Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

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Ich kann deine Aufregung verstehen, aber beim Thema Sprachlotterei wurde ich doch einen qualitativen Unterschied zwischen "Aussprachelotterei" und "Grammatik-Lotterei" machen.
Wer weiß, vielleicht gibt es sogar einen englischen Slang, bei dem Dover "Dawwer" ausgesprochen wird.
 
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Der Sprecher hat zu viele schlechte amerikanische Fernsehserien geschaut....

( Und mal ganz am Rande gefragt:
Sind wir eigentlich mehr vom britischen Englisch oder vom amerikanischen Englisch beeinflußt? Der Brite würde sagen: Es gibt kein amerikanisches Englisch, es gibt nur Englisch und falsche Aussprache. )
 
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"Wir" sind eindeutig mehr vom amerikanischen Englisch beeinflusst, während der vornehme Brite, sofern kein "Cockney", das gehobene nasale Oxford-Englis(c)h bevorzugt. Dialekte gibt es in UK, besonders in der Region Manchester/Liverpool : Da wird das englische "a" (Jack, apple usw) fast als lupenreines (deutsches) "A" ausgesprochen. Aber auf das tiefe, etwas erdige "o" ("ou") legen alle Briten Wert. Es gibt keinen Dialekt oder Slang, in dem man Dover soooo ausspricht wie es uns die Nachrichtensprecherin angetan hat. Und ich bin vielleicht der vollkommen (abwegigen ?) Meinung, das man
a) DIESEN Ort kennen müsste (Allgemeinbildung) und dann
b) auch weiß, wie er korrekt ausgesprochen wird....
 
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Ich wollte die Nachrichtensprecherin retten, aber nach diesen Auisführungen muss ich wohl einräumen, dass sie dover war, als die Polizei erlaubt.:D
 
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"Der Brite würde sagen: Es gibt kein amerikanisches Englisch, es gibt nur Englisch und falsche Aussprache."

Recht hat er, der Brite!
 
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Ohne die Suchfunktion bemüht zu haben: Hatten wir schon das unsägliche "Allzeithoch"?


...fragt TSD
 
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Aber auf das tiefe, etwas erdige "o" ("ou") legen alle Briten Wert.
Jou, sou it iis. Leider werden hierzulande typisch englische "ous" und "äis" auf "oos" und "ees" verstümmelt. Sagt irgendjemand "Houmpäidsch"? Ich höre immer nur die peinliche "Hoompeetsch". Ebenso wie die "Poolposischn" und die "Flettreet." Ou-ou...
 
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Nicht nur das. Ich ärgere mich sehr oft, wenn unsere bundesdeutschen Moderatoren "Meat Loaf" als "miiet lafw" ankündigen - hat mit "Liebe" null zu tun. Aber wieder und immer wieder.... (heißt "louhf" lautsprachlich).
Und das britische (!) Wort "love" wird eher als "o" ausgesprochen - lofw.... nur die Amis machten da ein breites "a" aus dem "o". Von dem lang ausgesprochenen "a" (äjtsch in etwa) bei "page" wollen wir gar nicht erst reden....
 
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Im Zusammenhang mit dem Filmstart hört man allerorten vom "Baader-Meinhoff-Komplex". Frage an die Privilegierten: Was sagt die ADB zur korrekten Aussprache des Namens?
Ich versteh' nur Bahnhoff... ;)
 
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Neulich: "Die in der Wüste entführten Geiseln sind wieder frei und inzwischen am Flughafen eingetroffen."
Das heißt für mich: Die Leute waren vor ihrer Entfürung schon Geiseln und sind es immer noch...

Und eben gerade: "Bundesverbrauchsminister Seehofer"
 
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Studio Rebstock schrieb:
thegermanguy schrieb:
Das heißt für mich: Die Leute waren vor ihrer Entfürung schon Geiseln und sind es immer noch...
Wie könnte man das deiner Ansicht nach besser - aber kurz und knackig - formulieren?
Wie wär's ganz einfach mit: "Die in der Wüste entführten Touristen sind wieder frei und inzwischen am Flughafen eingetroffen."?
 
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thegermanguy hat vollkommen Recht mit seiner Anmerkung und wir alle haben es nicht verstanden (und es war ja auch nicht SEIN Text) : Die in DER WÜSTE ENTFÜHRTEN GEISELN .... die waren nach DEM Text logischerweise dann wirklich auch schon vorher Geiseln.
Das Problem wäre ganz einfach mit einem weiteren "die" zu lösen gewesen.

"Die IN DIE WÜSTE entführten Geiseln". Nix für ungut, Picard.... (avatar, ausspruch...)
 
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@radiovictoria: Die Wendung "entführte Geiseln" - ob nun in die oder in der Wüste - ist und bleibt falsches Deutsch. Es sei denn, diese Personen waren zum Zeitpunkt der (erneuten?) Entführung tasächlich schon Geiseln. Was spricht eigentlich gegen "Personen" oder (danke, Makeitso!) "Touristen"?
;)
 
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Jetzt wird es knifflig philosophisch : Sehe es vielleicht eher als "doppelt gemoppelt". Aber : Geiseln kann man entweder an einem Ort festhalten oder -weiter weg- in die Wüste hinein (auf den Mond... in die Südsee) entführen. Müsste man zusätzlich vielleicht noch ein anderes Wort für "entführen" bringen (:weggeschleppt .... verbracht...?).
Bleibe dabei: Mit dem "die" (richtige Betonung in der Meldung...) statt "der" kann man den Satz stehen lassen. Sonst waren die Geiseln in der Tat auch schon vorher (in Kairo, bei Ankunft oder wo auch immer) Geiseln.
 
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Geiseln kann man entweder an einem Ort festhalten oder -weiter weg- in die Wüste hinein (auf den Mond... in die Südsee) entführen.

Erwischt! In beiden Fällen SIND ES SCHON GEISELN.

Bleibe dabei: Mit dem "die" (richtige Betonung in der Meldung...) statt "der" kann man den Satz stehen lassen.

Und ich bleibe dabei: Kann man nicht.

Sonst waren die Geiseln in der Tat auch schon vorher (in Kairo, bei Ankunft oder wo auch immer) Geiseln.

Eben. Zum Beispiel in der Wüste.
Hihi...
 
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Ich sehe es leider NICHT so..... aber egal, werter Kollege. Bin müde und schlafe mal drüber.... vielleicht habe ich Eingebungen. Solange bleibe ich bei meiner Meinung / Auslegung. Nix für ungut....
 
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Wollte den running gag mit den Geiseln nochmal aufnehmen....
Beginnen wir also bei Adam und Eva :

Da sind Touristen. Diese werden als GEISEL genommen.
Meldung: Touristen sind als GEISEL genommen worden.
Diese Geiseln werden nun entführt – weiter weg....
Meldung : Die GEISELN wurden ENTFÜHRT.
Die Geiseln wurden (weiter weg) IN die Wüste HINEIN entführt.
Meldung : Die GEISELN wurden IN DIE WÜSTE entführt.
Oder: Die in die Wüste entführten Geiseln wurden ... befreit.


WAS IST ALSO FALSCH DARAN ? :(

Was mir viel viel viel schwerer im Magen liegt und DAUERND (ohne nachzudenken) sowohl gesprochen (Radio,TV) als auch geschrieben (Zeitung) als Meldung kommt :
.... die sterblichen Überreste .... usw. - von einem Leichnam, der nun doch schon an sich TOT ist. Können die Überreste auch nochmal sterben bzw. sind sie sterblich ?
 
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