Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

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Gerade wieder wegen der Notwasserung im Hudson-River aktuell ist die Unart von Journalisten den Unterschied zwischen Bergen und Retten nicht zu kennen.
Da bei dieser Notwasserung niemand zu Tode gekommen ist kann hier nicht von BERGUNG sondern von RETTUNG der Überlebenden gesprochen werden.

Bergung= Sachen und Leichen
Rettung= lebende Menschen und Tiere
 
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Hey Commander Kean,

im Dschungelcamp macht derzeit Ingrid van Bergen mit.

Aber sie lebt noch.

Müsste es dann nicht Ingrid van Retten heißen?:wow:
 
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Heute gesehen im 17 Uhr-Dienst auf MDR Info (online): "Russland dreht der Ukraine den Gashahn ab"

Hübsch. oder?

Also: entweder den Hahn zudrehen oder das Gas abdrehen. Aber wenn der Gashahn abgedreht wird, strömt doch das Gas aus, oder...?;)
 
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Ein befreundeter Jagdpächter vertritt die Auffassung, dass die gemeinen Gashühner (Gallus Gallus Gasus) momentan Schonzeit hätten und man sie nicht abdrehen dürfe - zumal dieser Begriff nicht gerade waidmännisch sei.

*duckundwech*-Grüße, Uli :D
 
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Gashühner - hm, gilt das Jagdverbot nur für die Gashennen oder für die Gashähne auch? Letzteres wäre ja unsinnig, da die Gaseier nur von den Gashennen bebrütet werden. Gashähne beteiligen sich Macho-like nicht an der Aufzucht der Jungen, die mit der Brut ohenehin endet. Gasküken sind leicht flüchtig - also Nestflüchter. Sinkt die Gashuhn-Population, so nennt man das einen Druckabfall.
 
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Anhand der Formgestaltung mir persönlich bekannter Gashähne hätte ich auch eher auf Abfräsen denn auf Abdrehen spekuliert aber der modernen Technik ist anscheinend nichts unmöglich.
 
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Anhand der Formgestaltung mir persönlich bekannter Gashähne hätte ich auch eher auf Abfräsen denn auf Abdrehen spekuliert aber der modernen Technik ist anscheinend nichts unmöglich.

Du weißt doch: nach fest kommt ab :wow:

Wobei die Gattung Gallus Gallus Gasus doch an sich eher der gemeine Motorradfahrer ist, oder...? :D

Waidmännisch weitestgehend ungebildete Grüße,

McCavity :D
 
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Nicht unbedingt gelottert, doch was soll das sein?
Der Beitrag unterrichtet den Hörer über die neue Bekleidung Berliner Schülerlotsen. Diese hat "retro-reflektierende Leuchtstreifen".

Hä? Wie bitte erkennt man Retro-Reflexion und was ist das für eine Wechselwirkung? Schwarze Löcher oder einfach nur dreckige Striemen?
 
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Ja, wohl. Doch wenn ich mit Fachbegriffen schleudere, von denen ich fast annehmen muss, dass die verwirrend sein werden, sollte ich das vlt. vereinfachen oder den Vorzug und die Funktion umreißen. Mit "Leuchtstreifen" an Textilien kann heute jeder etwas anfangen - da laufen so viele Menschen mit herum. So kann man auch lottern, wie ich finde.
 
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Der Begriff Retroreflexion ist sicherlich etwas unüblich, aber keinesfalls gelottert. Reflexion an sich bedeutet ja nur das gute alte "Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel" (lang, lang ist's her) ;) Retroreflexion, wie im Wikipedia-Artikel schon anschaulich beschrieben lenkt den Strahl aus so gut wie jedem Einfallswinkel in seine Ursprungsrichtung zurück.

Ich kenne das Prinzip aus meiner Zeit bei der Marine. Ein handelsübliches Segelboot (oder auch ein Seezeichen, landläufi auch "Tonne" oder "Boje") sieht man auf dem Radar kaum, weil die Rückstrahlfläche, also diejenige, die genau rechtwinklig zum einfallenden Radarstrahl steht und damit diesen zurückwirft, vergleichsweise klein ist, bzw. aufgrund der Bauweise wenig rückstrahlfähiges Material verfügbar ist.

Montiert man nun einen Radarreflektor, einen billigen Rhombus aus ein paar rechtwinklig zueinander verschweißten Metallplatten von vielleicht 50cm Größe, leuchtet so ein Objekt auf dem Radarschirm plötzlich hell auf, weil der Radarreflektor, egal, aus welchem Winkel er getroffen wird, immer den größten Teil der Energie in die Richtung zurückwirft, auf der sie kam: direkt in den Empfänger der Radaranlage. Eine sehr sinnvolle Einrichtung, die ich jedem, der sich mit so einer Nußschale dahin wagt, wo auch größere Zossen rumschippern, sehr ans Herz lege. Man sieht Euch dann einfach besser :)

LG

McCavity

Ergänzung noch zum Beitrag vorher:
Ich würde auch das nicht unbedingt als "gelottert" bezeichnen. Die Frage ist, wer das Zielpublikum ist. Ich würde meinem Zuhörer schon zumuten, ein Lexikon, oder im Internetzeitalter Google zu bemühen, wenn ich einen Fachbegriff nicht kenne und beim Hören darüber stolpere. Im vorliegenden Fall würde ich vermuten, daß die meisten den Begriff und die darin vermeintlich vorkommende Redundanz nicht einmal bemerkt haben. Ist es allerdings ein Programm für Kinder gewesen, dann wäre es in der tat angebracht gewesen, entweder einen einfacheren Begriff (Leuchtstreifen) zu verwenden, oder die Retroreflexion direkt im Beitrag näher zu erläutern.
 
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Das kannst du aber glauben. Was meinst du wie schnell ich meinen retroreflektierenden Radarreflektor im Mast habe wenn da ein Seenebel aufkommt! Und ein Handy kann auch nie ein Ersatz für ein UKW-Gerät sein und der beste Radiosender nicht Ersatz für die aktuelle Lagemeldung der Revierzentrale.
 
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Vielleicht untergegangen, aber letzte Dienstagnacht/Mittwochmorgen sprach der Kommentator zu den Bildern, die Obama samt Gattin auf der Straße laufend und winkend zeigte, deutlich von der "gepanzerten KANZLERlimousine", die ihnen in gebührendem Abstand folgte... :D (Nachtjournal, ZDF)
 
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Ich weiß nicht, ob das schon irgendwoanders beobachtet/diskutiert wurde, aber kann mir jemand erklären, warum es früher immer offiziell "im/der Irak/Iran" geheißen hat und heute - peu à peu, unter anderem auch in der Tagesschau - die Rede ist von "in Iran", "aus Iran", "nach Iran" etc. Ich meine sogar, das Ganze auch schon auf den maskulinen Irak angewendet gehört zu haben. Was soll das? Wer erlaubt es sich, hier normierend wirken zu wollen? Aber vielleicht lernen die Menschen ja "in 2009" etwas dazu...
 
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Das wüsste ich auch mal gerne, aber mittlerweile ist die "Tagesschau" für mich echt kein Maßstab mehr. Was die sich inzwischen da teilweise sprachlich leisten, zieht mir die Socken aus.

Hat eigentlich einer Informationen darüber, warum die vom klassischen Nachrichtenstil abgekommen sind und jetzt so einen ganz seltsamen Moderationsstil pflegen? Da hört man dann auf einmal solche Leadsätze:

"Schleswig-Holstein ist das nördlichste Bundesland Deutschlands, die Landeshauptstadt ist Kiel. Und dort wurde heute ein Sack Reis... usw."

Jan Hofer und Judith Rakers kommen damit überhaupt nicht zurecht.
 
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Vlt. pflegt man diesen Stil bei der ARD, damit Jan Hofer niemand "das Wasser reichen" kann?
Er war nie ein Nachrichtensprecher.
 
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Back to Obama:

typische deutsche Diskussion...

In den USA ist es das Normalste von der Welt, black und white zu erwähnen, das wird sogar in diverse Formulare eingetragen.

Afroamerikaner haben das Wort "colored" übrigens gar nicht gern, sie wollen "black"!!!

Im Übrigen: the blacker the berry the sweeter the juice, aber das ist ein anderes Thema :)
 
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