Funkhaus historisch: Nalepastraße

@Lindi
Diese Art der Vorfürung finde ich zwar ein wenig schwach aber gut wenn Du das brauchst, gerne. Der Hinweis auf die 60er Jahre ist schonmal nicht schlecht, vielen Dank dafür. Du hast nun Hersteller aufgezählt, die im westdeutschen Raum anzutreffen sind, solche Uhren waren dann noch vielleicht vor dem Bau der Mauer hergestellt worden. Das Uhrwerk ist von Elfima aus Tschechien aber das Gehäuse ist sehr speziell aufgebaut. Ich gehe davon aus das, dass der Rest wo anders hergestellt worden ist. Und nein Google ist nicht mein Freund über diese Art Uhren gibt es nix zu lesen. Auch war das alles nicht meine Frage! Ich fragte nach alten Aufnahmen, einem Bild was ich verwenden darf und vielleicht der einen oder anderen Anekdote von einem Medienschaffenden, die ich für meinen Podcast aufnehmen kann. Also das lautlose, behutsam restaurierte Relikt aus vergangenen Tagen, ist jedenfalls jetzt wieder in Betrieb, besser?

@Wombel
Doch die Uhr ist komplett lautlos, ich war auch baff als ich die Uhr mit genau so einer Nebenuhrsteuerung dann wieder in Betrieb gesetzt habe. Wenn ich mit dem Video fertig bin wirst Du die ganze Demmung sehen. Die Uhr kann man manuell einmal für Minute und Stunde aber auch in der Sekunde einstellen, dadurch gibt es keine Probleme mit dem Wendeimpuls. Wer sich mehr mit Mutter und Nebenuhren beschäftigen will, dem Empfehle ich dieses Forum hier:
https://www.uhrenwerkstattforum.de/f129-Elektrotechnik-und-Elektronik.html Das sei noch als Ergänzung zu den beiden Links mit hinzugefügt.

@count down
Aha köstlich also... Gut das alles lasse ich jetzt mal bei Seite. Wie ist das eigentlich mit Dir? Du schreibst ja hier auch fast über weite Teile des Radiogescheihens in Deutschland, wenn man aber genau liest, dann könnte man Dich schon in Berlin verorten, richtig? Du warst auch mal bei DT64, kann das sein? Heute noch etwas beim rbb, richtig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Grins. Die "Restauration" (inkl. Tippfehler) hast Du ganz bestimmt nicht gefilmt. In eine Restauration kann man einkehren und bekommt dort zu essen und zu trinken. ;) Du meinst vermutlich die Restaurierung.
Wegen dir habe ich gerade meinen dicksten Duden rausgeholt. Er sagt, dass Restauration auch "veraltet für Gastwirtschaft" stünde, hauptsächlich aber genau für das, was @Philclock ausdrücken wollte.
 
Wie ist das eigentlich mit Dir? Du schreibst ja hier auch fast über weite Teile des Radiogescheihens in Deutschland, wenn man aber genau liest, dann könnte man Dich schon in Berlin verorten, richtig? Du warst auch mal bei DT64, kann das sein? Heute noch etwas beim rbb, richtig?
Habe ich hier einen Nickname oder einen Klarnamen?

Noch Fragen, Kienzle? ;)
 
Das Uhrwerk ist von Elfima aus Tschechien aber das Gehäuse ist sehr speziell aufgebaut. Ich gehe davon aus das, dass der Rest wo anders hergestellt worden ist.

Das Gehäuse dürfte im RFZ hergestellt worden sein. Ist naheliegend, weil alle anderen technischen Anlagen ebenfalls im Rundfunk- und Fernsehtechnischen Zentralamt entwickelt und hergestellt wurden.
Ich habe noch ein Bild gefunden, wo die Uhr besser zu sehen ist.
DT64_Studio.jpg
 
Wegen dir habe ich gerade meinen dicksten Duden rausgeholt. Er sagt, dass Restauration auch "veraltet für Gastwirtschaft" stünde, hauptsächlich aber genau für das, was @Philclock ausdrücken wollte.

Der Duden hat m.E. leider seine Funktion als Regelwerk weitestgehend verloren und bildet vermehrt auch "schlechtes" Deutsch ab. Wenn veraltete Begriffe zu Missverständnissen führen können, dann sollte man sie vermeiden.

Ja super! Vielen lieben Dank dafür! Darf ich das Bild verwenden? Wo kann ich mir eine Erlaubnis des Urhebers einholen?

Ich habe das Bild im Rundfunkforum gefunden. Betreiber und Ansprechpartner ist forum@rundfunkforum.de. Unter dem Bild steht (aus http://www.studio89.de). Dort bin ich aber nicht fündig geworden.
 
Da fiel mir doch heute was in die Hände beim Sortieren größerer Stapel Papier. Ich wusste gleich, das passt perfekt hier rein.

Nein, das ist vermutlich nicht dieses Modell, sondern ein vorheriges, Stichpunkt "Holzgehäuse". Leider kann ich nirgendwo was finden zum Modell "Sprecher-Nebenuhr AK 456", kein Foto, keine Beschreibung, kein Anhaltspunkt zur Epoche.

Vielleicht sowas wie hier auf dem Alamy-Stockfoto, das einen Sprecherraum in Block A zeigt, also eine Situation aus den 1950er bis frühen 1960er Jahren?


Aber 1963 plagte man sich also mit dem Ticken der in den Sprecherstudios in der Nalepastraße eingesetzten Nebenuhrwerke. Und fand massive Exemplarstreuungen.
 

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  • RFZ - Laborbericht Nr 2_ER 4_63 - Geraeuschmessungen an Sekunden-Nebenuhren.pdf
    4,3 MB · Aufrufe: 10
Nach Abklemmen der Uhr (oder es war die aus dem anderen Sprecherraum im K6) im November 1993 zeigte das gute Stück aber 5:15:11 oder halt 17:15:11 an und nicht "fünf vor 12".
 

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  • MDR SPUTNIK - Reif für die Insel - Olaf Leitner 11-1993 (Anfang).mp3
    2,9 MB
@lg74 Das ist irre interessant, vielen vielen lieben Dank fürs Teilen der Dokumente. Die Sekundennebenuhr auf dem Bild scheint ein ganz altes Modell von Carl Theodor Wagner zu sein, das Ding muss richtig laut gewesen sein. Das ist quasi Technik aus den 30er Jahren gewesen. Was für ein Aufwand doch damals getrieben wurde, wenn ich da an die heutige Zeit denke, ach das lass ich lieber.
 
Die Sekundennebenuhr auf dem Bild scheint ein ganz altes Modell von Carl Theodor Wagner zu sein
Sollte es sich dabei etwa um eine "Beuteuhr" aus dem HdR gehandelt haben? Mir ist nicht im Detail bekannt, was beim Auszug im Juli 1952 dort mitgenommen wurde / mitgenommen werden konnte.

Ein AutorInnenkollektiv der Studiotechnik Rundfunk der Deutschen Post hat Ende der 1960er Jahre das Sammeln von Informationen für eine Technik-Chronik begonnen, die 1988 dann in typischer Schreibmaschinen-Hausdruckerei-Anmutung in 2 Bänden erschien, angereichert durch einen Sack krumm und schief beschnittener handabgezogener s/w-Fotos, die nur einem kleineren Kreis zur Verfügung standen.

Aus Band 1 anbei ein Auszug, der eben den Auszug aus der Masurenallee aus damaliger Sicht beschreibt. Darin heißt es

Nach rund vier Wochen, als das Funkhaus Grünau endlich das gesamte Programm bestritt, konnte der überwiegende Teil der Mitarbeiter aus der Masurenallee abberufen werden. Zurück blieb eine Gruppe von etwa zehn Kollegen, die die Geräte ausbauten. Wichtigstes Werkzeug war hierbei der Seitenschneider. Ausgebaut wurden nur die einzelnen Geräte, Regietische und Gestelle verblieben in der Anlage. Der Abtransport erfolgte mit Lkw's der sowjetischen Armee. Nach weiteren zwei Wochen war diese Aktion beendet und die letzten Mitarbeiter verließen das Funkhaus. Zurück blieb nur die ständige sowjetische Wache.


Von der Forschungsstelle, die nach Adlershof umzog, ist mir anekdotisch bekannt, dass man nachts mit mehreren LKW durchs Brandenburger Tor umzog.

Wenn diese Uhr tatsächlich so alt war, dürfte es sich beim Dokument der Geräuschmessung aus dem RFZ an der AK 456 dann doch um was neueres gehandelt haben, da steht Elfema im Verteiler Seite 2 unten. Man wollte da ja auch Impulse für die Weiterentwicklung der Uhrwerke geben.


Thema Uhr ... die Armbanduhr von Marion Brasch zog sich in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember 1991 durch die komplette "Silent Night" auf DT64. Man hörte sie immer, wenn das Mikrofon geöffnet war. Dem UM70 (und anderen Mikrofonen mit vergleichbaren Eigenschaften) entgeht sowas auch aus größerer Entfernung nicht. Thomas Misersky war irritiert oder eher fasziniert.
 

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  • DT64 - Silent Night - Marion Brasch + Thomas Misersky - Marions Uhr - 24-12-1991 - 23_37.mp3
    2 MB
  • Studiotechnik Rundfunk der DDR bis 1967 - Auszug Seiten 77-81.pdf
    2,3 MB · Aufrufe: 10
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