-Aufnahmefunktion. Dafür lassen sie sich "blind" mit wenigen Einstellschritten in betrieb nehmen. Es wird beim Start über das 12-stellige Display an der Gerätefront ein "City-Code" abgefragt, den der Netzbetreiber bekannt gibt. Mittels dieses Codes und der im Kabelnetz übertragenen Programmnummernliste (LCN) sortiert der receiver die regional korrekten Radioprogramme automatisch nach vorne. Eine eigene Änderung / Favoritenliste gibt es offenbar nicht - ein Zugeständnis an die Bedienung ohne on-screen-Menü. Da sich Receiver der gleichen Firma mit voller Funktionalität für kaum mehr Geld im Handel befinden, ist es ratsam, diese zu kaufen.
Diese Info ist falsch. Kleine und mittlere Kabelnetze übernehmen direkt die Sat-Transponder inhaltlich 1:1. Großnetze (KabelDeutschland/Vodafone, Unitymedia) bezogen oder beziehen noch per Glasfaser identische Signale von der ARD, nur "mundgerecht" in Datenpaketgrößen verpackt, die sich effizient auf einen Kabelkanal (etwa 50 MBit/s) auskabeln lassen. Die Sat-Version des ARD-Radiopaketes belegt weniger als 36 MBit/s als ganzes und wäre 1:1 ausgekabelt Platzverschwendung. Kabel Deutschland reduziert allerdings die Datentrate von 320 auf 192 kbps aufgrund des seit Jahren andauernden Rechtsstreites mit der ARD um Einspeisegebühren. Künftig werden alle Netzbetreiber wieder via Satellit zuführen müssen, die ARD stellt meines Wissens nach den Betrieb dieser separaten Kabelnetzzuführung ein.Und so weit ich weiss, ist das auch nur ein Online-Streaming-Dienst, der diese Programme digital in's Kabelnetz übertragen darf.
Was aus dem ARD-Radiopaket insgesamt wird, ist aber unklar. Nach Ablauf der Transpondermietzeit ist da alles mögliche möglich, bis hin zum Horrorszenario der künftigen Verbreitung in niedriger Bitrate als HE-AAC.
Der regionale Netzbetreiber Wilhelm.tel / Willy.tel aus Hamburg/Norderstedt speist allerdings deutlich mehr Radio als DVB-C bei sich ein, als übner Satellit an deutschen Programmen verfügbar ist. Hierzu werden weitere regionale und überregionale Programme in DVB-C konvertiert. Was dabei als Quelle genommen wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Im Extremfall sind es Livestreams, also dann auch nicht besser als direkt via Internet. Frag doch dort mal nach und poste es hier, ist technisch interessant.
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