Radiokult
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Also das habe ich dann doch ein wenig anders in Erinnerung. Zum einen spielte es damals kaum eine Rolle, ob ein Titel zwei oder drei Monate alt war. Das waren die 80er! Die waren bei weitem noch nicht so schnelllebig wie heute, musikalisch sowieso nicht. Und auch bei den meisten DJs war es vorsichtig formuliert ziemlich schnurz wo die ihre Musik her hatten, Hauptsache sie hatten sie.Songs, die mindestens 2 bis 3 Monate alt waren, lock(t)en trotz der extremen Mitschneidefreundlichkeit keinen Teenager hinter dem Ofen hervor.
Naja, die DJs waren eher einfach nur schlecht, denn auch in der Zunft gab es solche und solche. Das hatte mit der Musik erstmal relativ wenig zu tun.Die DJ's, die wirklich nur auf Ostradio-Mitschnitte zurückgreifen konnten, hatten leere Tanzflächen
DT64 ging es zu der Zeit nicht anders als anderen DDR-Sendern und auch dem DDR-Fernsehen. Unterhaltungssendungen, wie zum Beispiel die Podiumdiskothek, hatten ihre Hörer und auch akzeptable Quoten. Alles was dagegen nach politischer Erziehung roch, wurde weitestgehend umgangen und nicht gehört. Das ist alles andere als ein Geheimnis. Das die Quoten von DT64 insgesamt nicht das Gelbe vom Ei waren, ist davon abgesehen aber klar. Ich glaube ab Mitte der 80er gab es auch in der DDR interne Einschaltquoten-Ermittlungen und irgendwo geisterten mal die Zahlen von 1986 oder 87 herum. Ich muss mal suchen wo ich die habe.die Einschaltquote bei DT64 dürfte höchstens in den vom Westempfang abgekoppelten Regionen außergewöhnliche Ausschläge gezeigt haben. Sigmar Krause, Petra Schwarz oder auch Stefan Lasch wirkten damals nicht etwa frisch oder progressiv, sondern belanglos wie ein FDJ-Nachmittag oder die entsprechenden Kader.