AW: Die Sprachlotterei treibt neue Blüten
Ich muss da mal eine Zwischenfrage stellen:
Da man von niemandem verlangen kann, vor Antritt des Dienstes als Mikrofonarbeiter 10 Semester Topografie, Geografie und Demografie der Bundesrepublik zu studieren und das Gesamtwissen dieser Fachbereiche kein Allgemeinwissen sein kann, wird man wohl auch weiterhin akzeptieren müssen, dass regionsfremde Moderatoren und Sprecher ihre Fehlerchen machen. Es wird weiters auch unmöglich sein, die Aussprache eines jeden x-beliebigen verzankten Bergdorfes vor jeder Verkehrsmeldung erst telefonisch beim dortigen "Amtmann" zu erfragen.
Eigenamen, erst recht wenn sie scheinbar mißverständlich aus anderen, umganssprachlich verwendeten Wörten zusammengesetzt sind, die gewohnheitsgemäß andere, sonst "normale" Betonungsmuster abrufen, werden immer ein Problem sein und als Sprecher hat man schon damit zu tun, sinnfassend zu lesen, um allgemein korrekt und angemessen zu betonen. Für individuell unbekannte Eigennamen und deren Besonderheiten ist einfach keine Zeit.
Jeder versetze sich bitte mal in die Lage, Meldungstexte mit Namen von Orten und Personen, die er noch nie vor einem Mikrofon und Publikum hat aussprechen müssen, klar, deutlich und fehlerfrei zu rezitieren - im Idealfall noch ohne die Meldung vorher gesehen zu haben. Pssst! Gell!?
Was hat die Nennung von 1001 Ortschaft, bei deren Ausprache sich Fehler machen lassen, jetzt bitte mit Sprachlotterei zu tun?
Nachtrag: Eine Idee wäre aber sicher, dazu einen ganz neuen Thread zu eröffnen - quasi eine ADB für besonders anfällige Ortsnamen. Bei ersthafter Beteiligung und konsequent konstruktiver Fortführung wäre ein solcher sicher hilfreich für manchen Kollegen. Eventuell (Guess!) könnten auch gleich administrativ die hier lediglich darauf bezogenen Beiträge dahin verschoben werden.