Der Studiobilder-Thread

"durch seinen natürlichen und modernen Klang"

Wie klingt ein Mikrofon, wenn es modern klingt?
 
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@Ralle_Köln ich fragte deshalb nach der Kompatibilität Monitora-Lawo, weil ich einem seinerzeit bei uns im “Exil“ arbeitenden Messingenieur mit tiefen Wurzeln in dem “Millionendorf am Rhein“ (Zitat W. Niedecken) eine Ebay-Auktion mit Lawo Diamond Pultteilen empfahl ;)
Das brachte mir nach einem kurzen Temperamentsausbruch (die Lebenserhaltung der Pulte strapazierte ihn wirklich) den wieder freundlich-sachlichen Einwand, dass Lawo da etwas weiterentwickelt habe, was zu einer Inkompatibilität geführt habe. Soweit also leider nur Hörensagen.
 
"durch seinen natürlichen und modernen Klang"

Wie klingt ein Mikrofon, wenn es modern klingt?
Hmm. Mit „altem“ Klang verbinde ich eine beschränkte Übertragungsbandbreite, Nichtlinearitäten im Frequenzgang und reichlich Klirrfaktor.
Wenn ich das umkehre, klingen vermutlich alle halbwegs hochwertigen Mikrofone seit Konstruktion des Neumann M49 modern.
 
zum # 1880:

Ein Mikrofon klingt, wenn es sich völlig natürlich anhört (finde ich).

China-Nachbauten mögen keine großen Schallereignisse und vergessen gerne den Tiefton-Anteil.

Wenn ich an die hochgelobten Sennheiser MKH's denke, sind die zwar kräftig, sehr durchsichtig, aber auch extrem überempfindlich, was gute Aufnahmen mit Diffusanteil versauen kann.

Daher bin ich bei Neumann hängen geblieben, die haben die goldene Mitte gefunden zwischen Empfindlichkeit, Präzision, guter Abbildung der Akustik ohne Übertreibungen in irgendeiner Frequenz und sind klanglich angenehm & normal.

Gut, ein U87 ist alles andere als linear, aber das Teil klingt angenehm und darf als Referenz angeführt werden.

Inzwischen gibt es Billigteile, die den Neumännern nahe kommen.

Zitat eines Werkstattleiter's:

Wer billig kauft, kauft öfter!

R.
 
Die Mikrofone sind zweifelsohne gut, das Marketingsprech... naja. Mir ist in dem Zusammenhang auch schon der Begriff „glossy sound“ über den Weg gelaufen.

Tauschte man die VM1 gegen U87, kaum jemand würde es merken... trotzdem gut, dass man was anständiges - und meines Erachtens nach „überdimensioniertes“ nutzt als in irgendwelche Elektretheadsets zu schnorcheln.
 
Und schon wieder wird hier der "Klang" eines Mikrofons als Qualität erwähnt. Was für ein Unfug. Ein Mikrofon hat nicht zu klingen, sondern den Klang der Schallquelle zu übertragen. Wenn ein Mikrofon einen "Klang" hat, gehört es zur Wartung zum Hersteller, in eine Museums-Vitrine oder in die Wertstoffsammlung.
 
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Und schon wieder wird hier der "Klang" eines Mikrofons als Qualität erwähnt. Was für ein Unfug. Ein Mikrofon hat nicht zu klingen, sondern den Klang der Schallquelle zu übertragen. Wenn ein Mikrofon einen "Klang" hat, gehört es zur Wartung zum Hersteller, in eine Museums-Vitrine oder in die Wertstoffsammlung.

Demnach gehören alle Vintage Klassiker in den Schrott. Die werden verwendet, eben weil sie einen besonderen, eigenen Klang haben.
 
Antwort zu # 1888:

Das ist es ja;

bestimmte Mikrofone können und machen das ja auch, sehr viele Produkte eben nicht.

Da werden Tieftonanteile "vergessen", es zerrt oder die Electret-Kapselchen funktionieren halt schön billig, hören sich aber auch an wie durch 'ne Dachrinne und hören sich eher nach Telefon an!

Sicher soll kein Mikrofon, Bandmaschine ect. klingen, doch unter dem Überbegriff "KLANG" suggerieren Hersteller was gutes, ordentliches und bieten teilweise Müll aus asiatischen Fischdosenfabriken irrtümlich als "professionell" an und erheben ihren in ostereierfarbenen Kram preislich in die Oberliga.

Isses ABBA nit, wird aber gekauft (da billich) und versucht, damit Geld zu verdienen.

Ein geübtes oder geschultes Gehör stellt rasch fest, was da für'n Ausschuß benutzt und teilweise gesendet wird wie z.B. die Piepsstimmchen bei Pocketrecorderchen, knarzende Nebengeräusche oder erbärmliche Schnittqualität mit falscher Aussteuerung.

Zitat:

Wir sind über'n Berg - es geht bergab!

R.
 
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Demnach gehören alle Vintage Klassiker in den Schrott. Die werden verwendet, eben weil sie einen besonderen, eigenen Klang haben.
Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte: Du hast recht, @ADR, aber wenn ein Hersteller offensiv mit „Klang“ wirbt, werde ich zutiefst mißtrauisch. Ein wahrer Könner hat das nicht nötig – falls gut, spricht es sich herum, falls nicht, auch.
 
Sind sie das?

Ich habe nie damit gearbeitet, aber wer mir seine Mikrofone mit ihrem modernen Klang ans Herz legen will, der tut sich bei mir damit keinen Gefallen.
 
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Die werden verwendet, eben weil sie einen besonderen, eigenen Klang haben.
Akzeptabel ist das aber nur, wenn dem Anwender eine natürliche Übertragung einer Schallquelle nicht gefällt.
IMHO spricht das aber weniger für die Qualität des Mikrofons, sondern eher gegen die Qualität die Schallquelle.
 
Das ist nun wirklich stark Anwendungsabhängig.
Soll ich eine klassische Konzertaufnahme machen, oder kommt Meyer‘s Dampfkapelle zu mir ins Studio - die Mikrofonauswahl dürfte unterschiedlicher nicht ausfallen. Die Musik findet vor dem Mikrofon statt, da sind wir uns offenbar einig, der Klang entsteht dagegen manchmal erst durch selbiges.
Gerade in der Pop/Rock-Musikproduktion gibt es da kein echtes gut/schlecht oder richtig/falsch, da finden viele auf den ersten Blick eher seltsame Mikrofone und Nicht-Mikrofone ihre Nische.
Niemand würde einem Nachrichtensprecher einen als Mikrofon betriebenen 10“ Lautsprecher vorsetzen, an der Bass Drum eines Schlagzeugs ist das Ding dagegen genau richtig - wenn man Klang bis kurz vor Gleichstrom auf‘s Band kriegen möchte.
Oder guckt euch die Shure „Fahrradlampe“ (Modell 520 DX) an, in die der sachkundige Bluesharp-Spieler reinhupt und damit (und kleinem Röhrenverstärker dahinter) erst den typischen Sound macht. Der Frequenzgang ist schon recht unsportlich
100-5000 Hz
Den Werbetext von Firma Brauner finde ich merkwürdig bis unglücklich, erst recht für deren Erzeugnisse, die ich zwar auch nur ihrem Ruf nach kenne, aber der war bisher einwandfrei. Rückt das ganze zumindest für meinen Geschmack etwas in die Nähe von Voodoo-Produkten wie Vovox Kabel...
 
Nix gegen Vovox. Sogar ME Geithain empfielt die, selbst wenn Firmenchef Kiesler mit Kabelvoodoo nun mal garnix am Hut hat.
 
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